Pflegeheim-Qualitätsberichte - Veröffentlichung im Streit

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herbe Kritik am Pflege-TÜV

Beitrag von Presse » 08.02.2010, 18:20

Haderthauer übt herbe Kritik am Pflege-TÜV

München. Die bayerische Sozialministerin Christine Haderthauer hat eine vernichtende Zwischenbilanz des Pflege-TÜVs gezogen. In der Sendung Funkstreifzug im Bayerischen Rundfunk sagte die CSU-Politikerin: "Der Pflege-TÜV ist eine Totgeburt gewesen." Statt zu mehr Transparenz hätten die Prüfungen nur zu mehr Bürokratie geführt. Haderthauer fordert Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) auf, gründlich nachzubessern.

Quelle: Pressemitteilung vom 8.2.2010
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Lebens- und Ergebnisqualität in den Mittelpunkt !

Beitrag von WernerSchell » 12.02.2010, 08:01

Bewertungskriterien müssen uneingeschränkt auf die Lebens- und Ergebnisqualität abstellen

„Die bayerische Sozialministerin Christine Haderthauer hat eine vernichtende Zwischenbilanz des Pflege-TÜVs gezogen. In der Sendung Funkstreifzug im Bayerischen Rundfunk sagte die CSU-Politikerin: "Der Pflege-TÜV ist eine Totgeburt gewesen." Statt zu mehr Transparenz hätten die Prüfungen nur zu mehr Bürokratie geführt. Haderthauer fordert Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) auf, gründlich nachzubessern.“ - So lautet ein Statement aus "Altenheim-Online"

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk kann der Ministerin nur zustimmen. Die Kriterien für die Vergabe von Schulnoten verdienen selbst die Note "ungenügend" und müssen grundlegend überarbeitet werden. Die Bewertungskriterien müssen uneingeschränkt auf die Lebens- und Ergebnisqualität abstellen. Nur so werden sie für die heimplatzsuchenden Menschen eine wirkliche Hilfe sein können. Im Übrigen ist es geboten, die Betroffenenseite einzubinden, so also auch Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk. Das SGB XI hat nämlich auch vorgegeben, dass die Selbsthilfe zu beteiligen ist. Dies ist beim GKV - Spitzenverband Bund und beim BMG angemahnt worden.

Werner Schell, Vorstand Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Zuletzt geändert von WernerSchell am 25.02.2010, 15:52, insgesamt 1-mal geändert.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Transparenzsystem in der Pflege

Beitrag von Presse » 16.02.2010, 09:42

12.02.2010 | Bundesrat/Transparenz
Dreyer fordert im Bundesrat Nachbesserungen am Transparenzsystem„Das Transparenzsystem in der Pflege ist in seiner derzeitigen Form nicht zufriedenstellend. Die Kriterien und die Systematik können zu Ergebnissen führen, die mit den tatsächlichen Leistungen nicht übereinstimmen. Kurzfristig muss im Interesse der pflegebedürftigen Menschen und ihrer Angehörigen, der Pflegeeinrichtungen und der Pflegekräfte nachgebessert werden.“ Das unterstrich Sozialministerin Malu Dreyer heute anlässlich der Einbringung eines entsprechenden Entschließungsantrags des Landes Rheinland-Pfalz im Bundesrat. Die Bundesregierung sei gefordert, auf die Vertragspartner einzuwirken, dass kurzfristig Änderungen vereinbart und umgesetzt werden, die das System im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher weiterentwickeln und die Pflegequalität zuverlässig und bundesweit vergleichbar abbilden, so die Ministerin.

Lesen Sie weiter
http://www.masgff.rlp.de/aktuelles/pres ... enzsystem/

Siehe auch unter
Antrag des Landes Rheinland-Pfalz vom 4.2.2010
Entschließung des Bundesrates zur Umsetzung von Transparenz
in der Pflege auf der Grundlage des § 115 Absatz 1a des Elften
Buches Sozialgesetzbuch

.....
http://www.bundesrat.de/cln_161/nn_8336 ... /63-10.pdf

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Kritik an der Benotung von Pflegheimen reißt nicht ab

Beitrag von Presse » 17.02.2010, 08:56

"Die Note allein sagt nichts aus"
Kritik an der Benotung von Pflegheimen reißt nicht ab


