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Richtlinien über zusätzliche Betreuungskräfte genehmigt

Verfasst: 27.08.2008, 09:45
von Service
Richtlinien über zusätzliche Betreuungskräfte genehmigt

Genehmigung des BMG vom 25.8.2008 zu den Betreuungskräfte-Richtlinien nach § 87b Abs. 3 SGB XI
Acrobat-Datei (PDF) 53 KB
http://www.bmg.bund.de/cln_110/SharedDo ... tenten.pdf

Das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz sieht zusätzliche Betreuungskräfte als Unterstützung des bereits vorhandenen Personals in stationären Einrichtungen vor. Sie sollen die zu Betreuenden zu Alltagsaktivitäten wie Spaziergängen, Ausflügen, Malen, Basteln, Singen usw. motivieren und aktivieren. Der GKV-Spitzenverband hat am 19. August 2008 dazu „Richtlinien zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in stationären Pflegeeinrichtungen“ beschlossen, in der die notwendige Qualifikation geregelt ist. Sie wurden am 25. August 2008 vom Bundesgesundheitsministerium genehmigt. Somit sind zeitnah die Voraussetzungen dafür geschaffen worden, dass die Bildungseinrichtungen entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen konzipieren und anbieten können und die Pflegekassen mit den Trägern der Pflegeeinrichtungen Vergütungszuschläge für die zusätzliche Betreuung der betroffenen Heimbewohner vereinbaren können.

Die Richtlinien nach § 87b Abs. 3 SGB XI zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in Pflegeheimen stehen Ihnen hier zum Download zur Verfügung:
https://www.gkv-spitzenverband.de/geset ... ung.gkvnet
https://www.gkv-spitzenverband.de/uploa ... e_2291.pdf

Quelle: GKV-Spitzenverband
https://www.gkv-spitzenverband.de/Home.gkvnet


Siehe im Forum Werner Schell:
Betreuungsassistenten - Qualifikation & Aufgaben
viewtopic.php?t=9510
Mehr Betreuungskräfte für Demenzkranke!
viewtopic.php?t=9547


Aus Statement des BMG vom 20.8.2008:
.....
Bevor es zum Einsatz in Pflegeheimen kommt, werden alle Interessenten auf ihre Eignung hin geprüft und unter Anleitung von Fachkräften im Team geschult. Das zusätzliche Personal ist für die Pflegekräfte keine Konkurrenz, sondern eine sinnvolle Ergänzung und Unterstützung.
Es geht darum, Menschen für Tätigkeiten zu interessieren und zu begeistern, die sozial sehr wichtig sind.
...
Quelle: http://www.bmg.bund.de/cln_110/nn_11682 ... __nnn=true

Mehr Leistungen für Menschen mit dementiellen Erkrankungen

Verfasst: 27.08.2008, 10:16
von Presse
Genehmigt: Mehr Leistungen für Menschen mit dementiellen Erkrankungen in Heimen

Berlin (ots) - Richtlinie zur Qualifikation von zusätzlichen Betreuungskräften in Kraft getreten

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat den Weg frei gemacht, damit Heimbewohner mit dementiellen Erkrankungen zusätzliche Leistungen erhalten können. Eine entsprechende Richtlinie wurde am Montag vom BMG genehmigt.

"Endlich! Die schwierige Situation von Menschen mit dementiellen Erkrankungen ist schon lange bekannt. Es war ein Fehler, diese Menschen nicht gleich von Beginn an in der Pflegeversicherung zu berücksichtigen. Durch die mit der Pflegereform beschlossenen Leistungsverbesserungen wurde dieses in der ambulanten wie der stationären Pflege zumindest teilweise korrigiert. Durch die Genehmigung wird der Weg frei gemacht für die zusätzliche Betreuung in Heimen. Das begrüßen wir außerordentlich", so Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), der bundesweit mehr als 5.700 private Pflegeeinrichtungen vertritt.

Die am 1. Juli 2008 in Kraft getretene Pflegereform sieht vor, dass Pflegeheime für je 25 Bewohner mit dementiellen Erkrankungen eine zusätzliche Betreuungskraft beschäftigen können. Die zusätzlichen Kräfte dürfen nicht in der Pflege eingesetzt werden, sondern begleiten z.B. die Bewohner bei Spaziergängen oder lesen vor. Zur Qualifikation und zu den Aufgaben der zusätzlich einzusetzenden Betreuungskräfte hatte der Spitzenverband der Pflegekassen eine Richtlinie zu beschließen; dieser Verpflichtung ist er mit der am Montag durch das BMG genehmigten Richtlinie nachgekommen.

Die Richtlinie sieht folgende drei Anforderungen an die Qualifikation der zusätzlichen Betreuungskräfte in Heimen vor: ein Orientierungspraktikum von fünf Tagen vor Beginn der Tätigkeit, eine Qualifizierungsmaßnahme im Umfang von 160 Stunden plus einem zweiwöchigen Praktikum und regelmäßige Fortbildungen. Bewerber, die Berufserfahrung und 30 Stunden Fortbildung mitbringen, können bis Ende 2009 die umfassende Qualifizierung absolvieren.

"Die Heimbewohner mit dementiellen Erkrankungen mussten lange genug auf die Verbesserungen warten. Deshalb muss der Einsatz der zusätzlichen Betreuungskräfte jetzt schnell und unbürokratisch ermöglicht werden. Die Richtlinie sieht auch den geforderten, berufsbegleitenden Erwerb der Qualifizierung vor, verlangt aber eine Vorabqualifikation. Offen ist weiterhin die Finanzierung der Qualifizierung", erläutert Bernd Meurer.

