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Pflegeversicherung - Reform in Richtung Privatisierung ?

Verfasst: 15.10.2009, 07:23
von Presse
Pflegeversicherung - Reform in Richtung Privatisierung ?

siehe auch
viewtopic.php?t=13038
viewtopic.php?t=12279


Pflegeversicherung umbauen - Plane von Union und FDP

Mehr lesen Sie in der FAZ:
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A3 ... ntent.html

Die Pflegeversicherung wird zum Pflegefall

Verfasst: 15.10.2009, 18:07
von Presse
Ärzte Zeitung, 15.10.2009

Die Pflegeversicherung wird zum Pflegefall

Das Vertrauen der Deutschen in die Leistungsfähigkeit der gesetzlichen Pflegeversicherung schwindet. Viele fürchten, im Pflegefall nicht genügend abgesichert zu sein.

Von Thomas Hommel

BERLIN. Eine Mehrheit der Bundesbürger erwartet von der künftigen schwarz-gelben Regierung eine klare Ansage bei der Frage, wie die finanzielle Absicherung im Pflegefall aussieht. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Allensbach-Instituts im Auftrag des privaten Heimbetreibers Marseille Kliniken AG hervor, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Insgesamt wurden 1804 Bundesbürger zu den Themen Qualität, Finanzierung und Zukunftsfestigkeit des Pflegesystems befragt.

.... (mehr)
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=571230

Viele sorgen sich um Pflege im Alter

Verfasst: 15.10.2009, 18:20
von Presse
Studie: Viele sorgen sich um Pflege im Alter
Viele Deutsche haben die Sorge, im Alter zum Pflegefall zu werden. 47 Prozent der unter 30-Jährigen machen sich nach einer Studie darüber Gedanken, bei den 30- bis 60-Jährigen sind es mehr als 60 Prozent. Das geht aus einer bundesweiten Umfrage des Allensbach-Instituts im Auftrag der Marseille-Kliniken AG hervor, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. mehr...
http://www.journalmed.de/newsview.php?id=27508

Pflegeversicherung - Pläne für ergänzende Kapitaldeckung

Verfasst: 19.10.2009, 12:24
von Presse
Pflege: Schwarz-gelbe Pläne für eine Kapitaldeckung sind ungerecht und verbessern nichts

Die künftige schwarz-gelbe Bundesregierung plant, in der Pflegeversicherung eine ergänzende und verbindliche Kapitaldeckungssäule einzuführen. Dazu erklärt Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflegepolitik:

Das nervende Kapitaldeckungs-Mantra von Arbeitgebern und Versicherungsindustrie hat gefruchtet. CDU/CSU und FDP erfüllen ihnen und sich selbst ihren Herzenswunsch. Obwohl kein überzeugendes Argument dafür spricht, soll in der Pflegeversicherung eine ergänzende Kapitaldeckung eingeführt werden.

Anstatt sich an ihren Kapitaldeckungs-Fantasien zu ergötzen, sollte sich Schwarz-Gelb lieber mal Gedanken über die Verbesserung der Pflege in diesem Lande machen. Denn die Kapitaldeckung macht die Pflege noch nicht besser, dafür aber ungerechter. Die Kapitaldeckung macht ein Ende mit der Solidarität. Im Gegensatz zum Umlageverfahren werden die Beiträge nicht nach der Leistungskraft des Einzelnen erhoben. Im Gegenteil: In einem solchen System zahlt die Altenpflegerin die gleichen Prämien (Kopfpauschalen) wie ein Josef Ackermann. Eine aktuelle Umfrage des Allenbach-Instituts ergibt, dass nur 10% der Befragten sich in der Pflegeversicherung ausreichend abgesichert fühlen, viele fürchten Armut durch Pflege. Wer darauf mit Kapitaldeckung reagiert, verhöhnt diese Ängste und gibt die denkbar schlechteste Antwort.

