Rationierung & Rangliste bei der Behandlung

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

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Rationierung & Rangliste bei der Behandlung

Beitrag von Presse » 11.05.2009, 11:09

Kritik an Hoppes «Gesundheitsrat»-Vorschlag

Berlin (dpa) - Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe kann mit seinem
erneuten Vorstoß zur Schaffung eines «Gesundheitsrates» weiterhin
weder Gesundheitsministerium noch Kassen überzeugen. «Wenn die
Gesundheitspolitik etwas nicht benötigt, dann ein neues Gremium, um
realitätsferne, apokalyptische Vorstellungen zu besprechen», erklärte
Ministeriumssprecher Klaus Vater am Samstag in Berlin.
Auch der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)
stellt sich quer: «Mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss haben wir eine
gute und bewährte Institution, die innerhalb der gesetzlichen
Vorgaben über den Leistungskatalog der gesetzlichen
Krankenversicherung entscheidet», sagte GKV-Sprecher Florian Lanz der
Deutschen Presse-Agentur dpa. Versuche der Ärztekammer, Leistungen zu
streichen, gingen in die falsche Richtung: «Wir wollen notwendige
Leistungen finanzieren und nicht danach suchen, was gestrichen werden
könnte.»
Zehn Tage vor Beginn des Deutschen Ärztetags in Mainz (19. bis 22.
Mai) hatte Hoppe erneut eine «Rationierung» im Gesundheitswesen
beklagt und einen ehrlichen Umgang damit verlangt. «Wir machen einen
Vorschlag, wie man den Mangel am besten und das heißt auch klar und
ehrlich verwaltet - mehr nicht», erläuterte der Präsident der
Bundesärztekammer in der «Passauer Neuen Presse» (Samstag) seinen
Vorschlag, von einem «Gesundheitsrat» eine Prioritätenliste der
lebensbedrohlichen Krankheiten erstellen zu lassen. «Krankheiten, die
durch einen gesunden Lebensstil vermieden werden können, würden an
unterste Stelle der Prioritätenliste gesetzt», sagte Hoppe.
Hoppe schlug zudem eine Rangliste bei der Behandlung vor:
«Menschen, die in höchster Not sind und starke Schmerzen haben,
werden an erster Stelle bedacht. Die, deren Eingriff man planen kann
und die weniger leiden, werden an die zweite Stelle gesetzt», sagte
er dem Internetportal FR-online.de. «Wellness und alles, was
Wunschmedizin ist» würde von den Krankenkassen nicht mehr erstattet.
Cholesterinsenker und bestimmte Mittel gegen Magenbeschwerden
sollten nach Hoppes Ansicht in der Regel nicht mehr bezahlt werden.
«Bei zu hohen Cholesterinwerten kann man auch eine Diät machen.» Auch
wer beim Essen und Trinken sich nicht mäßige, «aber Medikamente
braucht, damit die Magenschleimhaut das auch verträgt», müsse «das
selbst bezahlen oder auf Alkohol und fettes Essen verzichten».
Bereits im vergangenen Jahr hatte Hoppe vor dem Ärztetag auf die
«heimliche Rationierung» hingewiesen. Diese müsse aber «transparent»
sein und nicht vom behandelnden Arzt getroffen werden müssen. Dafür
solle ein Gremium aus Ärzten, Juristen, Ökonomen und Ethikern
geschaffen werden. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD)
entgegnete bereits damals: «Ich halte nichts von neuen Gremien.»