Der bpa hat seine Mitglieder bereits umfassend über die neuen Leistungen informiert und verschiedene Arbeitshilfen für eine schnelle Umsetzung zur Verfügung gestellt. Die im Gesetz vorgesehenen leistungsgerechten Zuschläge für die zusätzlichen Betreuungskräfte sind jetzt zwischen den Pflegekassen und den Pflegeheimen zu vereinbaren. Der bpa appelliert an die Pflegekassen, diese zügig zu ermöglichen, damit die Heimbewohner schnellstmöglich von den zusätzlichen Betreuungskräften profitieren können.

Quelle: Pressemitteilung vom 27.8.2008
Für Rückfragen: Herbert Mauel, Bernd Tews, 030 / 30 87 88 60.

Betreuungskräfte-Richtlinien durch

Verfasst: 27.08.2008, 12:05
von Menschenwürdige Pflege
Es ist zu begrüßen, dass die Betreuungskräfte-Richtlinien vom BMG mit Schreiben vom 25.8.2008 genehmigt worden sind und nunmehr angewandt werden können. Die zum Teil bösartigen Kritiken, u.a. gegenüber Langzeitarbeitslosen, wurden damit - zurecht - ignoriert. Die Vernunft hat gesiegt. Es gilt jetzt, die Richtlinien im Interesse und zum Wohle der Demenzkranken umzusetzen.
Was bleibt ist die Forderung nach mehr Pflegefachpersonal. Insoweit gibt es nach wie vor keine Lösung.

Mehr Pflegefachpersonal erforderlich

Verfasst: 28.08.2008, 11:07
von WernerSchell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Vorstand:
Werner Schell – Harffer Straße 59 – 41469 Neuss
Tel.: 02131 / 150779 – E-Mail: ProPflege@wernerschell.de
Internet: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de


Pressemitteilung

Mehr Pflegefachpersonal erforderlich

Der GKV-Spitzenverband hat am 19.08.2008 „Richtlinien zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in stationären Pflegeeinrichtungen“ beschlossen. Sie wurden am 25.08.2008 vom Bundesgesundheitsministerium genehmigt. * Somit sind zeitnah die Voraussetzungen dafür geschaffen worden, dass die Bildungseinrichtungen entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen konzipieren und anbieten können und die Pflegekassen mit den Trägern der Pflegeeinrichtungen Vergütungszuschläge für die zusätzliche Betreuung der betroffenen Heimbewohner vereinbaren können.

Ungeachtet dieser Maßnahmen benötigen die stationären Pflegeeinrichtungen aber dringend mehr Pflegefachpersonal. Die aktuellen Personalbestände reichen nämlich nicht aus, eine uneingeschränkte angemessene Pflege und Versorgung der hilfe- und pflegebedürftigen Menschen zu gewährleisten. Darüber hinaus wird die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in nächster Zeit deutlich zunehmen. Im Jahre 2030 wird es allein rd. 2 Millionen dementiell erkrankte Menschen geben. Bedeutsam erscheint in diesem Zusammenhang die Feststellung der Ärzteschaft auf dem kürzlich durchgeführten 111. Deutschen Ärztetag (Mai 2008), dass die Pflegebudgets um mindestens 30% verbessert werden müssen. Damit geht die organisierte Ärzteschaft noch weit über das hinaus, was diesseits seit Jahren eingefordert wird, nämlich eine personelle Verstärkung um rd. 20%.

Die jetzt mögliche Anstellung von Betreuungsassistenten löst die beklagte Pfleenot in den Heimen nicht auf, so dass die Forderung nach mehr Pflege(fach)personal aufrecht erhalten bleiben muss.

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt daher für eine deutliche Verbesserung der Pflegestellenpläne (auch in den Krankenhäusern) ein, weil nur eine ausreichende Zahl von Pflege(fach)- und sonstigen Betreuungskräften die allseits gewünschte Zuwendung einschließlich Begleitung in schwierigen Situationen (z.B. palliativmedizinisch / pflegerische Betreuung, Sterbebegleitung) gewährleisten kann. Um solche Verbesserungen alsbald erreichen zu können, ist es u.a. erforderlich, im Pflegeversicherungsrecht einen neuen erweiterten Pflegebedürftigkeitsbegriff und ein bundeseinheitliches Personalbemessungssystem (an Stelle von regional unterschiedlichen Stellenschlüsseln) einzuführen.

Neuss, den 28.08.2008
Werner Schell -

Der vorstehende Text ist zur Veröffentlichung freigegeben!

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* Eine umfangreiche Dokumentation der (kontroversen) Diskussionsbeiträge zum Thema finden Sie u.a. im Forum Werner Schell
viewforum.php?f=3
- Näheres zum Netzwerk unter
http://www.wernerschell.de/ProPflege/index.htm

Mehr Pflegefachpersonal ist zwingend erforderlich

Verfasst: 29.08.2008, 13:45
von WernerSchell
Mehr Pflegefachpersonal ist zwingend erforderlich

Aufgrund der o.a. Pressemitteilung haben mich zahlreiche zustimmende Nachrichten (per E-Mail und Telefon) erreicht. Ein ärzlicher Direktor eines Krankenhauses meldet sich mit einer etwas kritischen Meinung wie folgt (Texte hier ohne Namensnennung):

" .... zusätzliche ungelernet Betreuungskräfte sind auch aus meiner Sicht problematisch. Die Pflege dementer Personen wird optimal mit speziell geschulten Pflegekräften durchgeführt. Heime mit professionel geschulten Pflegekräften haben deutlich weniger Krankenhauseinweisungen! Alles bleibt eine Frage des Geldes. In USA gibt es Hinweise darauf, dass pro 10$ Anstieg des Tagessatzes in Pflegeheimen eine Reduktion der Krankenhausaufnahmen um 5% verzeichnet werden kann. ..."