Befürworter der Kapitaldeckung sagen, wer seine Prämien nicht zahlen kann, soll Steuerzuschüsse bekommen. Schwarz-Gelb möchte doch aber Steuern senken. Woher soll dann – mitten in der Wirtschaftskrise – das Geld für die Zuschüsse kommen? Entweder sind die Steuersenkungsversprechen nichts als eine Lüge. Oder es müssen an anderer Stelle steuerfinanzierte Leistungen gestrichen werden. Oder es soll gar keine Zuschüsse für Bedürftige geben. Das wäre ein sozialpolitischer Skandal.

Wer weiter behauptet, man könne Verbesserungen nur mit Kapitaldeckung umsetzen, verkauft die Bürgerinnen und Bürger für dumm. Man darf den Menschen nichts vormachen: Die steigenden Pflegekosten durch den demografischen Wandel und notwendige Leistungsverbesserungen werden auch in der Kapitaldeckung mehr Geld erfordern. Zudem wird die Pflegeversicherung auch dann ein Teilkaskosystem bleiben. Wer so tut, als sorge die Kapitaldeckung wie von Zauberhand für mehr Leistungen, lügt. Oder er muss bitte erklären, wie das finanziert werden soll.

Kapitaldeckung ist auch nicht, wie gerne behauptet, unbürokratisch. Im Gegenteil: Die Koalition will die Kapitaldeckung ergänzend zum bestehenden Umlageverfahren einführen. Es wird also zwei verschiedene Systeme nebeneinander geben. Zudem werden die Finanzämter begeistert sein, wenn Einkommensschwache künftig massenhaft Steuerzuschüsse beantragen, weil sie ihre Prämien nicht mehr zahlen können. Das soll unbürokratisch sein?!

Quelle: Pressemitteilung vom 19.10.2009
________________________________
Elisabeth Scharfenberg, MdB
Bündnis 90/DIE GRÜNEN
im Deutschen Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel: 030 227 74 531
Fax: 030 227 76 655
elisabeth.scharfenberg@bundestag.de

Wahlkreisbüro
Kreuzstraße 6
95111 Rehau
Tel: 09283 89 81 940
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Web: http://www.elisabeth-scharfenberg.de

Union und FDP wollen Pflegeversicherung privatisieren

Verfasst: 21.10.2009, 09:42
von Presse
Schwarz-Gelb privatisiert das Pflegerisiko
Union und FDP haben sich offenbar darauf geeinigt, die Kosten der Pflegeversicherung vermehrt auf die Arbeitnehmer zu übertragen. Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigte nach Informationen... weiter »
http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... index.html


Union und FDP wollen Pflegeversicherung privatisieren / Pauschalbeitrag soll kommen

Berlin. Union und FDP wollen die Pflegeversicherung offenbar privatisieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe in der Unionsfraktionssitzung angekündigt, den bisher prozentual auf den Lohn bezogenen Beitrag Schritt für Schritt auf einen Pauschalbeitrag umzustellen, berichtet die "Berliner Zeitung" unter Berufung auf Sitzungsteilnehmer.
Dies wäre ein schrittweiser Abschied von der solidarischen Finanzierung der Pflegeversicherung, da bei Pauschalbeiträgen der Arbeitgeberbeitrag wegfiele. Zunächst solle es nach Koalitionsplänen zusätzlich zur gesetzlichen Pflegeversicherung eine verpflichtende private Zusatzversicherung geben, berichtet die Zeitung.
Merkel sagte demnach nach Angaben von Sitzungsteilnehmern, der Wahlkampfspruch von Union und FDP, dass die Bürger künftig "mehr Netto vom Brutto" in ihren Geldbeuteln hätten, werde an diesem Punkt schwer einzuhalten sein. Dies habe sie auch mit steigenden Pflegekosten wegen der Überalterung der Gesellschaft erklärt, so "Spiegel online".
Das Vorhaben kann als Eingeständnis an die Privatisierungspolitik der FDP und auch als Bruch der ohnehin vagen Wahlversprechen der Union interpretiert werden. So hatte unter anderem die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion noch am 18. September gegenüber CAREkonkret gesagt: "Die von CDU und CSU 1995 eingeführte Pflegeversicherung hat sich bewährt. Unser Ziel ist es, ein hohes Niveau der Pflegeleistung sicherzustellen und einen steigenden Zuzahlungsbedarf zu Lasten der Pflegebedürftigen, ihrer Angehörigen und der Sozialhilfeträger zu verhindern." Bleibt die Frage: Wenn sich ein System bewährt hat, warum sollte man es dann komplett auf den Kopf stellen?

