Pflegequalität - MDK-Bericht zeigt erneut Mängel auf!

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

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Bessere Pflege und soziale Betreuung

Beitrag von Presse » 05.09.2007, 14:12

Deutsche Alzheimer Gesellschaft zum 2. Bericht des MDS zur Qualität in der ambulanten und stationären Pflege:

Bessere Pflege und soziale Betreuung sind dringend notwendig

Berlin, 5. September 2007. Schon lange sind sich alle einig: In der Pflege ist „satt, sauber, sicher“ nicht genug. Der 2. Bericht des MDS (Medizinischer Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen) zur Qualität in der ambulanten und stationären Pflege belegt jetzt, dass vielfach nicht einmal diese elementaren Ziele erreicht werden. Im Allgemeinen mangelt es bei Ernährung und Flüssigkeitsversorgung, bei Dekubitusprophylaxe und Inkontinenzversorgung, bei der Versorgung Demenzkranker und der sozialen Betreuung. Im Besonderen erwähnt werden hier die Demenzkranken.

Damit bestätigt der Bericht, was Angehörige und Betroffene schon lange beklagen: Die Pflege weist erhebliche Qualitätsmängel auf. Dazu sagte Ulrike Knebel, 2. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft: „Uns mangelt es nicht an guten Konzepten. Schon jetzt gibt es Einrichtungen, die eine gute Pflege für Demenzkranke bieten. Ein Skandal ist, dass dieses Wissen nicht flächendeckend umgesetzt wird.“

Auch der MDS stellt in seinem Bericht fest, dass Defizite in der Qualität der Pflege und der Pflegeplanung auch auf die unzureichende Wahrnehmung der Managementaufgaben und fehlende Qualifikationen der Leitungskräfte zurückzuführen sind. Gerade hinsichtlich der Betreuung und Pflege Demenzkranker fordert die Deutsche Alzheimer Gesellschaft Qualifizierung und Fortbildung für alle Beteiligten.

„Bei den ambulanten Diensten und in den Heimen gibt es viele qualifizierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unter schwierigen Bedingungen ihr Bestes geben. Doch bei immer mehr Trägern ist die Geschäftsführung rein kaufmännisch orientiert und fordert Einsparungen zu Lasten der Pflegequalität“ kritisiert Ulrike Knebel.

Während der Bericht des MDS sich ausführlich mit der körperlichen Pflege beschäftigt, wird die „soziale Betreuung“ nur kurz abgehandelt (S. 75). Doch in Pflegeheimen, in denen etwa 50% der Bewohner demenzkrank sind, ist gerade die soziale Betreuung von großer Bedeutung. Zwar bieten 96% der Heime soziale Betreuung an, doch laut MDS ist diese vielfach für immobile und demenzkranke Bewohner nicht geeignet. Leider geht aus dem Bericht nicht hervor, was unter sozialer Betreuung verstanden wird. Aus der Praxis wissen wir, dass es sich oftmals um punktuelle Angebote handelt: eine Stunde Basteln, Singen, Gymnastik. Das ist für einige Heimbewohner passend und zufrieden stellend, doch für Demenzkranke völlig unzureichend.

Dazu Ulrike Knebel: „Für eine gute Betreuung Demenzkranker sind Menschen notwendig, die tagsüber ständig anwesend sind und ihnen Zuwendung und Orientierung und damit Sicherheit geben. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft fordert weitaus mehr Einsatz von ‚Präsenzkräften’, mit denen es vielfach positive Erfahrungen gibt“.

Doch nicht nur die Träger von ambulanten Diensten und Pflegeheimen sind gefragt. Die Politik muss verbindliche Rahmenbedingungen schaffen, die die Pflege unterstützen. So sind die Leistungen aus der Pflegeversicherung in den letzten Jahren nicht erhöht worden, die Anforderungen z.B. durch die Zunahme von Demenzkranken und Hochaltrigen aber ständig gestiegen.

Kontakt:
Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Friedrichstraße 236, 10969 Berlin, Tel. 030 – 259 37 95 – 0, E-Mail: mailto:info@deutsche-alzheimer.de, Internet: http://www.deutsche-alzheimer.de

Weitere Informationen:
Hans-Jürgen Freter, E-Mail: mailto:hans-juergen.freter@deutsche-alzheimer.de, Tel. 030–259 37 95 0

Quelle: Pressemitteilung vom 5.9.2007

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Pflegemisere - Ablenkungsmanover der Ministerin

Beitrag von Presse » 06.09.2007, 06:37

Pflegemisere / Kritik der Gesundheitsministerin bloßes Ablenkungsmanöver von verfehlter Gesundheitspolitik

(Heppenheim) - Als Spiegelfechterei und Täuschungsmanöver sieht die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) e.V. die Äußerungen von Bundesministerin Schmidt zu Mängeln in der Pflege.

