Pflegekammer soll in Bayern aufgebaut werden

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

Bajuware
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Pflegekammer in Bayern - wer stoppt das Monster ?

Beitrag von Bajuware » 10.02.2011, 11:45

Presse hat geschrieben:Bayern: Bündnis Pflegekammer steht
Bayern ist der geplanten ersten Pflegekammer Deutschlands einen Schritt näher gekommen. Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) und die Vertreter von neun Pflegeverbänden schlossen sich am Mittwoch in München zu einem "Bündnis für Pflegekammer" zusammen. ....
Dass sich Pflegeverbände postiv zur Pflegekammer äußern, ist nicht verwunderlich. Die Funktionäre solcher Vereinigungen erhoffen sich natürlich eine gesicherte Zukunft in dem Pflege-Bürokratiemonster. Das Schlimme: Es wird viel Geld verschlingen und die Pflege-Rahmenbedingungen in keinem Punkt verändern.
Man könnte auch fragen: Wer stoppt Söder ?

Bajuwäre
Die Rahmenbedingungen des Pflegesystems stimmen nicht (mehr)! Dies gilt es zu beklagen. Pflegebedürftige und Pflegepersonal leiden unter dem System. - Verantwortungsträger sind gefordert!

Lutz Barth
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Pflegekammer in Bayern - Tolle Aussichten oder?

Beitrag von Lutz Barth » 10.02.2011, 19:13

Ein "wahres Trauerspiel"!

„Mit der Gründung des Bündnisses bekennen sich die Unterzeichnenden zu dem
gemeinsamen Ziel, eine bayerische Pflegekammer zu errichten“, so die Selbstverpflichtungserklärung des bayerischen Gesundheitsministers Söder in einer gemeinsamen Erklärung, die von namhaften Vertretern der Berufsverbände der Pflegenden mit unterzeichnet wurde.
Quelle: >>> http://www.stmug.bayern.de/doc/pflegekammer.pdf <<<

Kurze Anmerkung:

Mit der Gründung des Bündnisses bekennen sich die Unterzeichner zu dem gemeinsamen Ziel, eine bayerische Pflegekammer zu errichten. "Dies ist ein Meilenstein in der Weiterentwicklung der Pflegeberufe", hebt Westerfellhaus in einer >>> Pressemitteilung v. 10.02.11 (pdf.) hervor und dem ist ausdrücklich zuzustimmen: Es ist in der Tat ein „Meilenstein“, dass ein Minister mit privaten Vereinen ein „Bündnis“ abschließt, mag er sich auch der vollen Unterstützung seines Ministerpräsidenten gewiss sein.

Es bleibt nur zu hoffen, dass der bayerische Sonderweg keine „Schule“ macht und in der Errichtung einer Pflegekammer die Lösung des Berufsstands der professionell Pflegenden erblickt wird. Der brennende Wunsch, eine weitere öffentlich-rechtliche Institution ins Leben rufen zu wollen, ist lediglich ein Beispiel für die Phantasielosigkeit insbesondere der Pflegeberufsverbände, sich auf eine andere Art und Weise nicht nur Gehör bei den politisch Verantwortlichen, sondern vor allem auch in ihrer eigenen Berufsgruppe zu verschaffen.

Es ist in der Tat ein „Meilenstein“, dass einige Funktionäre einen Weg in die Zwangsrekrutierung beschreiten, wohlwissend darum, dass es dann für die beruflich Pflegenden keinen freiwilligen Austritt aus einem Verband geben wird – es sei denn, man/frau ist gewillt, seinen Beruf aufzugeben, um so einer Zwangsmitgliedschaft trotzen zu können.

Immerhin kann es schon als „Lernerfolg“ verbucht werden, wenn etwa die Befürworter der Pflegekammern zur Einsicht gelangen, dass „eine Pflegekammer allein nicht alle Probleme lösen kann“. Hiermit ist aber freilich nicht gemeint, dass gelegentlich auch Kammern zu den drängenden Fragen „nur einen Beitrag zu leisten imstande sind“, sondern dass nach der Lesart etwa des DPR tunlichst in allen Bundesländern Pflegekammern zu errichten wären.