Quelle: Mitteilung vom 21.10.2009
Vincentz Network, Hannover, http://www.vincentz.net

Pflege und die Kopfpauschale

Verfasst: 21.10.2009, 13:13
von Presse
Pflege: Schwarz-Gelb will ungerechte Kopfpauschale einführen

Nach aktuellen Medienberichten plant die künftige schwarz-gelbe Bundesregierung, die solidarische Finanzierung der Pflegeversicherung umzustellen auf eine Finanzierung durch Pauschalbeträge. Dazu erklärt Elisabeth Scharfenberg, bayerische Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Pflegepolitik:

Schwarz-Gelb macht ein Ende mit der Solidarität in der Pflege. Die Kanzlerin persönlich hat die Katze aus dem Sack gelassen. Sie lässt verlauten, die neue Bundesregierung wolle die Pflegeversicherung schrittweise auf einen Pauschalbetrag umstellen. Das heißt: Keine einkommensbezogenen Beiträge mehr, sondern eine ungerechte Kopfpauschale. Künftig soll die Friseurin das Gleiche zahlen wie Josef Ackermann oder Ministerpräsident Seehofer. Das benachteiligt Einkommensschwache massiv und entlastet die Starken. Das ist ungerecht!

CDU/CSU und FDP zeigen endlich ihr wahres Gesicht. Sie betreiben reine Klientelpolitik: Das Ganze nutzt nämlich vor allem den Arbeitgebern, die sich nicht mehr an den Versicherungskosten beteiligen müssen, der Versicherungsindustrie, die die Zusatzversicherungen verkaufen können, und den Starken dieser Gesellschaft, die sich künftig der Solidarität mit den Schwachen entziehen.

Wir Grüne bleiben dabei: Schwarz-Gelb sollte sich lieber Gedanken machen über eine vernünftige Reform des Solidarsystems. Wir brauchen eine solidarische Bürgerversicherung für alle Bürgerinnen und Bürger und unter Einbeziehung aller Einkommensarten. Das ist sozial gerecht und schafft neue finanzielle Spielräume. Zur Abfederung der Kosten des demografischen Wandels wollen wir eine solidarische Demografiereserve. Im bestehenden Solidarsystem wird damit eine finanzielle Rücklage geschaffen, aus der die steigenden Kosten der Zukunft bezahlt werden können. Das ist sozial gerecht und gerecht gegenüber den kommenden Generationen.
________________________________
Quelle: Pressemitteilung vom 21.10.2009
Elisabeth Scharfenberg, MdB
Bündnis 90/DIE GRÜNEN
im Deutschen Bundestag
Platz der Republik 1
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Web: http://www.elisabeth-scharfenberg.de

Re: Pflegeversicherung - Personalnotstände überwinden!

Verfasst: 21.10.2009, 17:29
von Presse
ProPflege hat geschrieben: .... Pflegeversicherung reformieren
und Personalnotstände überwinden! ....
....
DPR fordert konkrete Maßnahmen gegen Pflegekrise im Koalitionsvertrag
Presseinformation

