Pflegeausbildung nur noch für Abiturienten?

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

Gaby Modig
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Verwissenschaftlichung der Pflege bitte nicht

Beitrag von Gaby Modig » 21.12.2012, 08:49

Guten Morgen!
Das Pflegewissenschaftler auf Abitur und Studium setzen, ist gut nachvollziehbar. Pflegekräfte, die praktisch am Patienten tätig sind (und auch Otto Normalverbraucher), sehen das aber völlig anders. Abitur wird für die Pflegetätigkeit als völlig unnötig erachtet. Bei der Pflege kommt es auf andere Eignungsmerkmale an, natürlich auch auf eine ausreichende Qualifizierung. Die nötige Qualifizierung leistet die jetzige dreijährige Ausbildung allemal. Da gibt es keine Änderungsnotwendigkeiten.
Lb. Grüße Gaby Modig
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

Presse
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Pflegeausbildung vereinheitlichen

Beitrag von Presse » 05.01.2013, 07:55

Bundesregierung will die Pflegeausbildung vereinheitlichen
Gesundheit/Antwort

Berlin: (hib/TVW) Die Bundesregierung plant die Zusammenführung der Ausbildungen in der Gesundheits- und Krankenpflege, der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und der Altenpflege in einem Berufsgesetz. Dies kündigt sie in ihrer Antwort (17/11802 http://dip.bundestag.de/btd/17/118/1711802.pdf ) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion der SPD (17/11608 http://dip.bundestag.de/btd/17/116/1711608.pdf ) an. Das geplante neue Pflegeberufegesetz werde auch einheitliche Zugangsvoraussetzungen für die Pflegeausbildung festlegen, schreibt die Bundesregierung. Als Grundlage für die Erarbeitung des neuen Gesetzes diene ein einschlägiges Eckpunktepapier der Bund-Länder-Arbeitsgruppe Weiterentwicklung der Pflegeberufe.
Die Bundesregierung weist darauf hin, dass zu den derzeit drei verschiedenen Ausbildungsgängen im Pflegebereich Schüler mit mittlerem Bildungsabschlusses zugelassen würden. Im Rahmen der Diskussion über die Novellierung der entsprechenden EU-Richtlinie trete sie dafür ein, an der bisherigen Regelung, die eine allgemeine Schulbildung von zehn Jahren vorsehe, festzuhalten. „Bei einer Anhebung der Zugangsvoraussetzungen zur Krankenpflegeausbildung von zehn auf zwölf Jahre allgemeine Schulbildung würde etwa der Hälfte aller heutigen Auszubildenden diese Ausbildung nicht mehr offen stehen, mit den entsprechenden Folgewirkungen auf den zur Verfügung stehenden Bewerberpool“, gibt die Bundesregierung zu bedenken. In den EU-Mitgliedstaaten, in denen für den Zugang zur Krankenpflegeausbildung eine 12-jährige allgemeine Schulbildung vorausgesetzt werde, sei das Ausbildungsniveau nicht erkennbar höher als in Deutschland.

Quelle: Mitteilung vom 04.01.2013
Deutscher Bundestag
Parlamentskorrespondenz, PuK 2
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel.: +49 30 227-35642, Fax +49 30 227-36001
E-Mail: vorzimmer.puk2@bundestag.de

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Berufsgesetze nicht in Eile reformieren

Beitrag von PflegeCologne » 07.01.2013, 08:00

Über eine Reform der Pflegeberufe wird seit Jahren diskutiert. Wenn man meint, damit die Probleme in der pflegerischen Versorgung der Menschen aufzulösen, ist man klar auf dem Holzweg. Gute Pflege ist, wie vielfach hier ausgeführt wurde, nur über mehr Personal möglich. Alles andere sind Ablenkungsmanöver.
Allerdings frage ich mich, ob eine Zusammenführung aller Pflegeberufe in einem generalisierten Ausbildungsgesetz wirklich hiflreich ist. Die Zusammenführung von Kranken- und Altenpflege kann ja vielleicht noch angehen. Aber auch die Kinderkrankenpflege einzubinden, halte ich für nicht gut. Daher sollte man dieses Projekt, Reform der Berufsgesetze, nicht überstürzen und vielleicht in die nächste Legislaturperiode verschieben, um dann in aller Ruhe noch einmal neu nachzudenken.
Das Abitur als Einstiegsvoraussetzung für den Pflegeberuf vorzugeben, lehne ich ab. Dabei bin ich mir mit allen Kolleginnen und Kollegen einig. Wer Abitur hat und in die Pflege geht, ist bei Eignung herzlich willkommen. Auch ein anschließendes Studium mag jeder für sich als den weiteren Qualifizierungsweg ausmachen. Die 12jährige Schulbildung aber zwingend vorzuschreiben, halte ich für nicht richtig. Eine solche Regelung würde auch die zukünftige Rekrutierung von Auszubildenden nur erschwerden.

