Tag der Pflegenden am 12.05.2019 mit dem Motto: "Gesundheit für alle"

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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Tag der Pflegenden am 12.05.2019 mit dem Motto: "Gesundheit für alle"

Beitrag von WernerSchell » 08.05.2019, 07:03

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‚Gesundheit für alle‘ – Informationen und Materialien zum Internationalen Tag der Pflegenden

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‚Health for all‘ – Gesundheit für alle. Das Motto des diesjährigen Internationalen Tags der Pflegenden am 12. Mai bezeichnet ein zentrales Anliegen des Weltverbands der Pflegeberufe (ICN) sowie der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Um dieses Ziel zu erreichen, führt kein Weg daran vorbei, in allen nationalen Gesundheitssystemen der Welt die Rolle der professionell Pflegenden deutlich zu verstärken.

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Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat Auszüge aus dem englischsprachigen ICN-Tool-Kit zum International Nurses Day 2019 ins Deutsche übersetzt und auf einer Webseite zusammengestellt. Unter https://www.dbfk.de/ind2019 gibt es neben der Botschaft von ICN-Präsidentin Annette Kennedy zum Internationalen Tag der Pflegenden 2019 Texte und Grafiken zu
1. Gesundheit für alle
2. Globale Herausforderungen für Gesundheit mit Bezug zu ‚Gesundheit für alle‘
3. Ergebnis von Lebensweise und Umwelt – nichtübertragbare Krankheiten
4. Universelle Gesundheitsversorgung und die Antwort der Gesundheitssysteme auf nichtübertragbare Krankheiten
5. Wertbasierte Gesundheitsversorgung – das Allheilmittel?

Diese Kapitel sind lediglich Teile des 60-seitigen englischsprachigen Handbuchs, die mit ausdrücklicher Genehmigung von ICN ins Deutsche übersetzt wurden. Sie stehen Redaktionen und sonstigen Interessierten zur Verfügung. Das vollständige IND 2019 Tool-kit gibt es als Download unter https://2019.icnvoicetolead.com/wp-cont ... 019_EN.pdf


Quelle: Pressemitteilung vom 08.04.2019
Johanna Knüppel, Referentin, Sprecherin, Redakteurin
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
presse@dbfk.de
www.dbfk.de

https://www.dbfk.de/de/presse/meldungen ... n-2019.php
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Tag der Pflegenden am 12.05.2019: Pflege ist Rückgrat und tragende Säule des Gesundheitssystems

Beitrag von WernerSchell » 08.05.2019, 07:05

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Pflege ist Rückgrat und tragende Säule des Gesundheitssystems

In wenigen Tagen – am 12. Mai – wird weltweit der Internationale Tag der Pflegenden begangen. Mit dem diesjährigen Motto stellt der International Council of Nurses (ICN) die bedeutende Rolle professionell Pflegender in den Gesundheitssystemen aller Länder in den Blickpunkt: „Nurses: A Voice to Lead Health for All“.
„Pflegefachpersonen sind Rückgrat und tragende Säule unseres Gesundheitssystems“, sagt Prof. Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK). „Kranke und pflegebedürftige Menschen wissen das sehr gut und bringen den Angehörigen der Pflegeberufe großes Vertrauen entgegen. Denn sie sind es, die mit ihrer Arbeit jeden Tag für bessere Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität kämpfen – häufig unter schwierigen Bedingungen und mit äußerst begrenzten Ressourcen. Dafür verdienen sie – nicht nur einmal jährlich am Tag der Pflegenden – die ausdrückliche Anerkennung und Wertschätzung der Gesellschaft. Und nicht nur das; viele Probleme des deutschen Gesundheitssystems resultieren daraus, dass die professionelle Pflege an den politischen und strategischen Entscheidungen auf allen Ebenen im System bisher gar nicht oder allenfalls marginal beteiligt wird. Hier müssen sich die Strukturen grundlegend ändern. Dass die mit Abstand größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen nicht mitreden und mitentscheiden darf, ist ein Relikt aus alter Zeit, das längst nicht mehr passt. Die heutigen und die künftigen Herausforderungen werden nur bewältigt werden können, wenn die Professionen innerhalb des Gesundheitssystems auf Augenhöhe agieren und ihr volles Potenzial einbringen können“, fordert die DBfK-Präsidentin.

Aus Anlass des Internationalen Tags der Pflegenden nehmen ICN und Weltgesundheitsorganisation (WHO) Bezug auf die 2015 verabschiedeten Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen und das WHO-Ziel einer universellen Gesundheitsversorgung. Nach Schätzungen der WHO werden weltweit 9 Millionen mehr Pflegefachpersonen und Hebammen gebraucht, um die Ziele zu erreichen. Vor diesem Hintergrund senden ICN und WHO gemeinsam drei wichtige Botschaften an die nationalen Verantwortlichen für die Ausgestaltung der Gesundheitssysteme:

• Pflegefachpersonen retten Leben und verbessern, schützen und fördern Gesundheit und Wohlbefinden.
• Pflegefachpersonen sind rund um die Uhr wichtiger Zugangspunkt zu Gesundheitsversorgung – von der Geburt bis zum Tod, im Notfall und in der laufenden Versorgung.
• Pflegefachpersonen sind die Basis für gute, erschwingliche und erreichbare Versorgung.