Quelle: GKV-Spitzenverband Bund Meldung vom 10.05.2009
Zuletzt geändert von Presse am 11.05.2009, 11:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Kritik an Hoppe wegen seiner Behandlungsvorschläge

Beitrag von Presse » 11.05.2009, 11:11

Zusammenfassung:
Kritik an Hoppe wegen seiner Behandlungsvorschläge

Berlin (dpa) - Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe stößt mit seinem Vorstoß zur Behandlung von Patienten angesichts knapper Mittel im Gesundheitssystem weiter auf Kritik. «Diese Vorschläge beruhen auf einer falschen Diagnose und sind ethisch nicht haltbar», sagte der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach der «Mitteldeutschen Zeitung» (Montag).
Hoppe hatte - wie schon früher einmal - vorgeschlagen, von einem «Gesundheitsrat» eine Prioritätenliste von Krankheiten je nach ihrer Bedrohlichkeit erstellen zu lassen und die Patienten dann in der Reihenfolge dieser Liste zu behandeln. «Krankheiten, die durch einen gesunden Lebensstil vermieden werden können, würden an unterste Stelle der Prioritätenliste gesetzt», sagte er «Passauer Neuen Presse».
Zudem machte er sich im Internetportal «FR-online.de» für eine Rangfolge für die Behandlung von Krankheiten stark. «Menschen, die in höchster Not sind und starke Schmerzen haben, werden an erster Stelle bedacht. Die, deren Eingriff man planen kann und die weniger leiden, werden an die zweite Stelle gesetzt», sagte er. «Wellness und alles, was Wunschmedizin ist» würde von den Krankenkassen nicht mehr erstattet. Der Präsident der Bundesärztekammer begründete seine Vorschläge damit, dass andernfalls die medizinische Versorgung nicht auf Dauer zu finanzieren sei.
Auch der CDU-Gesundheitspolitiker Hubert Hüppe lehnte diese Vorstellungen in der «Mitteldeutschen Zeitung» ab: «Ich halte gar nichts davon. Soll es etwa künftig heißen: Die Würde des Menschen ist unantastbar, es sei denn, er raucht, isst das Falsche oder trinkt zu viel?» Lauterbach betonte zudem, von einer Unterfinanzierung des deutschen Gesundheitswesens könne keine Rede sein. Nirgendwo in Europa gebe es eine so hohe Dichte an Fachärzten wie in der Bundesrepublik, jedes vierte deutsche Krankenhausbett stehe leer.
In der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Montag) verteidigte Hoppe seine Vorschläge. «Die Methode ist international erprobt. Sie funktioniert in Großbritannien und skandinavischen Ländern, in Neuseeland, Australien und teilweise in den USA.» Jeder bekomme eine Diagnose und Therapie, versicherte Hoppe. Allerdings werde die Zuteilung der Behandlungen reguliert. «Um es ganz klar zu sagen: Wenn wir Ärzte zugeteiltes Geld bekommen, können wir bei den Ausgaben auch nur nach Zuteilung arbeiten.»

Quelle: GKV-Spitzenverband Bund - Mitteilung vom 11.05.2009
https://www.gkv-spitzenverband.de/News_ ... NewsID=707

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Rangliste für Gesundheitsleistungen international erprobt

Beitrag von Presse » 11.05.2009, 18:28

Hoppe:
Rangliste für Gesundheitsleistungen international erprobt

Osnabrück – Der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, hat seine umstrittenen Vorschläge zur Reform des Gesundheitssystems verteidigt. Eine Rangliste für medizinische Leistungen sei international erprobt, sagte Hoppe der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) vom Montag. „Sie funktioniert in Großbritannien und skandinavischen Ländern, in Neuseeland, Australien und teilweise in den USA“, sagte er.
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http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... rprobt.htm

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Patienten sortieren

Beitrag von Presse » 13.05.2009, 06:46

Patienten sortieren
Mit seinem Vorschlag, Patienten nach Prioritätsstufen zu sortieren und Behandlungsmaßnahmen nach den zehn wirksamsten Methoden zu staffeln, hat Bundesärztekammer-Präsident Hoppe eine Lawine losgetreten. Übrigens rechtzeitig vor dem Deutschen Ärztetag, der am 19. Mai beginnt und ein wenig Publicity gut gebrauchen kann.
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http://www.aerzteblatt.de/blogs/36526/P ... tieren.htm

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Intensivmediziner sollen Behandlungen priorisieren

Beitrag von Presse » 13.05.2009, 07:14

Gesundheitssystem: Auch Intensivmediziner sollen Behandlungen priorisieren

Narkoseärzte fordern eine offene Diskussion darüber, welche Behandlungen in Zeiten knapper Kassen tatsächlich gemacht werden sollen. Damit bekommt Ärztepräsident Hoppe Schützenhilfe, der eine Prioritätenliste zur Festlegung von Behandlungen wünscht.