Bleibt nur noch zynisch nachzufragen, wo denn der konkrete Beitrag der Berufsverbände in den letzten Jahren zu erblicken ist, wenn es doch darum geht, einen nachhaltigen Beitrag zur Sicherstellung einer würdevollen Pflege leisten zu können? Wenn es – und dieser Schluss sei einstweilen gestattet – nur im Rahmen einer Zwangsmitgliedschaft den Berufsverbänden gelingen kann, einen Beitrag Pflege im Allgemeinen und dem Berufsbild im Besonderen leisten zu können, wird nachzufragen sein, woran es im Übrigen scheitert, dass die Berufsverbände nur einen Teil ihrer Berufsgruppe mit ihren Anliegen erreichen?

Nun – angesichts der aktuellen Entwicklung kommt es wohl nicht mehr darauf an, dass die Berufsverbände den Grad ihrer Organisiertheit offen legen, denn wenn der Wunsch Wirklichkeit wird, dann ist jedenfalls die Pflege in Bayern zu 100% organisiert.

Und – sofern der DPR dann in die Rolle einer Bundespflegekammer zu wachsen gedenkt (dies steht natürlich zu vermuten an), bedarf es freilich noch einiger anderer Pflegekammern, denn es dürfte nun wahrlich keinen Sinn machen, bei einer Pflegekammer im Lande noch eine solche des Bundes gründen zu wollen.

Was also bleibt?

Künftig bleibt letztlich zu hoffen, dass dann die Gewerkschaften sich um die tatsächlichen Anliegen der beruflich Pflegenden nachhaltig kümmern, da mit Blick auf die Wahrung der Arbeits- und Wirtschaftbedingungen den öffentlich-rechtlichen Institutionen hier keine nennenswerten Spielräume eröffnet werden, sind sie doch Teil der „Staatsverwaltung“. In diesem Sinne könnte es dann auch Sinn machen, in einschlägigen sozialversicherungsrechtlichen Vorschriften dafür Sorge zu tragen, dass dann die professionelle Pflege originäre „vertragspflegerische Aufgaben“ wahrzunehmen haben, so dass jedenfalls der mögliche Unmut der Pflegenden über unzureichende Arbeitsbedingungen nicht durch einen „Streik“ kundgetan werden darf (analog der „Vertragsärzte“!).

Wahrlich – „ein Meilenstein“, in dem sich die Pflegenden „freiwillig“ in die Abhängigkeit begeben und dies auch noch als „frohe Kunde“ feiern – nun, ich meine, der letzte Akt in einem wahren Trauerspiel wurde mit diesem „Bündnis“ geschrieben und späteres Wehklagen durch die beruflich Pflegenden wird jedenfalls nicht dazu führen, dass die Zwangsmitgliedschaft durch eine spätere „Auflösung“ der öffentlich-rechtlichen Zwangskörperschaft korrigiert und somit eine Aufhebung der Zwangsmitgliedschaft herbeigeführt werden kann.

Wenn es überhaupt Sinn gemacht hätte, für eine Zwangsmitgliedschaft zu werben, wären die Berufsverbände gut beraten gewesen, gerade vor dem Hintergrund der Neuordnung der Gesundheitsberufe über eine gemeinsame Kammer sowohl der Ärzte als auch der Pflegenden nachzudenken.

So aber können sich weiterhin die „Berufe“ mit sich selber beschäftigen und die Zwangsmitglieder müssen ganz darauf vertrauen, dass ihre Kammern das rechte Augenmaß bei ihren Aktivitäten walten lassen.

Tolle Aussichten oder?

Lutz Barth
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Pflegekammer - nein danke

Beitrag von Anja Jansen » 11.02.2011, 07:44

Die Einrichtung einer Pflegekammer löst die in den Pflegesystemen momentan bestehenden Probleme nicht auf. Es wäre lediglich, wie schon ausgeführt, ein bürokratisches Instrument der Pflege, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Und die Verbandsfunktionäre hätten endlich eine "amtliche" Aufgabe, nämlich die Pflegekräfteverwaltung.
Da sage ich doch lieber: nein danke, so nicht!