Gut gemeint ist nicht genug. Seit Ende 2009 werden Heime und ambulante Dienste öffentlich mit Noten von sehr gut bis mangelhaft bewertet. Geprüft und beurteilt wird vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK). Bei den bisher veröffentlichten Gesamtnoten liegt der Durchschnitt nahe 2 - viel zu gut, sagen Kritiker. Die bayerische Sozialministerin Christine Haderthauer nannte das Projekt schon Mitte 2009 "reine Volksverdummung". Jürgen Brüggemann, Fachgebietsleiter Qualitätsmanagement Pflege beim Medizinischen Dienst des Spitzenverbands der Krankenkassen (MDS) betont dagegen: "Wir halten die Pflegenoten für einen Riesenschritt im Sinne des Verbraucherschutzes". Heike Nordmann, Gruppenleiterin Wohnen und Pflege in der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, überzeugt das nicht. "Weder die Gesamtnote noch die Teilnoten der einzelnen Qualitätsbereiche sind wirklich aussagefähig", urteilt sie in der "Apotheken Umschau". Kritik kommt auch von Seiten der Pflegewissenschaft: "Die Kriterien sind nicht empirisch fundiert", sagt etwa Gabriele Meyer, Professorin für Klinische Pflegeforschung an der Universität Witten-Herdecke. Übereinstimmend wird kritisiert, dass wichtige und weniger wichtige Kriterien gleichrangig behandelt werden. "Die Ergebnisse von Pflege und Betreuung müssen wesentlich stärker in das Ergebnis einfließen", fordert Verbraucherschützerin Nordmann.

Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 2/2010 B liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Infos zu vielen Gesundheits-Themen unter http://www.apotheken-umschau.de

Quelle: Pressemitteilung vom 17.02.2010
Pressekontakt: Ruth Pirhalla
Tel. 089 / 744 33 123
Fax 089 / 744 33 459
E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de
http://www.wortundbildverlag.de

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.

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Haderthauer verlangt Stopp des Notensystems

Beitrag von Presse » 22.02.2010, 11:18

Haderthauer verlangt Stopp des Notensystems

München. Den sofortigen Stopp des Bewertungssystems für Pflegeheime hat Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) verlangt. Sie fordert Gesundheitsminister Philipp Rösler in der "Süddeutschen Zeitung" auf, "dieses Trauerspiel zu beenden". Die stationäre Pflegebranche in Deutschland erleide durch dieses Prüfsystem einen Vertrauensschaden, "von dem sie sich nur schwer erholen wird". Die Trägerverbände und Pflegekassen hätten bei der Ausgestaltung des Pflege-TÜVs harte Prüfungen verhindert und ein Negativbeispiel für perfekte Lobbyarbeit geleistet.

Quelle: Pressemitteilung vom 22.02.2010
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Sozialgericht Augsburg lässt Transparenzbericht zu

Beitrag von Presse » 22.02.2010, 14:42

Sozialgericht Augsburg lässt Transparenzbericht zu

Augsburg. Das Sozialgericht Augsburg hat das Begehren eines Pflegeheims abgelehnt, die Veröffentlichung eines schlecht ausgefallenen Transparenzberichts zu untersagen (Az.: S 10 P 105/09 ER). Das Heim wertete den Bericht als fehlerhaft. Außerdem verzerre die Veröffentlichung den Wettbewerb, da nicht geprüfte Einrichtungen im Vorteil seien. Die Augsburger Richter sahen dies anders. Die Berichte seien erforderlich, um möglichst schnell die notwendige Transparenz in der Pflege herzustellen. Das öffentliche Interesse habe Vorrang vor der Beibehaltung bisheriger Konkurrenzsituationen. Verfassungsrechtlich sei an der Verpflichtung zur Veröffentlichung der Berichte nichts auszusetzen.

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Weitere Informationen zu diesem Urteil unter:
http://www.kostenlose-urteile.de/SG-Aug ... ws9245.htm

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Pflegenoten bieten Verbrauchern Transparenz

Beitrag von Presse » 22.02.2010, 17:22

Florian Lanz, Pressesprecher:
Pflegenoten bieten Verbrauchern Transparenz - Stopp kontraproduktiv

"Die Pflegenoten abzuschaffen hieße, wieder einen Deckmantel über die Pflegeeinrichtungen mit den schlechten Pflegenoten zu legen und es gleichzeitig den Menschen schwerer zu machen, ein gutes Pflegeheim zu finden. So viel Transparenz wie heute war bei den Pflegeeinrichtungen noch nie und über diese neue Transparenz sind wir im Interesse der Heimbewohner und ihrer Angehörigen sehr froh", so Florian Lanz, Sprecher des Spitzenverbandes des Pflegekassen anlässlich der Kritik der bayrischen Sozialministerin Haderthauer am System der Pflegenoten.

