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Pflegekräfte - Ausbildung für Demenzbetreuung unzureichend

Verfasst: 08.02.2012, 08:08
von Presse
Studie: Angehende Pflegefachkräfte sind in der Demenzbetreuung nicht ausreichend ausgebildet

Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen hat bundesweit alle Kranken- und Altenpflegeschulen sowie rund 2.500 Pflegeauszubildende befragt / Projekt wurde mit dem Schönwald-Preis ausgezeichnet

Immer mehr Patienten in deutschen Krankenhäusern weisen neben ihrer akuten Erkrankung eine Demenz auf. Dies stellt die Krankenhäuser und ihre Mitarbeiter vor eine große Herausforderung. Denn auf die pflegerische Versorgung von dementiellen Erkrankungen sind sie nicht ausreichend eingerichtet. Bislang ist wenig darüber bekannt gewesen, inwieweit demenzsensible Konzepte bereits in der Pflegeausbildung thematisiert werden. Diese Lücke hat das Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen in einer Studie geschlossen. Ein zentrales Ergebnis: Der Großteil der Auszubildenden fühlt sich im Umgang mit an Demenz erkrankten Patienten überfordert.

Die Studie „Demenzsensible nicht medikamentöse Konzepte in Pflegeschulen“ liefert erstmals Ergebnisse zu den bisherigen Strategien der Ausbildungsstätten in diesem Bereich. Die Wissenschaftler vom IPP befragten über mehrere Monate alle rund 1.300 Kranken- und Altenpflegeschulen in Deutschland sowie knapp 2.500 Pflegeauszubildende. Die wichtigsten Ergebnisse: Ein Großteil (75,6 Prozent) der Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege wird regelmäßig beauftragt, demenzerkrankte Menschen im Krankenhaus zu betreuen. Doch nur knapp ein Viertel (23,4 Prozent) von ihnen glaubt, dass ihre Kompetenzen zum Zeitpunkt der Befragung ausreichen, um Menschen mit Demenz bedürfnisorientiert zu pflegen. Bei knapp dreiviertel (74 Prozent) der Gesundheits- und Krankenpflegeauszubildenden treten Kompetenzunsicherheiten auf, wenn Demenzpatienten zum Beispiel aggressiv sind. 64,9 Prozent haben Probleme, die Bedürfnisse des an Demenz erkrankten Menschen zu erkennen. Gut die Hälfte der Auszubildenden (56,3 Prozent) fühlen sich im Umgang mit den Angehörigen schlecht vorbereitet.

Altenpflegeschulen sind besser gerüstet

Deutliche Unterschiede in der Vermittlung pflegerischer Kompetenzen zeigen sich zwischen den Ausbildungsgängen: Im Gegensatz zu den Schulen der Gesundheits- und Krankenpflege verfügen die Altenpflegeschulen über vielfältige Ansätze und Trainingsmöglichkeiten zur pflegerischen Versorgung demenzerkrankter Menschen.

„Klar ist, dass vor allem innerhalb der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung mehr zur Vermittlung demenzspezifischer Kompetenzen getan werden muss“, sagt der Leiter der Studie, Professor Stefan Görres vom IPP. Eine intensive Auseinandersetzung mit diesem Thema auf allen Ebenen sei dringend notwendig. „Dies wird nicht nur die Versorgungsqualität, sondern auch die Arbeitszufriedenheit deutlich erhöhen“, so Görres.

Schönwald-Preis für Projekt

Für das Projektvorhaben wurde das IPP 2010 mit dem Schönwald-Preis für hervorragende wissenschaftliche Arbeit ausgezeichnet. Mit dem Preisgeld konnte die Studie durchgeführt werde. Die Dr. Karl und Ruth Schönwald- Stiftung hat ihren Sitz bei der deutschen Alzheimer Gesellschaft und fördert neue Forschungsaspekte zum Thema Demenz.