Der DBfK stellt wesentliche Teile des ICN-Handbuchs zum diesjährigen Tag der Pflegenden in deutscher Übersetzung zur Verfügung: www.dbfk.de/ind2019

Quelle: Pressemitteilung vom 08.05.2019
Johanna Knüppel, Referentin, Sprecherin, Redakteurin
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„Die Rolle der professionellen Pflege deutlich stärken“

Beitrag von WernerSchell » 08.05.2019, 15:14

„Die Rolle der professionellen Pflege deutlich stärken“
Pflegeexperten/-innen stellen beim DBfK-Kongress zum Tag der Pflegenden am 9. Mai in München ihre innovativen Konzepte vor


München, 8. Mai 2019 – „Justieren Sie in der Pflegepolitik nach und stellen Sie entscheidende Weichen für eine zukunftsfähige Pflege“, wendet sich der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) anlässlich des Kongresses zum Tag der Pflegenden am Donnerstag, 9. Mai in München im Sophiensaal des Bayerischen Landesamtes für Steuern an die Landesregierung. Die pflegerische Versorgungslage in Bayern ist weiter kritisch. Der DBfK fordert daher, die professionelle Pflege in Bayern mit deutlich mehr Rechten auszustatten als bisher. „Es führt kein Weg daran vorbei, die Rolle der professionell Pflegenden deutlich zu stärken“, bekräftigt Stefanie Renner, stv. Geschäftsführerin des DBfK Südost e.V.
Die Rolle und Bedeutung der professionellen Pflege in Bayern spiegelt auch das Kongressprogramm: Referenten/innen stellen am Donnerstag Innovationen und zukunftsweisenden Projekte aus der Pflegepraxis vor. Viele Pflegeexpertinnen und -experten gehen bereits neue Wege. Sie leisten hervorragende Pionierarbeit. Ihr selbstverständliches Ziel ist es, ihr Arbeitsumfeld attraktiver zu gestalten und die Versorgungsqualität für Patientinnen und Patienten sowie Bewohnerinnen und Bewohner zu verbessern. Darüber hinaus kümmern sie sich um den pflegerischen Nachwuchs und um die Generierung und Etablierung pflegewissenschaftlicher Erkenntnisse. „Jetzt fehlt noch der politische Wille, diese umzusetzen“, so Renner weiter.
Pflegende sind es, die tagtäglich Leben retten und die Gesundheit der Menschen fördern und schützen. Der Internationale Council of Nurses (ICN) hebt zum Internationalen Tag der Pflege mit seinem Leitmotiv „Stimme der Pflege“ die weltweite Bedeutung der Pflege hervor. In diesem Zusammenhang macht der DBfK noch einmal deutlich, dass die Politik nicht umhin komme, in den Ländern starke Interessensvertretungen in Form von Pflegekammern einzurichten – Pflegende brauchen ein Mitspracherecht, sie müssen in politische Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Das sei wesentliche Grundlage, um pflegerische Standards zu setzen, Qualifikationen zu definieren und damit eine sachgerechte pflegerische Versorgung der Bevölkerung gewährleisten zu können. Ursache für viele Probleme ist, dass Pflege bei wichtigen politischen und strategischen Entscheidungen nach wie vor nicht einbezogen sei.
Die aktuellen Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft haben ergeben, dass im Jahr 2035 rund vier Millionen Pflegebedürftige versorgt werden müssen und dafür ein Zuwachs von 44 Prozent Pflegefachpersonal erforderlich sei. Dieser Herausforderung müsse sich die Politik stellen und im Schulterschluss mit professioneller Pflege Lösungswege erarbeiten sowie innovative Konzepte und Ideen umsetzen, so der DBfK

Quelle: Pressemitteilung vom 08.05.2019
Sabine Karg
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe | DBfK Südost, Bayern-Mitteldeutschland e.V. | Edelsbergstraße 6 | 80686 München
Telefon: 089-179970-23 | Mobil: 0176 43996058 | Fax: 089-1785647 | s.karg@dbfk.de | www.dbfk.de | www.facebook.com/dbfk.suedost
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Längst ist nicht mehr sicher, dass Menschen in diesem Land Pflege erhalten

Beitrag von WernerSchell » 08.05.2019, 15:19

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„Längst ist nicht mehr sicher, dass Menschen in diesem Land Pflege erhalten“

Ein Gespräch mit Pflegewissenschaftler Professor Wilfried Schnepp zum Internationalen Tag der Pflege

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Prof. Wilfried Schnepp- UW/H

Am 12. Mai findet der Internationale Tage der Pflege statt. Akteure aus Pflegepraxis, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft diskutieren über den Stand der Pflege und würdigen die vielen aktiven Pflegenden auf der ganzen Welt – in diesem Jahr unter dem Motto: „Gesundheit für alle“. Wilfried Schnepp, Professor für Pflegewissenschaft an der Universität Witten/Herdecke, ordnet den Internationalen Tag der Pflege ein und formuliert seine Sicht auf das Pflegesystem in Deutschland.

Am 12. Mai findet erneut der Internationale Tag der Pflege statt. Welche Bedeutung hat dieser Tag für das Pflegesystem?

Der 12. Mai ist der Geburtstag von Florence Nightingale, die die moderne Pflege gründete und stets für eine gute Pflegeausbildung und für eine gute Patientenversorgung eingetreten ist. Der International Council of Nurses feiert diesen Tag jährlich weltweit. Es gibt viele Projekte und Veranstaltungen. Die Berufsverbände auf der Welt sind natürlich an diesem Tag interessiert und möchten sich und ihre Leistungen präsentieren. Das Motto für dieses Jahr ist: „Gesundheit für alle.“ Das ist ein ganz alter Slogan, der 1978 in der Erklärung von Alma-Ata festgelegt wurde. Da haben sich viele Länder getroffen und besprochen, dass Gesundheit weit mehr ist als nur die Behandlung von Krankheiten, sondern das eben auch Lebensbedingungen und soziale Faktoren eine Rolle spielen. Man wollte Gesundheit für alle erreichen, aber solange Ungerechtigkeit und Ungleichheit herrschen, wird das schwer zu verwirklichen sein.

Worin besteht die Schwierigkeit?

