Seite 1 von 1

Pflege-Razzia in allen Heimen von Pro Seniore

Verfasst: 01.08.2006, 12:25
von Pflegeselbsthilfe
Pflege-Razzia in allen Heimen von Pro Seniore
- Bericht Münchner Merkur vom 28.7.2006

München/Nürnberg - In einer bisher einmaligen Aktion hat das bayerische Sozialministerium gleichzeitig alle zehn bayerischen Heime des privaten Pflege-Unternehmens Pro Seniore kontrollieren lassen. Laut Ministerin Christa Stewens gab es dabei deutliche Unterschiede im Qualitätsniveau: "Bei sechs der zehn Heime wurden bedenkliche Ergebnisse bei der Flüssigkeitsversorgung der Bewohner festgestellt", sagte Stewens. Das sei bei der derzeitigen Hitze ein deutliches Alarmsignal.
Offenbar gab es zuletzt gehäuft Beschwerden über Pro-Seniore-Heime. Knackpunkt war vor zwei Wochen der öffentliche Hilfeschrei von Pflegekräften der Nürnberger Pro Seniore-Residenz, die über eklatanten Personalmangel, Überlastung und schlimme Zustände bei der Pflege geklagt hatten. Stewens hatte sofort die Heimaufsicht und den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) losgeschickt, um die Vorwürfe zu prüfen - und die fanden "erhebliche Pflegedefizite" vor. Es wurde ein Aufnahmestopp verhängt, der nicht nur die Pflegequalität sichern, sondern den Heimträger auch finanziell treffen soll. Denn leere oder freigewordene Betten dürfen in dieser Zeit nicht mehr besetzt werden.
….
Weiter unter
http://www.ovb-online.de/news/bayern/ba ... 671738c4ec


Klagen bleiben nicht ungehört
- Bericht Münchner Merkur vom 28.7.2006

Eine konzertierte Pflege-Razzia in allen bayerischen Heimen eines Trägers - so etwas hat es noch nie gegeben. Sozialministerin Christa Stewens zeigt damit einmal mehr, wie wichtig ihr die pflegebedürftigen Menschen sind und dass sie dabei Ärger nicht aus dem Weg geht.
….
Weiter unter
http://www.ovb-online.de/news/politik/k ... 78723.html
http://www.merkur-online.de/nachrichten ... 95092.html

Qualitätsunterschiede - Aufnahmestopp aufgehoben

Verfasst: 05.08.2006, 06:33
von H.P.
Qualitätsunterschiede - Aufnahmestopp aufgehoben

Gravierende pflegerische Mängel aufgrund personeller Unterbesetzung in der Pro Seniore Residenz in Nürnberg waren der Anlass für die Qualitätsprüfungen, die der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) in Bayern auf Veranlassung des Bayerischen Sozialministeriums zusammen mit den jeweiligen Heimaufsichten durchführte. Die Medien berichteten darüber.

Sozialministerin Christa Stewens gab inzwischen bekannt, dass der für die „Pro Seniore“-Residenz in Nürnberg verhängte Aufnahmestopp zwischenzeitlich aufgehoben werden konnte. „Aufgrund von Einstellungen von Pflegekräften, der Beschäftigung von Pflegekräften von Zeitarbeitsfirmen, durch Zuordnungen von anderen ‚Pro Seniore’-Einrichtungen in Bayern sowie durch Pflegekräfte des mobilen Teams von ‚Pro Seniore’ hat sich die bemängelte personel le Besetzung ausreichend verbessert“, so Stewens. Dies berichtete am 4.8.2006 CAREkonkret.

Deutliche Unterschiede im Qualitätsniveau – dies ist offensichtlich das Ergebnis einer Überprüfung aller zehn Einrichtungen der „Pro Seniore“-Gruppe in Bayern, die in der vergangenen Woche stattgefunden hat.

Ich hoffe man bleibt dran!

Verfasst: 07.08.2006, 12:20
von Biene Willy
Pflegekräfte woanders abberufen?
Fehlt dort jetzt Personal? Wie lange bleibt das Leihpersonal...

Natürlich gibt es stets maximal nur für kurze Zeit einen Aufnahmestopp! DEFINITIV GAB ES ALSO PERSONALMANGEL UND DIE HEIMLEITUNG HAT TROTZ ÜBERLASTUNGSANZEIGE NICHT REAGIERT! SOGAR VERSPOTTET WURDE DAS PESONAL! NICHT GEIEGNET.... :evil:

Alles in Butter? Warum arbeitet eine Person wie die Heimleitung mit so wenig Verantwortungsbewusstsein noch in der Pflege? Wer hat noch davon gewusst und nicht gehandelt?

Ich kenne so etwas! Keine besonderen Konsequenzen!
Huch, erwischt! Ein kurzes Erröten und dann weiter wie gehabt!

Ich musste jetzt erst lernen, dass ein Pflegeheim mit langjährigen schwersten, sogar lebensbedrohlichen Zuständen unangreifbar ist, weil es 300 Betten hat! Je grösser, desto mehr gilt die Unangreifbarkeit!!! Lieber 300 Menschen leben lassen wo Zustände herrschen als einen neuen Platz suchen müssen! :evil:

Pro Seniore bestreitet Aufnahme-Stopp

Verfasst: 10.08.2006, 12:32
von H.P.
Pro Seniore bestreitet Aufnahme-Stopp

München - Die so genannte Pflege-Razzia in den bayerischen Heimen des privaten Pflege-Unternehmens Pro Seniore (wir berichteten) sorgt weiter für Unruhe. Nachdem Bayerns Sozialministerin Christa Stewens bereits die teils erheblichen Probleme in einigen Einrichtungen bemängelte, stellt das Unternehmen selbst die Ergebnisse als durchwegs positiv dar. "Die Überprüfung durch die bayerische Heimaufsicht belegt die Zuverlässigkeit von Pro Seniore", sagte Unternehmenssprecher Peter Müller.

"Sowohl was die Versorgung der Bewohner als auch die Verpflichtungen gegenüber den Kostenträgern angeht, liegen wir absolut im grünen Bereich." Dem widerspricht das Sozialministerium. Bei einem der sechs bemängelten Heime habe es sogar einen weiteren Aufnahme-Stopp gegeben - "über das Nürnberger Heim am Europaplatz hinaus", erklärte Sozialministerin Christa Stewens. Weitere Angaben wollte das Ministerium nicht machen. Unseren Recherchen zu Folge soll dieses Heim aber in Oberfranken liegen. "Aktuell laufen gegen uns keine wirksamen restriktiven Maßnahmen", erklärt hingegen Pro-Seniore-Sprecher Müller.

"Es gibt keine Residenz mit einem wirksamen Bescheid über einen Aufnahme-Stopp." Nach Aussagen von Sozialministerium und Medizinischem Dienst der Krankenversicherung (MDK) schnitten zwei Heime bei der Kontrolle gut ab - darunter die Einrichtung in Weichs-Ebersbach (Kreis Dachau). Sechs wiesen pflegerische Mängel auf, bei einem habe es sogar gravierende Probleme beispielsweise bei der Flüssigkeitsversorgung gegeben. Das bestreitet Pro Seniore. In einer Telefonkonferenz hätten alle betroffenen Heime ihre Ergebnisse vorgestellt. "Es wurden nur Kleinigkeiten moniert", sagt Müller. Als Beispiel nannte er einen Wintergarten, der sich im Sommer zu stark aufheize und der deswegen durch zusätzliche Jalousien beschatten werden soll. Es bleibt also Aussage gegen Aussage.

Quelle: Oberbayrisches Volksblatt