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Zugangs­voraussetzungen zur Pflegeausbildung

Beitrag von Presse » 09.01.2013, 13:46

Bahr gegen schärfere Zugangs­voraussetzungen zur Pflegeausbildung
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) warnt vor einem Fachkräftemangel in Deutschland in Pflegeberufen.
Dies könne die Folge sein, wenn die von der EU-Kommission vorgeschlagene Richtlinie zur ... »
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/52941

Pflegeausbildungen: Bundesregierung plant einheitliches Berufsgesetz für
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/52935
Deutscher Krankenhaustag: Keine neuen Hürden für die Pflegeausbildung
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/52413
Krankenpflegeausbildung: Pflegeeinrichtungen fordern Abitur
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/51602

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EU-Parlament gegen Kommission: "Pflege-Abi" gekipp

Beitrag von Presse » 24.01.2013, 07:54

EU-Parlament gegen Kommission: "Pflege-Abi" gekippt
Abitur trotz Pflegekräftemangel: Pläne der EU-Kommission hatten vor einem Jahr die Branche aufgeschreckt -
auch wenn sie teils fehlinterpretiert wurden. Jetzt sind die Pläne trotzdem vom Tisch.
mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=830 ... nal&n=2483

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EU-Parlaments­auschuss lehnt Pflegeabitur ab

Beitrag von Presse » 24.01.2013, 08:02

EU-Parlaments­auschuss lehnt Pflegeabitur ab
Im Streit um die Ausbildung von Pflegepersonal hat Deutschland im Europaparlament Rückendeckung erhalten.
Der Ausschuss für Binnenmarkt lehnte am Mittwoch mehrheitlich Pläne der ... »
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/53144

Nicht jeder Krankenpfleger muss studieren
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/50936
Pflegeberufe: Weiter Streit um Zugangsvoraussetzungen
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/48780
Pflegeausbildung: Verband gegen deutschen Sonderweg
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/48604

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EU-Parlaments­auschuss lehnt Pflegeabitur ab

Beitrag von PflegeCologne » 24.01.2013, 16:01

Presse hat geschrieben: EU-Parlaments­auschuss lehnt Pflegeabitur ab ...
Die pflegerischen Berufsverbände bzw. der Deutsche Pflegerat werden in Mehrheit zwar die Entscheidung kritisieren, aber für die Pflege insgesamt ist der Beschluss eher positiv einzuschätzen. Interessierte Pflegekräfte können auch ohne Abitur ein Studium beginnen. Die "hohe Messlatte" für den Einstieg in die Pflege ist aber vom Tisch. Das ist aus vielerlei Gründen gut und richtig. Für die Pflegetätigkeit ist eine schulische Reifeprüfung nicht zwingend geboten, da entscheiden eher gute Eignung für den Beruf und die daran anschließende Qualifizierung. Dabei muss entscheidend sein, dass Pflege vornehmlich eine praktische Tätigkeit an und mit Menschen ist. Dies alles zu Verwissenschaftlichen wäre m.E. ein Irrweg.

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Ärzte und Pflegende nicht auszuspielen

Beitrag von Presse » 25.01.2013, 07:56

Ärzte Zeitung, 25.01.2013
Westerfellhaus im Interview
"Ärzte und Pflegende nicht auszuspielen"
Pflegebedürftigkeitsbegriff - Fehlanzeige. Berufsgesetz Pflege - ein Torso. Der Präsident des Deutschen Pflegerates geht hart mit Schwarz-Gelb ins Gericht. Im Interview erklärt Andreas Westerfellhaus, woran es hapert und was ihn sprachlos macht.
Das Interview führten Anno Fricke und Sunna Gieseke
Ärzte Zeitung: Herr Westerfellhaus, sind Sie mit der Bilanz der schwarz-gelben Koalition beim Thema Pflege zufrieden?
Andreas Westerfellhaus: Die Bilanz ist ernüchternd: Eine Pflegereform ohne Aussagen zur entsprechenden Berufsgruppe verdient den Namen nicht. Auch der Pflegebedürftigkeitsbegriff ist nach wie vor nicht definiert, wenngleich auch der Expertenbeirat arbeitet und arbeitet.
... (mehr) http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... legereform

