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heimliche Rationierung im Gesundheitssystem

Verfasst: 28.05.2011, 07:27
von Presse
Präsident der Bundesärztekammer Hoppe
"Wir haben heimliche Rationierung im Gesundheitssystem"

VON EVA QAUDBECK - zuletzt aktualisiert: 27.05.2011 - 09:01 (RP)
Der scheidende Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, fordert in einem Interview mit unserer Redaktion wegen der Geldknappheit im Gesundheitssystem eine Medizin nach Rangliste. Schwere Fälle mit großem Leid sollen bevorzugt behandelt werden. Die Ärzte wollen dazu ein Konzept entwickeln. .... (mehr)
http://www.rp-online.de/gesundheit/news ... 02952.html

Ranglistenmedizin - Warnungen

Verfasst: 31.05.2011, 15:38
von Presse
114. Deutscher Ärztetag

Schlenker warnt vor Ranglistenmedizin

Berlin - Die BARMER GEK erteilt Forderungen der Ärzteschaft nach einer Priorisierung medizinischer Behandlungen eine klare Absage. „Eine Forderung wird nicht dann richtig, wenn sie jahrelang wiederholt wird. Priorisierung medizinischer Leistungen würde zu einer unethischen Schacherei zu Lasten der Patientinnen und Patienten führen“, betont Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, stellvertretender Vorstandschef der BARMER GEK. Vom anstehenden Ärztetag erwartet Schlenker hingegen konstruktive Vorschläge, wie Effizienz und Qualität der medizinischen Versorgung verbessert werden können.

Das Argument der Priorisierungsbefürworter, es gäbe bereits eine „heimliche Rationierung“, lässt Schlenker nicht gelten. Studien zeigten immer wieder Effizienzpotenziale im Medizinalltag. „Statt Geisterdebatten um Ranglistenmedizin brauchen wir Ideen und Konzepte, die die Versorgung besser und effizienter machen“, so Schlenker. Wie könne das in medizinischen Leitlinien zusammengefasste Wissen schneller und umfassender den Patienten nutzen? So etwas solle der Ärztetag diskutieren. Mehr Geld könnte das denkbare Ergebnis zählbarer Erfolge sein, nicht aber deren Voraussetzung.

Die Ärzteschaft könne nicht ernsthaft glauben, dass sich ein gesellschaftlicher Konsens darüber herstellen lasse, ob Multiple Sklerose behandlungsbedürftiger sei als Krebs oder ein Magendurchbruch. „Das deutsche Gesundheitswesen ist auch deshalb ein Erfolgsmodell, weil es sich bei den Voraussetzungen für Leistungsansprüche auf abstrakte Beschreibungen wie die medizinische Notwendigkeit beschränkt“, so Schlenker. Wer hier Prioritäten bei einzelnen Erkrankungen setzen wolle, riskiere letztlich den Frieden in den Arztpraxen und Kliniken.

Quelle: Pressemitteilung vom 31.05.2011
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BARMER GEK Pressestelle
Athanasios Drougias (Ltg.), Tel.: 0800 33 20 60 99 1421
Dr. Kai Behrens, Tel.: 0800 33 20 60 44 3020
Thorsten Jakob, Tel.: 0800 33 20 60 99 1451
Claudia Rembecki, Tel.: 0800 33 20 60 99 1438
Axel Wunsch, Tel.: 0800 33 20 60 99 1446

Onkologen outen sich als stille Rationierer

Verfasst: 20.06.2011, 07:06
von Presse
Onkologen outen sich als stille Rationierer

Onkologen beginnen, am Krankenbett zu rationieren. Bessere Therapien fallen aus Kostengründen unter den Tisch. Das räumen die aktiven Mitglieder DGHO in den Antworten auf eine aktuelle Umfrage ein. .... (weiter lesen)
http://www.aerztezeitung.de/medizin/fac ... sid=659314

