Schutz vor EHEC - Verbrauchertipps etc.

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EHEC: "Situation medizinischer Hilflosigkeit"

Beitrag von Presse » 03.06.2011, 06:34

EHEC: "Situation medizinischer Hilflosigkeit"
Die Zahl der EHEC-Fälle steigt rapide, von Entwarnung kann keine Rede sein. Experten und Politiker suchen fieberhaft nach der Quelle. Ärzte zeigen sich zunehmend verzweifelt. Forscher meinen, womöglich finde man die Ursache nie. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=657 ... kte&n=1140

Tödlicher Darmkeim: Nur 100 EHEC-Bakterien reichen für Infektion aus
Der EHEC-Erreger ist äußerst aggressiv und wandlungsfähig – und er breitet sich rasant aus. Nun gibt es sogar in den USA erste Verdachtsfälle.
http://www.welt.de/vermischtes/weltgesc ... n-aus.html
Quelle: Die Welt

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Verzehrsempfehlung des BfR

Beitrag von Presse » 04.06.2011, 06:37

Gemeinsame Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) 03. Juni 2011

Neue epidemiologische Daten untermauern bisherige Verzehrsempfehlung des BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt weiterhin, vorsorglich Tomaten, Salatgurken und Blattsalate nicht roh zu verzehren. Diese Hinweise, die insbesondere auf in Norddeutschland erhältliche Ware abzielen, werden durch die Ergebnisse von zwei neuen epidemiologischen Studien des Robert Koch-Instituts bestätigt. Die Anzahl der an HUS Erkrankten pro 100.000 Bevölkerung beträgt in den am stärksten betroffenen Ländern 5,5 für Hamburg, 5,1 für Schleswig-Holstein, 3,3 für Bremen und 1,8 für Mecklenburg-Vorpommern. Bei den Fällen in den anderen Bundesländern lässt sich meist ein Bezug zu Norddeutschland beobachten.

Im Rahmen der Untersuchungen zu dem EHEC/HUS Ausbruchsgeschehens führt das Robert Koch-Institut weitere epidemiologische Studien durch, darunter Fall-Kontroll-Studien, Online-Befragungen und das Nachverfolgen einzelner auffälliger Ausbruchsgeschehen (siehe Epidemiologisches Bulletin 22/2011). Für zwei dieser Studien liegen erste Ergebnisse vor.

In einer Fall-Kontroll-Studie wurden 46 Patientinnen und Patienten mit HUS- oder EHEC- Infektion in Bremen, Hamburg und Lübeck vom 29. Mai bis 2. Juni 2011 ausführlich hinsichtlich der verzehrten Lebensmittel befragt, auch zu solchen Lebensmitteln, die noch nicht Eingang in die in Hamburg durchgeführte und bereits am 25. Mai 2011 veröffentlichte Studie gefunden hatten. Diese Ergebnisse wurden verglichen mit 2100 gesunden Kontroll-Personen, mit demselben Geschlecht, derselben Altersgruppe und derselben Wohnregion. Während 84 % der Patienten Salat verzehrt hatten waren es unter den gesunden Kontrollpersonen nur 47 %. Ebenso lag der Anteil in Bezug auf Verzehr von Gurken bei Patienten bei 75 % gegenüber 50 % und für Tomaten entsprechend bei 80 % gegenüber 63 % bei gesunden Kontrollen. Insgesamt 95 % der Fälle hatten mindestens eine der drei Gemüsearten verzehrt. Statistische Berechungen dieser Daten ergaben, dass der Verzehr von rohen Tomaten, Gurken und Blattsalaten weiterhin !
signifikant mit der HUS-Erkrankung assoziiert ist.

In einer gemeinsamen Studie zu einer Häufung von Fällen mit dem Gesundheitsamt Frankfurt und dem Hessischen Landesprüfungs- und Untersuchungsamt im Gesundheitswesen in einem Unternehmen in Frankfurt wurde festgestellt, dass Mitarbeiter, die von der Salattheke der Kantine gegessen haben, fast 7-mal so häufig blutigen Durchfall bekommen haben wie Mitarbeiter, die keinen Salat gegessen hatten. Andere Nahrungsmittel, die untersucht wurden, zeigten keinen solchen Zusammenhang.

Diese beiden voneinander unabhängigen und methodisch unterschiedlichen Studien unterstützen die Ergebnisse der ersten Fall-Kontroll-Studie, deren Ergebnisse am 26. Mai 2011 vorgestellt worden waren. Somit gilt aus epidemiologischer Sicht, dass der Verzehr von Blattsalaten, Tomaten und/oder Gurken in Norddeutschland weiterhin als höchstes relatives Risiko für die Erkrankungen in Betracht gezogen werden muss. Die Verzehrsempfehlung des Bundesinstituts für Risikobewertung hat daher weiterhin Bestand, bis epidemiologische Studien und Untersuchungen an Lebensmitteln neue Hinweise ergeben, die Erregerquelle gefunden oder keine neuen Patienten mehr erkranken.