Dazu habe ich (per E-Mail) folgende Rückmeldung gegeben:

...
ich kämpfe seit Jahren für mehr Pflegefachpersonal in Heimen und Krankenhäusern. Folgerichtig habe ich auch den letzten Neuss-Erfttaler Pflegetreff am 29.1.2008 unter das Motto "Pflegenotstand und riskante Krankenpflege" gestellt. Referenten waren u.a. Herr W. Zylajew, MdB und pflegepolitischer Sprecher der Union im Bundestag, und Frau G. Stöcker, DBfK, Berlin. Im Übrigen habe ich auf der Kölner Mai-Pflegedemo für mehr Pflegepersonal geworben und werde an weiteren diesbezüglichen Veranstaltungen mitwirken nach dem Motto: Wir brauchen dringend erheblich mehr Pflegefachpersonal (und keine Billiglösungen). Es kann nicht sein, dass wir als einziges Pflege-Personalbemessungssystem die "Kassenlage" vorzuweisen haben.

Es ist aber offensichtlich die politische Meinung, dass das derzeitige Pflegefachpersonal in den Heimen ausreichend bemessen ist. Daher hat man im Rahmen der Pflegereform auch nur zusätzliche Betreuungsassistenten vorgesehen, die sozusagen "oben drauf" kommen, ergänzend helfen sollen. Diese Kräfte sollen ausdrücklich weder pflegen noch therapieren, sie sollen auch keine vorhandenen Pflegekräfte oder Ehrenamtler wegrationalisieren helfen.

Merkwürdig ist, dass jetzt viele Verbände und Institutionen, die die Pflegereform eher weniger kritisiert haben, sondern vom Schritt in die richtige Richtung sprachen, plötzlich mit allerlei Bedenken kommen. Ich habe immer angemerkt, dass die Novellierung des SGB XI keine wirkliche Reform ist, sondern allenfalls ein Gesetzeswerk ist, mit dem sich die Große Koalition über die Runden retten wollte. Frau Merkel hat auch bereits vor einigen Monaten gesagt: Nach der Reform ist vor der Reform. - Im Rahmen des nächsten Neusser Pflegetreffs werden wir uns wieder mit dem Pflegenotstand und den notwendigen Reformschritten befassen (müssen).

Was die Krankenhauseinweisungen von Heimbewohnern angeht: Gingen mehr (Fach)Ärzte in die Heime, würden sich jede Menge Krankentransporte und Krankenhausbehandlungen vermeiden lassen. Das wäre auch für das Gesundheits- und Pflegesystem preiswerter. Die entsprechende Studie (aus 2005) kennen Sie ja. Mittlerweile wird von den ärztlichen Organisationen offen zugegeben, dass für die derzeitigen Honorare Heimbesuche nicht lohnend seien und daher auch meist nicht stattfinden. Ich sehe bei den Krankenhauseinweisungen eher weniger Zusammenhänge mit dem Pflegepersonal als mit der Ärzteschaft! Überhaupt muss das Thema ärztliche Versorgung in den Heimen deutlicher problematisiert werden. Ich denke auch an Themen wie Magensonden, Fixierungen, Bedarfsmedikationen, Psychopharmaka, Durchliegegeschwüre, Mangelernährung usw.
...
Werner Schell

Ohne Personen keine Zuwendung

Verfasst: 29.08.2008, 18:56
von Bajuware
Guten Abend Herr Schell,

ich habe auch durch ungute Pflegesituationen schon so manche Kritik geäußert. Was aber seit einiger Zeit von bestimmten Personen an Äußerungen geboten wird, ist nicht mehr hinzunehmen. Pauschale Vorverurteilungen, Diskriminierungen, sich mit den falschen Leuten/Institutionen verbünden usw. Konkrete Vorschläge Fehlanzeige.

Ihre Statements aus Neuss gefallen mir ausgezeichnet, Sie kritisieren zwar, bringen aber gleichzeitig die notwendigen Veränderungen ins Gespräch, fordern z.B. mehr Fachpersonal. Das ist genau der Punkt. Ohne Personen keine Zuwendung.

Ich unterstreiche Ihre PM und sonstigen Erklärungen voll, ich stehe dahinter. Bleiben sie dran.

Grüß Gott aus München
Bajuware

Werteordnung in Schieflage - Politik ist gefordert

Verfasst: 30.08.2008, 07:06
von Hans-Dieter Müllejans
Werteordnung in Schieflage - Politik ist gefordert

Guten Morgen ins Forum!

Die Duftmarken einiger Pflegekritiker (einer aus München), von den Medien immer wieder befragt, haben offensichtlich Bodenhaftung verloren. Es geht uns allen sicherlich um gute menschenwürdige Pflegebedingungen in den Heimen, aber auch in den Krankenhäusern und in der häuslichen Pflege.

Leider ist es so, dass die Pflege auch nicht isoliert betracht werden darf. Wir leben mittlerweile in einer Gesellschaft, wo "Geiz geil ist". Wertemaßstäbe sind weit und breit verloren gegangen. Solidarität und Rücksichtnahme gehen baden.

Berücksichtigen wir also doch bitte die Gesamtbedingungen, unter denen heutzutage das Gesundheits- und Pflegesystem einzuordnen ist. Die Pflegeumstände können möglicherweise nicht besser sein, als die Alltags-Lebensbedingungen. Erwarten wir also in der Pflege keine Idealzustände, sozusagen Lehrbuchpflege. Dies wäre eine Illusion. Wollten wir sie verwirklichen, müsste die Politik andere Rahmenbedingungen schaffen und auch für deren Durchsetzung sorgen. Das geschieht aber eben nicht.
Krankenversorgung und Pflege erfolgt nur nach Kassenlage!