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) Prof. Dr. Stefan Görres
Telefon: 0421 218-68900
E-Mail: sgoerres@uni-bremen.de
oder
Dr. Martina Stöver
Telefon: 0421 / 218-68908
E-Mail: stoever@uni-bremen.de

Quelle: Pressemitteilung vom 07.02.2012
http://idw-online.de/de/news462494
Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.public-health.uni-bremen.de/ ... o/info.php

Dementenversorgung verbessern - Ausbildung anpassen

Verfasst: 09.02.2012, 08:22
von Sabrina Merck
Die Studie ist zu begrüßen. In der Tat scheint es geboten, in den Krankenpflegeschulen besser auf die Versorgung von Demenzkranken vorzubereiten.
Die jetzigen Konzepte reichen wohl eher nicht.
Möglicherweise müssen die Ausbildungsvorschriften geändert werden.

Sabrina

Demenz - Krankenpflegeschulen müssen reagieren

Verfasst: 10.02.2012, 09:32
von Rob Hüser
Obwohl die Krankenpflegeschulen grundsätzlich gut auf die berufliche Arbeit in der Pflege vorbereiten, scheint es dennoch geboten,
dem Thema Demenz mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Es ist nämlich auch so, dass viele Krankheitssituationen mit einer Demenz einhergehen.
Demenzkranke sind zunehmend präsent. Darauf muss reagiert werden.

Rob Hüser

Demenz - Krankenpflegeschulen müssen reagieren

Verfasst: 11.02.2012, 12:21
von Herbert Kunst
Rob Hüser hat geschrieben: Obwohl die Krankenpflegeschulen grundsätzlich gut auf die berufliche Arbeit in der Pflege vorbereiten, scheint es dennoch geboten, dem Thema Demenz mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Es ist nämlich auch so, dass viele Krankheitssituationen mit einer Demenz einhergehen. Demenzkranke sind zunehmend präsent. Darauf muss reagiert werden. ...
Ich schließe mich Rob gerne an. Das Thema Demenz sollte in Theorie und Praxis umfänglicher in die Aus- und Fortbildung einbezogen werden. Damit sollte auch nicht gezögert werden.

H.K.

Pflegekräfte - Ausbildung für Demenzbetreuung unzureichend

Verfasst: 12.02.2012, 08:00
von PflegeCologne
Presse hat geschrieben: .... „Klar ist, dass vor allem innerhalb der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung mehr zur Vermittlung demenzspezifischer Kompetenzen getan werden muss“, sagt der Leiter der Studie, Professor Stefan Görres vom IPP. Eine intensive Auseinandersetzung mit diesem Thema auf allen Ebenen sei dringend notwendig. „Dies wird nicht nur die Versorgungsqualität, sondern auch die Arbeitszufriedenheit deutlich erhöhen“, so Görres......
Hallo,
ich denke, dass an den Feststellungen von Prof. Görres etwas dran ist. Die zurückliegenden Ausbildungen haben das Thema "Demenz" nur unzureichend behandelt, so dass im Rahmen von Fort- und Weiterbildungen ergänzend informiert und qualifiziert werden muss. Allerdings sehe ich insoweit vorrangig die Arbeitgeber in der Pflicht. Sie müssen die Notwendigkeit zu solchen Maßnahmen erkennen und dann die MitarbeiterInnen zu entsprechenden Maßnahmen entsenden.
In den Lehrplänen für die aktuellen und zukünftigen Ausbildungen muss die Demenz größere Bedeutung erlangen. Möglicherweise müssen auch die LehrerInnen für Pflegeberufe nachqualifiziert werden.
MfG Pflege Cologne

Siehe auch unter:
http://www.ak-gewerkschafter.de/2012/02 ... sgebildet/

Demenzkranke kommen in der Ausbildung nicht vor

Verfasst: 24.02.2012, 07:37
von Presse
Demenzkranke kommen in der Ausbildung nicht vor
Die Zahl der Klinikpatienten, die auch an Demenz leiden, wird immer stärker steigen. In der Krankenpflegeausbildung wird das bislang kaum berücksichtigt. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=805 ... ege&n=1714