Seit Anfang Mai 2011 sind vermehrt Personen an blutigem Durchfall und dem so genannten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) erkrankt. Dem Robert Koch-Institut wurden seit Anfang Mai 2011 insgesamt 520 HUS-Fälle übermittelt, darunter 11 Todesfälle (Stand: 2. Juni 2011, 15 Uhr). Seit Anfang Mai 2011 sind dem RKI 1.213 Fälle mit einer Infektion mit EHEC übermittelt worden. Davon sind sechs Patienten mittlerweile verstorben.

Das HUS ist eine schwere, unter Umständen tödliche Komplikation, die bei bakteriellen Darminfektionen mit sogenannten enterohämorrhagischen Escherichia coli (EHEC) auftreten kann. Pro Jahr werden dem RKI etwa 1000 EHEC-Fälle übermittelt. Das Vollbild des HUS ist charakterisiert durch akutes Nierenversagen, Blutarmut durch den Zerfall roter Blutkörperchen und einen Mangel an Blutplättchen. Im Jahr 2010 wurden dem Robert Koch-Institut zwei Todesfälle übermittelt.

Die das HUS verursachenden EHEC-Bakterien werden direkt oder indirekt vom Tier auf den Menschen übertragen. Als Reservoir gelten Wiederkäuer, vor allem Rinder, Schafe, Ziegen. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt fäkal-oral, wobei die Erregeraufnahme über den Kontakt mit Tierkot, über kontaminierte Lebensmittel oder Wasser erfolgt, aber auch durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch (Schmierinfektion).

Aufgrund des gravierenden Infektionsausbruchs im Mai 2011 wird aus vorsorgenden Gründen empfohlen, auf den Verzehr von nicht erhitzten Gemüsesorten, die als Infektionsursache im Verdacht stehen (Tomaten, Salatgurken und Blattsalate) und im Norddeutschen Raum erworben wurden, bis zur Aufklärung der genauen Ausbruchsursache zu verzichten. Bereits geringe Keimmengen reichen für eine Infektion aus, so dass eine Übertragung sehr leicht möglich ist.

Bei Gemüsesorten, die nicht als Infektionsursache im Verdacht stehen, ist zu beachten, dass diese vor dem Konsum gründlich gewaschen (mind. 30 Sekunden mit kräftigem Reiben, möglichst warmes Wasser verwenden) und gegebenenfalls geschält werden sollen. Das Waschen und Schälen von Gemüse bewirkt eine Reduktion der Keimzahl und verringert damit das Infektionsrisiko.

Weitere Informationen:
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Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.
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EHEC - Sprossen in Niedersachen im Visier

Beitrag von Presse » 06.06.2011, 06:45

Die EHEC-Spur führt nach Bienenbüttel
Gurken waren es nicht, doch bei der Suche nach der EHEC-Quelle kommen die Experten Stück für Stück weiter: Nun haben sie Sprossen in Niedersachen im Visier. Sie wurden in verschiedene Restaurants geliefert, in denen Erkrankte zuvor gegessen hatten. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=657 ... kte&n=1144

EHEC und das RKI - Behörde in der Kritik
Seit mehr als zwei Wochen kämpft die Republik mit dem gefährlichen EHEC-Keim. Eine Ursache ist bislang nicht gefunden - ein idealer Nährboden für teils schräge Theorien und Kritik. Deutschlands oberste Seuchenbekämpfer rücken in die Schusslinie und das Gerücht eines Terroranschlags macht die Runde. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=657 ... aft&n=1144

EHEC: Sprossen aus Niedersachsen im Verdacht
Eine neue Spur zur möglichen EHEC-Quelle führt zu einem Gartenbaubetrieb in Niedersachsen. Dieser lieferte Sprossen an auffallend viele Orte, an denen EHEC auftrat.
http://www.tagesschau.de/inland/ehec262.html
Quelle: tagesschau.de

EHEC-Ausbruch: Norddeutsche Kliniken arbeiten am Limit
Die Beschäftigten in norddeutschen Krankenhäusern arbeiten rund um die Uhr. Doch sie kommen kaum hinterher, die vielen EHEC-Patienten zu versorgen.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 07,00.html
Quelle: Der Spiegel

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Sprossen und Keimlinge als mögliche Ursache

Beitrag von Presse » 07.06.2011, 07:52

Sprossen und Keimlinge als mögliche Ursache der EHEC-Infektionen: BfR unterstützt Niedersachsen bei der Aufklärung
18/2011, 06.06.2011
Stellungnahme Nr. 018/2011 des BfR vom 6. Juni 2011


Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium hat am gestrigen Sonntag mitgeteilt, dass Sprossen-Produkte aus einem Gartenbaubetrieb im Landkreis Uelzen in Verdacht stehen, EHEC-Keime verbreitet zu haben. Das Ministerium empfiehlt, derzeit auf den Verzehr von Sprossen zu verzichten.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und das Robert Koch-Institut (RKI) beraten und unterstützen die für die Lebensmittelüberwachung zuständigen Behörden der Länder bei den laufenden Ausbruchsuntersuchungen. Das Nationale Referenzlabor für Escherichia coli des BfR, das eng mit den niedersächsischen Behörden zusammen arbeitet, wird die Proben der Sprossen mit einer neuen geprüften Methode genauer untersuchen. Ein definitiver Nachweis des EHEC O104:H4-Erregers auf den Sprossen, der für den derzeitigen Ausbruch verantwortlich ist, liegt bisher nicht vor.