Viele Grüße
Hans-Dieter Müllejans

Werteordnung in Schieflage - Politik ist gefordert

Verfasst: 30.08.2008, 11:21
von Cicero
Hans-Dieter Müllejans hat geschrieben: .... Die Duftmarken einiger Pflegekritiker (einer aus München), von den Medien immer wieder befragt, haben offensichtlich Bodenhaftung verloren. Es geht uns allen sicherlich um gute menschenwürdige Pflegebedingungen in den Heimen, aber auch in den Krankenhäusern und in der häuslichen Pflege.
Leider ist es so, dass die Pflege auch nicht isoliert betracht werden darf. Wir leben mittlerweile in einer Gesellschaft, wo "Geiz geil ist". Wertemaßstäbe sind weit und breit verloren gegangen. Solidarität und Rücksichtnahme gehen baden.
Berücksichtigen wir also doch bitte die Gesamtbedingungen, unter denen heutzutage das Gesundheits- und Pflegesystem einzuordnen ist. Die Pflegeumstände können möglicherweise nicht besser sein, als die Alltags-Lebensbedingungen. Erwarten wir also in der Pflege keine Idealzustände, sozusagen Lehrbuchpflege. Dies wäre eine Illusion. Wollten wir sie verwirklichen, müsste die Politik andere Rahmenbedingungen schaffen und auch für deren Durchsetzung sorgen. Das geschieht aber eben nicht.
Krankenversorgung und Pflege erfolgt nur nach Kassenlage! ...
Eine gute Einschätzung der Situation: unsere Werteordnung ist deutlich ins Wanken gekommen, und insoweit müssen Anmahnungen zur Umkehr bzw. zur Wiederherstellung der maßgeblichen Grundsätze öffentlich gemacht werden. Daher müssen auch die Pflegegegebenheiten immer im Zusammenhang mit anderen gesellschaftlichen Entwicklungen gesehen werden. Dieser Blick ist offensichtlich einigen Leuten verstellt, sie sind auf pauschale Kritik "beschränkt". Bedauerlich.
So stimme ich auch gerne den Statements von Herrn Schell zu. Er hat m.E. einen nüchtern Blick für vielfältige Aspekte im Gesundheits- und Pflegesystem, vor allem bleibt er mit seiner kritischen Meinung sachlich und zeigt Alternativen auf. Nur so kann es gehen. Daher an dieser Stelle: weiter so in Neuss = Pro Pflege!

MfG
Cicero

Bundesregierung lobt Statement von "Pro Pflege ....&quo

Verfasst: 01.09.2008, 18:31
von ProPflege
Statement von „Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk“ wurde in der Pressekonferenz der Bundesregierung ausdrücklich lobend hervorgehoben.

Nachfolgend ein Textauszug aus dem regierungsamtlichen Papier:

Mitschrift Pressekonferenz
Regierungspressekonferenz vom 18. August 2008
Mo, 18.08.2008

Themen waren unter anderem: Bildungsreise der Bundeskanzlerin, Tag der offenen Tür der Bundesregierung - Weitere Themen:
geplanter Einsatz von Arbeitslosen als Pflegeassistenten in Pflegeheimen, ….

Sprecher: SRS Dr. Steg, Vater (BMG), Bredohl (AA), Giffeler (BMAS), Dienst (BMVg), Staudigl (BMJ), Pietsch (BMI), Pabst (BMELV), Dünow (BMU), Dr. Klamroth (BMBF)
…..

VATER: Meine Damen und Herren, in den meisten Zeitungen war heute einiges über ein Projekt zu lesen, bei welchem Arbeitslose über Vermittlung der Bundesanstalt für Arbeit gesucht, ausgewertet und geschult werden sollen, um dann in Pflegeheimen, wo altersverwirrte Menschen ihr Leben verbringen, betreuend zur Seite zu stehen. Diese Debatte, die man heute Morgen in den Zeitungen nachlesen konnte, enthält durchaus Elemente der Arroganz und eines nicht gerechtfertigen Misstrauens gegenüber den Arbeitslosen.

Worum geht es denn eigentlich? Es geht darum, in den Pflegeheimen eine Lücke zwischen den Fachkräften und den Menschen zu schließen, die als Ehrenamtliche einmal einen Tag in ein Pflegeheim gehen. Die Lücke besteht darin, dass gerade altersverwirrte Menschen ständig jemanden haben müssen, an den sie sich wenden können und der jetzt lese ich Ihnen vor, was in der entsprechenden Richtlinie geschrieben steht „ihnen hilft zu malen, zu basteln, leichte Gartenarbeiten zu verrichten, die Haustiere zu füttern, zu kochen, zu backen, Erinnerungsalben anzufertigen, Musik zu hören, zu musizieren, zu singen, Brett- oder Kartenspiele zu spielen, Spaziergänge zu unternehmen, Bewegungsübungen auszuüben, den Besuch von kulturellen Veranstaltungen mitzumachen, zu Gottesdiensten zu gehen, Sportveranstaltungen (zu besuchen), zu lesen und vorzulesen.“ All das wird von der Fachkraft in einem Pflegeheim nicht getan. Häufig sind die Angehörigen zeitlich auch nicht in der Lage dazu, das zu tun. Also werden genau an diesem Punkt Menschen sein, die das machen.

Es werden Arbeitslose sein, die seit längerer Zeit aus dem Beruf heraus sind. Die Bundesanstalt für Arbeit führt in ihren Registern etwa 15.000 Frauen und Männer, die einmal pflegerisch tätig waren und die wieder auf den Arbeitsmarkt zurückwollen. Das sind zum Teil Menschen, die ein hohes soziales Engagement aufweisen, die in den Beruf zurückwollen, die aber vielleicht eine Art Vorstufe brauchen. Es sind vor allem Frauen, die nach der Erziehungszeit wieder einen Einstieg suchen und denen ein halbes Jahr oder ein Jahr einer solchen Assistenz die Möglichkeit geben würde, sich in den Heimen umzuschauen, zu sagen „dort ist eine Stelle frei, und die würde ich gerne haben“ und sich dann zu bewerben. Es ist also etwas, das ein humanes Anliegen mit einer arbeitsmarktpolitischen Möglichkeit verbindet. Außerdem wird das zusätzlich eingerichtet; es wird nicht anstelle von Pflegekräften aufgebaut werden.