Berlin (14. Oktber 2009) - Der Deutsche Pflegerat e.V., die Bundesarbeitsgemeinschaft der Pflege und des Hebammenwesens (DPR) fordert die Union und die FDP auf, in den aktuellen Koalitionsverhandlungen den drängenden Problemen der Pflegeberufe ein besonderes Augenmerk zu widmen. „Der Druck auf die Pflegfachkräfte war nie so groß wie heute. Durch die schlechten Arbeitsbedingungen, die chronische Überlastung und die fehlenden Perspektiven droht die Versorgung durch Pflegefachkräfte in Krankenhäusern, Pflegeheimen und der ambulanten Pflege wegzubrechen,“ so Andreas Westerfellhaus, Präsident des DPR. „Die Probleme der Pflegeberufe seien vielfach dokumentiert, der Spardruck sei überproportional auf dem Rücken der Pflegefachkräfte abgeladen und die Warnungen der Berufsverbände seit Jahren ignoriert worden“, so Westerfellhaus weiter. Um einem pflegerischen Versorgungsnotstand gegenzusteuern, müsse die neue Bundesregierung dringend gegensteuern und Perspektiven eröffnen.
Um die Qualität der Versorgung zu gewährleisten, ist den Pflegeberufen die politische Mitsprache zu ermöglichen. Dazu verlangt der DPR einen Sitz mit Stimmrecht in den Gremien des Gemeinsamen Bundesausschusses. Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff und das zugehörige Begutachtungsverfahren sind in dieser Legislaturperiode umzusetzen. Nicht zuletzt muss die Umsetzung von Modellen nach § 63 (3b+c) SGB V für eine bessere Versorgung durch mehr Autonomie der Gesundheitsberufe, z.B. durch Bereitstellung von Fördermitteln, vorangebracht werden.
Darüber hinaus ist eine Reform von Alten- und Krankenpflegegesetz im Sinne eines Berufsgesetzes zur Zusammenführung der Berufe mit der regelhaften Möglichkeit von Hochschulausbildungen und der Regelung prioritär vorbehaltener Aufgaben für die Pflegeberufe dringend geboten.

VdK warnt vor Privatisierung der Pflegeversicherung
Der Sozialverband VdK hat Union und FDP vor einer schleichenden Privatisierung der Pflegeversicherung gewarnt. Damit würde der „Entsolidarisierung der sozialen Sicherungssysteme Vorschub geleistet“, erklärte VdK-Präsidentin Ulrike Mascher in Berlin.
Lesen Sie mehr..
http://www.vdk.de/de22053

Schwarz-gelber Zuzahlplan
Sozialverbände warnen vor Privatisierung der Pflege

Arbeitgeber werden entlastet, aber Normalbürger zahlen drauf: Schwarz-Gelb will von den Bürgern künftig Zusatzbeiträge für die Pflegeversicherung erheben. Sozialverbände, Gewerkschaften und Opposition schlagen Alarm - sie befürchten den Einstieg in die Privatisierung der sozialen Sicherung.
Hamburg - Die FDP sieht sich am Mittwoch gezwungen, Befürchtungen entgegenzutreten, bei der Pflege drohe ein radikaler Wandel. "Wir planen neben dem bisherigen Verfahren einen sachten Einstieg in die Kapitaldeckung",
.... (mehr)
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 40,00.html

Koalitionsverhandlungen
Gesundheit und Pflege werden teurer
Von Konrad Mrusek, Berlin
21. Oktober 2009 Die Bürger müssen sich auf höhere Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung einstellen. Das zeichnet sich in den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und FDP zur Gesundheitspolitik ab, in denen noch etliche Details strittig sind. Damit soll die Finanzierung stärker von den Arbeitskosten entkoppelt werden. So sollen in der Krankenversicherung die Versicherten einen etwas höheren Anteil am Beitrag von 14,9 Prozent übernehmen (bisher sind es 7,9 Prozentpunkte), und in der Pflegeversicherung soll aus zusätzlichen Pflichtbeiträgen eine Kapitalreserve gebildet werden. Zudem soll der Gesundheitsfonds in leicht modifizierter Form bestehen bleiben.
.... (weiter lesen)
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A3 ... ntent.html

