Altenpflegeausbildung: Der Demografiefaktor schlägt zu ...

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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Altenpflegeausbildung: Der Demografiefaktor schlägt zu ...

Beitrag von Presse » 02.06.2011, 06:41

Altenpflegeausbildung: Der Demografiefaktor schlägt zu / Auf der Frankfurter Berufsbildungsmesse vom 26. bis 28.05.2011 hatte der Stand der Altenpflege großen Zulauf

Frankfurt am Main (ots) - Fünf Altenpflegeschulen und 41 Heime des Frankfurter Forums für Altenpflege präsentierten ihre Betriebe und erläuterten die praktischen und schulischen Inhalte der ein- und dreijährigen Ausbildung. Bereits am ersten Messetag schlängelten sich Hunderte Jugendlicher der Abschussklassen an den Messeständen vorbei. Viele Jugendliche blieben aber stehen, als sie gefragt wurden: "Wissen Sie denn schon, was sie werden wollen? Altenpflege ist ein krisensicherer Zukunftsberuf mit vielen Aufstiegsmöglichkeiten." Diese Auskunft erteilte Theofine, ein als alte Frau verkleideter Schauspieler, der mit seinem Mitspieler Eduard für die Altenpflege warb.

Jetzt für die Zukunft ausbilden

Es gibt zwar zunehmend Pflegebedürftige und auch immer mehr Altenpflegeheime, aber es fehlt doch gerade in Frankfurt Pflegefachpersonal im stationären sowie ambulanten Bereich. Das hat auch Folgen für die Auszubildenden. Denn die Pflegefachkräfte sind in den Einrichtungen auch für deren praktische Anleitung zuständig. Das theoretisch Gelernte kann daher nicht ausreichend praktisch geübt werden. Um auch Menschen mittleren Alters für die Pflege zu gewinnen, müssen die Betriebe künftigem Personal bessere Bedingungen bieten.

Chancen für Berufseinsteiger

"Wir planen ein Förderprogramm für Frauen nach der Kinderphase, die diese Ausbildung machen wollen", präzisierte Sylvia Momsen von den Grünen im Römer. Weil im Pflegeberuf nicht so üppig verdient werde und das Wohnen in Frankfurt teuer ist, müssten zudem die Wohnungsbaugesellschaften bewegt werden, für Pflegende günstigen Wohnraum vorzuhalten. Grundsätzlich müsse künftig mehr in den Altenpflegeberuf investiert werden.

Pflegebegleiter für Angehörige

Dem stimmten auch Rudi Baumgärtner, SPD, ehemaliger Leiter des Sozialausschusses, zu. Er plädierte dafür, dass pflegebedürftige alte Menschen, die länger in ihrer Wohnung leben wollten, von ambulanter Pflege umfassender unterstützt werden sollten. Diese müsse rund um die Uhr abrufbar sein. Den Bau großer Pflegeeinrichtungen hielt er für nicht mehr zeitgemäß. Baumgärtner selbst will sich zum Pflegebegleiter ausbilden lassen, auch um mehr praktisches Wissen darüber zu erlangen, wie man pflegenden Angehörigen beisteht: "Rund zwei Drittel aller Pflegebedürftigen werden Zuhause versorgt."

Anstrengungen für Attraktivität

"Der Altenpflegeberuf muss attraktiver werden", so Stephan Siegler von der CDU im Römer. Die Frankfurter Pflegeeinrichtungen müssen für Kinder ihrer Mitarbeiter Kindergartenplätze bereitstellen, um etwa auch zu späteren Zeiten eine Betreuung der Kinder zu gewährleisten. Zudem seien flexiblere Arbeitszeitmodelle zu erstellen, um den Bedürfnissen von Personal und Gepflegten gleichermaßen gerecht zu werden. Migranten, die schon einen qualifizierten Berufsabschluss erworben haben, sollten diesen rascher anerkannt bekommen. Und für die praktische Altenpflegeausbildung müsse in den Betrieben mehr Zeit eingesetzt werden, um die Berufsausbildung sicherzustellen und die jungen Menschen an den Beruf zu binden. In der Auftaktveranstaltung zur Messe hieß es, dass wir es uns nicht mehr leisten sollten, junge Menschen ohne berufliche Perspektiven zu lassen.
http://www.FFA-Frankfurt.de/FFA/presse/aktuelles.html