Wir wissen, dass die Pflege natürlich auf die Patientenversorgung bezogen ist. Und mit dem Slogan im Hinterkopf wird noch mal deutlich, dass Pflegende in unterschiedlichen Ländern unter katastrophalen Bedingungen und ohne Ressourcen versuchen, Menschen gesundheitlich zu versorgen. Dies muss am Internationalen Tag der Pflege thematisiert werden. Bei uns in Deutschland ist ein ganz wichtiger Faktor, dass wir den absoluten Pflegemangel sehen – längst ist nicht mehr sicher, dass Menschen in diesem Land Pflege erhalten. Wenn Sie in einem Krankenhaus sind, müssen Sie nicht damit rechnen, dass Sie auf eine Krankenpflegerin oder einen Krankenpfleger treffen. Wenn es nur eine oder einen in der Schicht gibt, dann können Sie auch acht Stunden im Krankenbett verbringen, ohne dass Sie jemanden zu Gesicht bekommen. Auch das muss man formulieren. Wenn gesagt wird „Gesundheit für alle“, dann muss man sich auch fragen: „Ja, aber wer soll denn noch diese Gesundheit herstellen? Und habe ich dann überhaupt die Chance, dass ich noch die Pflege erhalte, die ich auch benötige?“

Klingt recht dramatisch. Können Sie so etwas wie den Status Quo des deutschen Pflegesystems formulieren?

Die Geschichte der Pflegewissenschaft in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte: Wir haben unzählige Studiengänge; wir haben es geschafft, dass die Grundausbildung immer mehr, in unterschiedlichen Formen an die Hochschulen des Landes gegangen ist. Gerade Witten ist die Brutstätte der Pflegewissenschaft: Wir haben das größte Promotionsprogramm Ph.D. Pflegewissenschaft; wir sind die Kaderschmiede für die zukünftigen Professorinnen und Professoren. Das alles haben wir geschafft. Die andere Seite ist die Entwicklung des Berufs und die Bedingungen, unter denen der Beruf derzeit existieren muss. Wir haben einen ganz dramatischen Pflegenotstand. Da verspricht die Politik Besserung, bislang ist diese aber nicht spürbar. Oder sie möchte die Zahl der Ausbildungsplätze erhöhen, nur wissen wir jetzt schon, dass keiner mehr in die Ausbildung will. Das sind alles Entwicklungen, die sehr brenzlig sind. Eine Möglichkeit, dagegen zu wirken sind die Pflegekammern, die für die Selbstregulierung der Pflege als professionelle Berufsgruppe unverzichtbar sind.

Was leistet die Pflegewissenschaft konkret für die Pflegepraxis?

An der Uni Witten/Herdecke befassen wir uns mit der Pflegepraxis, mit der Pflegebedürftigkeit und mit Gesundheitsproblemen. Wir machen kein Pflegemanagement und wir machen auch keine Pflegepädagogik – das machen andere Hochschulen sehr gut. Alle Projekte, die hier laufen, haben also direkt mit der Versorgung zu tun. Meine Kollegin Sabine Metzing, die die Professur für Pflegewissenschaft mit dem Schwerpunkt Kinder und Jugendliche hat, betreut beispielweise die „Young Carers“-Projekte. Das sind Kinder und Jugendliche, die die Rolle eines pflegenden Angehörigen in ihrer Familie übernehmen müssen. Dazu machte Sabine Metzing eine große Prävalenzstudie. Sie hat unter anderem untersucht, wie viele es von den „Young Carers“ überhaupt gibt: Leider sehr viel mehr, als wir uns gedacht haben. In vorausgegangenen Projekten haben Frau Metzing und ich Handlungsempfehlungen benannt, die auf die Unterstützung von Familien mit „Young Carers“ abzielen. Die Projekte sind so vielfältig wie die unterschiedlichen Professuren, die wir haben. Dabei kann es die Intervention sein, es kann aber auch ein Konzept sein oder es kann sich auf ein spezifisches Pflegeproblem beziehen.

Was wünschen Sie sich für die Entwicklung der Pflege?

Es muss endlich begriffen werden, dass wir europäische Normalität brauchen. In den anderen Ländern um uns herum ist die pflegerische Ausbildung längst an Hochschulen angesiedelt. Es geht nicht, dass wir politisch immer ausgebremst werden und künstlich alles verlangsamt wird. So ist die Pflegeberufereform beinahe aufgrund des Widerstandes von Lobbyisten gescheitert, die befürchten, dass besser qualifizierte Pflegende mehr kosten. Ich wünsche mir, dass man die Arbeitsbedingungen ganz stark in den Blick nimmt. Das wird im Gesundheitsministerium aber auch so gesehen. Wir brauchen viel mehr Pflegepersonen in der Praxis, am Bett selbst. Es geht nicht, dass Sie als Patient oder Patientin auf einer Station liegen und – das ist mir selbst im Krankenhaus passiert – acht Stunden lang niemanden zu sehen bekommen, weil es einfach niemanden mehr gibt. Dann muss man den Patientinnen und Patienten sagen: „Hier findet keine Pflege statt, so leid uns das tut. Hier bekommen sie ärztliche Versorgung und ein warmes Essen, aber bitte kümmern Sie sich um Ihre Pflege selbst.“ Wir haben einen absolut dramatischen Pflegemangel in Deutschland und den muss man beheben. Es gibt viele Initiativen, die auch gar nicht schlecht sind, aber es dauert eben alles zu lange.

Welche Bereiche rücken da aus Ihrer Sicht besonders in den Fokus?

Weil die Not sehr groß ist, konzentrieren sich jetzt alle auf die pflegerische Versorgung in Krankenhäusern und den Beitrag der Pflege. Ich möchte zu gerne wissen, wie Krankenhäuser aussehen würden, wenn es keine Pflegenden mehr gebe. Man darf die ambulante Pflege nicht vergessen und schon gar nicht die Langzeitpflege in Pflegeheimen. Aber darüber hinaus dürfen auch wir niemals vergessen, welchen Beitrag die Pflege leistet, wenn es eben um Gesundheit für alle geht. Nehmen wir die Gesundheitsversorgung von wohnungslosen Menschen oder von Geflüchteten. Genau da hat die Pflege eine große Verantwortung und die hat sie immer schon gehabt. Das wird nur nicht gesehen. Und ich denke, dass das noch deutlicher hervorgehoben werden muss.