ELKE FERNER
Pflege und Gesundheit: Schwarz-gelber Abschied von der Solidarität
Berlin - Zum derzeitigen Stand der schwarz-gelben Koalitionsverhandlungen erklärt die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Elke Ferner:
Die Versicherten in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung haben von Schwarz-Gelb nichts Gutes zu erwarten. In Zukunft müssen die Versicherten in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung tiefer in die Tasche greifen, während die Arbeitgeber sich wohl endgültig aus der solidarischen Finanzierung verabschieden dürfen. Die Arbeitgeberbeiträge sollen offenbar eingefroren werden während künftige Kostensteigerungen allein von den Versicherten finanziert werden müssen. ... (weiter lesen)
http://gesundheit-adhoc.de/index.php?m= ... =1&id=7277

FDP bestätigt Plan für Einstieg in private Säule bei Pflege
Berlin – Die Bürger müssen sich auf höhere Kosten für die Pflegeversicherung einstellen. FDP-Generalsekretärin Cornelia Pieper bestätigte am Mittwoch Pläne der künftigen schwarz-gelben Koalition, von den Arbeitnehmern zusätzliche Beiträge für den Aufbau eines Kapitalstocks zu erheben. Sozialverbände und Kassen lehnten die Pläne als falsch und unsolidarisch ab.„Wir wollen natürlich insbesondere für Pflegefälle und die älteren Menschen die gesetzliche Pflegeversicherung im Umlageverfahren [mehr]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=32934

Koalitionsverhandlungen: Gesundheit und Pflege werden teurer
Union und FDP peilen den Einstieg in eine private Säule bei der Pflegeversicherung an und nehmen dabei höhere Beiträge in Kauf.
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A3 ... ntent.html
Quelle: FAZ-Frankfurter Allg. Zeitung

Auch die Pflegeversicherung wollen Union und FDP umbauen. Arbeitnehmer sollen künftig eine verpflichtende, kapitalgedeckte Zusatzabsicherung für den Pflegefall abschließen. Bisher zahlen Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam den Pflegebeitrag von 1,95 Prozent des Bruttolohns. Der Freiburger Pflegeexperte Bernd Raffelhüschen lobte die Pläne: "Die Koppelung an die Löhne war immer ein Fehler." Der Einstieg in eine kapitalgedeckte Zusatzversicherung sei überfällig. Geburtenstarke Jahrgänge müssten die Pflegekosten stärker selbst schultern.
http://www.ngz-online.de/public/article ... prfen.html
Quelle: Rheinische Post /NGZ

Pflegeversicherung - Einstieg in die Kapitaldeckung?

Verfasst: 21.10.2009, 17:31
von Presse
Pflegeversicherung: BARMER warnt vor Einstieg in die Kapitaldeckung

Die BARMER lehnt Pläne von Union und FDP, die Finanzierung der Pflegeversicherung auf Kapitaldeckung umzustellen, als falsch und unsolidarisch ab. "Wer heute die Pflegeversicherung auf Kapitaldeckung umstellt, will morgen auch die gesetzliche Krankenversicherung privatisieren. Die BARMER wird sich mit aller Macht gegen die zunehmenden Entsolidarisierungstendenzen in den sozialen Sicherungssystemen stellen", erklärt der Vorstandsvorsitzende der BARMER, Dr. Johannes Vöcking.

Argumente der Koalitionspolitiker, aus Gründen hoher Lohnnebenkosten den Einstieg in die private Finanzierung zu planen, lässt Vöcking nicht gelten. "Arbeitgeber aus ihrer sozialen Verantwortung zu entlassen ist nicht nur unsolidarisch, sondern auch ökonomisch falsch. Wenn Arbeitnehmer weniger im Portmonee haben, können sie auch weniger ausgeben. Das belastet den Konsum und ist ebenso schädlich für die Wirtschaft wie hohe Lohnnebenkosten."

Auch in Zukunft müsse es bei der Lastenverteilung in den Sozialsystemen gerecht zugehen. "Die Prinzipien der Solidarität und Parität haben jahrzehntelang den sozialen Frieden in Deutschland gesichert. Das darf nicht aufs Spiel gesetzt werden", so Vöcking.

