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Personalschlüssel in der Pflege - Ländervergleich

Verfasst: 18.11.2011, 16:04
von Presse
Personalschlüssel in der Pflege: Sachsen ist Drittletzter im Ländervergleich
PARITÄTISCHER fordert bundeseinheitliche Regelung


Die länderspezifische Ausgestaltung der Pflegeversicherung führt zu unterschiedlichen Bedingungen in der Pflege bei jeweils gleichen Anforderungen. Nach einer Untersuchung des PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverbandes steht im Freistaat Sachsen für Pflege und Betreuung je pflegebedürftigen Menschen rund 20 % weniger Personal zur Verfügung als beispielsweise in Baden-Württemberg.

„Die unterschiedliche Ausgestaltung der Leistungen aus der Pflegeversicherung ist unverständlich und nicht akzeptabel“, kritisiert Birgitta Müller-Brandeck, stellvertretende Landesgeschäftsführerin des PARITÄTISCHEN Sachsen. Faktisch würden Pflegebedürftige regional benachteiligt; sie erhalten weniger Leistung und Zuwendung. „Nach einer Erhebung des PARITÄTISCHEN Gesamtverbands erhalten Pflegebedürftige in sächsischen Heimen täglich rund 92 Minuten Pflege, während es in Baden-Württemberg 109 Minuten sind. Weniger Pflegezeit gibt es nur in Schleswig-Holstein mit 90 Minuten und bei Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern mit 83 Minuten“, erläutert Birgitta Müller-Brandeck.

Aber nicht nur den Pflegebedürftigen erwachsen hier Nachteile. Nicht zu unterschätzen ist ebenso die Mehrbelastung des Personals in einem ohnehin herausfordernden Berufsfeld. Kommen in Baden-Württemberg auf 100 Pflegebedürftige ca. 41,5 Personalstellen, so sind es in Sachsen lediglich 35. Damit liegt Sachsen auf dem drittletzten Platz im innerdeutschen Vergleich.

Bundesweit gleiche rechtliche Grundlagen für die Pflege zu schaffen sowie einen ausgewogenen Personalschlüssel in allen Bundesländern zu erreichen, ist aus Sicht des PARITÄTISCHEN Sachsen unabdingbar. „Es darf nicht sein, dass Pflege regionalen Qualitätsschwankungen unterworfen ist. Eine einheitliche Regelung ist im Sinne der Pflegebedürftigen – also eines ständig größer werdenden Teils unserer Bevölkerung. Auch mit Blick auf die benötigten Pflegefachkräfte sollte sich Sachsen für eine Bundesregelung einsetzen, da wir sonst den Abwanderungstrend gut Ausgebildeter in andere Bundesländer nur schwer stoppen können“, unterstreicht die stellvertretende Landesgeschäftsführerin.

Hintergrund: Das Pflegeversicherungsgesetz gilt bundesweit. Es stellt an alle Pflegeeinrichtungen gleiche qualitative, personelle und sächliche Anforderungen. Die Ausgestaltung der Bedingungen ist dagegen Ländersache und führt zu unterschiedlichen Ausprägungen. Eine tabellarische Übersicht zum PARITÄTISCHEN Ländervergleich finden Sie unter dem folgenden Link: LINK

Stichwort: Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Landesverband Sachsen e.V. ist mit derzeit ca. 500 Mitgliedsorganisationen der größte Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege im Freistaat. In den Mitgliedorganisationen sind ca. 26.000 hauptamtliche und ca. 11.000 ehrenamtliche Mitarbeiter beschäftigt. Insgesamt betreiben die Mitglieder sachsenweit ca. 2100 Einrichtungen und Dienste.

Quelle: Pressemitteilung vom 02.11.2011
Für weitere Informationen: Thomas Neumann (Pressesprecher des PARITÄTISCHEN Sachsen)
Tel: 0351/ 4916654
Mobil: 0175/ 2676137
E-Mail: thomas.neumann@parisax.de

Dokumente
Personalausstattung von Pflegeheimen in den Bundesländern geordnet nach Pflegeminuten
http://parisax.de/www/cms/upload/Presse ... attung.pdf

Stellenschlüssel und die Personalbemessung

Verfasst: 18.11.2011, 16:15
von WernerSchell
Siehe auch die Beiträge in diesem Forum unter
viewtopic.php?t=16623

Bundeseinheitliche Stellenschlüssel werden von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk seit Jahren gefordert. Siehe zuletzt die Stellungnahme zur Pflegereform unter:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 072011.pdf