Quelle: Pressemitteilung vom 01.06.2011
Pressekontakt: Beate Glinski-Krause
Tel. 069-61994451
E-Mail: info@ffa-frankfurt.de

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Pflege-Rahmenbedingungen schnellstens verbessern

Beitrag von PflegeCologne » 06.06.2011, 06:54

Was die Pflege angeht, gibt es grundsätzlich keine Denkverbote - denn die Probleme sind gewaltig!
Aber nach meinem Eindruck brauchen wir in erster Linie verbesserte Pflege-Rahmenbedingungen. Und das heißt an erster Stelle: verbesserte Stellenschlüssel. Mehr Personal muss her.
Dann ist es notwendig, die Ausbildung zu fördern. Möglicherweise kann es sinnvoll sein, die gesamten Ausbildungskosten Kranken- und Pflegekassen aufzubürden.
Solche Verbesserungen führen dann zwangsläufig dazu, dass sich mehr BewerberInnen einstellen und Lücken können geschlossen werden. Wenn dann noch ergänzend eine verbesserte Vergütung hinzu kommt, wäre das optimal. Und die Pflege hätte für einige Jahre "ausgesorgt".
Allerdings wird es angesichts der demografischen Entwicklung in einigen Jahren / Jahrzehnten wohl komplizierter. Wir werden stärker auf kommunale Förderprojekte setzen müssen, auch mit Ehrenamt usw.

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Pflege-Rahmenbedingungen schnellstens verbessern

Beitrag von KPHNeuss » 06.06.2011, 07:47

PflegeCologne hat geschrieben:Was die Pflege angeht, gibt es grundsätzlich keine Denkverbote - denn die Probleme sind gewaltig!
Aber nach meinem Eindruck brauchen wir in erster Linie verbesserte Pflege-Rahmenbedingungen. Und das heißt an erster Stelle: verbesserte Stellenschlüssel. Mehr Personal muss her.
Dann ist es notwendig, die Ausbildung zu fördern. Möglicherweise kann es sinnvoll sein, die gesamten Ausbildungskosten Kranken- und Pflegekassen aufzubürden.
Solche Verbesserungen führen dann zwangsläufig dazu, dass sich mehr BewerberInnen einstellen und Lücken können geschlossen werden. Wenn dann noch ergänzend eine verbesserte Vergütung hinzu kommt, wäre das optimal. Und die Pflege hätte für einige Jahre "ausgesorgt".
Allerdings wird es angesichts der demografischen Entwicklung in einigen Jahren / Jahrzehnten wohl komplizierter. Wir werden stärker auf kommunale Förderprojekte setzen müssen, auch mit Ehrenamt usw.
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Pflege-Rahmenbedingungen schnellstens verbessern

Beitrag von Rita Reinartz » 07.06.2011, 08:00

PflegeCologne hat geschrieben:Was die Pflege angeht, gibt es grundsätzlich keine Denkverbote - denn die Probleme sind gewaltig!
Aber nach meinem Eindruck brauchen wir in erster Linie verbesserte Pflege-Rahmenbedingungen. Und das heißt an erster Stelle: verbesserte Stellenschlüssel. Mehr Personal muss her.
Dann ist es notwendig, die Ausbildung zu fördern. Möglicherweise kann es sinnvoll sein, die gesamten Ausbildungskosten Kranken- und Pflegekassen aufzubürden.
Solche Verbesserungen führen dann zwangsläufig dazu, dass sich mehr BewerberInnen einstellen und Lücken können geschlossen werden. Wenn dann noch ergänzend eine verbesserte Vergütung hinzu kommt, wäre das optimal. Und die Pflege hätte für einige Jahre "ausgesorgt".
Allerdings wird es angesichts der demografischen Entwicklung in einigen Jahren / Jahrzehnten wohl komplizierter. Wir werden stärker auf kommunale Förderprojekte setzen müssen, auch mit Ehrenamt usw.
Genau so ist das. Zustimmung ohne Abstriche.
R.R.
Menschenwürdegarantie bedarf bei der Umsetzung entsprechender Rahmenbedingungen. Insoweit gibt es aber Optimierungsbedarf!