Quelle: Pressemitteilung vom 21.10.2009
Pressekontakt: BARMER Pressestelle
Athanasios Drougias (Ltg.), Tel.: 018500 99 1421
Thorsten Jakob, Tel.: 018500 99 1451
Daniela Sczesny, Tel.: 018500 99 1438
Julia Noll, Tel.: 018500 99 1428

... reformieren und Personalnotstände überwinden

Verfasst: 21.10.2009, 17:35
von ProPflege
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative

Harffer Straße 59 – 41469 Neuss

Pressemitteilung vom 21.10.2009

Pflegeversicherung reformieren
und Personalnotstände überwinden!


Bei den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und FDP wird nach vorliegenden Berichten
viewtopic.php?t=13003
eine Vereinbarung angestrebt, die Pflegeversicherung - zumindest teilweise - zu privatisieren.

Dabei scheint man auf eine Entlastung der Arbeitskosten abzuzielen und eine stärkere Belastung der Versicherten vorzusehen. Ob und inwieweit ein solches Vorhaben mit einer solidarischen Absicherung des Risikos der Pflegebedürftigkeit vereinbar ist, kann mangels näherer Angaben nicht übersehen werden. Es erscheint aber eher fraglich.

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hält es für dringlich, die Pflegeversicherung mit Rücksicht auf die demografische Entwicklung und das Anwachsen der Gruppe von Menschen mit dementiellen Erkrankungen grundlegend zu reformieren. Eine Neuordnung des Pflegebedürftigkeitsbegriffes und die Behebung der grafierenden Personalnotstände in den Pflegeeinrichtungen erscheinen zwingend geboten. Dabei sollten endlich bundesweit geltende Personalbemessungssysteme vorgesehen werden, die eine seriöse Berechnung der Personalerfordernisse sicherstellen.

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk meint: Die allseits geforderte Anhebung der Pflegequalität ist weder allein durch Schulnoten noch durch mehr Transparenz umsetzbar. Zuwendung und Überwindung der Minutenpflege erfordert deutlich mehr Pflegefachpersonal.

Die Koalitionäre werden gebeten, insoweit entsprechende Eckpunktvereinbarungen vorzusehen.

Werner Schell, Dozent für Pflegerecht

>>>>>>>> Der Text ist zur Veröffentlichung frei!


Siehe Pflegen-online:
http://www.pflegen-online.de/nachrichte ... 5b574e97a5
Pflegeversicherung - zumindest teilweise - privatisiert?
Offener Brief des "Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerkes" an die Koalitionäre
(21.10.2009)
www.wernerschell.de/forum/neu/viewtopic.php?t=13003
...

Pressemitteilung auch u.a. vorgestellt unter
http://www.openbroadcast.de/artikel/263 ... inden.html
http://www.openpr.de/news/362989.html

... reformieren und Personalnotstände überwinden

Verfasst: 21.10.2009, 17:53
von Rauel Kombüchen
ProPflege hat geschrieben:.... Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hält es für dringlich, die Pflegeversicherung mit Rücksicht auf die demografische Entwicklung und das Anwachsen der Gruppe von Menschen mit dementiellen Erkrankungen grundlegend zu reformieren. Eine Neuordnung des Pflegebedürftigkeitsbegriffes und die Behebung der grafierenden Personalnotstände in den Pflegeeinrichtungen erscheinen zwingend geboten. Dabei sollten endlich bundesweit geltende Personalbemessungssysteme vorgesehen werden, die eine seriöse Berechnung der Personalerfordernisse sicherstellen.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk meint: Die allseits geforderte Anhebung der Pflegequalität ist weder allein durch Schulnoten noch durch mehr Transparenz umsetzbar. Zuwendung und Überwindung der Minutenpflege erfordert deut-lich mehr Pflegefachpersonal.
Die Koalitionäre werden gebeten, insoweit entsprechende Eckpunktvereinbarungen vorzusehen.
Pro Pflege .... liegt mit dem o.a. Text genau richtig. Zuerst müssen die strukturellen Reformen auf den Weg gebracht werden - zweifelsohne mit erheblich mehr Personal. Erst dann, wenn wir wissen, welche Pflege-Rahmenbedingungen es gibt, muss die Finanzierungsfrage gestellt werden. Wenn die Koalitionäre zuerst die Finanzausstattung bestimmen, ist es für eine inhaltiche Neugestaltung der Pflegeversicherung schon zu spät.
Die Pflegeversicherung wird auf jeden Fall deutlich teurer. Daher kann letztlich auch nicht ausgeschlossen werden, dass eine Individualvorsorge zur solidarischen Absicherung hinzu kommen muss.