Medizinische Fabriken und antiquierte Leitbilder

Verfasst: 13.07.2011, 06:40
von Presse
Die Misere des Gesundheitswesens
Von medizinischen Fabriken und antiquierten Leitbildern


Harry Kunz

Mit dem medizinisch-technischen Fortschritt kann die Weiterentwicklung von alltagstauglichen Versorgungsrezepten nicht mithalten. Reformen reduzieren sich auf Kostendämpfungsstrategien. Prävention und Rehabilitation werden zugunsten spektakulärer Akutmedizin vernachlässigt. Unser Autor zeigt Erosionsflächen im Gesundheitssystem auf, die die Versorgungsqualität drastisch herabsetzen.

Westliche Gegenwartsgesellschaften sind chronisch krank. Nahezu die Hälfte der deutschen Bevölkerung leidet an mindestens einer chronischen Erkrankung. In den Krankenhäusern und beim Arzneimittelkonsum machen sie rund die Hälfte aller Patienten aus. Trotz eines dort "jüngeren" Bevölkerungsaufbaus stimmt diese Situation gut mit den Daten aus den USA überein: 1995 litten 38 Prozent der US-Amerikaner unter mindestens einer chronischen Erkrankung, 16 Prozent wiesen mehr als ein Gebrechen auf. Auf diese Patientengruppe entfielen 80 Prozent der Krankenhaustage, 66 Prozent der ambulanten Arztkontakte, 83 Prozent der Arzneimittelverschreibungen und 96 Prozent der Hauspflegebesuche.
.... weiter lesen unter
http://www.oeko-net.de/Kommune/kommune12-01/zzkunz.htm

Behandlung nach Dringlichkeit

Verfasst: 01.08.2011, 07:29
von Presse
Ärzte-Präsident Montgomery für Behandlung nach Dringlichkeit

Weil die Geldmittel begrenzt sind, soll nicht mehr jeder Kranke künftig die bestmögliche Behandlung bekommen: Die Therapie könnte abhängig gemacht werden von der Schwere der Krankheit, vielleicht auch vom Alter des Patienten, schlägt Ärztepräsident Montgomery vor. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=664 ... aft&n=1260

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Montgomery: „Priorisierung medizinischer Leistungen ist unvermeidbar“
Berlin, 01.08.2011

„Weil nicht genügend Geld zur Verfügung steht, um allen Menschen die optimale Therapie zu verschaffen, wird im deutschen Gesundheitswesen heimlich rationiert. Das belastet das Arzt-Patient-Verhältnis massiv“, sagte BÄK-Präsident Dr. Frank Ulrich Montgomery der Zeitschrift „Forschung und Lehre“. Um eine umfassende Gesundheitsversorgung aufrecht zu erhalten, sei deshalb eine Priorisierung medizinischer Leistungen unvermeidbar. Denn diese sei der einzig gerechte und ethisch vertretbare Weg, allen Patientinnen und Patienten auf Dauer die notwendige Behandlung in Zeiten begrenzter Finanzen, Kapazitäten und Zeitressourcen zukommen zu lassen. „Jeder wird behandelt, jeder wird versorgt in der Rangfolge der Dringlichkeit“, betonte Montgomery. Ohne Priorisierung aber werde es zu weiteren Leistungseinschränkungen kommen.

Quelle: Pressemitteilung vom 01.08.2011
http://www.bundesaerztekammer.de/page.a ... .9702.9703

Priorisierung medizinischer Leistungen unvermeidbar

Verfasst: 03.08.2011, 08:31
von Rauel Kombüchen
Presse hat geschrieben: Montgomery: „Priorisierung medizinischer Leistungen ist unvermeidbar“
„Weil nicht genügend Geld zur Verfügung steht, um allen Menschen die optimale Therapie zu verschaffen, wird im deutschen Gesundheitswesen heimlich rationiert. .... Um eine umfassende Gesundheitsversorgung aufrecht zu erhalten, sei deshalb eine Priorisierung medizinischer Leistungen unvermeidbar. Denn diese sei der einzig gerechte und ethisch vertretbare Weg, allen Patientinnen und Patienten auf Dauer die notwendige Behandlung in Zeiten begrenzter Finanzen, Kapazitäten und Zeitressourcen zukommen zu lassen. ....
Dieser Bewertung kann - nein muss - man zustimmen. Es ist nicht mehr alles finanzierbar. .... Und es wird noch schwieriger.