Deutsches Ärzteblatt:
Pflegerat wirft Politik Versagen vor
Der Präsident des Deutschen Pflegerates (DPR), Andreas Westerfellhaus, hat der Bundesregierung Versagen bei der Pflegereform vorgeworfen. Sie habe bisher kaum eines der ... » http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... rsagen-vor
• Pflegeabitur von EU-Ausschuss abgelehnt
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... eabitur-ab
• Pflegeversicherung stößt an Grenzen
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... an-Grenzen
• 70 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... e-versorgt
• Pflegeberuf attraktiver machen
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... e-gewinnen

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10 Jahre Allgemeinbildung sind zu wenig

Beitrag von Presse » 25.01.2013, 13:56

Pyrrhussieg für Bundesregierung in Brüssel
– 10 Jahre Allgemeinbildung sind zu wenig -


Der Ausschuss Binnenmarkt des EU-Parlaments hat einen Kompromiss zur heftig umstrittenen Frage des Zugangs zur Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege nach 12 Jahren Allgemeinbildung verabschiedet. Dieser kam vor allem auf Druck der Bundesregierung zu Stande. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK) hat schon während der Beratung diese Haltung kräftig kritisiert. „Dieser Kompromiss ist nur die drittbeste Lösung“, sagt Gertrud Stöcker, stv. Präsidentin des DBfK. Deutschland hat die Chance verpasst, den Abstand zum internationalen Standard in der Pflegebildung abzubauen, so Stöcker weiter. Die Bundesregierung habe nicht einmal versucht, die Optionsklausel für ‚Äquivalenz‘ zu 12 Jahren Allgemeinbildung auszuloten. Stattdessen habe man alle Energie darin gesetzt, im Parlament eine Sperrminorität zu mobilisieren. Dies sei auch ein e Benachteiligung für kranke und pflegebedürftige Menschen in Deutschland, die einen Anspruch auf Versorgung durch hochqualifizierte Pflegefachpersonen haben. Es sei außerdem ein Beleg dafür, welches Verständnis von Anforderungen an die Gesundheits- und Krankenpflege in der deutschen Politik vorherrscht.

Der Ausschuss Binnenmarkt hat beschlossen, dass zukünftig sowohl berufliche Ausbildungen auf der Grundlage von 10 Jahren Allgemeinbildung als auch hochschulische Ausbildungen auf der Grundlage von 12 Jahren Allgemeinbildung von der Richtlinie erfasst werden. Zudem wurde beschlossen einen Kompetenzkatalog als Mindestanforderung für alle Gesundheits- und Krankenpfleger/innen zu verfassen.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 25.01.2013
Susanne Adjei| Sozialmanagerin | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
adjei@dbfk.de| http://www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-11 | Fax 030-219157-77

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Abitur in der Pflege ....

Beitrag von Presse » 25.01.2013, 16:27

Pfleger mit Abitur
Deutschland streitet um Ausbildung in Pflegeberufen

Man brauche hochqualifizierte Pfleger, meint die Oldenburger Pflegewissenschaftlerin Prof. Martina Hassel. Abitur als Voraussetzung helfe dort.
... weiter lesen unter ....
http://www.3sat.de/page/?source=/nano/m ... index.html

Bettina Olbing
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EU-Parlaments­auschuss lehnt Pflegeabitur ab

Beitrag von Bettina Olbing » 01.02.2013, 08:55

PflegeCologne hat geschrieben:
Presse hat geschrieben: EU-Parlaments­auschuss lehnt Pflegeabitur ab ...
Die pflegerischen Berufsverbände bzw. der Deutsche Pflegerat werden in Mehrheit zwar die Entscheidung kritisieren, aber für die Pflege insgesamt ist der Beschluss eher positiv einzuschätzen. Interessierte Pflegekräfte können auch ohne Abitur ein Studium beginnen. Die "hohe Messlatte" für den Einstieg in die Pflege ist aber vom Tisch. Das ist aus vielerlei Gründen gut und richtig. Für die Pflegetätigkeit ist eine schulische Reifeprüfung nicht zwingend geboten, da entscheiden eher gute Eignung für den Beruf und die daran anschließende Qualifizierung. Dabei muss entscheidend sein, dass Pflege vornehmlich eine praktische Tätigkeit an und mit Menschen ist. Dies alles zu Verwissenschaftlichen wäre m.E. ein Irrweg.
Guten Morgen,
wir hatten in den letzten Tagen mehrere Gespräche über das Pflegeabi. Dabei war die einhellige Meinung vorherrschend: nicht nötig. Daher ist es gut, dass jetzt die Messlaute für alle in erreichbarer Höhe verbleibt und gleichwohl für Studierwillige ergänzende Qualifizierungsmöglichkeiten bestehen.
Pflege ist eine praktische Tätigkeit. Die Qualfiizierung kann im bisherigen System, Krankenpflegeschule, m.E. ausreichend gewährleistet werden. Vielleicht müssten die Arbeitgeber, Träger von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, mehr für die Fortbildung tun, also für die berufsbegleitende Weiterqualifizierung. Dazu sollten die Berufsverbände und Gewerkschaften animieren.
MfG Bettina
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Pflegeberufegesetz - zügige Umsetzung gefordert