Aufgrund des gravierenden Infektionsausbruchs im Mai 2011 wird vom BfR und RKI nach wie vor aus vorsorgenden Gründen empfohlen, auf den Verzehr von nicht erhitzten Gemüsesorten, die als Infektionsursache im Verdacht stehen (Tomaten, Salatgurken und Blattsalate) und im Norddeutschen Raum erworben wurden, bis zur Aufklärung der genauen Ausbruchsursache zu verzichten. Bereits geringe Keimmengen reichen für eine Infektion aus, so dass eine Übertragung sehr leicht möglich ist.

Das BfR unterstützt jede Maßnahme, die zu einer schnellen Aufklärung des aktuellen EHEC-Infektionsausbruchs führt.

Das Landwirtschaftsministerium in Niedersachsen teilte mit, dass Sprossen aus Niedersachsen eine mögliche Ursache für die EHEC-Infektionen sind. Ein labortechnischer Nachweis des EHEC O104:H4-Erregers auf den Sprossen liegt bisher nicht vor. Die Auswertung von Handelsbeziehungen weise aber mehrfach den Weg von einem Gartenbaubetrieb zu späteren Erkrankungsfällen. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Niedersachsen erkrankte eine Mitarbeiterin aus dem betroffenen Betrieb nachweislich an einer EHEC-Infektion.

Frische Sprossen und Keimlinge werden häufig als Brotbelag oder zur Aufwertung von Salaten unbehandelt oder nur kurz blanchiert verzehrt. Am bekanntesten sind Sojasprossen, bei denen es sich um die Sprossen der Mungobohne handelt. Aber auch der Verzehr von anderen Sorten wie zum Beispiel Alfalfasprossen (amerikanische Bezeichnung für Sprossen der Luzerne) oder Sprossen von Linsen, Radieschen, Erbsen (Green Peez), Bohnen und Knoblauch, die wegen ihres sehr milden Aromas geschätzt werden, nimmt zu.

Das BfR und das RKI arbeiten eng mit den niedersächsischen Behörden zusammen und unterstützen die für die Lebensmittelüberwachung zuständigen Landes- und Kreisbehörden bei den laufenden Ausbruchsuntersuchungen. Das BfR als Nationales Referenzlabor für Escherichia coli hat den niedersächsischen Behörden seine Laborkapazitäten zur Aufklärung der jüngsten Hinweise angeboten. Das Referenzlabor wird die Proben der Sprossen mit einer neuen geprüften Methode genauer untersuchen.

Im Nationalen Referenzlabor für Escherichia coli des BfR werden neue Untersuchungsmethoden entwickelt und validiert, mit denen Mikroorganismen in Lebensmitteln, Futtermitteln und Produkten zuverlässig nachgewiesen werden können. Eine hohe Leistungsfähigkeit der Methoden muss gewährleistet sein, um als Referenzmethoden angewendet zu werden. Unter dem Eindruck des massiven EHEC O104:H4-Ausbruchs in Deutschland wurde gemeinsam mit der französischen Schwesterbehörde ANSES eine spezifische Echtzeit-PCR im Nationalen Referenzlabor für Escherichia coli an Lebensmittelproben und O104:H4-Referenzstämmen entwickelt. Diese beruht auf der schnellen, quantitativen Erkennung von Shigatoxin-Genen und dem Escherichia coli O104:H4 wzx-Gen. Dieses Detektionssystem ist geeignet, aus Anreicherungskulturen von verdächtigen Lebensmitteln EHEC O104:H4 nachzuweisen.

Aufgrund des gravierenden Infektionsausbruchs wird vom RKI und BfR nach wie vor aus vorsorgenden Gründen empfohlen, auf den Verzehr von nicht erhitzten Gemüsesorten, die als Infektionsursache im Verdacht stehen (Tomaten, Salatgurken und Blattsalate) und im Norddeutschen Raum erworben wurden, bis zur Aufklärung der genauen Ausbruchsursache zu verzichten. Bereits geringe Keimmengen reichen für eine Infektion aus, so dass eine Übertragung sehr leicht möglich ist.

Eine sichere Abtötung von EHEC erfolgt nur, wenn das Gemüse ausreichend erhitzt wird.

Bei Gemüsesorten, die nicht als Infektionsursache im Verdacht stehen, ist zu beachten, dass diese vor dem Konsum gründlich gewaschen (mindestens 30 Sekunden mit kräftigem Reiben, möglichst warmes Wasser verwenden) und gegebenenfalls geschält werden sollen. Das Waschen und Schälen von Gemüse bewirkt eine Reduktion der Keimzahl und verringert damit das Infektionsrisiko. Unbedenklich ist der Verzehr von ausreichend erhitztem Gemüse.