... (mehr)
http://www.zeit.de/news/artikel/2009/05/11/2794910.xml

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Marburger Bund für offene Debatte über Rationierung

Beitrag von Presse » 14.05.2009, 06:56

Marburger Bund für offene Debatte über Rationierung

Berlin – Nach der Bundesärztekammer fordert nun auch die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) eine „ehrliche Debatte über die schleichend eingetretene Rationierung medizinischer Leistungen“. Im Vorfeld der 115. Hauptversammlung der Ärztegewerkschaft betonte MB-Vorsitzender Rudolf Henke, dass eine entsprechende Debatte „nicht unter Verschluss bleiben kann, weil sie dem Bundesministerium für Gesundheit vor der Wahl nicht gefällt.“

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http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... ierung.htm

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Rationierungen ... ethische Bedenken

Beitrag von Presse » 04.06.2009, 16:47

Rationierungen verursachen bei Ärzten zunehmend ethische Bedenken

fzm - Rationierungen im Gesundheitswesen sind schmerzhaft. Nicht nur für die Patienten, denen mitunter eine bestmögliche Therapie vorenthalten wird, nur weil das Geld knapp ist. Auch viele Ärzte, die sich als Anwalt für ihre Patienten begreifen, leiden unter dem Kostendruck, wie eine Umfrage in der Fachzeitschrift „DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2009) zeigt. Die Möglichkeiten, eine Rationierung durch eine Rationalisierung, sprich durch den wirtschaftlicheren Einsatz der Mittel zu vermeiden, sind nach Ansicht der meisten Ärzte ausgeschöpft. Und die Mediziner lehnen es ab, die Verantwortung für die Beschränkungen der Therapie allein zu tragen.

Dass Rationierungen im deutschen Gesundheitswesen stattfinden, steht außer Zweifel. Die Bundesärztekammer hatte im Mai 2008 im Ulmer Papier öffentlichkeitswirksam darauf aufmerksam gemacht. Frühere Umfragen haben auch ergeben, dass die meisten Mediziner bereits die unangenehme Erfahrung gemacht haben, dass sie einem Patienten eine optimale Therapie vorenthalten müssen, weil sie nicht mehr finanzierbar ist. Der Medizinethiker Professor Daniel Strech von der Medizinischen Hochschule Hannover untersuchte zusammen mit Kollegen mittels einer Umfrage, wie zwei Arztgruppen, Herzspezialisten und Intensivmediziner, mit diesen Situationen umgehen. Sie hatten diese beiden Fachbereiche ausgewählt, weil es hier besonders viele kostspielige Arbeitsabläufe gibt, so Professor Strech.

Tatsächlich kannten drei von vier Ärzten Fälle, in denen Patienten Therapien vorenthalten wurden – auch wenn diese Situationen insgesamt selten vorkamen und noch kein alltägliches Problem sind. Die Herzexperten, Kardiologen, erleben Rationierungen öfter als Intensivmediziner, und an privaten Kliniken scheinen sie häufiger vorzukommen als an Kliniken in öffentlicher oder gemeinnütziger Trägerschaft, berichtet Professor Strech.

Die Verunsicherung bei den Ärzten ist groß. Vier von fünf Medizinern meinten, dass Rationierungen ihre Arbeitszufriedenheit beeinträchtige und ebenso viele sahen das Vertrauensverhältnis zum Patienten negativ beeinflusst.

Eine Bereitschaft zu Rationalisierungen ist bei den befragten Ärzten vorhanden. Einem Patienten könne auch gegen dessen Willen ein teures Medikament vorenthalten werden, wenn es ein preiswerteres aber gleich effektives Mittel gebe. Diese Ansicht vertraten neun von zehn Medizinern. Allerdings waren auch die Kardiologen, in deren Bereich Versorgungsforscher größere Einsparpotenziale sehen, überzeugt, dass Rationalisierungen durch eigenes wirtschaftlicheres Handeln eigentlich kaum noch möglich sind. Ärzte sehen potenzielle Einsparungen nicht, vermutet Professor Strech. Entscheidungen in diesem Bereich müssten von außen kommen.