Weitere Informationen bei
Malte Langer, malte.langer@uni-wh.de, (0)2302 / 926-931

Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.600 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.
www.uni-wh.de / #UniWH / @UniWH

Quelle: Pressemitteilung vom 08.05.2019
Jan Vestweber Pressestelle
Universität Witten/Herdecke
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Internationaler Tag der Pflegenden (12. Mai 2019) stellt „Gesundheit für alle“ in den Mittelpunkt

Beitrag von WernerSchell » 10.05.2019, 06:40

PRESSEMELDUNG vom 09.05.2019
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:


Deutscher Pflegerat: Verantwortung muss man auch wahrnehmen
Internationaler Tag der Pflegenden (12. Mai 2019) stellt „Gesundheit für alle“ in den Mittelpunkt


„Die Gesundheit ist ein Menschenrecht. Sie zu schützen und zu fördern ist eine wesentliche Aufgabe der professionell Pflegenden. Doch dabei dürfen sie nicht alleine gelassen werden“, betonte Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), heute in Berlin anlässlich des Internationalen Tags der Pflegenden am 12. Mai 2019.

„Der diesjährige Internationale Tag der Pflegenden steht unter dem Leitsatz „Pflegefachpersonen: Eine führende Stimme für Gesundheit für alle“. Das setzt voraus, dass Gesundheitsleistungen für jeden erreichbar sind und auch geleistet werden können. Die professionelle Pflege hat große Kompetenzen, die im Rahmen einer notwendigen Neuorientierung der Versorgung genutzt werden sollten. Das wäre nicht nur ein Beitrag für eine bessere Versorgung, sondern auch für eine höhere Attraktivität des Pflegeberufes.

Das deutsche Pflege- und Gesundheitssystem stößt bereits heute an seine Grenzen. Pflegeleistungen müssen vielerorts abgelehnt werden, weil kein Pflegepersonal zur Leistungserbringung da ist. Die Belastung der professionell Pflegenden steigt stetig. Das führt dazu, dass die Hilfeleistenden selbst immer mehr der Hilfe benötigen. Fakt ist, der Pflegefachkräftemangel hat uns bereits heute fest im Griff und wird uns in den nächsten Jahrzehnten nicht mehr los lassen. Die Talsohle ist noch längst nicht erreicht.

Deutschland braucht vor diesem Hintergrund eine Politik, die klipp und klar deutlich macht, wie sie die Arbeitsbedingungen für die professionell Pflegenden verbessern möchte, und die dann auch direkt ans gemeinsame Umsetzen geht. Gleiches gilt für die Kassen und Sozialhilfeträger, wie auch für die Arbeitgeber und Gewerkschaften.

Denn die Verantwortung für „Gesundheit für alle“ kann nicht allein auf den Schultern der professionell Pflegenden liegen. Und sie endet auch nicht am Abend des 12. Mai. Sie muss bewusst übernommen und auch gelebt werden. Auch an dieser Stelle gibt es in Deutschland noch viel Nachholbedarf.

Professionell gepflegt werden kann nur, wenn gute Rahmen- und Arbeitsbedingungen gegeben sind. Eine gute Pflege kann es nur geben, wenn die professionell Pflegenden fair und gleichberechtigt an den sie betreffenden Entscheidungen beteiligt sind.

Der Internationale Tag der Pflegenden muss daher auch mit einem klaren Bekenntnis für die Übernahme von Verantwortung für die pflegerische Versorgung in Deutschland verbunden sein.“

Ansprechpartner:
Franz Wagner
Präsident des Deutschen Pflegerats
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 15 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsident des Deutschen Pflegerats ist Franz Wagner. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Christine Vogler.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Zum Tag der Pflege 2019: Menschen mit Demenz bis zuletzt professionell begleiten

Beitrag von WernerSchell » 10.05.2019, 09:38

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Zum Tag der Pflege 2019: Menschen mit Demenz bis zuletzt professionell begleiten

Berlin, 10. Mai 2019. Am Lebensende und in der Sterbephase von Menschen mit Demenz leistet professionelle Pflege wertvolle Hilfe: Sie trägt dazu bei, Leiden zu vermeiden und einen guten Abschied zu ermöglichen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) klärt zum Tag der Pflege am 12. Mai mit einem neuen Informationsblatt über die Möglichkeiten der palliativen Versorgung von Menschen mit fortgeschrittener Demenz auf.

Menschen mit Demenz leben oft lange in der eigenen Wohnung oder zusammen mit Familienangehörigen, die sie unterstützen und pflegen. Etwa ein Drittel von ihnen wird – vor allem im fortgeschrittenen Stadium – in Pflegeeinrichtungen versorgt. Auch wenn Demenzerkrankungen in den meisten Fällen nicht geheilt werden können, gibt es viele Möglichkeiten, die Lebensqualität der Erkrankten aufrechtzuerhalten oder zu verbessern. Dies ist auch das Ziel der palliativen Versorgung bei fortgeschrittener Demenz.