Durch Erhitzungsverfahren wie Kochen, Braten und Schmoren werden EHEC abgetötet. Voraussetzung ist, dass für mindestens zwei Minuten eine Temperatur von 70 °C im Kern des Lebensmittels erreicht wird. Gegenüber anderen Umwelteinflüssen, beispielsweise einem sauren Milieu, Kälte oder Austrocknung, sind diese Bakterien jedoch relativ unempfindlich. Auch durch Tiefgefrieren von Lebensmitteln lassen sich EHEC-Bakterien nicht zuverlässig abtöten.
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EHEC: Öffentliche Erregung

Beitrag von Presse » 07.06.2011, 09:00

EHEC: Öffentliche Erregung
Der Auslöser der Infektion ist noch nicht gefunden. Die Kritik am Krisenmanagement wird lauter. Was läuft falsch bei der Ehec-Bekämpfung?
http://www.tagesspiegel.de/zeitung/oeff ... 58188.html
Quelle: Tagesspiegel

Kritik an niedersächsischer EHEC-Informationspolitik
Nach der Warnung vor Sprossen gibt es Kritik an der niedersächsischen EHEC-Informationspolitik.
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1163694
Quelle: Süddeutsche Zeitung

Wie Lebensmittelkontrolle in Deutschland funktioniert
Auch abseits des gefährlichen Darmkeims sind Kontrolleure unterwegs, jährlich werden Hundertausende Proben untersucht. Aber wer kontrolliert wo was?
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/12/ ... 88,00.html
Quelle: ZDF-Heute

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EHEC-Krisenmanagement soll verbessert werden

Beitrag von Presse » 09.06.2011, 11:44

EHEC-Krisenmanagement soll verbessert werden
Die Gesundheits- und Verbraucherschutzminister von Bund und Ländern haben sich erstmals seit Ausbruch der EHEC-Krise zu einer Sonderkonferenz getroffen. Die Kritik an ihrem holprigen Krisenmanagement wird immer lauter.
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15141682,00.html
Quelle: Deutsche Welle

EU zweifelt an deutscher Kompetenz
Bekommt Deutschland die Ehec-Krise in den Griff? Die EU bezweifelt das und verlangt von Berlin, den Rat ausländischer Experten einzuholen. Die Suche nach der Keimquelle tritt derweil auf der Stelle.
http://www.stern.de/gesundheit/ehec-epi ... 93455.html
Quelle: Stern

Sommer ohne Salat
Die EHEC-Epidemie zeigt vor allem eins: Zu viele Informationen verwirren den Verbraucher. Eine dringend notwendige Koordination sieht anders aus.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hint ... k/1477112/
Quelle: DeutschlandRadio

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RKI-Chef zu EHEC: ´Es sind die Sprossen`

Beitrag von Presse » 10.06.2011, 15:06

RKI-Chef zu EHEC: "Es sind die Sprossen"
Seit Wochen suchen Experten nach der EHEC-Quelle. Gurken, Tomaten und Salat kamen in Verdacht, seit zweieinhalb Wochen warnten Behörden vor dem Verzehr. Jetzt haben sie die Warnung aufgehoben - und warnen vor Sprossen. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=658 ... 011&n=1159

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Neue Erkenntnisse zum EHEC-Ausbruch

Beitrag von Presse » 11.06.2011, 07:00

Neue Erkenntnisse zum EHEC-Ausbruch
16/2011, 10.06.2011
Gemeinsame Pressemitteilung von BfR, BVL und RKI

BfR, BVL und RKI kommen gemeinsam zu dem Schluss, dass die bestehende allgemeine Empfehlung, in Norddeutschland auf den Verzehr von Gurken, Tomaten und Blattsalat zu verzichten, nicht mehr aufrecht erhalten werden muss.
BfR, BVL und RKI empfehlen, über die üblichen Hygienemaßnahmen hinaus, vorsorglich bis auf weiteres Sprossen nicht roh zu verzehren. Haushalten und Gastronomiebetrieben wird empfohlen noch vorrätige Sprossen sowie möglicherweise damit in Berührung gekommene Lebensmittel zu vernichten.
BfR, BVL und RKI empfehlen weiterhin, dass alle Lebensmittel, die aus einem Betrieb in Niedersachsen stammen, aus dem Verkehr gezogen werden.
BfR, BVL und RKI empfehlen, die üblichen Hygieneempfehlungen im Umgang mit Lebensmittel und Patienten streng zu befolgen.
Die aktuelle Mitteilung ersetzt den bisherigen Verzehrshinweis von BfR und RKI vor Gurken, Tomaten und Blattsalat.