Die Einführung der Pflegenoten wird wissenschaftlich begleitet. Wenn sich dabei herausstellt, dass inhaltlich nachgearbeitet werden muss, werden die Vertragspartner dies schnell und zügig tun. Im Moment sind die Pflegenoten jedoch das beste bundesweite Instrument, was es in Sachen Pflegequalität gibt.

Quelle: Pressemitteilung vom 22.02.2010
GKV-Spitzenverband Bund

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Pflege-TÜV retten ....

Beitrag von Presse » 23.02.2010, 11:49

Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung: Rösler muss Pflege-TÜV retten und K.o.-Kriterien einführen / 100 Millionen Euro teures Prüfsystem muss von praktischem Nutzen sein

Berlin. "Gesundheitsminister Rösler darf nicht länger zusehen, wie der Pflege-TÜV auseinander genommen wird. Jetzt weiter Zeit zu verlieren wäre fatal: Es gilt, das Prüfsystem durch entschlossenes Handeln zu retten", erklärt der Geschäftsführende Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, anlässlich der schärfer werdenden Kritik am Pflege-TÜV. Denn der Grundgedanke, durch ein verständliches Notensystem Transparenz in der Pflege zu schaffen, sei gut und wichtig. Die Menschen bei der Suche nach einem geeigneten Pflegedienst oder einem guten Heim zu unterstützen, sei durchaus sinnvoll.

"So wie der Pflege-TÜV allerdings momentan ausgestaltet ist, wird er seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht. Dank zahlreicher Kuschelkriterien produziert er Traumnoten am Fließband", erklärt Brysch. "Es darf nicht sein, dass eklatante Pflegemängel dadurch ausgeglichen werden können, dass zu Ostern etwa ein Strauch hübsch geschmückt wird. Es müssen K.o.-Kriterien her: Wenn etwa in einem Pflegeheim keine Maßnahmen zum Schutz vor schmerzhaften Druckgeschwüren ergriffen werden, dann darf das Heim keine gute Gesamtnote mehr erzielen können. In der Schule kann eine Sechs in Mathe auch nicht durch eine Eins in Singen ausgeglichen werden. Von einem Prüfsystem, das die Versicherten Jahr für Jahr 100 Millionen Euro kostet, müssen die Menschen mehr erwarten können als einen TÜV, der die wahren Verhältnisse eher verschleiert als aufklärt."

Hintergrund
Die gemeinnützige und unabhängige Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung ist die Sprecherin der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern und unterhält das bundesweit einzigartige Patientenschutztelefon sowie die Schiedsstelle Patientenverfügung.

Bei Rückfragen und Interview-Wünschen:
Matthias Hartmann: Tel.: 030/ 28 44 48 4 - 2
hartmann@patientenschutzorganisation.de http://www.patientenschutzorganisation.de

Quelle: Pressemitteilung vom 23.02.2010

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Re: Pflege-TÜV retten ....

Beitrag von ProPflege » 23.02.2010, 11:57

Presse hat geschrieben: .... Pflege-TÜV retten und K.o.-Kriterien einführen / 100 .... "Gesundheitsminister Rösler darf nicht länger zusehen, wie der Pflege-TÜV auseinander genommen wird. Jetzt .... Es gilt, das Prüfsystem durch entschlossenes Handeln zu retten", ....
Dazu ergibt sich u.a. folgende Anmerkung:

Wir sehen im Moment keine Basis dafür, dass der Pflege-TÜV gerettet werden könnte. Die Bewertungskriterien enthalten soviele Mängel, dass ein kompletter Neuanfang geboten erscheint. Dabei müssen auch die Selbsthilfeorganisationen beteiligt werden.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat dies bereits vor längerer Zeit beim GKV - Spitzenverband Bund und beim BMG angemahnt. Die Angehörigenbefragung, die mit dem Pflege-TÜV verbunden ist, geht offensichtlich an den Bedürfnissen der BewohnerInnen völlig vorbei. So wurde hier u.a. ein Fall bekannt, bei dem trotz Verbrühung einer Person im Rahmen der Kurzzeitpflege die Angehörigenbefragung zur Note 1,2 führte. Fatal!