Das ist ein Projekt, das der Bundesgesundheitsministerin immer sehr am Herzen gelegen hat und das sie zusammen mit dem Bundesarbeitsminister organisiert und in Richtung BA zusammen mit dem Bundesarbeitsminister sozusagen in trockene Tücher gebracht hat. Es ist ein Projekt, bei dem es seit dem 1. Juli einen Rechtsanspruch gibt und bei dem die Bundesgesundheitsministerin gewillt ist, diesen Rechtsanspruch auch möglichst rasch Wirklichkeit werden zu lassen und nicht noch viele Jahre damit zu verbringen, zu überlegen, ob wir drei oder vier Überstunden brauchen. Ich würde es mir schrecklich vorstellen, wenn aus dieser wirklich segensreichen Initiative etwas werden würde, bei dem nach vier Jahren irgendwo über einer Straße ein Transparent vor einem Pflegeheim „Wir begrüßen den ersten Pflegeassistenten“ hängt. Das möchten wir nicht. Wir möchten schnell arbeiten, gründlich arbeiten und gut ausgebildete Leute dort hineinbringen.

Nach unserer Erfahrung warten viele darauf. Ich will Ihnen als Beispiel dafür, dass gewartet wird, etwas von einem Praktiker vorlesen.
Es geht um das Pro-Pflege-Selbsthilfenetzwerk: „Es scheint unter Beachtung dieser Richtlinie gerechtfertigt, für die Betreuungsleistung auch geeignete Langzeitarbeitslose zu qualifizieren und einzusetzen. Es kann davon ausgegangen werden, dass solche Personen aufgrund ihrer bisherigen Lebensleistung besonders gut geeignet sein können, die dringend notwendigen niederschwelligen Betreuungsleistungen zu erbringen.“ Das, was ich Ihnen eben vorgetragen habe, war nichts anderes als ein Plädoyer, sehr ruhig und sehr sachlich mit dem Thema umzugehen, weder auf die Langzeitarbeitslosen einzudreschen, die das nicht verdient haben, noch eine gute Idee in den Köpfen der Leute kaputt zu machen.


Quelle: http://www.bundesregierung.de/nn_1516/C ... regpk.html

Betreuung für Menschen mit Demenz

Verfasst: 03.09.2008, 07:16
von Service
Bessere soziale Betreuung für Menschen mit Demenz in stationären Einrichtungen

Die Zeitungsüberschriften der letzten Tage prangern wieder einmal eine sogenannte „Billig-Pflege“ an. „Langzeitarbeitslose als Pfleger für Demenzkranke?“, so wird gefragt. Doch was steckt wirklich hinter der Bestimmung im Pflege-Weiterentwicklungsgesetz?

Der neu in das Pflegeversicherungsgesetz (SGB XI) aufgenommene § 87b hat zum Ziel, die Betreuung von demenziell erkrankten Menschen auch in Heimen deutlich zu verbessern. Deshalb wurde zum 1. Juli 2008 ein Anspruch von vollstationären Dauer- und Kurzzeitpflegeeinrichtungen auf zusätzliches sozialversicherungspflichtig beschäftigtes Personal eingeführt. 200 Millionen € stehen zur Verfügung, damit Heimbewohnerinnen und –bewohner mit erheblichem allgemeinen Betreuungsbedarf besser versorgt werden können. Dabei geht es um Betreuung, wie Vorlesen, Spazierengehen, Malen, Basteln, und nicht um die pflegefachliche Versorgung.

Die Sorge um eine vermeintliche „Billig-Pflege“ ist entstanden, weil das zusätzliche Arbeitsangebot auch und gerade für Langzeitarbeitslose eine Chance sein könnte, wieder festen Fuß auf dem Arbeitsmarkt zu fassen. Dabei gibt es viele Missverständnisse:

Die neuen Arbeitskräfte werden nicht pflegefachlich tätig, sondern ausschließlich in der sozialen Betreuung.
Das Angebot für diese Tätigkeit gilt nicht nur für Langzeitarbeitslose, sondern beispielsweise auch für Personen, die aufgrund körperlicher Belastungen aus der Altenpflege ausscheiden mussten oder wollen und nun einen körperlich leichteren Beruf ausüben wollen. So sind derzeit laut Bundesagentur für Arbeit 35.000 Altenpflegerinnen und –pfleger sowie Altenpflegehelferinnen und –helfer arbeitslos gemeldet und 63.000 arbeitssuchend.
Grundvoraussetzung für die Ausübung einer solchen betreuerischen Tätigkeit im Altenpflegeheim sind soziale Empathie und eine Qualifizierung.
Niemand soll gezwungen werden, ein solches Arbeitsangebot anzunehmen.
Sozialministerin Malu Dreyer begrüßt das zusätzliche Angebot. Ihr geht es beim Thema Pflege vor allem um eines: die Pflege in unserem Land weiterzuentwickeln. Deshalb sieht sie durch den Einsatz von Arbeitslosen keine Diskriminierung von ausgebildeten Pflegekräften. Hierbei handelt es sich aus Sicht der Ministerin um vollkommen getrennte Aufgaben. Professionell Pflegende entlasten und dadurch die Pflegequalität verbessern, das müsse das Ziel sein. Durch ein sorgfältiges Auswahlverfahren will die Ministerin mit dafür Sorge tragen, dass nur Frauen und Männer ausgewählt werden, die die Aufgabe der Betreuung übernehmen möchten und dafür auch geeignet sind.