Rauel

Der steinige Weg zur Priorisierung

Verfasst: 25.08.2011, 06:45
von Presse
Der steinige Weg zur Priorisierung
Die Belastungen der Finanzkrise führen in vielen Ländern Europas schon heute zu Einschnitten bei Sozialleistungen. Auch das deutsche Gesundheitswesen wird langfristig nicht verschont bleiben. Priorisierung wäre nötig - aber das ist ein steiniger Weg. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=666 ... hik&n=1314

Gesundheits­systemen droht tiefgreifender Umbau

Verfasst: 26.08.2011, 17:26
von Gaby Modig
Dass es in den nächsten Jahren deutliche Veränderungen im Gesundheitswesen geben wird, liegt angesichts der demografischen Entwicklung und der finanziellen Zwänge auf der Hand. Wer nur dem weiteren Fortschritt huldigt nach dem Motto "alle Neuerungen für jeden" sagt die Unwahrheit. Es wird Einschränkungen geben müssen.
Dazu passt auch ein Artikel im Deutschen Ärzteblatt, zu dem ich nachfolgend einen Hinweise gebe:

Gesundheits­systemen droht tiefgreifender Umbau
München/Zürich – Die Gesund­heitssysteme stehen weltweit vor einem tief­greifenden Wan­del. Darauf hat die Beratungs­gesellschaft Bain & Company hingewiesen. ....
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... _Umbau.htm

Priorisierung und Rationierung

Verfasst: 27.08.2011, 06:06
von Lutz Barth
Nun -da dürfen wir denn auch auf die Statements der Ethiker gespannt sein und zwar insbesondere von denjenigen, die in ihren Sonntagsreden immer die "Würde" als zentrales Argument bemühen. Nehmen wir die bisherigen Verlautbarungen in den sog. bioethischen Hochdiskursen ernst, kann es hierzulande keine offene Priorisierung, die nicht selten angesichts der gerade in den "letzten Behandlungstagen" geradezu explodierenden Behandlungskosten in einer Rationierung münden könnte, geben.

Beske hat es auf den Punkt gebracht:

"Denn Wer mit ethischen oder sozialpolitischen Argumenten eine Priorisierung oder eine Kürzung von Leistungen verhindert, muss sagen, wo denn sonst gespart werden soll. Es ist ein Dilemma, das gelöst werden muss - so oder so." (s.o., in Ärzte Zeitung v. 25.08.11).

... und zwar auch für die Pflegeprofession, so möchte ich hinzufügen. Allerorten erschallt zwar der Ruf, mehr Geld ins System pumpen zu müssen, während demgegenüber die Frage der Finanzierbarkeit doch eher ausgepart bleibt. Der Hinweis auf die Notwendigkeit einer "menschenwürdigen Pflege" ist zwar sehr lobenswert und ehrenhaft, macht aber die Debatte über die Priorisierung, ggf. Rationierung auch in der Pflege nicht entbehrlich!