Rauel

Pflegenotstand - Fehlende Arbeitskräfte in der Altenpflege

Verfasst: 22.10.2009, 06:40
von Service
Pflegenotstand - Fehlende Arbeitskräfte in der Altenpflege

Die Anzahl pflegebedürftiger älterer Menschen in Deutschland wächst rapide. Ambulante und stationäre Pflegedienste suchen händeringend qualifiziertes Personal. Doch immer weniger junge Menschen entscheiden sich für diesen Beruf, Ausbildungsplätze werden abgebaut.

Pflegenotstand in Deutschland - ein Thema, das wir gerne verdrängen. Dabei vermute ich mal, auch Sie kennen sicherlich einen älteren Menschen im Familien- oder Bekanntenkreis, der auf Pflege angewiesen ist. Aber: Sind Sie auch sicher, dass es die Pflege älterer Menschen in dieser Form auch künftig weiter geben wird? Wir müssen Ihnen leider sagen: Das ist nicht der Fall. Im Gegenteil: Was die Pflege älterer Menschen angeht, schliddern wir in ein Dilemma. Axel Svehla.

.... (weiter lesen und Video anschauen)
http://www.rbb-online.de/klartext/archi ... lende.html
Video:
http://www.rbb-online.de/etc/medialib/r ... 0001.2.asx

Pflegenotstand in allen Pflegesystemen!

Verfasst: 22.10.2009, 07:08
von PflegeCologne
Pflegenotstand in allen Pflegesystemen!

Ich denke, dass der Pflegenotstand seit geraumer Zeit deutlich angesprochen wird:
viewtopic.php?t=13038
viewtopic.php?t=13003
viewtopic.php?t=12359
Ein Pflegetreff von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird sich laut Ankündigung speziell diesem Thema widmen:
viewtopic.php?t=12279

Es müssen nur jetzt alle, die etwas zu sagen haben, laut hörbar sein. Diejenigen die wissen, welche ungünstigen Pflege-Rahmenbedingungen bestehen, müssen dies bekunden. Vor allem die Berufsverbände sind gefragt. Wir haben jetzt nach der Bundestagswahl eine gute Chance, die Anliegen der Pflege "einzuspeisen". Wenn dies nicht bis spätestens zur Landtagswahl NRW, Mai 2010, geschieht, ist für lange Zeit keine wirkliche Reform mehr zu erwarten. Das hätte fatale Folgen für uns alle, Pflegende wie pflegebedürftige Menschen.

Also, raus aus den Löchern und Flagge zeigen!