Die Anforderungen zur Qualifikation und zu den Aufgaben der zusätzlich einzusetzenden Betreuungskräfte in der vollstationären Versorgung der Pflegebedürftigen werden im Rahmen von Richtlinien geregelt, die der Spitzenverband Bund der Pflegekassen am 19. August 2008 beschlossen hat. Die Richtlinien müssen vom Bundesministerium für Gesundheit noch genehmigt werden. Der vorliegende Entwurf der Richtlinien beschreibt detailliert die Anforderungen an die Betreuungskräfte bezüglich deren persönlicher Eignung im Hinblick auf die erwartete Sozialkompetenz. Folgende Anforderungen werden an die Betreuungskräfte gestellt:

ein Orientierungspraktikum (fünf Tage vor der Qualifizierungsmaßnahme), um erste Eindrücke zu gewinnen und um Interesse und Eignung für eine Tätigkeit in diesem Bereich selbst beurteilen zu können,
eine Qualifizierungsmaßnahme, bestehend aus drei Modulen, einem Basis- und Aufbaukurs mit einem Gesamtumfang von mindestens 160 Unterrichtsstunden inklusive eines zweiwöchigen Betreuungspraktikums,
regelmäßige Fortbildungen, die mindestens einmal jährlich eine zweitägige Fortbildungsmaßnahme beinhalten, in der das vermittelte Wissen aktualisiert wird und die eine Reflexion der beruflichen Praxis einschließt.
Die Sozialministerin hat bereits mit dem Vorsitzenden der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit eine spezielle Vereinbarung dazu ins Auge gefasst. Dadurch soll sichergestellt werden, dass nur Frauen und Männer in Betracht kommen, die die Anforderungen erfüllen und die bereit sind, die Aufgabe der Betreuung von hilfebedürftigen, altersverwirrten Menschen zu übernehmen. Ein gutes und sorgfältiges Auswahlverfahren wird sicherstellen, dass in allen Arbeitsagenturen in Rheinland-Pfalz ein einheitlicher Qualitätsstandard angewandt wird. Zudem sollen die betroffenen Personen die Möglichkeit erhalten, sich auch während ihrer neuen Tätigkeit fortzubilden, sodass sie gegebenenfalls in der Altenpflege auch eine qualifizierte Arbeit aufnehmen können.

Quelle: Pressemitteilung vom 1.9.2008
htp://www.menschen-pflegen.de

Betreuungskräfte in stationären Einrichtungen

Verfasst: 17.09.2008, 07:53
von Service
Malu Dreyer äußert ihre Meinung zum geplanten Einsatz zusätzlicher Betreuungskräfte im rheinland-pfälzischen Landtag

Das Thema „Bessere soziale Betreuung für Menschen mit Demenz in stationären Einrichtungen“ hatten wir im August Newsletter beleuchtet. Inzwischen hat sich die Ministerin auch im rheinland-pfälzischen Landtag dazu positioniert.

Den vom Bundesgesundheitsministerium geplanten Einsatz zusätzlicher Betreuungskräfte in stationären Einrichtungen hat Sozialministerin Malu Dreyer im rheinland-pfälzischen Landtag in Mainz begrüßt. Manche Beiträge in der Diskussion darüber, dass auch Langzeitarbeitslose diese Aufgabe übernehmen sollen, gehen aus ihrer Sicht an der Sache vorbei und diffamierten Arbeitslose regelrecht. Für geeignete Arbeitslose, die berufliche Erfahrungen in diesem Bereich hätten, sei das eine gute Möglichkeit, wieder in den Beruf einzusteigen. Die an einer Demenz erkrankten Menschen bekämen eine zusätzliche soziale Betreuung und die Pflegekräfte in den Heimen würden entlastet. „Damit profitieren alle von den neuen Möglichkeiten, die das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz bietet“, so die Ministerin.

Die Pflege und die Betreuung blieben vollkommen getrennt, stellte Malu Dreyer klar. Durch ein sorgfältiges Auswahlverfahren werde sichergestellt, dass nur Arbeitslose als Betreuungskräfte beschäftigt würden, die die Aufgabe der Betreuung übernehmen möchten und dafür auch geeignet seien. „Für mich ist es selbstverständlich, dass nur Menschen beschäftigt werden, die eine positive Einstellung und eine Nähe zu älteren und kranken Menschen und die einen Bezug zu einer Tätigkeit im sozialen Bereich möglichst sogar aufgrund ihrer früheren beruflichen Erfahrungen haben. Darauf werden wir in Rheinland-Pfalz gemeinsam mit der Arbeitsverwaltung achten“, versicherte die Ministerin.

Die Anforderungen an die Qualifikation und die Aufgaben der Betreuungskräfte würden in speziellen Richtlinien geregelt. Vorgesehen sei ein Orientierungspraktikum, um das Interesse und die Eignung für die Betreuungstätigkeit festzustellen. Daran schließe sich eine Qualifizierung mit 160 Unterrichtsstunden an. Die Betreuungskräfte müssten außerdem regelmäßig an Fortbildungen teilnehmen. Die Kurzqualifikation solle auch besonders interessierten und motivierten Menschen eine berufliche Perspektive in einem Pflegeberuf eröffnen.

Aufgabe der neuen Betreuungskräfte sei es, Menschen mit Demenz zu betreuen und zu aktivieren, um damit ihr Wohlbefinden und ihre Stimmung positiv zu beeinflussen. Das sei ein ganz wichtiger Teil einer ganzheitlichen Versorgung dieser Menschen. Zu den Aufgaben gehöre beispielsweise das gemeinsame Malen und Basteln, Brett- und Kartenspielen oder die Begleitung bei Ausflügen oder Spaziergängen. „Das alles sind Aktivitäten, für die den Pflegekräften im Alltag meist keine oder zu wenig Zeit bleibt“, sagte die Ministerin. Die Pflegebedürftigen profitierten also in hohem Maß von den neuen Betreuungskräften.