Pflegekräfte - Ausbildung für Demenzbetreuung unzureichend

Verfasst: 24.02.2012, 07:57
von Anja Jansen
PflegeCologne hat geschrieben: .... ich denke, dass an den Feststellungen von Prof. Görres etwas dran ist. Die zurückliegenden Ausbildungen haben das Thema "Demenz" nur unzureichend behandelt, so dass im Rahmen von Fort- und Weiterbildungen ergänzend informiert und qualifiziert werden muss. Allerdings sehe ich insoweit vorrangig die Arbeitgeber in der Pflicht. Sie müssen die Notwendigkeit zu solchen Maßnahmen erkennen und dann die MitarbeiterInnen zu entsprechenden Maßnahmen entsenden.
In den Lehrplänen für die aktuellen und zukünftigen Ausbildungen muss die Demenz größere Bedeutung erlangen. Möglicherweise müssen auch die LehrerInnen für Pflegeberufe nachqualifiziert werden.
...
Hallo PflegeCologne,
Dein Statement ist treffend. Stimme zu.
Lb. Grüße
Anja

Konkrete Verbesserungen in der Pflege gefordert

Verfasst: 05.03.2012, 07:14
von WernerSchell
Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.


Pflegeheime: Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk fordert konkrete Verbesserungen in der pflegerischen Versorgung der HeimbewohnerInnen

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat mit Datum vom 05.03.2012 ein Schreiben an die stationären Pflegeeinrichtungen (Pflegeheime) im Rhein-Kreis Neuss gefertigt und darin Verbesserungsmöglichkeiten in der pflegerischen und sonstigen Versorgung angesprochen. Eine pdf-Datei mit dem Brieftext steht auf Anfrage zur Verfügung. Es geht vornehmlich um folgende Themen:

• ärztliche Versorgung in den Heimen (mit Vermeidung von unnötigen Krankenhauseinweisungen),
• medikamentöse Versorgung der älteren und pflegebedürftigen Menschen,
• freiheitseinschränkende Maßnahmen (einschließlich Psychopharmaka zur Ruhigstellung) und
• Fort- und Weiterbildung der Krankenpflegekräfte zum Thema Demenz (offensichtlich gibt es Defizite).

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk würde es sehr begrüßen, wenn wir bei der Umsetzung der hiesigen Anregungen eine breite Unterstützung erfahren könnten. Es ist dabei auch daran gedacht, die Themen beim nächsten Pflegetreff am 15.05.2012 anzusprechen – siehe dazu die aktuellen Hinweise unter
viewtopic.php?t=16058
Bei diesem Treff wird zusätzlich das Thema „Entbürokratisierung in der Pflege“ anstehen. Wir wollen uns dann – hoffentlich mit zahlreichen engagierten Gästen – auch für eine Pflegereform einsetzen (demonstrieren), die diesen Namen verdient.

Es ist im Übrigen vorgesehen, die den Neusser Pflegeeinrichtungen unterbreiteten Vorschläge demnächst auch bundesweit bekannt zu machen. Möglicherweise wird es sich als sinnvoll ergeben, die Themen bei einem Pflegetreff Ende Oktober / Anfang November 2012 nochmals vertiefend zu erörtern und auch darzustellen, was erreicht worden ist.

Werner Schell
Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk

Die vorstehende Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 032012.pdf

PS. Zu unserer Kritik an der geplanten Förderung von Wohngemeinschaften finden Sie eine aktuelle Texteinstellung unter folgender Adresse:
viewtopic.php?t=17041

+++
Diskussionen zum Thema möglich u.a. unter:
viewtopic.php?t=16756&highlight=fixierung
viewtopic.php?t=5281&highlight=fixierung
viewtopic.php?t=16457&highlight=fixierung
viewtopic.php?t=17041
viewtopic.php?t=3387&highlight=%E4rztliche