Pflegemängel würden seit langer Zeit von Patienten und ihren Angehörigen erlitten und kritisiert – allerdings ohne eine Reaktion der Politik. „Die Patienten sind die ersten, die diese Mängel spüren: angefangen vom Zeitmangel bis hin zu mangelhafter Pflege durch schlecht ausgebildete und abgehetzte Pflegekräfte“, stellte DGVP-Präsident Wolfram-Arnim Candidus fest.

Als Hohn empfindet er jedoch, dass gerade der Medizinische Dienst der Krankenkassen jetzt versuche, sich mit Fundamentalkritik zu profilieren: „Gerade dieser medizinische Dienst ist es, der vielfach die angemessene Pflege rechtswidrig verhindert, indem er die Bestimmung der Pflegestufe allein nach oberflächlichem Aktenstudium entscheidet“, stellte Candidus fest. „Ein beachtlicher Teil unserer Arbeit als Patientenvertretung besteht darin, Patienten im Widerspruch gegen die Gutachten des medizinischen Dienstes zu bestärken, um zu erreichen, dass sie zumindest die angemessene Pflegestufe erhalten.“

In der Pflegepolitik der letzten Jahre habe jedoch die zunehmende Bürokratisierung dazu geführt, dass für die Patienten immer weniger Zeit bleibt. Die Krankenkassen seien in der Lage, Pflegedienste massiv unter Druck zu setzen und nutzen den Wettbewerb unter den Diensten, unliebsame Kritik an der Versorgungslage und an der Verweigerungshaltung der Kranken- und Pflegekassen gegenüber den Patienten drastisch zu unterbinden.

„Die Pflegedienste in allen Bereichen müssen zu jeder einzelnen Aufgabe einen Nachweis erbringen, sonst wird die Leistung nicht vergütet oder die Pflegeversicherung streicht oder kürzt“, erläuterte Candidus.

Am Ende werde nun durch die Ministerin und durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen auf die Pflege pauschal eingedroschen.

Die Ursache für die mangelnde Qualität der Leistungen liege jedoch nicht allein bei den Mitarbeitern der Pflege oder der Mediziner, sondern an einer insgesamt verfehlten Politik der letzten 30 Jahre und an dem Verhalten der übermächtig gewordenen Kassen. Deshalb kommen keine sachlich fundierten strukturellen Veränderungen zur Wirkung, sondern ausschließlich die Methode „Hau auf den Sack“ bzw. auf die einzelnen Berufsgruppen oder Institutionen, stellte Candidus fest.

Der DGVP-Präsident sieht in der Fundamentalkritik der Gesundheitsministerin an der Pflege lediglich einen Versuch, vom eigenen Versagen abzulenken. „Wenn Frau Schmidt meint, sie könnte bereits mit lautstarker Kritik an den Mängeln der Pflege ihre Sorge um die Patienten deutlich machen, hat sie sich getäuscht“, meinte er. Die Patienten erlebten die Gesundheitspolitik der letzten Jahre als einen fortgesetzten Prozess der Leistungseinschränkung, der ungerechtfertigten Leistungsverweigerung bei gleichzeitiger Steigerung der Kosten.

„Die Pflege pauschal zu beschimpfen, anstatt Bedingungen zu schaffen, nach denen Pflegedienste auch pflegen können statt Minutenleistungen abzuhaken, ist eine schäbige Methode, um von der eigenen Reformunfähigkeit abzulenken.“

Quelle/Kontaktadresse: Pressemitteilung vom 5.9.2007
Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.V. (DGVP)

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Pflegeheime sollen häufiger kontrolliert werden

Beitrag von Presse » 06.09.2007, 06:44

Pflegeheime sollen häufiger kontrolliert werden
Gesundheits-Staatssekretärin für mehr unangemeldete Prüfungen / Pflege-Einstufung des MDK soll schneller werden


BERLIN (se). Mehr unangemeldete Stichproben sollen die Überprüfung von Pflege-Einrichtungen wirkungsvoller machen. Dies kündigte Gesundheits-Staatssekretärin Marion Caspers-Merk gestern in Berlin mit. Die Politiker der großen Koalition befürworten einen "Pflege-TÜV", mit dem Missstände in Zukunft schneller erkannt werden können.