Anders als die Rationalisierungen werden Rationierungen von den Medizinern abgelehnt. Nur jeder zweite meinte, dass Ärzte bei Mittelknappheit auf eine preiswerte und geringfügig weniger effektive Alternative ausweichen dürften. Professor Strech konstatiert hohe moralische Ansprüche der Mediziner, die unter den aktuellen Rahmenbedingungen immer häufiger mit der Wirklichkeit kollidieren. Viele Ärzte vertraten die Ansicht, Entscheidungen zur Rationierung könnten nur im Einzelfall getroffen werden. Gleichzeitig waren drei von vier Ärzten der Ansicht, dass die Entscheidung an höherer Stelle, “oberhalb” der Arzt-Patientenbeziehung getroffen werden müsste. Professor Strech sieht hier eine ambivalente Haltung der Mediziner: Einerseits möchten die Ärzte ihre Entscheidungsfreiheit behalten, andererseits scheuten sie aber die Verantwortung. Der Ausweg aus diesem Dilemma könnte nach Ansicht des Medizinethikers darin bestehen, die Rationierung in die Behandlungsempfehlung der Fachgesellschaften zu übernehmen. Eine wichtige Voraussetzung für kostensensible Leitlinien sei jedoch eine breite Diskussion in der Öffentlichkeit über die Notwendigkeit von Rationierungen und den Bedingungen, unter denen sie stattfinden könnten.

Quelle:
D. Strech et al.:
Ausmaß und Auswirkungen von Rationierung in deutschen Krankenhäusern: Ärztliche Einschätzungen aus einer repräsentativen Umfrage.
DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2009; 134 (24): S.1261-1266

Wir freuen uns, wenn Sie die Pressemeldung verwenden und veröffentlichen.

Journalisten und Redaktionen senden wir gerne die Originalarbeit zur Pressemeldung als pdf zur weiteren Recherche zu. Wenn Sie dies wünschen, bitten wir um Ihre Rückmeldung an die unten genannten Kontaktdaten.

Quelle: Pressemitteilung vom 4.6.2009
Ihr Kontakt für Rückfragen:
Christine Schoner
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14
70469 Stuttgart
Fon +49[0]711/8931-573
Fax +49[0]711/8931-167
christine.schoner@thieme.de
http://www.thieme.de

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Offenen Rationierungen den Vorzug geben

Beitrag von Presse » 04.07.2009, 17:57

Wenn Rationierungen unvermeidlich sind, dann ist offenen Rationierungen der Vorzug zu geben“

Der Versorgungsbedarf steigt, die finanziellen Mittel aber bleiben begrenzt: Der demografische Wandel und der medizinische Fortschritt führen zu einer Expansion der Gesundheitsausgaben, während die Einnahmen der gesetzlichen Krankenversicherung kontinuierlich sinken. Deshalb fordert die Ärzteschaft seit langem, dass sich die Gesellschaft ernsthaft mit der Frage auseinandersetzt, wie sie mit der Mittelknappheit in Zukunft umgehen will. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Politik nicht länger die Unterfinanzierung des Gesundheitswesens leugnet und endlich Verantwortung für die bereits stattfindenden heimlichen Rationierungen übernimmt. „Wenn Rationierungen unvermeidlich sind, dann ist offenen Rationierungen der Vorzug zu geben“, erklärte Prof. Dr. jur. Christian Katzenmeier, Direktor des Instituts für Medizinrecht der Universität zu Köln, gegenüber BÄK INTERN. Eine Priorisierung medizinischer Leistungen verteile die knappen finanziellen Ressourcen auf die Belange, die sich im gesellschaftlichen, ethischen und politischen Diskurs als besonders wichtig herausgestellt hätten.