Erkenntnisstand zu den humanen Erkrankungen

Aktuelle Situation

Auf Grundlage verschiedener Surveillance-Systeme des Robert Koch-Instituts bestätigt sich die Beobachtung, dass die Anzahl neuer EHEC-Infektionen zurückgeht. Zum einen zeigt die Sentinel-Surveillance in betroffenen Krankenhaus-Notaufnahmen, dass die täglich Zahl von Patienten mit blutigem Durchfall - als erstes Indiz einer möglichen EHEC Infektion - ebenso wie der Anteil erkrankter Frauen in den betroffenen Regionen kontinuierlich abnimmt. Zum anderen haben mathematische Modellierungen des Meldeverzugs ergeben, dass trotz später eintreffender Meldungen ein absteigender Trend sowohl in Bezug auf das Erkrankungsdatum als auch in Bezug auf das Hospitalisierungsdatum zu beobachten ist. Dieser Rückgang könnte auf eine Veränderung im Verzehrverhalten der Bevölkerung hinsichtlich Gurken, Tomaten und Blattsalaten (was indirekt auch den Sprossenverzehr verringert haben dürfte) oder auf ein Versiegen der Infektionsquelle zurückz uführen sein.

Frühere epidemiologische Studien

Seit dem 20.5.2011 untersucht das RKI in Zusammenarbeit mit Gesundheits- und Lebensmittelbehörden des Bundes und der Länder den Ausbruch an hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) in Norddeutschland. Die Ursache des Ausbruchs konnte durch die epidemiologischen Studien, die aufeinander aufbauten, zunehmend eingegrenzt werden.

Die ersten beiden Fall-Kontroll-Studien beschränkten sich aus methodischen Gründen auf jene Expositionen, die in der Lage waren einen Großteil der Fälle zu erklären. Dabei ergaben epidemiologische Analysen, dass betroffene Patienten signifikant häufiger rohe Tomaten, Salatgurken und Blattsalate verzehrt hatten als gesunde Studienteilnehmer. Ergänzt wurden diese Ergebnisse durch eine Fall-Kontroll-Studie bei Kantinenkunden, die zu dem Ergebnis führte, dass der Verzehr von Lebensmitteln von der Salatbar deutlich mit der Erkrankung assoziiert war. Da weder durch diese Studien noch durch Hinweise aus dem Bereich der Lebensmittelsicherheit eine Eingrenzung der in Frage kommenden Gemüsesorten möglich war, hat das RKI weitere Studien eingeleitet.

Rezeptbasierte Restaurant Kohortenstudie

Mit der „Rezeptbasierten-Restaurant-Kohortenstudie“ ist es heute erstmals möglich, epidemiologisch die Ursache des Ausbruchs mit großer Wahrscheinlichkeit auf den Verzehr von Sprossen einzugrenzen. Die „Rezeptbasierten-Restaurant-Kohortenstudie“ konnte erst jetzt durchgeführt werden, weil erst eine ausreichende Zahl von Restaurantkunden bekannt und verfügbar sein mussten, um eine ausreichende statistische Belastbarkeit der Analyse zu gewährleisten.

Um bei der Erfassung des Rohkostverzehrs weniger abhängig vom Erinnerungsvermögen der befragten Patienten und Kontrollpersonen zu sein, hat das RKI mit Hilfe dieser „Rezeptbasierten-Restaurant-Kohortenstudie“ folgenden Ansatz verfolgt. Fünf Gruppen (Reisegruppen, Vereine etc) mit insgesamt 112 Teilnehmern, von denen insgesamt 19 Mitglieder nach einem gemeinschaftlichen Restaurantbesuch erkrankt sind, wurden auf ihren Verzehr im Restaurant hin untersucht. Dabei wurden die Restaurantbesucher nicht nur befragt, sondern aufgrund der Bestelllisten und Abrechungsdaten wurde ermittelt, welche Menüs die Mitglieder der Reisegruppen bestellt hatten. Zugleich wurde die Küche des betroffenen Restaurants detailliert befragt, wie genau welches Menü zubereitet wurde und welche Mengen welcher Zutat in welchem Menü enthalten waren. Ergänzend wurden Fotos der Reisegruppen ausgewertet, um zu belegen, welche Lebensmittel und Garnierung sich auf den Tellern befanden. Diese Informationen wurden in einem Kohortenansatz ausgewertet, der es erlaubt, retrospektiv das relative Erkrankungsrisiko für Restaurantkunden zu berechnen. Hierbei ergaben die aktuellen Analysen, dass Kunden, die Sprossen verzehrt hatten, ein 8,6-fach höheres Risiko hatten (95% KI 1.5 - ∞), an blutigem Durchfall oder durch Labornachweis bestätigten EHEC/HUS zu erkranken als Kunden, die dieses Lebensmittel nicht verzehrt hatten. Zudem konnte auf diese Weise auch dargelegt werden, dass von den insgesamt in diese Studie erfassten Fällen 100% Sprossen verzehrt hatten.