Demenz - Fort- und Weiterbildung dringend geboten

Verfasst: 06.03.2012, 08:55
von Cornelia Süstersell
WernerSchell hat geschrieben: Pflegeheime: Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk fordert konkrete Verbesserungen in der pflegerischen Versorgung der HeimbewohnerInnen .... • Fort- und Weiterbildung der Krankenpflegekräfte zum Thema Demenz (offensichtlich gibt es Defizite). .... Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk würde es sehr begrüßen, wenn wir bei der Umsetzung der hiesigen Anregungen eine breite Unterstützung erfahren könnten.
Hallo Hr. Schell,
ich danke Ihnen sehr für den Brieftext. Ich kann bestätigen, dass bei der Krankenpflegeausbildung die Demenz zu kurz bekommt. Es wird zwar über das Krankheitsbild, wie bei anderen Krankheiten auch, informiert, aber die Besonderheiten werden nicht ausreichend dargestellt und durch praktische Beispiele erklärt. Angesichts der Tatsache, dass Demenzkranke in den Krankenhäusern immer häufiger zu versorgen sind, gibt es Lücken im theoretischen Wissen und praktischen Können, die immer mehr zu Problemen führen. Da muss kräftig nachgebessert werden. Gut, dass Sie das angesprochen haben. Ich bin nun sehr gespannt, ob die Anregungen jemand aufgreift. Denn es gibt leider allzu viele Leute, die behaupten, es sei doch alles gut. Nein, das ist es eben nicht.
Viele Grüße
Cornelia Süstersell

Menschen mit Demenz im Krankenhaus

Verfasst: 07.03.2012, 07:23
von Presse
Menschen mit Demenz im Krankenhaus – nur Sand im Getriebe?

Alleine gelassen in einer fremden Umgebung, desorientiert, verängstigt und unterversorgt. - Wenn Menschen mit Demenz wegen eines Unfalls oder einer dringenden Operation in ein Krankenhaus müssen, ergeht es ihnen dort oft schlecht. Die meisten Akutkrankenhäuser sind nicht auf Patienten eingestellt, die sich nur schwer orientieren können, Anweisungen nicht verstehen und befolgen, Angst haben und immer nur nach Hause möchten. Demenzkranke gelten deshalb als Störenfriede, die die streng geregelten und organisierten Abläufe der Krankenhäuser beeinträchtigen und dem knapp bemessenen und ohnehin stark beanspruchten Personal zusätzliche Arbeit machen.

Angehörige berichten den Alzheimer-Gesellschaften immer wieder von erschütternden Erfahrungen. Patienten nehmen ab und trocknen aus, weil ihnen beim Essen und Trinken keine Hilfestellungen angeboten werden. Kranke werden respektlos geduzt, Angehörige werden nicht informiert und in die Betreuung einbezogen. Es fehlt an Aufmerksamkeit und Sensibilität. Oft sind die Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt in viel schlechterer Verfassung als zuvor.

Heike von Lützau-Hohlbein, die Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, sagte dazu: „Wir wissen, dass das Personal in den Krankenhäusern extrem belastet ist. Doch auch Demenzkranke haben ein Recht auf kompetente und würdevolle Behandlung. Die Krankenhäuser müssen sich auf eine wachsende Zahl älterer Patienten einstellen, von denen immer mehr auch von einer Demenz betroffen sind. Dazu sind Reformen nötig, die nur mittelfristig umgesetzt werden können. Doch kleine Schritte sind immer möglich.“

Bei der Aufnahme eines Patienten liegen im Krankenhaus meist nur medizinische Diagnosen vor. Deshalb hat die DAlzG einen „Informationsbogen“ entwickelt, der von Angehörigen ausgefüllt wird und Angaben enthält, die den alltäglichen Umgang in der Klinik erleichtern. Der Bogen enthält Informationen u.a. zu Vorlieben und Abneigungen bei Speisen und Getränken, besonderen Verhaltensweisen, Gewohnheiten und Fähigkeiten. Ergänzend zu diesem Informationsbogen gibt es das gerade neu aufgelegte Begleitheft „Menschen mit einer Demenz im Krankenhaus“, das sich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krankenhäuser wendet. Diese Materialien können von den Internetseiten der DAlzG herunter geladen werden.

