‚Bessere Pflege‘ für deutsche Pflegende ohne Abwerbung
Verfasst: 19.07.2011, 14:26
DBfK fordert ‚bessere Pflege‘ für deutsche Pflegende
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert angesichts des Pflegefachkräftemangels die Verantwortlichen in Politik und Unternehmen auf, endlich für gute und attraktive Arbeitsbedingungen zu sorgen. „Es ist selbstverständlich, dass medizinische Technik gewartet und gepflegt werden muss, um verlässlich arbeiten zu können. Dafür wendet man viel Geld und Zeit auf. Warum wird die ‚Humanressource‘ dagegen kontinuierlich verschlissen und vernachlässigt?“ fragt DBfK-Referentin Johanna Knüppel. „Die Gesundheitsberichte der großen Kassen, heute z.B. der KKH Allianz, zeigen seit Jahren die überproportional steigenden Krankenstände in den Pflegeberufen. Und anstatt aktiv gegen Überlastung, krankmachende Arbeitsbedingungen und gesetzwidrige Arbeitszeiten vorzugehen, ruft man jetzt nach KollegInnen aus dem Ausland. Pflegefachkräfte aus Portugal oder Bulgarien sollen die Lücken füllen“, so die Referentin weiter. Dafür sei man auch bereit, Geld in die Hand zu nehmen, um Anreize zu schaffen und Sprachkurse zu ermöglichen. Gleichzeitig flüchteten immer mehr deutsche Pflegefachpersonen in die Teilzeit, in Weiterbildungsstudiengänge, in andere Branchen oder ins benachbarte Ausland. Das deutsche Gesundheitswesen sei international bekannt für geringe Wertschätzung, wenig Autonomie und hohe Belastungen bei vergleichsweise niedrigem Lohn für Pflegende. Migrationswillige Pflegefachkräfte orientierten sich deshalb eher in Länder wie Skandinavien, Schweiz oder Großbritannien. Der Pflegefachkräftemangel sei schließlich ein internationales Problem, und Deutschland in der Konkurrenz mit anderen Industrienationen schlecht aufgestellt.
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Salzufer 6, 10587 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.
Quelle: Pressemitteilung vom 19.07.2011
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Salzufer 6 | 10587 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77
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Abwerbung von Pflegekräften aus Nachbarländern spricht gegen Ethik und Moral DPR Presseinformation vom 19.07.2011
Berlin 19. Juli 2011 – Der Deutsche Pflegerat e.V. (DPR) – die Bundearbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens - Der Fachkräftemangel in der Pflege hat bereits bedrohliche Ausmaße und Pflegekräfte arbeiten oft bis an den Rand ihrer Kräfte. Aber es geht nicht nur uns in Deutschland so. Auch unsere EU-Nachbarstaaten suchen händeringend nach qualifiziertem Personal, auch in der Pflege. Der Pflegerat stellt sich gegen Abwerbestrategien des Bundesagentur für Arbeit.
Tortz aller Nöte spricht Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerats (DPR) deutliche Worte gegen systematisches Abwerben von Pflegekräften aus dem Ausland: "Jede Pflegekraft aus dem Ausland, die hier arbeiten will, die qualifiziert ist und die Sprache ausreichend beherrscht, ist uns natürlich willkommen, aber ich finde es zutiefst unethisch und unmoralisch, wenn wir Pflegekräfte systematisch dort abwerben, wo sie auch gebraucht werden!" Es gehe nicht an, Lücken in die Versorgung anderer der Länder zu reißen und man müsse perspektivisch sicher auch international über sinnvolle Kooperatiosmodelle nachdenken. Aber vor allen Dingen müssten die Personalresssourcen im eigenen Land besser genutzt und ausgebaut werden.
Monika Varnhagen, Direktorin der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit rückte vergangene das Thema erneut in den Fokus. Sie erklärte, Portugal habe eine gute Pflege-Ausbildung und das Interesse der Portugiesen an deutschen Arbeitsplätzen in der Pflege sei groß. Ihre Prognose sei es deshalb, in Portugal unter Umständen Fachkräfte für deutsche Krankenhäuser und Pflegeheime finden zu können.