Erkenntnisse aus Fall-Kontroll-Studien zum Verzehr von Sprossen

Bereits bei der ersten intensiven Befragung von Hamburger Patienten (20.5./21.5) war eine Vielzahl von tierischen und pflanzlichen Lebensmittel einschließlich Sprossen berücksichtigt worden. Bei dieser explorativen Befragung gaben nur 3 von 12 Patienten an, Sprossen verzehrt zu haben. Die befragten Patienten fielen durch eine besonders bewusste und aufmerksame Ernährungsgewohnheit auf, so dass eine relevante Untererfassung von Sprossen unwahrscheinlich schien. Es ist eine methodische Forderung und Standardvorgehensweise, möglichst nur solche Expositionen einzuschließen, die potenziell in der Lage sind, epidemiologisch einen großen Teil des Ausbruchsgeschehens zu erklären. Andernfalls erhöht sich bei Einschluss einer zu großen Anzahl von Expositionen die Gefahr fälschlich positiver Zusammenhänge. Daher wurden die Sprossen zunächst nicht weiterverfolgt. Sprossen wurden in späteren ausführlichen Befragu ngen des RKI berücksichtigt. Insgesamt gaben 16 (30%) der 54 Patienten, die in den ausführlichen Befragungen zu Sprossenverzehr eine Auskunft geben konnten, an, Sprossen im angenommenen Infektionszeitraum verzehrt zu haben.

In einer weiteren, am 29.5.2011 begonnenen, vertiefenden „Rohkost-Fallkontrollstudie“, die zum Ziel hatte, genauer zwischen den pflanzlichen Lebensmittel differenzieren zu können, wurden 26 an HUS erkrankten Personen aus Lübeck, Bremerhaven und Bremen je 3 nichterkrankte Personen individuell aufgrund ihres Alters, Geschlechts und Wohnortes zugeordnet. Hierbei gaben 6 (25%) von 24 erkrankten Personen an, Sprossen im angenommenen Infektionszeitraum verzehrt zu haben, verglichen mit 7 (9%) von 80 Nichterkrankten, bei denen diese Angaben vorlag. Dieser Zusammenhang ist zwar in der univariablen Analyse statistisch signifikant (OR=4.35 und 95% KI 1.05-18), jedoch nicht in der multivariablen Analyse, so dass die Aussagekraft dieses Ergebnisses eingeschränkt ist. Wie auch in den vorhergehenden Fall-Kontroll-Studien wurde in dieser Rohkost-Studie der Verzehr weiterer pflanzlicher Lebensmittel, z.B. Tomate, Gurke, oder Blattsalat, häufiger von erkrank ten Personen berichtet als von nicht-erkrankten Vergleichspersonen, jedoch war der Zusammenhang in dieser Studie statistisch nicht signifikant. Diese Ergebnisse stehen jedoch insofern in Einklang mit den beiden bereits veröffentlichten Fall-Kontroll-Studien des RKI, als dass die genannten Gemüsesorten häufig gemeinsam verzehrt werden.

Erkenntnisstand zur Lebensmittelkette

Bislang konnte in keinem Lebensmittel aus dem Handel eine Kontamination mit dem EHEC-Erreger O104:H4 festgestellt werden. Eine eindeutige Eintragsquelle des EHEC-Erregers O104:H4 in die Lebensmittelkette konnte trotz intensiver Bemühungen aller beteiligten Behörden in den betroffenen Bundesländern sowie von RKI, BfR und BVL bisher nicht nachgewiesen werden.

Nach jetzigem Kenntnisstand weisen auch die Lieferbeziehungen darauf hin, dass die Verbreitung der EHEC-Infektionen von einem niedersächsischen Gartenbaubetrieb ausgeht und sich mit der geographischen Verteilung vieler Fall-Häufungen deckt.

Zur Unterstützung der Aufklärung des länderübergreifenden Ausbruchgeschehens haben sich Bund und Länder entschieden, eine Task Force am BVL anzusiedeln, in der Experten mehrerer Bundesländer, des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, des Bundesinstituts für Risikobewertung und des Robert Koch-Instituts beteiligt sind und die von Fachexperten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA sowie der Europäischen Kommission unterstützt wird.

Der Auftrag dieser Task Force besteht darin, die epidemiologischen Erkenntnisse über einzelne Ausbruchscluster mit den bei den Lebensmittelaufsichtsbehörden vorhandenen Informationen zu den dazugehörenden Lieferketten länderübergreifend zu analysieren. Cluster sind z.B. Hotels, Restaurants und Kantinen, in denen Menschen gegessen haben und in der Folge erkrankt sind.

Die Vertriebswege von Sprossen aus dem niedersächsischen Gartenbaubetrieb können bislang 26 von 55 Erkrankungshäufungen bzw. Einzelerkrankungen von EHEC O104:H4 in fünf betroffenen Bundesländern erklären. Hierzu hat das Land Niedersachsen umfangreiche Daten aus seiner Lebensmittelüberwachung geliefert. Es kann nach derzeitigem Kenntnisstand nicht ausgeschlossen werden, dass der Eintrag des Ausbruchserregers in den Gartenbaubetrieb durch Personen erfolgt ist. Auch ein Eintrag über Wasser, Vorlieferanten oder Saatgut ist denkbar. Dieses wird derzeit durch eine Überprüfung der Lieferbeziehungen und durch Labortests untersucht.

Andere Eintragsquellen im Betriebsbereich können derzeit noch nicht ausgeschlossen werden. Die Behörden in Niedersachsen und das BfR haben im betroffenen Betrieb in den letzten Tagen umfangreich Proben gezogen, deren vollständige Untersuchung noch nicht abgeschlossen ist. Auch wenn bisher noch kein Nachweis des Ausbruchserregers bestätigt werden konnte, ist die Indizienkette inzwischen so belastend, dass die Bundesinstitutionen und Länder davon ausgehen müssen, dass der EHEC-Ausbruch hier seinen Ausgang genommen hat.