Auf der Unterseite „Mit Demenz im Krankenhaus“ sind neben dem „Informationsbogen“ und dem Begleitheft dazu weitere Artikel, Erfahrungs- und Forschungsberichte hinterlegt. Außerdem sind dort Hinweise auf laufende Projekte zu finden. So gibt es Kliniken, die erfolgreich „Rooming–In“ für Angehörige Demenzkranker praktizieren und damit die Verweildauer im Krankenhaus verkürzen. Andernorts werden Räume so gestaltet, dass sie Demenzkranken die Orientierung erleichtern, oder Altenpfleger und ehrenamtliche Begleiter werden zur Unterstützung eingesetzt. In Bayern arbeiten im Rahmen eines Modellprojekts sieben regionale Alzheimer-Gesellschaften mit Krankenhäusern zusammen, um gemeinsam Verbesserungen zu erreichen.

Informationen im Internet: Mit Demenz im Krankenhaus http://www.deutsche-alzheimer.de > Hilfen für Menschen mit Demenz und Angehörige > Mit Demenz im Krankenhaus oder direkt: http://www.deutsche-alzheimer.de/index.php?id=332

Hintergrundinformationen

Heute leben in Deutschland etwa 1,2 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr 60% davon leiden an einer Demenz vom Typ Alzheimer. Ihre Zahl wird bis 2050 auf 2,6 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz ist der Bundesverband von derzeit 126 regionalen Alzheimer-Gesellschaften, Angehörigengruppen und Landesverbänden. Sie nimmt zentrale Aufgaben wahr, gibt zahlreiche Broschüren heraus, organisiert Tagungen und Kongresse und unterhält das bundesweite Alzheimer-Telefon mit der Service-Nummer 01803 – 171017 (9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz) oder 030 / 259 37 95-14 (Festnetztarif).

Quelle: Pressemitteilung vom 06.03.2012
Kontakt: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz Friedrichstraße 236
10969 Berlin
Tel. 030 / 259 37 95 – 0, Fax: 030 / 259 37 95-29 mailto: info@deutsche-alzheimer.de, Internet: http://www.deutsche-alzheimer.de

Demenz - eine Krankheit mitten unter uns

Verfasst: 07.03.2012, 07:46
von Gaby Modig
Demenz darf nicht allein mit Horrormeldunngen öffentlich angesprochen werden. Sondern wir müssen ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass die Demenz - vor allem im höheren Älter - zunehmend auftritt und Bestandteil unserer Lebenswelt geworden ist. Die Gesellschaft muss das so annehmen und alles tun, den betroffenen Menschen angemessen zu begegnen, ihnen ein würdevolles Leben trotz Krankheit zu gewährleisten.
Es ist in diesem Zusammenhang wohl auch richtig, dass die professionellen Gesundheitsberufe intensiver auf das Krankheitsbild hin qualifiziert werden müssen. Dies betrifft aber m.E. nicht nur die Krankenpflegekräfte, sondern z.B. auch die Ärzte.

G.M.

Demenz in Aus-, Fort- und Weiterbildung

Verfasst: 11.03.2012, 08:02
von Herbert Kunst
Demenz in Aus-, Fort- und Weiterbildung verbessern

Ich hatte mich bereits Anfang Frebruar 2012 in der Angelegenheit zu Wort gemeldet. Die nun von Pro Pflege - Selbsthilfennetzwerk am 05.03.2012 gestartete Initiative, auch die Demenz - Aus-, Fort- und Weiterbildung stärker ins Blickfeld zu rücken, wird meinerseits sehr begrüßt in der Hoffnung, dass nunmehr alle Verantwortlichen entsprechend aktiv werden. Es ist sehr zu wünschen, dass die Thematik im Rhein-Kreis Neuss musterhaft aufgegriffen wird.

Herbert Kunst

Demenz in Aus-, Fort- und Weiterbildung verbessern

Verfasst: 18.03.2012, 07:47
von Rob Hüser
Demenz in Aus-, Fort- und Weiterbildung verbessern

Ich hatte mich ebenfalls schon zum Thema geäußert (10.02.2012). Ich halte die von Pro Pflege - Selbsthilfennetzwerk am 05.03.2012 gestartete Initiative, die Demenz - Aus-, Fort- und Weiterbildung stärker ins Blickfeld zu rücken, für richtig und unterstütze sie sehr. Grundsätzlich sind die Lehrninhalte an den Krankenpflegeschulen zwar ausgewogen gestaltet. Es wurde aber wohl doch ein wenig versäumt, auf die beträchtliche Zunahme der Krankheitsfälle mit Demenz zu reagieren und intensiver über das Krankheitsbild und den richtigen Umgang mit den Kranken zu informieren. Insoweit sollten schnelllstens Folgerungen gezogen werden.