...
Weiter unter
http://www.aerztezeitung.de/nel/?id=462 ... system_uns

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Pflegeheime: Ranking ermöglicht Qualitätsvergleich

Beitrag von Presse » 06.09.2007, 17:32

Pflegeheime: Ranking ermöglicht Qualitätsvergleich

Schon im nächsten Jahr soll ein genauer Qualitätsvergleich zwischen Pflegeheimen und -diensten möglich sein. Voraussetzung ist, dass die Pflegereform von der großen Koalition wie vorgesehen beschlossen wird, sagte der Leiter des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen, Peter Pick, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Am 31. August hatte der Medizinische Dienst einen Bericht vorgestellt, wonach jeder zehnte Heimbewohner unter gesundheitlichen Schäden infolge falscher Versorgung leide. Pick sprach sich für härtere Sanktionsmöglichkeiten gegen Pflegeheimbetreiber aus, die den Qualitätsanforderungen nicht gerecht würden. Derzeit sei es kaum möglich, solche Einrichtungen zu schließen. Er kündigte an, der Medizinische Dienst werde Pflegeanbieter künftig häufiger ohne Ankündigung kontrollieren: „Auch aus unserer Sicht spricht einiges dafür, Prüfungen nur noch unangemeldet durchzuführen.“ Derzeit werde jeder zweite Besuch einer Pflegeeinrichtung zuvor angekündigt. (Agenturmeldung, 5. September 2007)

Quelle: Pressemitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

Claridge
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Beitrag von Claridge » 07.09.2007, 09:16

Um gleich auf den Punkt zu kommen: Es kotzt mich inzwischen an das in jeder Talkrunde die gleichen selbsternannten Pflegefachleute zu sehen sind. Merkwürdigerweise auch immer wieder Heimbetreiber von großen Einrichtungen.
Die wirklichen Fachleute, nämlich die Pflegekräfte vor Ort, sind nie zu sehen und zu hören!
Unterm Strich wird in jeder "Diskussionsrunde" alles schön geredet.
Um einmal zu zeigen wie schön es wirklich ist: In meiner Region ist von rd. 40 Heimen lediglich ein! einziges wo ich mich als Bewohner versorgen lassen möchte!!
Zur Info: Ich bin ex. Pflegefachkraft und ich weiß wovon ich rede.
DAS IST DIE REALITÄT IN DEUTSCHLAND DIE JA lt. TALKRUNDEN NICHT SO SCHLIMM IST WIE ES IMMER DARGESTELLT WIRD!
Kollegen aus anderen Teilen Deutschlands berichten aus ihren Regionen die gleiche Situation!

WernerSchell
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Pflegesituation nicht schönreden

Beitrag von WernerSchell » 07.09.2007, 12:17

Claridge hat geschrieben:.... In meiner Region ist von rd. 40 Heimen lediglich ein! einziges wo ich mich als Bewohner versorgen lassen möchte!!
Zur Info: Ich bin ex. Pflegefachkraft und ich weiß wovon ich rede.
DAS IST DIE REALITÄT IN DEUTSCHLAND DIE JA lt. TALKRUNDEN NICHT SO SCHLIMM IST WIE ES IMMER DARGESTELLT WIRD!
Kollegen aus anderen Teilen Deutschlands berichten aus ihren Regionen die gleiche Situation!
Hallo,
das Schönreden ist mir sehr bekannt. Siehe z.B. in diesem Forum unter
Neusser Heimaufsicht schönt die Pflegesituation !
viewtopic.php?t=6784
Die angedeutete Situation sollte aber aufgegriffen werden, und insoweit sollten sich die Pflegekräfte in die Pflicht nehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Zuletzt geändert von WernerSchell am 23.01.2011, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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HorstHessen

"Pflege im Minutentakt" gehört endlich abgeschaff

Beitrag von HorstHessen » 08.09.2007, 10:30

Da hatte ein Pfleger in einem hessischen Heim eine schriftliche Abmahnung bekommen, weil dieser einer Heimbewohnerin angeblich zu wenig zu trinken gab. Er hatte es nämlich am fraglichen Tag nicht in die Pflegedokumentation eingetragen, was der MDK bemängelte.
Daraus wurde gegen diesen Pfleger, der wie viele bekanntlich völlig überfordert ist wegen chronischem "Personalmangel" , scharf vorgegangen.
Heimleitung, PDL arbeiten sonn- und feiertags gar nicht, drangsalieren aber immer wieder das Pflegepersonal in der Woche. Anstatt SELBST mit anzupacken, mit zu pflegen, mit zu betreuen.