Bund und Länder werden weitere Untersuchungen und Analysen von Vertriebswegen vornehmen, um zu überprüfen ob kontaminiertes Saatgut für die Herstellung von Sprossen in anderen Erzeugerbetrieben verwendet wird oder auf den Markt kommt.

Da eine mögliche Quelle des Eintrags auch das verwendete Sprossen-Saatgut sein kann, kommen auch andere sprossenproduzierende Betriebe als mögliche Verteiler von EHEC O104:H4 in Frage.

Das Überleben und die Vermehrung von EHEC auf Sprossen begünstigt eine weite Verbreitung des Erregers über die Lieferketten aus den Produktionsbetrieben an den Verbraucher.

Daher raten RKI, BVL und BfR bis zur Abklärung dieser möglichen Kontaminationsquelle vom Verzehr von rohen Sprossen ab.

Die aktuelle Mitteilung ersetzt den bisherigen Verzehrshinweis von RKI und BfR vor Gurken, Tomaten und Blattsalat, da es nach jetzigem Kenntnisstand sehr wahrscheinlich ist, dass Produkte aus dem Gartenbaubetrieb Ausgangspunkt der EHEC-Infektionen sind.

Weitere Informationen
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EHEC-Ausbruch und die Sprossen

Beitrag von Presse » 12.06.2011, 06:29

EHEC-Ausbruch: BfR bestätigt Kontamination von Sprossen mit O104:H4
Stamm aus den Sprossen ist identisch mit dem Stamm aus den erkrankten Patienten


Wissenschaftler des Nationalen Referenzlabors für Escherichia coli am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) haben die Ergebnisse der Landesbehörden in Nordrhein-Westfalen bestätigt: Mit EHEC kontaminierte rohe Sprossen, die aus dem Haushalt von an EHEC erkrankten Patienten in Nordrhein-Westfalen stammten, waren mit dem EHEC-Stamm O104:H4 besiedelt. „Dieses labordiagnostische Ergebnis ist ein weiterer Stein in der Beweiskette, dass rohe Sprossen als wesentliche Quelle für die EHEC-Infektionen der letzten Wochen anzusehen sind und bestätigt die epidemiologischen Befunde,“ sagte BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Bereits am 10. Juni 2011 hatten das BfR, das Robert Koch-Institut und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit auf Basis neuer epidemiologischer Untersuchungen Sprossen aus einem Gart enbaubetrieb in Niedersachsen als Quelle des EHEC-Ausbruchs identifiziert und die Verzehrsempfehlungen entsprechend geändert.

Die Wissenschaftler am Nationalen Referenzlabor des BfR haben die vom Chemischen und Veterinärmedizinischen Untersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper eingesandten Proben mit verschiedenen serologischen, mikrobiologischen und molekularbiologischen Methoden untersucht. In der Real Time PCR der Einzelkolonien aus der Probe erwies sich der Stamm als O104, fliC H4, stx2, aggR und war identisch mit den aus Patienten isolierten EHEC O104:H4 Stämmen.

Zwar stammen die Proben aus einer geöffneten Sprossenpackung aus einem Haushalt, in dem mit EHEC infizierte Patienten lebten. Dennoch ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass der EHEC-Ausbruch mit schweren Erkrankungen und Todesfällen insbesondere auf den Verzehr von rohen Sprossen zurückzuführen ist. Epidemiologische Untersuchungen des Robert Koch-Institutes in Berlin hatten bereits gezeigt, dass die EHEC-Infektionen der von diesem EHEC-Ausbruch betroffenen Patienten eng mit dem Verzehr von rohen Sprossen aus einem niedersächsischen Gartenbaubetrieb verbunden waren (BfR Presseinformation 16/2011).

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Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.
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Quelle: Pressemitteilung 17/2011, 11.06.2011
Bundesinstitut für Risikobewertung
Thielallee 88-92
D-14195 Berlin
Presserechtlich verantwortlich:
Dr. Suzan Fiack
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Verzehr von selbstgezogenen rohen Sprossen und Keimlingen

Beitrag von Presse » 13.06.2011, 06:55

EHEC-Ausbruch: BfR rät auch vom Verzehr von selbstgezogenen rohen Sprossen und Keimlingen ab
Hinweise verdichten sich, dass Saatgut für Sprossen und Keimlinge mit dem EHEC-Keim belastet ist


Aufgrund epidemiologischer Hinweise der Niedersächsischen Behörden erhärtet sich der Verdacht, dass Sprossensamen zu einer Kontamination der Sprossen ursächlich beigetragen haben könnten. Niedersachsen berichtet von einem aktuellen Fall, in dem selbstgezogene Sprossen möglicherweise die Ursache für eine EHEC-Erkrankung in einer Familie sind. Allerdings konnte der Erreger derzeit noch nicht in den Samen nachgewiesen werden. Zu Hause selbst Sprossen zu ziehen, ist üblich. Die Zuchtbehälter sind in vielen Läden erhältlich. „Wenn bereits die Samen mit Keimen belastet sind, dann schützt auch die Einhaltung von Küchenhygieneregeln nicht vor einer EHEC-Erkrankung“, so BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Aus Vorsorgegründen empfiehlt deshalb das BfR, derzeit auch auf den Verzehr selbstgezogener roher Sprossen zu verzichten.“