Der DPR stellt sich gegen diese Strategie und Westerfellhaus mahnt die Politik: „Unser vorrangiges Anliegen darf kein Abwerben aus anderen Ländern sein! Wir müssen in erster Linie unsere Ressourcen maximal nutzen lernen! Wir brauchen ab sofort bessere Arbeits- und Rahmenbedingungen, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Es muss Schluss sein mit dem Vergeuden von Ressourcen und dazu brauchen wir die Politik als aktiven Verhandlungspartner!“
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Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert angesichts des Pflegefachkräftemangels die Verantwortlichen in Politik und Unternehmen auf, endlich für gute und attraktive Arbeitsbedingungen zu sorgen. „Es ist selbstverständlich, dass medizinische Technik gewartet und gepflegt werden muss, um verlässlich arbeiten zu können. Dafür wendet man viel Geld und Zeit auf. Warum wird die ‚Humanressource‘ dagegen kontinuierlich verschlissen und vernachlässigt?“ fragt DBfK-Referentin Johanna Knüppel. „Die Gesundheitsberichte der großen Kassen, heute z.B. der KKH Allianz, zeigen seit Jahren die überproportional steigenden Krankenstände in den Pflegeberufen. Und anstatt aktiv gegen Überlastung, krankmachende Arbeitsbedingungen und gesetzwidrige Arbeitszeiten vorzugehen, ruft man jetzt nach KollegInnen aus dem Ausland. Pflegefachkräfte aus Portugal oder Bulgarien sollen die Lücken füllen“, so die Referentin weiter. Dafür sei man auch bereit, Geld in die Hand zu nehmen, um Anreize zu schaffen und Sprachkurse zu ermöglichen. Gleichzeitig flüchteten immer mehr deutsche Pflegefachpersonen in die Teilzeit, in Weiterbildungsstudiengänge, in andere Branchen oder ins benachbarte Ausland. Das deutsche Gesundheitswesen sei international bekannt für geringe Wertschätzung, wenig Autonomie und hohe Belastungen bei vergleichsweise niedrigem Lohn für Pflegende. Migrationswillige Pflegefachkräfte orientierten sich deshalb eher in Länder wie Skandinavien, Schweiz oder Großbritannien. Der Pflegefachkräftemangel sei schließlich ein internationales Problem, und Deutschland in der Konkurrenz mit anderen Industrienationen schlecht aufgestellt.
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Salzufer 6, 10587 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.
Quelle: Pressemitteilung vom 19.07.2011
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Salzufer 6 | 10587 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77
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Abwerbung von Pflegekräften aus Nachbarländern spricht gegen Ethik und Moral DPR Presseinformation vom 19.07.2011
Berlin 19. Juli 2011 – Der Deutsche Pflegerat e.V. (DPR) – die Bundearbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens - Der Fachkräftemangel in der Pflege hat bereits bedrohliche Ausmaße und Pflegekräfte arbeiten oft bis an den Rand ihrer Kräfte. Aber es geht nicht nur uns in Deutschland so. Auch unsere EU-Nachbarstaaten suchen händeringend nach qualifiziertem Personal, auch in der Pflege. Der Pflegerat stellt sich gegen Abwerbestrategien des Bundesagentur für Arbeit.
Tortz aller Nöte spricht Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerats (DPR) deutliche Worte gegen systematisches Abwerben von Pflegekräften aus dem Ausland: "Jede Pflegekraft aus dem Ausland, die hier arbeiten will, die qualifiziert ist und die Sprache ausreichend beherrscht, ist uns natürlich willkommen, aber ich finde es zutiefst unethisch und unmoralisch, wenn wir Pflegekräfte systematisch dort abwerben, wo sie auch gebraucht werden!" Es gehe nicht an, Lücken in die Versorgung anderer der Länder zu reißen und man müsse perspektivisch sicher auch international über sinnvolle Kooperatiosmodelle nachdenken. Aber vor allen Dingen müssten die Personalresssourcen im eigenen Land besser genutzt und ausgebaut werden.
Monika Varnhagen, Direktorin der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit rückte vergangene das Thema erneut in den Fokus. Sie erklärte, Portugal habe eine gute Pflege-Ausbildung und das Interesse der Portugiesen an deutschen Arbeitsplätzen in der Pflege sei groß. Ihre Prognose sei es deshalb, in Portugal unter Umständen Fachkräfte für deutsche Krankenhäuser und Pflegeheime finden zu können.
Der DPR stellt sich gegen diese Strategie und Westerfellhaus mahnt die Politik: „Unser vorrangiges Anliegen darf kein Abwerben aus anderen Ländern sein! Wir müssen in erster Linie unsere Ressourcen maximal nutzen lernen! Wir brauchen ab sofort bessere Arbeits- und Rahmenbedingungen, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Es muss Schluss sein mit dem Vergeuden von Ressourcen und dazu brauchen wir die Politik als aktiven Verhandlungspartner!“
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