BÄK INTERN, Juli 2009 (690,49 KB)
http://www.bundesaerztekammer.de/downlo ... huetzt.pdf

Quelle: Pressemitteilung der Bundesärztekammer vom 2.7.2009

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Leistungskürzungen im Gesundheitswesen sind unausweichlich

Beitrag von Presse » 03.08.2009, 12:16

Forscher:
Leistungskürzungen im Gesundheitswesen sind unausweichlich

Kiel – Nach Ansicht des Gesundheitsforschers Fritz Beske sind Leistungskürzungen im deutschen Gesundheitswesen unausweichlich. „Die Politik muss der Bevölkerung endlich sagen, was auf sie zukommt“, sagte der Direktor des Fritz Beske Instituts für Gesundheits-System-Forschung in Kiel. Die Menschen müssten sich darauf einstellen, Gesundheitsleistungen in Zukunft – ähnlich wie bei der Rente – zusätzlich selbst abzusichern.

Es gebe immer mehr Alte, Kranke und Pflegebedürftige, während die Zahl der Erwerbsfähigen schrumpfe. „Die Rechnung geht nicht auf“, betonte Beske und fügte hinzu: „Es fehlen Steuerzahler, Beitragszahler und Personal im Gesundheitssystem.“

.... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... chlich.htm

Cicero
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Wir kommen an Priorisierungen & Rationierung nicht herum

Beitrag von Cicero » 04.08.2009, 06:14

Wir kommen an Priorisierungen & Rationierung nicht herum!

Die Faktenlage zwingt die Gesundheitspolitiker, irgendwann "Farbe zu bekennen". Die Solidarsysteme sind nicht mehr die "Wundertüte", die sie in der Vergangenheit zu sein schien. Wir haben uns übernommen und müssen jetzt die Leistungen der realen Lage anpassen.
Wir werden einfach im Gesundheitssystem nicht mehr alles finanzieren können, was uns von den Anbietern als medizinischer Fortschritt angepriesen wird. Insbesondere im Arzneimittelsektor muss es zu klaren Einschränkungen kommen. Was zwingend notwendig ist, muss finanziert werden. Alles andere kann in einem abgestuften Regelsystem nur noch teilweise oder überhaupt nicht mehr finanziert werden. Das müssen aber die Versicherten zeitgerecht wissen. Denn nur dann können sie sich darauf einrichten. Ein Weiterso gibt es bald nicht mehr.
Ich verweise auf § 1 SGB V (unten angefügt), wo auch die Eigenverantwortung der Versicherten klar beschrieben. Daran muss angeknüpft werden!

Cicero

§ 1 SGB V Solidarität und Eigenverantwortung
Die Krankenversicherung als Solidargemeinschaft hat die Aufgabe, die Gesundheit der Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren Gesundheitszustand zu bessern. Die Versicherten sind für ihre Gesundheit mitverantwortlich; sie sollen durch eine gesundheitsbewußte Lebensführung, durch frühzeitige Beteiligung an gesundheitlichen Vorsorgemaßnahmen sowie durch aktive Mitwirkung an Krankenbehandlung und Rehabilitation dazu beitragen, den Eintritt von Krankheit und Behinderung zu vermeiden oder ihre Folgen zu überwinden. Die Krankenkassen haben den Versicherten dabei durch Aufklärung, Beratung und Leistungen zu helfen und auf gesunde Lebensverhältnisse hinzuwirken.
Politisch interessierter Pflegefan!
Im Gleichklang: Frieden - Ausgleich - Demokratie - und: "Die Menschenwürde ist unantastbar"!

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GKV wird nicht mehr alles zahlen können ...

Beitrag von Presse » 28.08.2013, 13:20

Gastbeitrag: Es werden die falschen Fragen gestellt
Patienten werden aus deren Sicht nötige Leistungen verweigert - oft bedienen sich Medien solcher Schicksale. Klar ist:
Die GKV wird nicht mehr alles zahlen können, was medizinisch möglich ist.
Die richtigen Fragen werden aber bisher in der Diskussion nicht gestellt, meint Fritz Beske.
mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=844 ... hik&n=2935

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