MfG Pflege Cologne

... reformieren und Personalnotstände überwinden

Verfasst: 22.10.2009, 07:50
von Cicero
ProPflege hat geschrieben: .... Pflegeversicherung reformieren
und Personalnotstände überwinden! ....
Es ist in der Tat so, dass die Pflegeversicherung grundlegend reformiert werden muss. Die Pflege-Rahmenbedingungen sind nicht ausreichend, eine wirklich gute bzw. angemessene Pflege, unter Einbezug der allseits gewünschten menschenlichen Zuwendung, weg von der Minutenpflege, zu gewährleisten. Die Hauptursache liegt darin begründet, dass die Pfleversicherung eine Teilkaskoversicherung ist, die die Pflegekassen und den MDK immer wieder dazu verleitet, Kosten zu drücken. Da, wo es in personalintensiven Einrichtungen aber Kostendruck gibt, muss am Personal gespart werden.
Das ist der entscheiende Punkt. Wenn wir eine bessere Pflege wollen, müssen wir mehr Pflegefachpersonal auf den Weg bringen. Denn nur so kann eine wirklich gute zuwendungsorientierte Pflege und Betreuung in den Einrichtungen (Heimen) angeboten werden.
Ich unterstütze daher sehr, dass Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk immer wieder diesen Gesichtspunkt in den Vordergrund rückt und deutlich mehr Personal fordert. Ohne dieses Mehr-Personal kommen wir nicht voran. Es ist auch richtig, dass weder das Transparenzgerede noch die Schulnoten ("Pflege-TÜV") wirklich hilfreich sind. Solche "Veranstaltungen" kosten nur irres Geld und lösen die Personalunterversorgung nicht auf, erhöhen nur den Druck, machen die vorhandenen Kräfte nur noch kränker!
Also müssen grundlegende Reformen her, mit Schwerpunkt: Mehr Personal, und zwar angemessen vergütet!
Wenn es dann zur Reform in diesem Sinne kommt, ist für mich die Finanzierung eine eher zweitrangige Frage. Dass es für jeden teurer wird, ist doch klar. Wir müssen Prioritäten setzen!

Das meint: Cicero

Pflegeversicherung - neue Finanzierungsbasis muss her

Verfasst: 22.10.2009, 09:20
von Gerhard Schenker
Meine vorläufige Meinung:

Sozialverbände und Kassen lehnen die bisher bekannt gewordenen Pläne von Union und FDP als falsch und unsolidarisch ab. Das klingt zunächst einmal gut und ist auf Beifall ausgerichtet.

Allerdings rufen genau diese Sozialverbände zurecht nach einer guten Pflege, verschweigen aber gerne, dass diese bessere Pflege auch erheblich mehr Geld kostet. Wir brauchen, das wird hier seit geraumer Zeit eindrucksvoll herausgestellt, mehr Pflegepersonal. Auch die häusliche Pflege gilt es zu stärken. Dann ist die Neuordnung des Pflegebedürftigkeitsbegriffes mehr als überfällig. Diese Neuordnung wird die Zahl der Pflegebedürftigen erhöhen.

Die im System zweifelsfrei benötigten weiteren Finanzmittel können möglicherweise nicht über die Arbeitskosten aufgebracht werden, so dass neue Konzepte her müssen. Eine mögliche Form scheint mir dabei in der Tat die Finanzierung über eine Kapitaldeckung zu sein. Das müsste natürlich sozial abgefedert werden.

Würde man den immensen zusätzlichen Mittelbedarf für die Pflege über die Arbeitskosten abdecken wollen, müsste man möglicherweise an Beiträge von 4 und mehr % decken. Das wäre aber angesichts der Wirtschaftslage und der weltweit zu sehenden Konkurrenzlage (für einen Exportweltmeister) nicht vertretbar.

Es erscheint mir bei den jetzigen Reformüberlegungen auch wichtig, an eine höhere Belastung der Kinderlosen zu denken. Der insoweit bisher erhobene Zusatzbeitrag scheint mir nicht ausreichend.

Übrigens: Die Zeiten, wo mit Hilfe der Sozialkasten fast nahezu alles finanziert werden konnte, sind endgültig vorbei. Wir müssen uns auf eine neue Situation einstellen. Im Gesundheitswesen wird nicht ohne Not über Priorisierung und Rationierung gesprochen.

Gerhard Schenker

Pflege wird deutlich teurer

Verfasst: 22.10.2009, 10:52
von Gaby Modig
Die Pflege wird deutlich teurer. Das ist nicht vermeidlich. Leider wurde die Diskussion bislang verschleppt und mit Reförmchen Zeit vertrödelt. Kompetente Experten sagen die Verteuerung bereits seit Jahren voraus; sie ist zwangsläufig:
viewtopic.php?t=6975
Einige behaupteten bislang, es sei genug Geld im System. Diese Fehleinschätzungen werden jetzt offenbar!

G.M.