LB. Grüße Anja
Es ist mehr Aufmerksamkeit für dementiell erkrankte Menschen nötig. Unser Pflegesystem braucht deshalb eine grundlegende Reform!

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Pflegekammer - Gesetzentwurf soll vorgelegt werden

Beitrag von Presse » 11.02.2011, 09:30

Ärzte Zeitung, 10.02.2011

Söder will Gesetzentwurf für Pflegekammer vorlegen
Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) hält an seinem Pflegekammer-Plan fest. Die FDP bleibt auf Distanz.

MÜNCHEN/BERLIN (sto/hom). Ungeachtet der Kritik des Koalitionspartners FDP hält Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) an seinem Plan fest, in Bayern eine Pflegekammer einzuführen. Der Freistaat wäre damit das erste Bundesland mit einer öffentlich-rechtlichen Berufsvertretung Pflegender. ...
Eine Alternative zur Kammer sieht Bertermann im Pflegebeauftragten, den das Bayerische Sozialministerium kürzlich berufen hat. Eine der wesentlichen Aufgaben des Pflegebeauftragten sei es, Missstände in der Pflege entgegenzunehmen. Damit erfülle er bereits eine wichtige Aufgabe einer Pflegekammer .... (mehr)
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=640337

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Pflegekammer - nein danke

Beitrag von Pflegefan » 14.02.2011, 10:50

Anja Jansen hat geschrieben:..... Die Einrichtung einer Pflegekammer löst die in den Pflegesystemen momentan bestehenden Probleme nicht auf. Es wäre lediglich, wie schon ausgeführt, ein bürokratisches Instrument der Pflege, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Und die Verbandsfunktionäre hätten endlich eine "amtliche" Aufgabe, nämlich die Pflegekräfteverwaltung.
Da sage ich doch lieber: nein danke, so nicht! ....
So ist das, Zustimmung! Wir müssen mehr Menschen die praktische Pflege, Zuwendung, ermöglichen.
Das "Drumherum" ist entbehrlich und verschlingt unnütz viel Geld.
MfG Pflegefan
"Die Menschenwürde ist unanstastbar" (Art. 1 Grundgesetz). Dies muss in der Pflege oberste Handlungsmaxime sein - für alle!

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Fluch der Pflegekammer in Bayern