Werner Schell
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pflege-Bewertungssystem soll vorerst nicht geändert werden

Beitrag von Presse » 23.02.2010, 15:55

Gesundheitsministerium will Bewertungssystem trotz Kritik vorerst nicht ändern

Berlin. Gesundheitsminister Philipp Rösler sieht im Augenblick keine Veranlassung, das Bewertungssystem für Pflegeeinrichtungen zu stoppen oder gar zu kippen. Das berichtete eine Sprecherin des Ministeriums gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Damit weist Rösler entsprechende Forderungen von Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer zurück. Derzeit untersuchen Wissenschaftler die Prüfkriterien, so die Sprecherin weiter. Sollten diese einen Änderungsbedarf feststellen, werde das Ministerium aber entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Quelle: Pressemitteilung vom 23.02.2010
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Pflege-Bewertungssystem soll vorerst nicht geändert werden

Beitrag von ProPflege » 23.02.2010, 16:02

Presse hat geschrieben: ....Gesundheitsministerium will Bewertungssystem trotz Kritik vorerst nicht ändern ...
Falls es diese Erklärung tatsächlich gegeben haben sollte, kann man nur den Kopf schütteln. Offensichtlich ist das Ministerium über das wahre Ausmaß der Unzulänglichkeiten nicht informiert - oder man will es nicht wissen.
Tatsache ist auch, dass die im SGB XI vorgeschriebene Beteiligung der Selbsthilfe an der Erarbeitung der Bewertungskriterien nach hiesigen Erkenntnissen nicht stattgefunden hat. Ein glatter Gesetzesbruch!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat sich bereits Anfang 2009 um eine Beteiligung gebeten. Bis heute ist, trotz erneuter Zuschrift an das Ministerium, nichts geschehen.
Ein nicht akzeptables Verfahren.

Werner Schell
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Rösler heftig in der Kritik

Beitrag von Presse » 24.02.2010, 10:39

Haderthauer kritisiert Rösler für seine Position zum Pflege-TÜV

München. Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer hat Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler für sein Festhalten am Benotungssystem von Pflegeeinrichtungen kritisiert. "Wer am Pflege-TÜV in seiner jetzigen Gestalt festhält, nimmt die Irreführung der Bürgerinnen und Bürger bewusst in Kauf und gibt schwarzen Schafen unter den Heimen auch noch politische Deckung", so Haderthauer gegenüber der Nachrichtenagentur ddp. Der Pflege-TÜV sei ein Kniefall der früheren Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt vor der Kassen- und Trägerlobby gewesen. Rösler dürfe dies nicht fortsetzen.

Quelle: Pressemitteilung vom 24.02.2010
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Pflege-TÜV: Zurück auf Start und richtig machen

Beitrag von Presse » 25.02.2010, 07:34

Pflege-TÜV: Zurück auf Start und richtig machen

Zu den Forderungen der bayerischen Sozialministerin C. Haderthauer an Gesundheitsminister P. Rösler, den so genannten Pflege-TÜV („Pflege-Noten“) wieder zu stoppen, erklärt Elisabeth Scharfenberg MdB, bayerische Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik:

Es stimmt, dass der Pflege-TÜV den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen nichts bringt. Die Entwicklungen der letzten Wochen, etwa die abweichenden Urteile verschiedener Sozialgerichte, machen das Ganze allmählich zu einer Farce.

Wir Grüne haben von Beginn an gesagt, dass ein Pflege-TÜV in dieser Form nicht zielführend ist. Die große Koalition wollte davon natürlich nichts hören. Ebenso Frau Haderthauer. Ihre Partei hat bei der Pflegereform die völlig unzulänglichen Rechtsgrundlagen des Pflege-TÜVs mit ausgehandelt, mit beschlossen, mit verabschiedet. Ein Widerstand der CSU war nicht vorhanden. Sich jetzt hinzustellen und die bayerische Besserwisserin zu geben, ist unlauter. Außerdem schlägt Frau Haderthauer nicht ansatzweise eine Lösung vor, sondern poltert nur herum. Die Alternative kann doch wohl nicht ernsthaft darin liegen, die Einrichtungen und Dienste gar nicht mehr zu prüfen. Sie sollte hier schleunigst mal ein paar konkrete Vorschläge vorlegen.