MfG Rob Hüser

Sozialforscher: 240.000 Demenzkranke werden ruhiggestellt

Verfasst: 01.04.2012, 06:53
von Gaby Modig
Sozialforscher: 240.000 Demenzkranke werden ruhiggestellt

Ich begrüße es sehr, dass Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk in einem Anschreiben an die Heime im Rhein-Kreis Neuss deutliche Verbesserungen für pflegebedürftige Menschen, vor allem auch bei der Medikation, eingefordert hat. Man darf gespannt sein, ob und wie die diesbezüglichen Aktivitäten aufgegriffen werden:

Konkrete Verbesserungen in der Pflege gefordert
viewtopic.php?t=17044

Die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post brachte am 26.03.2012 genau zu dem Anliegen von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk einen Kurzbericht, dessen Titel vielsagend wie folgt lautete:

"Sozialforscher: 240.000 Demenzkranke werden ruhiggestellt"

Aus dem Bericht ergibt sich, dass nach Berechnungen der Universität Bremen rd. 1/4 Millionen Demenkranke inn Deutschland mit Psychopharmaka ruhiggestellt werden, um Geld und Personal zu sparen. "In diesen Fällen werden die Medikamente nicht verschrieben, um die Leiden der Patienten zu lindern, sondern um Personal einzupsaren und smit Heimbetreibern höhere Gewinne zu bescheren". So die Aussage des Sozialforschers Gerd Glaeske gegenüber der "Welt am Sonntag". Offensichtlich haben sich nun einige Verbände zu Wort gemeldet, und mehr Geld für die Absicherung von Demenzkranken gefordert.

Der medizinisch nicht begründbare Einsatz von Psychopharma, so, wie in Glaeske beschreibt, geht letztlich auf die miesen Pflege-Rahmenbedingungen zurück. Und insoweit ist der Gesetzgeber gefordert. Die nach den Stellenschlüsseln geforderten Personalstellen sind nach den Berichten der Heimaufsichten nahezu immer besetzt. Insoweit gibt es keine Lücken. Nein, die Stellenschlüssel reichen nicht und da liegt der "Hase im Pfeffer". Das wird leider bei allen kritischen Statements vergessen.

Ich denke, dass schnellstens gehandelt werden muss. Die jetzt geplante Neuausrichtung der Pflegeversicherung bringt insoweit nichts:

Neuausrichtung der Pflegeversicherung - Kabinettbeschluss
viewtopic.php?t=17124

Das muss mit größtem Bedauern gesagt werden. Und kaum jemand regt sich auf. Auch die Kanzlerin hat das sog. Pflege-Reformpaket von Herrn Bahr durchgewunken. Ist das Unwissenheit oder Ignoranz gegenüber den pflegebedürftigen Menschen?

Gaby Modig

Ohne Konzept gegen Demenz

Verfasst: 26.04.2012, 06:46
von Presse
Ärzte Zeitung, 25.04.2012
Ohne Konzept gegen Demenz
Auf Kliniken kommt mit der steigenden Zahl von Demenzpatienten eine Mammutaufgabe zu. Gerüstet sind sie dafür allerdings nicht.
BERLIN (sun). Mehr und besser geschultes Personal, schnellere und differenziertere Diagnostik und Behandlung - die Krankenhäuser der Zukunft müssen sich besser auf die steigende Zahl demenzerkrankter Patienten vorbereiten. Aber noch fehlten Konzepte, kritisieren Experten.
.... (mehr)
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... 5-_-Pflege

Demografie-Strategie mit Fragezeichen
Von den Sorgen der Ärzte bis zur Alterung der ganzen Gesellschaft. Der Bundestag debattiert am Donnerstag über die Demografie. Doch wie mit ihr umgegangen werden soll, darüber herrscht wenig Einigkeit. Innenminister prescht mit einer besonderen Idee vor. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=811 ... ege&n=1863