Quelle: Mitteilung von Menschen pflegen vom 16.9.2008

... mehr Zuwendung und Betreuung

Verfasst: 17.09.2008, 17:43
von Presse
Sozialminister Karl-Josef Laumann:
„Betreuungsassistenten ermöglichen mehr Lebensqualität durch mehr Zuwendung und Betreuung" - Betreuungsassistenten werden Versorgung Demenzkranker verbessern

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:

„Der zusätzliche Einsatz von Betreuungskräften für Demenzkranke, den das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz ermöglicht, wird zu einer besseren sozialen Betreuung in den Pflegeheimen führen“, sagte heute der nordrhein-westfälische Sozialminister Karl-Josef Laumann. Darüber hinaus könne sich auch ein Impuls für den Arbeitsmarkt ergeben, denn die Schaffung neuer Betreuungsassistenten in Pflegeheimen eröffne auch sozialkompetenten Arbeitlosen eine Perspektive.

„Bei diesen neuen Beschäftigungsmöglichkeiten, die von den Pflegekassen finanziert werden, geht es nicht um medizinische Pflege, sondern um ergänzende Aufgaben in der sozialen Betreuung. Dennoch kommt der Auswahl und Qualifizierung geeigneter Bewerberinnen und Bewerber eine enorme Bedeutung zu“, so Laumann weiter. Die Bundesagentur für Arbeit habe sich auf diese Aufgabe gut vorbereitet, war das Fazit eines Gespräches von Mitarbeitern des Sozialministeriums, der Bundesagentur für Arbeit, Vertretern der Freien Wohlfahrtspflege, den kommunalen Spitzenverbänden, Vertretern der privaten Pflegeanbieter und der Fachseminare für Altenpflege. Laumann: „Es freut mich, dass wir alle Beteiligten an einen Tisch bekommen haben und dass bereits alle Seiten an einer bestmöglichen Umsetzung der neuen gesetzlichen Vorschriften arbeiten.“

„Ein Großteil der über 5.300 Arbeitslosen, aus denen die örtlichen Arbeitsagenturen, Arbeitsgemeinschaften (ARGEn) und Optionskommunen einen Bewerberpool für diese neuen Stellen gebildet habe, verfügen bereits über Vorkenntnisse in der Pflege. Doch nicht nur die beruflichen Vorkenntnisse sind wichtig. Mindestens genau so wichtig ist die menschliche Eignung der Bewerberinnen und Bewerber.“ Diese wird durch persönliche Gespräche, durch 7-tägige Orientierungspraktika und ggfs. durch den psychologischen Dienst der örtlichen Agenturen für Arbeit abgeklärt. Die Träger der Qualifizierung der Demenzassistenten haben sich außerdem bereit erklärt, bewährte Bewerberauswahlverfahren zum Einsatz zu bringen, um damit ihren Beitrag zur Qualitätssicherung zu leisten. Ich begrüße es ausdrücklich, dass alle sich dafür einsetzen, die richtigen Personen für die Betreuung Demenzkranker in den Pflegeheimen zu finden“, betonte Laumann.

Abschließend betonte Sozialminister Laumann aber auch: „Die Betreuungsassistenten übernehmen nach dem eindeutigen Gesetzeswortlaut ergänzende Aufgaben in der sozialen Betreuung der Heimbewohner. Sie müssen deshalb zusätzlich zu den bereits vorhandenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pflegeheime eingestellt werden.“ Die von den Pflegekassen zu finanzierenden Vergütungszuschläge sind ausschließlich für zusätzliches Personal vorgesehen. „Diese Zusätzlichkeit ist von hoher Bedeutung. Es muss ausgeschlossen werden, dass die mit diesem Geld zu finanzierenden neuen Stellen vorhandene Arbeitsplätze ersetzen“, so Laumann.

Quelle: Pressemitteilung vom 12.9.2008
http://www.mags.nrw.de/06_Service/001_P ... index.html

"Pflegeassistenten für Demenzkranke" - Programmums

Verfasst: 02.10.2008, 15:13
von Service
PFLEGEREFORM: PFLEGEASSISTENTEN FÜR DEMENZKRANKE

Diakoniewerk Bethel e.V. fordert rasche Umsetzung des Konzepts „Pflegeassistenten für Demenzkranke“.

Berlin, 2. Oktober 2008 - Die Bundesregierung hat mit der Pflegereform zum 1. Juli 2008 die Leistungen für demenziell erkrankte Menschen verbessert, unabhängig davon, ob diese zuhause oder in einer Pflegeeinrichtung versorgt werden.

Für die Betreiber von Senioreneinrichtungen bedeutet dies, dass zusätzliche Betreuungsassistenten eingestellt werden können, die von der Pflegeversicherung finanziert werden. Für je 25 Demenzkranke soll es künftig eine zusätzliche Betreuungskraft geben.

„Wir begrüßen diese Initiative sehr“, sagt Dr. Katja Lehmann-Giannotti, Produktdirektorin beim Diakoniewerk Bethel e.V., „sind aber gleichzeitig sehr enttäuscht, dass die Umsetzung der Maßnahme von den Pflegekassen nun so sehr verzögert wird.“

„Auf konkrete Antragstellung erhalten unsere Betriebe die Auskunft von den Pflegekassen, man wisse noch nicht genau, wie mit solchen Anträgen umzugehen sei. Bewilligt wurde nach drei Monaten noch keine einzige zusätzliche Stelle! Zum Wohle unserer Bewohner fordern wir eine zeitnahe Umsetzung der Reform, wir wollen, dass unsere Bewohner endlich erhalten, was ihnen zusteht“, so Lehmann-Giannotti weiter.

Pflegeassistenten können dazu beitragen, den Alltag von Bewohnern und Patienten zu erleichtern, wobei sie „reguläre“ Pflegekräfte nicht ersetzen sollen. Es geht in erster Linie um Tätigkeiten wie Vorlesen, Zuhören oder das Abnehmen von Besorgungen.

Demenz ist die häufigste und folgenreichste psychiatrische Erkrankung im Alter. Rund 1,2 Millionen Menschen sind allein in Deutschland von der Krankheit betroffen – mit steigender Tendenz. Der Grund: Die Menschen werden immer älter, und mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko, an Demenz zu erkranken.