Der Pflege-TÜV muss nicht weg, sondern neu ausgearbeitet werden. Wir begrüßen es, dass das System nun nachgebessert werden soll. Aber ein bisschen Make-Up reicht nicht. Das Motto muss lauten: Zurück auf Start und nochmal bei Null beginnen. Diesmal aber bitte richtig und bitte keine unüberlegten Schnellschüsse. Das heißt, die Entwicklung eines transparenten Prüfsystems selbst muss von Beginn an transparent verlaufen. Es kann nicht sein, dass Kassen und Leistungserbinger das System unter sich auskarten. Unabhängiger wissenschaftlicher Sachverstand gehört ebenso an den Tisch, wie auch die Betroffenen selbst, also die Verbände der Selbsthilfe und die Verbraucherorganisationen. Alle Akteure müssen gleichberechtigt an der Erarbeitung beteiligt werden.
________________________________

Quelle: Pressemitteilung vom 24.02.2010
Elisabeth Scharfenberg, MdB
Bündnis 90/DIE GRÜNEN
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Übereilte Aussetzung der Pflege-Benotung kontraproduktiv

Beitrag von Presse » 25.02.2010, 11:26

SPD: Übereilte Aussetzung der Pflege-Benotung wäre kontraproduktiv

Berlin. Die übereilte Forderung der bayerischen Sozialministerin Christine Hadertauer (CSU) die Prüfungen in Pflegeeinrichtungen sofort zu stoppen, ist kontraproduktiv, so die SPD-Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis. Qualitätssicherung und Transparenz in der Pflege dürften als wichtige Ziele nicht infrage gestellt werden. Dies müsse im Interesse von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen unstrittig von allen politischen Akteuren vertreten werden. Mattheis: "Statt Schnellschüsse abzufeuern, sollte zunächst abgewartet werden, bis im Sommer die wissenschaftliche Auswertung des 'Pflege-TÜVs' vorliegt. Sollten bei der Benotung schlechte Ergebnisse bei der Pflege durch gute Ergebnisse bei 'weicheren' Kriterien ausgeglichen werden können, müssten die vom Gesetzgeber beauftragten Vertragspartner zunächst die von ihnen vereinbarten Prüf- und Bewertungskriterien korrigieren."

Quelle: Pressemitteilung vom 25.02.2010
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Nachbesserungsbedarf beim Bewertungssystem

Beitrag von Presse » 25.02.2010, 14:57

MDS und Pflegewissenschaftler: Nachbesserungsbedarf beim Bewertungssystem

Berlin. Die Evaluation von 928 Qualitätsprüfungen in Pflegeheimen und 231 Prüfungen in ambulanten Pflegediensten hat unter anderem ergeben, dass sich zum Teil Mängel bei personenbezogenen Kriterien nicht ausreichend in der Bereichs- und in der Gesamtnote niederschlagen. Besonders gravierend ist dies bei Kriterien, deren Nichterfüllung mit deutlichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität oder mit gesundheitlichen Schäden verbunden sein kann. Das ist ein Ergebnis eines Workshops in Berlin zu den Transparenzkriterien und dem Bewertungssystem von Pflegeeinrichtungen. Dort hatten auf Einladung des GKV-Spitzenverbandes Vertreter von Pflegekassen und Pflegeeinrichtungen mit Pflegewissenschaftlern und Experten aus den Medizinischen Diensten über die Erfahrungen aus den bisherigen Prüfungen und über möglichen Veränderungsbedarf diskutiert.
Zwar schlagen sich in der Mehrzahl der oben genannten Fälle negative Bewertungen auch heute bereits angemessen in der Bereichs- und Gesamtnote nieder, berichtet der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen. Aber es gebe eine relevante Zahl von "Ausreißern", in denen gute Bereichs- und Gesamtnoten mit einem "mangelhaft" bei einem Risikokriterium einhergehen. Hier sehen die Autoren des Evaluationsberichts Nachbesserungsbedarf. Sie schlagen vor, bei einer mangelhaften Bewertung dieser Risikokriterien das Bereichsergebnis und die Gesamtnote abzuwerten. Weiter sieht der Vorschlag vor, dass Negativereignisse bei personenbezogenen Kriterien schneller zu einer mangelhaften Kriteriennote führen.

Mehr dazu in der Print-Ausgabe von CAREkonkret am 5. März 2010.

Quelle: Pressemitteilung vom 25.02.2010
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