Die Folgen unzureichender Pflege bei Personalunterbesetzung werden immer wieder auf das hoffnungslos überforderte Pflegepersonal abgewälzt. Das ist ein widerlicher, schändlicher Vorgang. Gespart wird gegen Heimbewohner ( erneute Kürzung von Verpflegungssätzen ), gegen das Pflegepersonal ohne jegliche Skrupel. Das ist in meinen Augen verächtlich, das ist rechtlich nicht in Ordnung.
Nun hat man dort auch noch ohne Lohnausgleich die wöchentliche Arbeitszeit erhöht und neue Arbeitsverträge ( Änderungsverträge ) an das Pflegepersonal verschickt, die unterschrieben werden sollen.
So kann man natürlich auch Überstunden , die sowieso und ständig anfallen, abbauen.
Die Pflege in Deutschland bedarf einer grundlegenden, echten Reform.
Gewinnstreben ist hier radikal zu verbieten, ja unter Strafe zu stellen, damit endlich auch bei der Pflege Menschlichkeit einkehrt.
Die Leistungen des Pflegepersonals sind endlich gebührend zu würdigen und zu bezahlen.

Die "Pflege im Minutentakt" gehört endlich abgeschafft.
Die Heimeinweisung muss wieder durch den Haus-, Fach- durch den
A m t s a r z t , durch das Krankenhaus erfolgen.
Die Heime müssen voll der Aufsicht durch die zuständigen Versorgungsämter unterstellt werden.
Die MDK-Leute sind der praktischen Pflege zuzuführen, denn D O R T
werden diese wirklich gebraucht.

Ich habe von Unzulänglichkeiten in Heimen erfahren, was dem MDK Hessen kundgetan wurde. Reaktion !! ?? Fehlanzeige .

Hildegard Kaiser
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"Pflege im Minutentakt" gehört endlich abgeschaff

Beitrag von Hildegard Kaiser » 08.09.2007, 12:36

HorstHessen hat geschrieben: .... Die Folgen unzureichender Pflege bei Personalunterbesetzung werden immer wieder auf das hoffnungslos überforderte Pflegepersonal abgewälzt. Das ist ein widerlicher, schändlicher Vorgang. .... Die Leistungen des Pflegepersonals sind endlich gebührend zu würdigen und zu bezahlen. ... Die "Pflege im Minutentakt" gehört endlich abgeschafft. ... .
Hallo,
es ist richtig, dass das Pflegepersonal für die schlechten Pflegebedingungen nicht verantwortlich ist. Diese Bedingungen hat die Politik zu vertreten. Die Arbeitsbedingungen für das überwiegend hoch motivierte Personal sind zu verbessern. Vor allem muss mehr Personal her. Es kann und darf nicht sein, dass ständig ausgedünnt wird.
Hier im Forum wird seit geraumer Zeit zu diesem Thema geschrieben und es werden entsprechende Forderungen gepostet. Siehe z.B.
Stellenschlüssel für das Heimpersonal
viewtopic.php?t=3917&highlight=personalausstattung
Siehe auch
viewtopic.php?t=208&highlight=personalausstattung
viewtopic.php?t=5743&highlight=personalausstattung
MfG
Hilde

didado
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Pflegepersonal gnadenlos unter Druck!

Beitrag von didado » 08.09.2007, 18:02

Hi !