Beitrag von Schwester Ruth » 08.05.2011, 17:09

Ich habe die letzten Beiträge gelesen und kann nur sagen- recht habt Ihr! das Problem ist nur, daß die Verbände wie auch die Fördervereine völlig taub für dier Meinung der Basis zu sein scheint!
• Es scheint mir sowieso im Kern eher um machtpolitische Interessen der Initiativen zur Gründung einer Pflegekammer und der Berufsverbände als um die Interessenvertretung eines Berufsstandes zu gehen.
• Ich spreche dem deutschen Pflegerat und den darin versammelten Verbänden das Recht ab, für mich zu sprechen oder zu entscheiden, denn ich habe sie dazu nicht legitimiert. Sie haben seit Jahren ein erhebliches Akzeptanzproblem in den eigenen Reihen, den meisten Pflegenden sind diese Verbände nicht einmal namentlich bekannt. Und deshalb soll es wohl der Gesetzgeber jetzt in ihrem Sinne richten. Ich möchte gerne wissen, wie viele aktiv Pflegende diese Kammer wirklich wollen. Gibt es dafür eigentlich Zahlen, wo es doch deutschlandweit innerhalb bestehender Kammern Bestrebungen gibt, diese abzuschaffen? Nebenbei gefragt: Wo kommen eigentlich die Zahlen der Pflegekräfte her („…mehr als 100 000 ausgebildete Pflegekräfte im Freistaat…“, „1,2 Mio Pflegekräfte“), wenn es doch erst eine der Hauptaufgaben einer zu bildenden Pflegekammer wäre, sich einen Überblick über die tatsächlichen Zahlen, Einsatzorte und Qualifikationen der Pflegekräfte zu verschaffen, weil es den bisher gar nicht gibt?
• Wie viele Pflegende haben sich bisher eigentlich freiwillig registrieren lassen?
• Eine Kammer mit Zwangsmitgliedschaft wäre keine basisdemokratisch legitimierte Interessenvertretung der Pflege, sondern würde ganz massiv in die Grundrechte der Pflegenden eingreifen. Noch dazu würde sie in erster Linie zur Disziplinierung ihrer Zwangsmitglieder dienen!
• Welche Berufe sollen eigentlich verkammert werden? Was soll es bringen, wenn bestimmte Berufe wie Altenpfleger, Krankenschwestern und Kinderkrankenschwestern in die Kammer gezwungen werden, aber gleichzeitig immer neue Berufe innerhalb des Gesundheitswesens entstehen und auch immer mehr Ungelernte pflegen? Der Bereich der Laienpflege wäre durch die Kammer nicht berührt, deshalb könnte der vielzitierte Schutz vor inkompetenter Laienpflege sowieso nicht greifen!
• Wieso sollte eine Kammer den Pflegeberuf aufwerten? Werden denn die Handwerker durch die IHK aufgewertet?
• Könnte eine Kammer etwas an der Bezahlung ändern? Doch wohl nicht, denn Tarifverhandlungen sind nicht ihre Sache.
• Wieso sollte eine Kammer, die angeblich die Interessen der Pflegenden vertritt, auch gleichzeitig die Interessen der zu Pflegenden vertreten können? Da existiert doch eindeutig ein Interessenkonflikt. Vor allem scheint es zuerst um den Schutz der Bevölkerung vor unsachgemäßer Pflege und zuletzt um den Schutz der „BerufsinhaberInnen“ zu gehen. Und das müssen wir auch noch selber bezahlen???
• Welche Vorteile hätte denn eine Kammer konkret für die Berufsangehörigen?
• Warum wird überhaupt eine Zwangsverkammerung und keine freiwillige Kammer angestrebt?
Eine Kammer wird keines der derzeit vorhandenen großen Probleme wie Image, Bezahlung oder Pflegepersonalmangel lösen.
Das Hauptproblem ist und bleibt für mich aber das Image der Pflegeberufe. Wo bleibt eine Anerkennung der helfenden Berufe durch die Gesellschaft? Und wer von den jungen Leuten möchte in einem Beruf tätig sein, der physisch und psychisch belastet, in der öffentlichen Meinung eher unten angesiedelt ist und der noch dazu durch schwierige Arbeitsbedingungen sowie niedriges Gehalt gekennzeichnet ist?
Es existiert seit kurzem eine neue Studie von Prof. Holger Buxel von der FH Münster zur Berufszufriedenheit in Pflegeberufen. Die Hauptprobleme im Zusammenhang zur Arbeitsplatzzufriedenheit sieht er darin in:
1. der Einkommenshöhe
2. der Vereinbarkeit Beruf und Privatleben
3. ausreichend Zeit für persönliche Kontakte zum Patienten
4. der Schichtbesetzung bzw. Personaldecke
5. der Wertschätzung der pflegerischen Leistung
6. dem Stellenwert und der Wertschätzung des Pflegepersonals im Krankenhaus.
Was, bitte schön, kann oder will eine Pflegekammer an diesen Problemen ändern? Und was täte sie gegen die wie Pilze aus dem Boden schießenden neuen Ausbildungsberufe im Krankenhaus, die durch die Kammer gar nicht erfaßt würden und die trotzdem oder gerade deshalb eine erhebliche Gefahr für die etablierten Berufe darstellen?
Die Berufsverbände scheinen ja gut mit der Politik in Verbindung zu sein, mit ihrer Basis sind sie es keinesfalls! Sie stehen nicht für die gesamte Pflege. Ich möchte einfach mal Zahlen sehen: wie viele wollen die Kammer und wie´viele haben sich registrieren lassen??? :?:

Sabrina Merck
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Fluch der Pflegekammer in Bayern