Beitrag von Presse » 20.03.2013, 11:11

Plädoyer für eine generalistische Pflegeausbildung:
Diakonie und Caritas fordern zügige Umsetzung der Eckpunkte eines neuen Pflegeberufegesetzes


Berlin, 20. März 2013 Die Diakonie Deutschland, der Deutsche Caritasverband und die konfessionellen Bundesverbände der Altenhilfe und Krankenhäuser setzen sich seit langem nachdrücklich für eine Zusammenführung der bisher getrennt erfolgenden Ausbildungsgänge in den Pflegeberufen ein.

Diese kirchlichen Verbände bilden mit ihren Einrichtungen und Ausbildungsstätten die tragende Säule in der Pflegeausbildung und sind sich dieser Verantwortung bewusst. Deshalb sprechen sie sich als arbeitsfeldübergreifende Interessenvertretung gemeinsam für eine zukunftsfähige Pflegeausbildung aus.
Damit bekräftigen sie ihre Empfehlungen zur generalistischen Pflegeausbildung, die sie im April 2011 vorgelegt haben. Sie drängen auf eine zügige Klärung der Finanzierungsfragen und erwarten, dass baldmöglichst ein entsprechender Gesetzesentwurf vorgelegt werden kann. Nur eine künftig generalistische Ausbildung wird dem neuen Versorgungsbedarf im demographischen Wandel gerecht.
Durch die Kürzung der Verweildauer im Krankenhaus werden immer mehr ältere Menschen mit umfangreichem medizinischem und pflegerischem Versorgungsbedarf in den stationären Pflegeeinrichtungen und durch die ambulanten Pflegedienste versorgt. Durch die wachsende Anzahl multimorbider älterer Patienten in den Krankenhäusern nehmen zugleich die Anforderungen an sozialpflegerische und gerontologische Kenntnisse in der Akutversorgung zu.

Eine grundlegend reformierte Pflegeausbildung muss diese Vielfalt der erforderlichen Kompetenzen in der Theorie und an unterschiedlichen Praxisorten vermitteln. Sie ist die Voraussetzung für die spätere Spezialisierung in einer differenzierten Pflegelandschaft, in denen Pflegekräfte flexibel zwischen unterschiedlichen Einsatzorten und Tätigkeitsfeldern wechseln können und müssen, zugleich erhöht sie die Attraktivität des Pflegeberufs und wirkt so dem Fachkräftemangel entgegen.

Untersuchungen zeigen, dass schon heute ein großer Teil der Inhalte der Altenpflegeausbildung mit denen der Kranken- und Gesundheitspflege sowie der Ausbildung für Kinderkrankenpflege übereinstimmen. Die generalistische Pflegeausbildung folgt deshalb dem guten Grundsatz, dass die Pflegenden künftig so viel wie möglich gemeinsam in der Breite lernen, und sich dann so viel wie nötig vertieft für bestimmte Einsatzfelder spezialisieren können.

Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

******************************
Ute Burbach-Tasso, Pressesprecherin

Pressestelle, Zentrum Kommunikation
Telefon +49 30 65211-1780 | Fax +49 30 65211-3780
E-Mail: pressestelle@diakonie.de

Diakonie Deutschland - Evangelischer Bundesverband Caroline-Michaelis-Str. 1 | 10115 Berlin Telefon +49 30 65211-0 | Fax +49 30 65211-3333
E-Mail: diakonie@diakonie.de | http://www.diakonie.de

WernerSchell
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Pflegenotstand, Stellenschlüssel & Co.