Priorisierung und Rationierung

Verfasst: 27.08.2011, 16:10
von Anja Jansen
Lutz Barth hat geschrieben: .... die Frage der Finanzierbarkeit doch eher ausgepart bleibt. Der Hinweis auf die Notwendigkeit einer "menschenwürdigen Pflege" ist zwar sehr lobenswert und ehrenhaft, macht aber die Debatte über die Priorisierung, ggf. Rationierung auch in der Pflege nicht entbehrlich!
Hallo,
wir müssen erst einmal Klarheit darüber gewinnem, welche gesundheitliche Versorgung und Pflege wir haben wollen. Erst dann kann man über Geld bzw. die Finanzierung reden. Die Reihenfolge muss stimmen.
Beim Thema "Zweitmeinung" habe ich gerade gepostet, dass der persönliche Kontakt, statt Technik, stärker in den Vordergrund gerückt werden muss. Ich würde also alles, was mit persönlicher Zuwendung verbunden, mit Priorität ausstatten. Besonders in der Pflege Demenzkranker ist das ganz notwendig.
Gruß Anja

Beske warnt vor überstürzten Leistungskürzungen

Verfasst: 08.09.2011, 06:31
von Presse
Beske warnt vor überstürzten Leistungskürzungen

Berlin – Mit Blick auf erhebliche Kürzungen bei Gesundheitsleistungen beispielsweise in Großbritannien hat Fritz Beske heute in Berlin davor gewarnt, die finanziellen Belastungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Deutschland weiter herunterzuspielen. ...
Beske erklärte, schon bald würden die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Sozialsysteme hierzulande spürbar. „Gebraucht wird ein ganzes Bündel von Maßnahmen, wenn unser solidarisches Gesundheitswesen auf die Zukunft ausgerichtet werden soll. .... (weiter lesen unter)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... zungen.htm

Priorisierung lässt sich ethisch nicht vertreten

Verfasst: 06.10.2011, 06:46
von Presse
"Priorisierung lässt sich ethisch nicht vertreten"

Jürgen Graalmann ist neuer Vorstandschef des AOK-Bundesverbandes. In dieser Funktion vertritt er rund 18 Millionen Mitglieder. Für sie will der 43-Jährige in seinem neuen Amt "hart streiten". Welche drei zentralen Hausforderungen er für sich sieht und woran es in der Gesundheitspolitik krankt, verrät er im Interview mit der " Ärzte Zeitung". mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=672 ... sen&n=1401

Rationierung und Priorisierung ...

Verfasst: 06.10.2011, 07:37
von PflegeCologne
Presse hat geschrieben: "Priorisierung lässt sich ethisch nicht vertreten" ....
... aber sie wird dennoch kommen ... Das Gesundheitswesen wird auf Dauer, so, wie es im Moment ausgestaltet ist und sich weiter zu entwickeln scheint, nicht mehr finanzierbar sein.
Rationierung und Priorisierung werden zwangsläufig gewichtige Fragen aufwerfen, die nach Antworten verlangen.

Pflege Cologene

Priorisierungs-Debatte ´wird unterdrückt`

Verfasst: 13.12.2011, 07:47
von Presse
Ärzte Zeitung, 13.12.2011
Priorisierungs-Debatte "wird unterdrückt"
Jeder Politiker hört "Rationierung", wenn tatsächlich von "Priorisierung" die Rede ist. Der Sozialmediziner Heiner Raspe wendet sich gegen die Tabuisierung der Debatte.
MÜNCHEN. (sto) Die Diskussion um die Priorisierung medizinischer Leistungen wird in Deutschland nach Ansicht von Professor Heiner Raspe von der Universität zu Lübeck bisher "aktiv unterdrückt". Dennoch, so Raspe, sei die Debatte unvermeidlich. .... mehr
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=681979

Zukunft der Medizin: Ist Priorisierung unmoralisch?

Verfasst: 01.12.2012, 07:33
von Presse
Zukunft der Medizin: Ist Priorisierung unmoralisch?
Rationierung und Priorisierung - droht Deutschland eine inhumane Gesundheitsversorgung?
Experten sehen vor allem in der Priorisierung vielmehr eine Chance.
Das Problem der Diskussion sind offenbar aber die Begriffe. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=826 ... hik&n=2384