Über 80 Prozent der alten pflegebedürftigen Menschen werden daheim von der Familie versorgt. Die übrigen verbringen ihre letzten Monate – durchschnittlich ein Jahr – in einer Pflegeeinrichtung. 1.200 Menschen leben bei Bethel, viele von ihnen leiden an Demenz. Sie alle verdienen die beste Betreuung, die möglich ist.

Das Diakoniewerk Bethel e. V. ist Gesellschafter von Einrichtungen an vierzehn Standorten in ganz Deutschland und versteht sich als Allroundanbieter in Sachen Gesundheits- und Pflegedienstleistungen. Das Angebot umfasst Akutmedizin, Rehabilitation, ambulante Dienste, betreutes Wohnen und stationäre Pflege.

Quelle: Pressemitteilung vom 2.10.2009
KontaktDiakoniewerk Bethel e.V.
Dr. Katja Lehmann-Giannotti
Promenadenstraße 5a
12207 Berlin
Telefon: 030 / 7791-4002
Telefax: 030 / 7 72 55 53
E-Mail: Katja.Lehmann-Giannotti@BethelNet.de
http://www.BethelNet.de

10 000 Betreuungskräfte für Heime fehlen

Verfasst: 15.10.2008, 07:20
von WernerSchell
dpa meldet... Alzheimer Gesellschaft: 10 000 Betreuungskräfte für Heime fehlen

Der Einsatz zusätzlicher Betreuungskräfte für Demenzkranke in Heimen läuft nach Einschätzung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft nur schleppend an. «Nach Schätzungen werden bundesweit zusätzlich zum Pflegepersonal 8000 bis 10 000 Betreuungskräfte gebraucht», sagte die Vorsitzende der Gesellschaft, Heike von Lützau-Hohlbein, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Mit der Pflegereform, die Anfang Juli in Kraft trat, wurden die Betreuungsleistungen für Menschen mit einer Demenz verbessert. Ein dreitägiger Kongress, der am Samstag in Erfurt zu Ende ging, hatte sich mit der Situation der Kranken und ihrer Angehörigen beschäftigt.

Nach Angaben der Patientenvereinigung leben derzeit in Deutschland
1,1 Millionen Demenzkranke, von denen zwei Drittel von der Alzheimer- Krankheit betroffen sind. Man gehe davon aus, dass ihre Zahl bis 2050 auf etwa 2,6 Millionen steigt, wenn es keinen Durchbruch bei Prävention und Therapie gibt, wie von Lützau-Hohlbein sagte. Die Zahl der Patienten, die in ihrer geistigen Leistungs- und Orientierungsfähigkeit stark eingeschränkt sind, steige damit durchschnittlich um fast 35 000 pro Jahr. «Demenz nimmt eine ganz schleichende Entwicklung. Familien mit einem Angehörigen, der die Diagnose Alzheimer erhält, sind stark belastet.» Zwei Drittel der Betroffenen würden von Angehörigen betreut.

Angebote wie Betreuungsnachmittage oder Tagespflege müssten verbessert werden. «Mir geht es auch um die Kreativität in diesem Bereich.» Es sei notwendig, die Versorgungsstrukturen stärker an den Bedürfnissen der Patienten und Angehörigen zu orientieren. «Es gibt auch Angebote, die nicht genutzt werden.» Zur Umsetzung der Pflegereform müssten «die Länder eigenes Geld einsetzen». Für die Betreuung Demenzkranker können seit Juli monatlich bis zu 200 Euro bei den Pflegekassen beantragt werden.

Der zögerliche Einsatz zusätzlicher Helfer für die soziale Betreuung von Demenzkranken hänge mit ihrer notwendigen Ausbildung zusammen, sagte von Lützau-Hohlbein. «Wenn Langzeitarbeitslose daran Freude habe, dann ist das gut. Sie müssen menschlich geeignet sein und eine gewisse Ausbildung bekommen.» Die Vorsitzende der Selbsthilfe-Organisation sieht dennoch einen großen Fortschritt darin, «dass nun Betreuungsleistungen auch ohne Pflegestufe gewährt werden.»

Weblink: http://www.deutsche-alzheimer.de

Quelle: Pressemitteilung GKV - Spitzenverband - 11.10.2008
https://www.gkv-spitzenverband.de/News_ ... NewsID=232

Arbeiterwohlfahrt stellt 100 Betreuer für Demenzkranke ein

Verfasst: 03.11.2008, 15:46
von Service
Thüringen:
Arbeiterwohlfahrt stellt 100 Betreuer für Demenzkranke ein

Zeulenroda. Die Thüringer Arbeiterwohlfahrt (AWO) stellt als erster großer Verband landesweit 100 zusätzliche Betreuer für demenzkranke Heimbewohner ein. Eine entsprechende Vereinbarung sei mit den Pflegekassen geschlossen worden, sagte Geschäftsführer Michael Hack heute in Zeulenroda. Die Zusatzkräfte für Demenzkranke wurden bundesweit durch die Pflegereform möglich. "Diese Möglichkeiten wollten wir schnell und unbürokratische umsetzen", ergänzte AOK-Bereichsleiter Dirk Zimmermann. Mit der AWO habe die größte Trägergesellschaft ihre Mitarbeit zugesagt.
Die AWO hat nach Angaben von Hack bereits zum 1. November 41 neue Mitarbeiter eingestellt. In den kommenden Wochen sollen weitere 60 folgen. "Damit können wir individueller auf die Bedürfnisse der Bewohner eingehen."

TIPP:
Die Vereinbarung in Thüringen stellt bisher noch die Ausnahme dar. Warum die Umsetzung des neuen § 87b SGB XI nur schleppend verläuft, lesen Sie in der nächsten Ausgabe von Zeitschrift CAREkonkret.

Über Details zur Vereinbarung in Thüringen wird CAREkonkret ebenfalls weiter informieren.

Quelle: Mitteilung Vincentz Network, Hannover, http://www.vincentz.net/
3.11.2008