Ich würde hier im Forum einen gesonderten Bereich eröffenen, in dem jeder Mißstände in einem Pflegeheim kundtun kann.
Allerdings unter Benennung der Pflegeeinrichtung !
Nur gnadenlose wie auch bedingungslose Öffentlichkeitsarbeit hilft derzeit gegen Mißstände in der (Alten)Pflege vorzugehen.
Insbesondere sind die Stationen zu nennen, auf denen ca. 30 Bettlägrige von 2 Kräften (oder gar Hilfskräften ? ) zu pflegen sind.
Das ist Arbeitsüberbelastung pur !
Dieser Bereich ist dann im Internet zu verbreiten , und damit einer grossen Masse bekannt zu machen !
Es ist hier schon mehrfach angeklungen.
Das Pflegepersonal wird von den Leitungen gnadenlos unter Druck gesetzt, obwohl kaum mehr Personal auf den Pflegestationen arbeitet.
Diese Leitungen sind ebenfalls mit Namen zu nennen, da die Leitungen selber nicht in der Pflege arbeiten, und nur rumkommandieren.
Und wer was für sich ändern möchte, der soll diesen dauer-burnout-fossierenden Job hinschmeissen.
Für 1200 EURO netto lacht sich jeder Sozialhilfeempfänger einen Ast !

Auf wiederschreiben
didado

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Pflegepersonal gnadenlos unter Druck!

Beitrag von WernerSchell » 08.09.2007, 19:05

didado hat geschrieben: .... Das Pflegepersonal wird von den Leitungen gnadenlos unter Druck gesetzt, obwohl kaum mehr Personal auf den Pflegestationen arbeitet. ...
In der Rheinischen Post, Lokalteil, wurde über die Forderung nach mehr Ausbildugnsplätzen für die Pflege berichtet. Dazu habe ich die nachfolgende Leserzuschrift abgeliefert. Sie passt m.E. gut zum Thema.

Leserbrief:

Pflegenotstand allerorten - wir brauchen mehr qualifizierte Pflegekräfte!

Dass die CDU-Ratsfraktion eine Steigerung der Ausbildungsquote für Pflegekräfte fordert, ist löblich. Allerdings sollten die Politiker auch dafür sorgen, dass die ausgebildeten Pflegekräfte einen angemessenen Arbeitsplatz finden. Zur Zeit ist es nämlich so, dass ausgebildete Pflegekräfte nur unzureichende Arbeitsmöglichkeiten vorfinden und neuerdings in zunehmendem Maße mit befristeten Verträgen abgefunden werden ("friss oder stirb"). Darüber hinaus sollten die Verantwortlichen auch endlich dafür sorgen, dass mehr Personalstellen in der Pflege geschaffen werden. Tatsache ist, dass in den letzten Jahren allein rd. 50.000 Pflegepersonalstellen in den bundesdeutschen Krankenhäusern wegrationalisiert worden sind, auch zum Schaden der Patienten. Dies belegt eindrucksvoll eine vor wenigen Wochen vorgelegt Studie des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung in Köln (an der Katholischen Fachhochschule).
Der am 14.9.2007 stattfindende Neusser Pflegetreff wird sich u.a. auch mit den mangelhaften Pflege-Rahmenbedingungen befassen und dabei auch die Personalsituation in der Pflege ansprechen und die notwendigen Folgerungen aufzeigen. Interessierte sind am 14.9.2007, 18.30 (bis 21.00 Uhr), herzlich willkommen in Neuss-Erfttal, Bedburger Straße 57, Saal "Kontakt Erfttal" (Auskünfte unter 02131/150779).

Werner Schell, Dozent für Pflegerecht, Harffer Str. 59, 41469 Neuss
Zuletzt geändert von WernerSchell am 23.01.2011, 12:59, insgesamt 1-mal geändert.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Erhebliche Missstände in Pflegeheimen

Beitrag von Presse » 09.09.2007, 06:57

Personalmangel
Erhebliche Missstände in Pflegeheimen


Pflegebedürftige bekommen nicht genug zu essen und zu trinken, viele liegen sich wund. Diese und mehr Mängel prangert ein neuer Qualitätsbericht der Krankenkassen an. Mehr Pflegekräfte könnten die Situation auch in Hessen verbessern.

Rund 80.000 Pflegekräfte sind insgesamt in Hessen beschäftigt. 8.000 weitere Mitarbeiter wären nötig, ...
(weiter unter)
http://www.hr-online.de/website/fernseh ... &msg=15662