Am Lebensende und in der Sterbephase können Menschen mit fortgeschrittener Demenz ihre Bedürfnisse nicht mehr mitteilen. Deshalb ist die Unterstützung durch spezialisierte Palliativmediziner und Palliativpflegekräfte sowohl für Angehörige als auch für die Pflegekräfte in den Einrichtungen eine große Entlastung. Sie wissen um den Sterbeprozess und die Bedürfnisse von Sterbenden und können bei anstehenden Entscheidungen beraten. Mit ihrem Infoblatt „Palliative Versorgung von Menschen mit fortgeschrittener Demenz“ informiert die DAlzG über die Sterbephase im Endstadium einer Demenz, über die Entscheidungen, die in dieser Phase getroffen werden müssen, und über die Möglichkeiten der Unterstützung durch Palliativ-Teams. Diese begleiten die Betroffenen sowohl im häuslichen Umfeld als auch in Pflegeeinrichtungen. Die Kosten für den Einsatz der Teams gehören zu den Leistungen der Krankenkassen.

Prof. Dr. Janine Diehl-Schmid von der TU-München, die das Informationsblatt für die Deutsche Alzheimer Gesellschaft verfasst hat, sagt dazu: „Es kommt viel zu häufig vor, dass Demenzkranke am Lebensende unnötigerweise ins Krankenhaus gebracht werden, weil Angehörige, aber auch Pflegekräfte im Heim durch die Vorgänge in der Sterbephase beunruhigt sind. Die Verlegung in ein Krankenhaus und vor allem die Behandlung auf einer Intensivstation ist für Menschen mit fortgeschrittener Demenz jedoch ausgesprochen belastend. Durch eine palliative Versorgung können Symptome wie Atemnot, Schmerzen, Angst und Unruhe in der vertrauten Umgebung gelindert werden. Ebenso kann den Pflegenden die Sorge genommen werden, in der Begleitung am Lebensende etwas zu versäumen. Bedauerlicherweise sind Palliativ-Teams bisher aber noch längst nicht flächendeckend zu finden.“

Das Informationsblatt 24 „Palliative Versorgung von Menschen mit fortgeschrittener Demenz“ steht auf der Internetseite der DAlzG
(Link: https://www.deutsche-alzheimer.de/index.php?id=240 ) kostenlos zum Download (Link:
https://www.deutsche-alzheimer.de/filea ... _dalzg.pdf ) zur Verfügung.

HINTERGRUND
In Deutschland leben heute etwa 1,7 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzkranken wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.

DIE DEUTSCHE ALZHEIMER GESELLSCHAFT E.V. SELBSTHILFE DEMENZ
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz. Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen.
Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft.

Quelle: Pressemitteilung vom 10.05.2019
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz Susanna Saxl, Annika Koch Friedrichstraße 236, 10969 Berlin
Tel.: 030 - 259 37 95 0
Fax: 030 - 259 37 95 29
E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de (Link:
info@deutsche-alzheimer.de )
www.deutsche-alzheimer.de (Link:
http://www.deutsche-alzheimer.de )
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DKG ZUM INTERNATIONALEN TAG DER PFLEGENDEN - Wir stärken Pflege

Beitrag von WernerSchell » 10.05.2019, 12:24

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DKG ZUM INTERNATIONALEN TAG DER PFLEGENDEN
Wir stärken Pflege


„Pflegerinnen und Pfleger sind das Rückgrat der medizinischen Versorgung in der Klinik. Umso wichtiger ist es, ihnen einen guten Arbeitsplatz zu gewährleisten. Zu einem guten Arbeitsplatz gehört für die meisten Mitarbeiter eine ausreichende Zahl an Kollegen. Deshalb wollen wir mit einem Personalbemessungsinstrument hier die Weichen stellen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Attraktivität des Arbeitsplatzes Krankenhaus zu erhöhen“, erklärt Dr. Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), anlässlich des Internationalen Tages der Pflegenden am 12. Mai.
Für die Krankenhäuser gehört die Suche nach Pflegepersonal zu den größten Herausforderungen. 15.000 Stellen bleiben derzeit in deutschen Kliniken unbesetzt, weil keine Fachkräfte zur Verfügung stehen. Nunmehr will die DKG im Schulterschluss mit dem Deutschen Pflegerat und ver.di eine bedarfsgerechte Pflegeausstattung definieren. „Wir wollen, dass Pflegenden wieder mehr Wertschätzung entgegengebracht wird und damit auch die Bindung an den Beruf erhöhen. Aus dem aktiven Beruf ausgeschiedene Pflegekräfte könnten sich zur Rückkehr in den Beruf entschließen und Mitarbeiter in Teilzeit ihre Arbeitszeit je nach Lebenslage erhöhen. Und vor allem wollen wir ein Umfeld schaffen, dass sich viele junge Menschen entschließen, den Beruf zu ergreifen. Wir haben in der Vergangenheit mit Maßnahmen, wie langfristiger Dienstplanung, flexiblen Arbeitszeiten, Kinderbetreuung und vielem mehr die Situation verbessert. Klar ist aber auch, dass der Personalmangel weitere Anstrengungen fordert“, betonte der Präsident.
Zu diesen Herausforderungen gehöre auch, dass mittel- und langfristig neue und komplexere Behandlungsaufgaben auf die Pflege im Krankenhaus zukommen. „Wir haben hier große Potentiale, gerade auch wenn wir dies mit anderen Ländern vergleichen. Der Pflege werden verantwortlichere Behandlungsaufgaben zugeordnet werden, die auch dazu führen werden, dass die Attraktivität des Berufes steigt. Ein Teil der Pflegenden wird zukünftig akademisch ausgebildet sein, diese Möglichkeiten müssen wir nutzen“, erklärt der DKG-Präsident.
Mit der Einführung eines solchen Bemessungsinstruments würden die starren Pflegepersonaluntergrenzen und auch der Pflegepersonalquotient überflüssig. „Was wir brauchen ist eine gute Besetzung über das ganze Haus hinweg, eine Regelung, die die Personalverantwortung bei den Häusern belässt und vor allem eine starke Entbürokratisierung. Pflegekräfte wollen am Bett pflegen und nicht bürokratische Formularorgien über sich ergehen lassen“, sagt Dr. Gerald Gaß.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger in Deutschland. Sie vertritt die Interessen der 28 Mitglieder - 16 Landesverbände und 12 Spitzenverbände - in der Bundes- und EU-Politik und nimmt ihr gesetzlich übertragene Aufgaben wahr. Die 1.951 Krankenhäuser versorgen jährlich 19,5 Millionen stationäre Patienten und rund 20 Millionen ambulante Behandlungsfälle mit 1,2 Millionen Mitarbeitern. Bei 97 Milliarden Euro Jahresumsatz in deutschen Krankenhäusern handelt die DKG für einen maßgeblichen Wirtschaftsfaktor im Gesundheitswesen.