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Ein Pflege-Schulplatz für jeden Bewerber

Beitrag von Presse » 14.06.2011, 19:23

"Ein Pflege-Schulplatz für jeden Bewerber"

Wiesbaden (ots) - Sozialminister Grüttner kündigt mehr Schulplätze für die Hessischen Pflege-Azubis an

"Wenn junge Menschen eine Ausbildung in der Pflege beginnen wollen, dann darf dies nicht an fehlenden Schulplätzen scheitern." Mit diesen Worten gab Hessens Sozialminister Stefan Grüttner heute die Erhöhung der durch das Land finanzierten Plätze an den Altenpflegeschulen des Landes von 3.500 auf 4.000 bekannt. Im Pavillon des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) auf dem Hessentag in Oberursel betonte Grüttner die hohe Bedeutung der Pflege für die Gesellschaft. "Nur mit vielen engagierten jungen Menschen können wir die demografischen Herausforderungen, die schon heute absehbar sind, bewältigen. Deshalb haben wir - trotz knapper finanzieller Ressourcen - die Erhöhung der Schulplatzzahlen noch zum neuen Ausbildungsjahr im September beschlossen."

In Hessen war die Zahl der Bewerber um Ausbildungsplätze in den vergangenen Monaten merkbar angestiegen. Dazu hatte auch die vom bpa unter der Schirmherrschaft von Sozialminister Grüttner organisierte Altenpflege-Roadshow entscheidend beigetragen. Rund 2.000 Schülerinnen und Schüler aus Abgangsklassen in ganz Hessen hatten sich bei den Informationstagen vor Ostern an ihren Schulen einen praxisnahen Eindruck vom Arbeitsalltag in der stationären und ambulanten Altenpflege verschafft.

"Die gestiegenen Bewerberzahlen an den Altenpflegeschulen zeigen, wie attraktiv die abwechslungsreiche und krisensichere Karriere in der Pflege ist. Wir freuen uns sehr, dass das Sozialministerium das Interesse der Jugendlichen am Pflegeberuf nun mit der Anhebung der Schulplätze nachhaltig weiter fördert", betonte der hessische bpa-Landesvorsitzende Hans-Joachim Rindfleisch-Jantzon und versprach: "Junge Menschen haben nun die Gewissheit, einen Schulplatz zu bekommen. Für die notwendigen Ausbildungsplätze werden auch die rund 800 Mitgliedsunternehmen des bpa sorgen."

Auf dem Hessentag gaben Mitgliedseinrichtungen des bpa wie bereits zuvor bei den rund 20 Roadshow-Stationen lebendige Einblicke in den Pflegealltag und boten interessierten Jugendlichen noch vor Ort Praktikumsplätze oder Ausbildungschancen an. Dabei überzeugten vor allem die hohe Arbeitsplatzsicherheit in der Region und die umfangreichen beruflichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten viele der jungen Besucher.

Die Mitgliedsbetriebe des bpa bieten schon jetzt bundesweit 16.470 Ausbildungsplätze in der Pflege. Allein in Hessen vertritt der Verband über 800 Pflegedienste und stationäre Einrichtungen.

Quelle: Pressemitteilung vom 14.06.2011
Pressekontakt: Manfred Mauer, Leiter der Landesgeschäftsstelle, Tel.: 0173 / 60 22
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Pflege-Schulplatz für jeden Bewerber

Beitrag von PflegeCologne » 15.06.2011, 09:01

Presse hat geschrieben:"Ein Pflege-Schulplatz für jeden Bewerber"
Wiesbaden (ots) - Sozialminister Grüttner kündigt mehr Schulplätze für die Hessischen Pflege-Azubis an ....
Das ist der richtige Weg. Die zuständigen staatlichen Institutionen müssen bessere Voraussetzungen für mehr Ausbildungsmöglichkeiten schaffen. Eine Qualifizierungsoffensive für die Pflege ist seit Jahren überfällig. Der Ruf nach Fachkräften aus dem Osten ist m.E. überflüssig.

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