Hinweis zum Beitrag im Newsletter http://www.patientenverfuegung.de

HorstHessen

Rendite orientiertes Pflegesystem abschaffen

Beitrag von HorstHessen » 09.09.2007, 08:22

Wie überall so wird auch bei Gesunheit, bei Pflege gespart.
Dabei wird gnadenlos, verantwortungslos, zynisch von den Entscheidungsträgern, von allen etablierten "Volks"parteien und vor allem deren bestens selbst abgesicherten Funktionsträgervon, den Heimträgern, diesen Pflegediskountern völlig außer acht gelassen, dass es hier um Hinwendung zum M e n s c h e n, um Pflege, um Betreuung geht.
Solch ein nur auf Rendite orientiertes System ist aus menschlicher Sicht
völlig untauglich, es verheizt das Pflegeersonal, vergeht sich an Alten und Kranken. Dieses System muss im GG ausgeschlossen, es muss geächtet werden.
Es ist gut, dass das bittere Los, die schäbige Behandlung des Pflegepersonals endlich und sehr deutlich angeprangert wird. Das gehört in die Medien und zwar ungeschminkt. Das gehört radikal geändert !!!!
Und B ü r o k r a t e n, Schreibtischleute haben der Pflege nicht reinzureden. Diese Faulpelze sollen selbst mit anpacken.

Biene Willy
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Billige Antworten aus der Politik!

Beitrag von Biene Willy » 09.09.2007, 13:07

Ob einmal alle 3 Jahre in einem Heim Kontrollen gemacht werde oder alle 2 Jahre, das verändert nichts! Kaum kommt das Thema Missstände in der Pflege bundesweit zum Kochen, so wird billigst von der Politik versucht "Pseudoaktionismus" zu zeigen.

Meinungen gefragt! Pflege selbst ein Pflegefall? BITTE SCHREIBEN!!!!
DANKE!!!!

http://www.wdr.de/themen/gesundheit/ges ... buch.jhtml

Pflegekräfte werden reihenweise arbeitsunfähig und brechen körperlich und psychisch zusammen. Pflegebedürftige werden im optimalen Fall "satt und sauber" gepflegt. Viele Gelder werden im Gesundheitswesen verschwendet, falsch investiert, an den falschen Stellen wird gespart die exorbitanten Folgekosten an anderer Stelle wieder bezahlt.

Pflegeselbsthilfe
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Re: Billige Antworten aus der Politik!

Beitrag von Pflegeselbsthilfe » 09.09.2007, 13:31

Biene Willy hat geschrieben: ... Meinungen gefragt! Pflege selbst ein Pflegefall? BITTE SCHREIBEN!!!! ...
Text gepostet - ein anderer Text mit Internethinweisen wurde nicht übernommen:

Über die Pflegeversicherung als Teilkaskoangebot mit vielen Unzulänglichkeiten und die schlechten Pflege-Rahmenbedingungen informiert der Pflegetreff in 41469 Neuss-Erfttal am 14.09.2007, 18.30 Uhr, Saal 'Kontakt Erfttal'. - Eintritt frei!
Wir informieren über die Not der Pflegebedürftigen und Pflegenden! Pflegekräfte arbeiten meist am Rande der Möglichkeiten und brauchen dringend Unterstützung.

MfG Werner Schell
Tel. 02131/150779

PS: Weitere Hinweise zum Pflegetreff unter
viewtopic.php?t=6767
Werner Schell ist seit 1.8.2008 Leiter / Ansprechparter bei:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vor
http://www.pro-pflege-selbsthilfnetzwerk.de

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Ärztliche Versorgung in Heimen oft mangelhaft!!

Beitrag von Presse » 10.09.2007, 19:01

Ärztliche Versorgung in Heimen oft mangelhaft!!

Schmidt kritisiert Defizite in der Pflege

Berlin – Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat „skandalöse Zustände“ in der Pflege in Deutschland beklagt. Schmidt sagte dem Berliner „Tagesspiegel“ vom Montag, besonders bei der medizinischen Versorgung wiesen viele Heime große Defizite auf. Es sei ein „unhaltbarer Zustand für Pflegebedürftige“, dass viele Einweisungen aus Pflegeheimen in Krankenhäuser stattfinden, „weil kein Arzt da war."Die Gesundheitsministerin plant deshalb, Heimärzte im Gesetz zu verankern. Eine Pflicht [mehr]
...
Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=23581

Ärztebund: Betreuung in Pflegeheimen ist integrierte Versorgung

Berlin – „Ärztliche Krankenbesuche in Pflegeheimen sind keine Hausbesuche im klassischen Sinn, sie sind spezielle medizinische Visiten mit entsprechenden Anforderungen und daher klassische integrierte Versorgung.“ Das sagte der Vorsitzende des [mehr]
...
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=23587

Siehe auch die Beiträge unter
Ärztliche Versorgung in Heimen oft mangelhaft!!
viewtopic.php?t=3387

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