Quelle: Pressemitteilung vom 10.05.2019
Kontakt:
Joachim Odenbach (Leitung)
Holger Mages
Dr. Jörn Wegner
Rike Stähler
Tel. (030) 3 98 01 - 1020 / - 1022 / - 1024
Sekretariat
Stephanie Gervers
Tel. (030) 3 98 01 -1021
Fax (030) 3 98 01 -3021
e-mail: pressestelle@dkgev.de
web: www.dkgev.de

Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)
Bereich Presse und Öffentlichkeitsarbeit
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Internationaler Tag der Pflege - Diakonie dankt den "Alltagsheldinnen"

Beitrag von WernerSchell » 10.05.2019, 12:28

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Internationaler Tag der Pflege - Diakonie dankt den "Alltagsheldinnen"

10. Mai 2019 Am Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai bedankt sich die
Diakonie bei ihren "Alltagsheldinnen" in der Pflege für ihre wertvolle Arbeit und ihr Engagement. "Wenn wir wollen, dass Pflege ein attraktiver Beruf bleibt, müssen wir uns weiterhin für gute Arbeitsbedingungen und mehr gesellschaftliche Anerkennung einsetzen", sagt Diakonie-Präsident Ulrich Lilie.

"Wir brauchen deutlich mehr Pflegekräfte um die Arbeitsverdichtung zu reduzieren und die Vereinbarkeit von Familie und Pflegeberuf zu verbessern. Eine attraktive Ausbildung und Aufstiegsmöglichkeiten sind ebenso entscheidend für die Gewinnung von neuen Pflegekräfte wie eine faire Bezahlung ", sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. Deshalb mache sich die Diakonie für bessere Rahmenbedingungen für die Pflegebranche stark. Leider setze sich in der Politik die Einsicht nur langsam durch, dass eine Reform der Pflegeversicherung dringend notwendig sei, damit nicht jede Verbesserung in der Pflege auf Kosten der zu Pflegenden und ihrer Angehörigen gehe und der Eigenanteil für das Pflegeheim stetig steige. "Nur mit einem Gesamtkonzept werden wir unsere Pflegekräfte halten und mehr Menschen für diesen Beruf gewinnen können", betonen die beiden Diakonie-Vorstände, die sich in einer Videobotschaft bei allen Pflegekräften in diakonischen Pflegeeinrichtungen und - diensten bedanken: https://youtu.be/8GaLTo8jlB8

Pflege in Zahlen:
Deutschland wird immer älter. 2013 waren etwa 4,4 Millionen Menschen 80 Jahre und älter, 2050 werden es Schätzungen zufolge 10 Millionen sein. Mit dem Alter steigt das Risiko, pflegebedürftig zu werden. Ende 2017 waren in Deutschland
3,4 Millionen Menschen pflegebedürftig. Nach wie vor werden die meisten pflegebedürftigen Menschen - 2,59 Millionen - zu Hause versorgt. In Deutschland arbeiten etwa 1,15 Millionen Menschen in der Pflege. Der Diakonie angeschlossen sind in 2.755 Pflegeheime und 1.756 ambulanten Pflegedienste und Beratungsstellen mit etwa 153.000 hauptamtlichen Mitarbeitenden.
Durchschnittlich muss ein Pflegebedürftiger derzeit 1.830 Euro monatlich als Eigenanteil für ein Pflegeheim aufbringen, wobei es beträchtliche Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern gibt. Die Durchschnittsrente lag 2017 bei
1.018 Euro monatlich.

Quellen: Pflegestatistik 2017 des Statistischen Bundesamtes, Einrichtungsstatistik 206 der Diakonie Deutschland, PKV-Pflegedatenbank, Statistik der Deutschen Rentenversicherung 2018.

Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

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Quelle: Pressemitteilung vom 10.05.2019
Ute Burbach-Tasso, Pressesprecherin
Pressestelle, Zentrum Kommunikation
T +49 30 65211-1780
F +49 30 65211-3780
pressestelle@diakonie.de

Diakonie Deutschland
Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.
Caroline-Michaelis-Str. 1, 10115 Berlin www.diakonie.de
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Die Diakonie ist die soziale Arbeit der evangelischen Kirchen. Bundesweit sind etwa 525.000 hauptamtliche Mitarbeitende in rund 31.500 ambulanten und stationären Diensten der Diakonie wie Pflegeheimen und Krankenhäusern, Beratungsstellen und Sozialstationen mit 1,15 Millionen Betten/Plätzen beschäftigt. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen. Etwa 700.000 freiwillig Engagierte sind bundesweit in der Diakonie aktiv.
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Tag der Pflegenden am 12.05.2019: Gute Pflege-Rahmenbedingungen gefordert ...