Beitrag von WernerSchell » 22.03.2013, 08:18

Ich habe mich seit Jahren vor allem wegen der unzureichenden Stellenschlüssel in den Pflegeheimen zu Wort gemeldet und die Auflösung des Pflegenotstandes (auch in den Krankenhäusern) angesprochen und pflegliche Behandlung der Pflegekräfte angemahnt ( siehe dazu viewtopic.php?t=18558 ).
Angesichts meiner Erfahrungen als Dozent in der Pflegeausbildung sehe ich keine zwingenden Notwendigkeiten für eine generalisierte Ausbildung. Jedenfalls besteht insoweit keine Eile.
Man mag bestimmte Verbesserungen anstreben - z.B. umfänglichere Qualifizierung zu Demenz (siehe dazu unter viewtopic.php?t=18537 ). Aber die sog. Modernisierung der Pflegeberufe löst für sich noch kein einziges Problem in den Pflegesystemen. Die vielfach eingeforderte "Wertschätzung und Anerkennung" für die professionell Pflegenden geht anders: Veränderung der Arbeitsbedingungen und höhere Vergütungen. Da hilft ein neues Berufsgesetz herzlich wenig. Ich vermisse bei denjenigen, die heute nach einer generalisierten Ausbildung rufen den Einsatz für ein bundeseinheitlich geltendes Personalbemessungssystem. Damit könnten die Bedarfe in der Pflege gut dargestellt und entsprechende Stellenforderungen usw. formuliert werden.
Vorrangig sind also andere Probleme anzugehen. Dazu werden wir beim Pflegetreff am 28.05.2013 deutlich Stellung nehmen (siehe dazu viewtopic.php?t=18156 ).
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Herbert Kunst
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Widerstand gegen die generalisierte Ausbildung

Beitrag von Herbert Kunst » 31.03.2013, 14:37

"CAREkonkret", Die Wochenzeitung für Entscheider in der Pflege", berichtet in ihrer Ausgabe vom 28.03.2013 u.a. über
"Bündnis für Altenpflege: Widerstand gegen die generalisierte Ausbildung - Das Ende der Altenpflege?"
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

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Altenpflege bleibt zukunftsfähig ...

Beitrag von Presse » 10.10.2013, 14:05

Altenpflege bleibt zukunftsfähig / bpa begrüßt Kompromiss des Europäischen Parlaments

Berlin (ots) - Das Europäische Parlament ist gestern von der Forderung abgerückt, als Zugangsvoraussetzung für die Krankenpflege eine mindestens zwölfjährige Schulzeit vorzuschreiben - das sogenannte Pflegeabitur ist somit vom Tisch. Stattdessen wurde ein Kompromiss gefunden: Nun müssen angehende Krankenpfleger entweder eine zehnjährige Schulbildung mit anschließendem Besuch der Berufsfachschule oder eine zwölfjährige allgemeinbildende Schulbildung, die den Besuch einer Universität ermöglicht, vorweisen. Damit bleibt auch der Zugang zur Altenpflegeausbildung weiterhin für Interessenten mit zehnjähriger Schulbildung gesichert.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) befürwortet diese Entscheidung: "Das Pflegeabi hätte zu einer Verschärfung des Fachkräftemangels geführt. Denn angesichts der geplanten Zusammenlegung von Alten- und Krankenpflege hätten quasi nur noch Abiturienten Altenpfleger werden können", erläutert bpa-Präsident Bernd Meurer.

Meurer hatte in der Vergangenheit stets vor der Einführung einer Schulzeit von mindestens zwölf Jahren als Zugangsvoraussetzung zu Pflegeausbildungen gewarnt und angemerkt, über 80 Prozent der Jugendlichen, die den Beruf Altenpflege erlernen, könnten das künftig nicht mehr tun, weil sie nur über einen Real- oder Hauptschulabschluss verfügen. "Wir freuen uns sehr, dass durch die Kompromisslösung engagierte junge Menschen weiterhin einen zukunftsträchtigen Beruf erlernen können", so Meurer.

Die neue Richtlinie muss nach dem Inkrafttreten von jedem der 28 EU-Mitgliedstaaten innerhalb von zwei Jahren in nationales Recht umgesetzt werden.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 8.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 245.000 Arbeitsplätze und circa
18.900 Ausbildungsplätze. Das investierte Kapital liegt bei etwa 19,4 Milliarden Euro.

Quelle: Pressemitteilung vom 10.10.2013 bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
Pressekontakt:
Herbert Mauel, Bernd Tews, Geschäftsführer, Tel.: 030-30878860, www.bpa.de

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