BfR, BVL und RKI haben bereits am Freitag, den 10. Juni 2011, empfohlen, über die üblichen Hygienemaßnahmen hinaus, vorsorglich bis auf weiteres Sprossen nicht roh zu verzehren. Wissenschaftler des Nationalen Referenzlabors für Escherichia coli am BfR haben mittlerweise auch bestätigt, dass die mit EHEC kontaminierten rohen Sprossen, die aus einem Haushalt mit an EHEC erkrankten Patienten in Nordrhein-Westfalen stammten, identisch mit dem Bakterienstamm aus den erkrankten Patienten waren.

Die Behörden von Bund und Ländern arbeiten derzeit weiterhin mit Hochdruck daran, den Eintragspfad für die Kontamination von Sprossen und möglicherweise von Saatgut mit EHEC zurück zu verfolgen. Dazu werden die verfügbaren Daten zu Lieferlisten und Vertriebswegen, Erkrankungsfällen etc. intensiv bewertet und ergänzt. Durch Auswertung von Ausbruchsclustern von Erkrankungshäufungen und verdächtigen Lebensmittelbefunden erhoffen sich die Experten, das Ausbruchsgeschehen erklären und auf die Quelle des Erregers schließen zu können. Die Untersuchungslaboratorien der Länder und das Nationale Referenzlabor untersuchen derzeit eingegangene Saatgutproben.

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Quelle: Pressemitteilung 018/2011, 12.06.2011
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EHEC - Aktiviäten der Behörden suboptimal

Beitrag von Rob Hüser » 13.06.2011, 12:14

Wir haben in der BRD ausreichende Vorschriften, um einem Krankheitsausbruch gerecht werden zu können. Allerdings scheint bei EHEC die Zusammenarbeit nicht wirklich gut funktioniert zu haben. Im Übrigen haben sich wiederholt die unterschiedlichsten Leute mit Statemens in die Öffentlichkeit gedrängt.
Die Zusammenarbeit muss m.E. besser und vor allem schneller werden. Dann sollte eine Stelle informieren und ein Wettrennen zu Fernsehkameras unterbunden werden.

Rob
Das Pflegesystem muss dringend zukunftsfest reformiert werden!

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EHEC zeigt sein Gesicht

Beitrag von Presse » 24.06.2011, 16:41

"Wir werden weiter EHEC-Erkrankungen haben"
Das Gröbste des EHEC-Ausbruchs ist ausgestanden, der neue Keim zirkuliert aber weiter. Ärzte und Pflegepersonal haben während der Krise Tag und Nacht gearbeitet. Für viele Patienten ist der Ausgang noch ungewiss, wie Privatdozent Karl Wagner von der Asklepios Klinik Hamburg-Barmbek im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" berichtet. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=660 ... 011&n=1184

EHEC zeigt sein GesichtDer EHEC-Ausbruch hat die Republik wochenlang in Atem gehalten, Ärzte wurden bis an ihre Grenzen gefordert. Nun beginnt die wissenschaftliche Aufarbeitung: Zeitgleich wurden jetzt erste Ergebnisse hochrangig publiziert. Sie zeigen: Der Übeltäter war gar nicht EHEC, zumindest nicht so richtig. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=660 ... 011&n=1184

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EHEC zeigt sein wahres Gesicht

Beitrag von Presse » 27.06.2011, 06:11

EHEC zeigt sein wahres Gesicht
Der EHEC-Ausbruch hat die Republik wochenlang in Atem gehalten, Ärzte wurden bis an ihre Grenzen gefordert. Nun beginnt die wissenschaftliche Aufarbeitung: Zeitgleich wurden jetzt erste Ergebnisse hochrangig publiziert. Sie zeigen: Der Übeltäter war gar nicht EHEC, zumindest nicht so richtig. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=660 ... 011&n=1186

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Schule wegen Ehec-Infektionen geschlossen

Beitrag von Presse » 28.06.2011, 06:43

NRW: Schule wegen Ehec-Infektionen geschlossen
Nach mehreren Erkrankungen mit dem gefährlichen Darmkeim Ehec ist eine Schule in Altenbeken (Kreis Paderborn) für über eine Woche gesperrt worden.
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 30762.html
Quelle: Tagesspiegel

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Ehec-Epidemie: Bockshornklee aus Ägypten unter Verdacht

Beitrag von Presse » 01.07.2011, 07:49

Ehec-Epidemie: Bockshornklee aus Ägypten unter Verdacht

Ägyptische Bockshornkleesamen könnten der Auslöser für die Ehec-Ausbrüche in Deutschland und Frankreich sein.
http://www.stern.de/gesundheit/ausloese ... 01062.html
Quelle: Stern

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