Beitrag von WernerSchell » 10.05.2019, 12:30

0379 / 10. Mai 2019
Pressemitteilung von Pia Zimmermann


Es gäbe genug Pflegekräfte

„Der Pflegenotstand hat weder mit fehlenden Pflegekräfte zu tun noch damit, dass die Menschen jetzt älter werden als früher. Der Pflegenotstand ist eine logische Folge verfehlter Politik“, erklärt Pia Zimmermann, Sprecherin der Fraktion DIE LINKE für Pflegepolitik, zum internationalen Tag der Pflege am 12. Mai. Zimmermann weiter:

„Ich bin sicher, dass die Altenpflegeeinrichtungen sich vor Bewerberinnen und Bewerbern nicht retten könnten, wenn sich die Arbeitsbedingungen und die Gehälter in der Altenpflege radikal ändern würden. Denn die meisten Pflegekräfte verlassen weit vor dem Erreichen des Rentenalters ihren Beruf. Sie gehen, um sich selbst vor den miserablen Arbeitsbedingungen zu schützen.

Gute Arbeitsbedingungen heißt: ein Betreuungsschlüssel von einer Pflegekraft für zwei Bewohnerinnen oder Bewohner. Gute Arbeitsbedingungen, das sind verlässliche Dienstpläne nach den Wünschen der Pflegekräfte. Gute Arbeitsbedingungen bedeuten Anerkennung und Wertschätzung der Pflegekräfte und ihrer Arbeit – tagtäglich, nicht nur einmal im Jahr zum Tag der Pflege. Gute Gehälter fangen bei 3.000 Euro brutto im Monat an, sie enden nicht dort.

DIE LINKE fordert schon lange eine Abkehr vom Profitstreben der Pflegekonzerne. Längst haben global agierende Fonds, die stets weltweit auf der Suche nach hochprofitablen Anlagemöglichkeiten sind, deutsche Pflegeeinrichtungen für sich entdeckt. Sie versprechen den Anlegerinnen und Anlegern Renditen im zweistelligen Bereich. Solange die Bundesregierung dieses System unterstützt, wird sich am Pflegenotstand nichts ändern.“

F.d.R. Christian Posselt
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Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Pressesprecher: Michael Schlick, Tel. 030/227-50016, Mobil 0172/373 13 55 Stellv. Pressesprecher: Jan-Philipp Vatthauer Tel. 030/227-52801, Mobil 0151/282 02 708 Stellv. Pressesprecherin: Caroline Heptner Tel. 030/227-52810, Mobil 0151/576 92 455 Telefax 030/227-56801, pressesprecher@linksfraktion.de, www.linksfraktion.de
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Nachdenkliches zum Tag der Pflegenden …

Beitrag von WernerSchell » 12.05.2019, 07:41

Nachdenkliches zum Tag der Pflegenden …
"Pflegestillstand – Warum sich in unseren Altenheimen nichts ändert". - Sendungsvideo vom 08.05.2019 (29 Min.) in der Mediathek anschaubar (> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =7&t=23189 ). Die Fehlentwicklungen werden deutlich angesprochen. - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk macht ebenfalls seit vielen Jahren auf den Pflegenotstand aufmerksam. Die wesentlichen Aussagen: "Mehr Pflegepersonal - jetzt und nicht später! - Mehr Zeit für Zuwendung und Pflege ermöglichen". Da keine wirksamen Reformregelungen in Sicht sind, wird uns die Pflegemisere weiter erhalten bleiben. Die Groko-Politiker - Jens Spahn eingeschlossen - haben offensichtlich nicht verstanden, wie notleidend die Versorgung von Patienten und pflegebedürftigen Menschen ist. - Gute Pflege-Rahmenbedingungen (+ kommunale Quartiershilfen) erfordern deutlich mehr Finanzmittel. Über die Finanzierungskonzepte wird heftig gestritten (> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... 55#p108755 ). Ein umfängliches Statement vom 06.07.2019 bringt alles noch einmal auf den Punkt (> http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 072018.pdf ).
Dateianhänge
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Neue Rollen in der Pflege - Integration von Pflegeexperten auf Masterniveau

Beitrag von WernerSchell » 24.06.2020, 15:39

Universitätsklinikum Regensburg (UKR)


Neue Rollen in der Pflege


Die Integration von Pflegeexperten auf Masterniveau stellt in Kliniken deutschlandweit bisher noch eine Ausnahme dar. Am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) wurde diese neue Versorgungsstruktur bereits erfolgreich etabliert, indem Pflegeexperten die Patientenversorgung in sensiblen und komplexen Bereichen unterstützen.

Die Zunahme hochinvasiver und spezialisierter Behandlungsverfahren und der damit verbundene erhöhte Pflege- und Überwachungsbedarf der betroffenen Patienten sind wesentliche Herausforderungen, die den Arbeitsalltag von Pflegenden in einem Klinikum der Maximalversorgung wie dem UKR kennzeichnen. Um dieser Entwicklung noch besser gerecht werden zu können, müssen Kliniken ihre Versorgungsstrukturen anpassen – ein Weg, den das UKR unter anderem durch den Einsatz hochschulisch gebildeter Pflegekräfte auf Masterniveau geht. „Sogenannte Pflegeexperten ANP (Advanced Nursing Practice) unterstützen die direkte Patientenversorgung in komplexen und sensiblen Bereichen und entlasten so die Standardpflege. Gleichzeitig werden die Versorgungsqualität und Patientenzufriedenheit weiter ausgebaut, da Patienten neben der Standardpflege eine zusätzliche intensive und individualisierte Versorgung erhalten“, beschreibt Alfred Stockinger, Pflegedirektor am UKR, die Wichtigkeit des ANP-Konzepts. Birgit Heinze und Marc Dittrich sind die ersten voll ausgebildeten Pflegeexperten ANP am UKR.

Aufgaben eines Pflegeexperten – patientennah und beratend

Birgit Heinze und Marc Dittrich gehören zu den ersten Absolventen in Süddeutschland, die den Masterstudiengang ANP im Bereich Akutpflege erfolgreich abschlossen. Ihr zweijähriges Vollzeitstudium an der Evangelischen Hochschule Nürnberg und der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg kombinierte pflegewissenschaftliche Inhalte mit Praxiseinsätzen und bereitete sie optimal auf ihre Tätigkeit als Pflegeexperten am UKR vor. Auch ein Auslandseinsatz, beispielsweise in Skandinavien oder dem anglo-amerikanischen Raum, in denen ANP-Modelle bereits seit vielen Jahren in das klinische Handeln verankert sind, ist Teil des Masterstudiums.