Beitrag von Sabrina Merck » 09.05.2011, 06:39

Schwester Ruth hat geschrieben: Ich habe die letzten Beiträge gelesen und kann nur sagen- recht habt Ihr! das Problem ist nur, daß die Verbände wie auch die Fördervereine völlig taub für dier Meinung der Basis zu sein scheint!
Die Berufsverbände scheinen ja gut mit der Politik in Verbindung zu sein, mit ihrer Basis sind sie es keinesfalls! Sie stehen nicht für die gesamte Pflege. Ich möchte einfach mal Zahlen sehen: wie viele wollen die Kammer und wie´viele haben sich registrieren lassen? ....
Guten Morgen Ruth,
die Berufsverbände sollten sich vorrangig um die Veränderung der Pflege-Rahmenbedingungen kümmern, statt neue Strukturen für ein Bürokratiemonster der Berufsfunktionäre zu unterstützen. Die Berufsverbände sind aufgerufen, der Politik endlich klar zu machen, was notwendigerweise zu einer nachhaltigen Pflegereform gehört, statt auf "Nebenkriegsschauplätzen", Pflegekammer, neue Berufsgesetz usw., Punkte sammeln zu wollen. Die Stellenschlüssel bzw. Stellenpläne müssen endlich deutlich "nach oben" verändert werden. Die Vergütungen müssen ebenfalls auf die Tagesordnung. Es sollte weniger über ausländische Arbeitskräfte mit Billiglöhnen über Anhebungen der Vergütungen für bundesdeutsche Pflegekräfte geredet werden.
Wann kapieren die Verbandsvertreter?
MfG Sabrina
Dem Pflegesystem und den pflegebedürftigen Menschen muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden! Daher:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk!
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

thorstein
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Beitrag von thorstein » 09.05.2011, 07:10

Wann kapieren die Verbandsvertreter?
Diese Verbandsvertreter müssen jetzt noch Mitglieder werben, um ihren Job zu sichern. Das wollen sie aber nicht mehr. Also muss eine Pflegekammer her. Die Funktionäre der Pflegekammer kämen woher? Genau: aus den Berufsverbänden. Die haben also sehr wohl kapiert!!

Schwester Ruth
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Beitrag von Schwester Ruth » 09.05.2011, 09:14

Hallo Sabrina, hallo thorstein,
die Verbandsvertreter scheint gar nicht zu interessieren, daß die meisten keine Kammer wollen- sie betreiben ihren Aufbau einfach weiter! Bezeichnenderweise gehen sie ja eben nicht über die eigene (?) Berufsgruppe, sondern den Weg über Politiker!
Ich fahre am Mittwoch zum Hauptstadtkongress und werde dort weiter versuchen, dagegenzuhalten. Wird sicher interessant.
LG!
Ruth

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Von einer Pflegekammer wären Sie enttäuscht

Beitrag von Presse » 29.11.2011, 07:58

"Von einer Pflegekammer wären Sie enttäuscht"
Seit Jahren fordern Pflegeverbände eine eigene Kammer für ihre Profession.
Beim Gesundheitspflegekongress in Hamburg wurden sie schwer enttäuscht.
Befürworter und Gegner einer Verkammerung prallten heftig aufeinander. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=681 ... ege&n=1517

Anja Jansen
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Pflegekammer - nein danke

Beitrag von Anja Jansen » 29.11.2011, 08:43

Siehe dazu unter
viewtopic.php?p=63062#63062
Anja Jansen hat geschrieben:Die Einrichtung einer Pflegekammer löst die in den Pflegesystemen momentan bestehenden Probleme nicht auf. Es wäre lediglich, wie schon ausgeführt, ein bürokratisches Instrument der Pflege, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Und die Verbandsfunktionäre hätten endlich eine "amtliche" Aufgabe, nämlich die Pflegekräfteverwaltung.
Da sage ich doch lieber: nein danke, so nicht! ....
In Bremen ist erst vor wenigen Tagen auf einem Kongress sehr kontrovers über Pflegekammern diskutiert worden. Dies bestätigt mich in meiner Auffassung, dass wir solche Einrichtungen nicht brauchen. Die Funktionäre der Pflegeverbände sollten ihre Tatkraft in andere Richtungen lenken. Es gibt z.B. in Sachen Pflegereform viel zu tun.

Anja
Es ist mehr Aufmerksamkeit für dementiell erkrankte Menschen nötig. Unser Pflegesystem braucht deshalb eine grundlegende Reform!

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