Am UKR agieren die beiden Experten in komplexen Pflegesituationen einerseits direkt mit dem Patienten, andererseits stehen sie ihren Kollegen dabei beratend zur Seite. Der enge Kontakt und Austausch mit Angehörigen gehören ebenso zu den Aufgaben.

Critical Care und ECMO – zwei Einsatzfelder von Pflegeexperten am UKR

UKR: Was sind Ihre aktuellen Einsatzbereiche am UKR und wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

Marc Dittrich: Ich bin in der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II tätig, die auf die Bereiche Kardiologie, Pneumologie und internistische Intensivmedizin spezialisiert ist. Wird zum Beispiel ein Patient von Intensiv- auf Allgemeinstation verlegt, beurteile ich im Rahmen eines Patienten-Screenings und in Zusammenarbeit mit der Pflege vor Ort, ob bei dem Patienten ein erweiterter Pflegeaufwand besteht. Ist dies der Fall, bespreche ich mich mit den behandelnden Ärzten, entwickle die notwendigen pflegerischen Maßnahmen und führe diese entweder selbst durch oder leite das Pflegeteam entsprechend an.

Birgit Heinze: Ich betreue Patienten, die an eine ECMO (Herz-Lungen-Maschine) angeschlossen sind. Im Rahmen der Pflegevisite besuche ich diese Patienten täglich, kläre mit der Pflege vor Ort ab, ob es pflegerische Auffälligkeiten gibt und ob Unterstützungsbedarf besteht. Im Dienst bin ich jederzeit auf Rufbereitschaft, denn sobald Zwischenfälle eintreten, ist eine schnelle Reaktion gefragt, da der Patient auf die Maschine angewiesen ist und sein Leben davon abhängt.
Mein Wissen rund um die ECMO an Kollegen weiterzugeben und diese im Umgang mit dem Gerät zu schulen, ist ein weiterer wichtiger Bestandteil meiner Arbeit. Gerade bereite ich zum Beispiel den ersten dreitägigen, deutschsprachigen und interdisziplinär durchgeführten Pflege-ECMO-Kurs vor, der im Herbst am UKR stattfindet und bei dem auch Interessierte aus externen Häusern herzlich willkommen sind.

Neben der erhöhten Versorgungsqualität und Patientenzufriedenheit verbessert der Einsatz von Pflegeexperten ANP auch die Mitarbeiterzufriedenheit in den Teams – eine Erkenntnis, die Marc Dittrich in seiner Abschlussarbeit herausfand und in seiner täglichen Arbeit bestätigt bekommt. „Durch diese neue Rollenstruktur hat auch die Standardpflege wieder mehr Zeit für den Patienten und kann auf dessen Bedürfnisse noch stärker eingehen“, berichtet Marc Dittrich.  
Verbindung von wissenschaftlichem Know-how und fachlicher Erfahrung

UKR: Was ist Ihr persönlicher und fachlicher Mehrwert, den Sie aus Ihrem Studium und Ihrer Tätigkeit als Pflegeexperten ziehen?

Birgit Heinze und Marc Dittrich: Während unseres Studiums haben wir viele pflegewissenschaftlich basierte Methoden erlernt, die wir nun in unseren Arbeitsalltag einbinden. Durch das Anwenden dieser Modelle handeln wir stets nach aktuellstem Stand der Wissenschaft. Wir haben mehr Entscheidungskompetenz und innovative Handlungsmöglichkeiten und können komplexeren Patientensituationen begegnen. Gleichzeit geben wir dieses fundierte Wissen an unsere Kollegen weiter, die die neuen Methoden gerne annehmen.

Birgit Heinze und Marc Dittrich übertragen theoretische Modelle aus der Literatur nicht eins zu eins in die Praxis, da jede pflegerische Maßnahme auf den Patienten und die individuellen Rahmenbedingungen abgestimmt sein muss. Für eine optimale Versorgungsqualität ist das Zusammenspiel zwischen wissenschaftlichem Know-how und fachlicher Erfahrung essenziell – Kompetenzen, die ein angehender Pflegexperte am UKR erfüllen muss.

Fundierte Berufserfahrung und akademische Laufbahn als Voraussetzungen

UKR: Welche Ausbildung muss ich mitbringen, um am UKR als Pflegeexperte ANP arbeiten zu können?

Birgit Heinze und Marc Dittrich: Wesentliche Voraussetzungen sind pflegerisch-fachliches Expertenwissen und mehrere Jahre einschlägige Berufserfahrung in dem Bereich, in dem man als Pflegeexperte tätig sein möchte. Außerdem werden ein pflegewissenschaftliches Bachelorstudium sowie ein Masterstudium im Bereich Advanced Nursing Practice vorausgesetzt.

Weitere ANP-Modelle im Aufbau

„Die neue Versorgungsstruktur findet sowohl bei Mitarbeitern als auch Patienten und Angehörigen große Anerkennung. Derzeit befinden sich am UKR ANP-Modelle für die Pflege von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und kognitiven Einschränkungen (Demenz und Delir) sowie Palliativ- und Schlafanfall-Patienten im Aufbau“, gibt Alfred Stockinger einen Einblick in die Entwicklungen am UKR. Außerdem werden die bestehenden ANP-Modelle im Rahmen interprofessioneller Fallbesprechungen kontinuierlich evaluiert und weiter optimiert.

Quelle: Pressemitteilung vom 24.06.2020
Stephanie Schmidbauer Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Regensburg (UKR)
https://idw-online.de/de/news749970
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