Pflegefehler / Missstände in einem Altenheim ....

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

ProPflege
Sr. Member
Beiträge: 262
Registriert: 29.07.2008, 12:37

Pflegemängel verdeutlichen Reformnotwendigkeiten

Beitrag von ProPflege » 15.07.2010, 07:51

Inzwischen wurden uns weitere Informationen übermittelt. Daraufhin haben wir v.a. den Medien das nachfolgende Statement übermittelt:

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss

15.07.2010

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte im Zusammenhang mit den Pflegemängeln in Mönchengladbach darauf aufmerksam machen, dass ich nichts bis wenig davon halte, bei den aktuellen Diskussionen Vorwürfe gegen die Pflegekräfte dergestaltet zu erheben, dass sie nicht couragiert genug gewesen seien. Vielfach wird in solchen Situationen immer wieder gefordert, Pflegekräfte müssten sich bei Mängeln sofort in der Öffentlichkeit zu Wort melden und zu einem Art "Anwalt der BewohnerInnen" werden. Solche Vorstellungen werden durch die arbeitsrechtlichen Vorschriften und zahlreiche arbeitsgerichtliche Entscheidungen nicht gedeckt. Fakt ist daher seit Jahren, dass MitarbeiterInnen in der Pflege sich ganz schnell in der Arbeitslosigkeit wiederfinden, wenn sie mit ihren Erkenntnissen hinsichtlich unguter Pflegebedingungen "nach draußen" gehen.

Ich habe auf diesen Umstand bereits kurz bei der Pressekonferenz am 12.07.2010 aufmerksam gemacht. Dies hielt ich mit Rücksicht auf das eingerichtete Sorgentelefon für angebracht. Dieses Sorgentelefon mag eine kleine Hilfe sein, kann aber ein wirksames Beschwerdemanagement, das die Anregungen, Wünsche und auch Beschwerden der MitarbeiterInnen und Angehörigen in auch rechtlicher unbedenklicher Weise ( = v.a. nachteilsfrei) aufgreift, nicht ersetzen.

Seit Jahren bemühe ich mich um eine neue Regelung in § 612 a BGB, wonach ArbeitnehmerInnen sich - auch ohne Nachteile zu erfahren - zu Wort melden dürfen (analog den Regelungen in § 17 Arbeitsschutzgesetz). Diesbezüglich führe ich zur Zeit u.a. Schriftwechsel mit der Bundesregierung.

Siehe auch unter:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... gement.php
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... ysteme.php
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 032009.php
http://www.wernerschell.de/Medizin-Info ... el1207.pdf
Zahlreiche weitere Statements unter http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... lungen.php

Jeder Pflegemangel ist einer zuviel. Gleichwohl sollten wir alle solche Situationen dazu nutzen, auch in der Öffentlichung - und damit in Richtung der politisch Verantwortlichen - für bessere Rahmenbedingungen zu werben und auch konkrete Verbesserungen durch entsprechende Gesetzesinitiativen einzufordern. Neben der Schaffung des erwähnten § 612 a BGB gibt es natürlich weitere Reformerfordernisse, die von hier bereits im vergangegenen Jahr öffentlich gemacht worden sind. Sieh dazu u.a.:

Reform der Pflegesysteme - »Wir alle sind gefordert« -
Stellungnahme von Pro-Pflege Selbsthilfenetzwerk zum Koalitionsvertrag (Abschnitt 9.2.: Pflege- Weiterentwicklung der Pflegeversicherung) hier http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... ysteme.php

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell - Dozent für Pflegerecht
http://www.wernerschell.de

Siehe auch die Beiträge im hiesigen Forum (fortlaufende Ergänzung):
Pflegefehler / Missstände in einem Altenheim ....
viewtopic.php?t=14377
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/

ProPflege
Sr. Member
Beiträge: 262
Registriert: 29.07.2008, 12:37

Caritaszentrum Holt Pflegehotel - Pressetermin

Beitrag von ProPflege » 15.07.2010, 08:14

Inzwischen wurden uns weitere Informationen übermittelt. Daraufhin haben wir v.a. den Medien das nachfolgende Statement übermittelt:

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss

15.07.2010

An den
Caritasverband für die Region Mönchengladbach-Rheydt e. V.
Albertusstraße 36
41061 Mönchengladbach



Betr.: Caritaszentrum Holt Pflegehotel
Bezug: Einladung zum Pressegespräch am 15.07.2010, 17.00 Uhr

Sehr geehrte Frau Spenst,
sehr geehrte Damen und Herren,

ich danke für die Einladung zum Pressegespräch, werde aber wegen anderweitiger Verpflichtungen nicht teilnehmen können. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass es bei dem Gespräch vorrangig darum gehen wird, die erhobenen Vorwürfe zurückzuweisen. Dazu werden Sie sich sicher noch schriftlich erklären.

Ich verweise noch einmal auf meine Zuschriften vom 14. und 15.07.2010 und wiederhole den gut gemeinten Rat, bezüglich der sonstigen Pflegemängel umgehend die notwendigen Folgerungen auf der Heimträger - Leitungsebene zu ziehen. Es macht wenig Sinn, bezüglich des Caritaszentrums Holt Pflegehotel jetzt schnell Mängel zu dementieren und andererseits fällige interne Entscheidungen bezgülich der sonstigen unbestrittenen Mängel hinauszuzögern.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell - Dozent für Pflegerecht
http://www.wernerschell.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/

ProPflege
Sr. Member
Beiträge: 262
Registriert: 29.07.2008, 12:37

Medienberichte zum Pflegeskandal

Beitrag von ProPflege » 16.07.2010, 07:48

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss

Artikel zu den Mönchehngladbacher Pflegemängeln in der Rheinischen Post, Lokalteil Mönchengladbach:

15.07.10 http://www.rp-online.de/niederrheinsued ... 81897.html
14.07.10 http://www.rp-online.de/niederrheinsued ... 81509.html
13.07.10 http://www.rp-online.de/niederrheinsued ... 80993.html
09.07.10 http://www.rp-online.de/niederrheinsued ... 79880.html
30.06.10 http://www.rp-online.de/niederrheinsued ... 75965.html
24.06.10 http://www.rp-online.de/niederrheinsued ... 73550.html
24.06.10 http://www.rp-online.de/niederrheinsued ... 73205.html
23.06.10 http://www.rp-online.de/niederrheinsued ... 72765.html

++++

Bericht im Radio 90.1 vom 15.07.2010:
Pro-Pflege-Selbsthilfenetzwerk kritisiert Caritas
Das Neusser Pro-Pflege-Selbsthilfenetzwerk erhebt schwere Vorwürfe gegen die
Mönchengladbacher Caritas. Die geriet zuletzt wegen pflegerischer Mängel und
Missstände im Wohnheim Giesenkirchen und im Pflegehotel Holt in die Schlagzeilen. In
einem Schreiben kritisierte nun das Selbsthilfenetzwerk die Hinauszögerung der
notwendigen Maßnahmen. Die Aufarbeitung der Mängelberichte und die Herstellung
angemessener Pflegebedingungen würden so nicht leichter gemacht, bemängelte
Vorstand Werner Schell. Die Caritas hat derweil bei der Staatsanwaltschaft
Mönchengladbach angefragt, ob eine Strafanzeige gegen sie vorliege.

Anmerkung:
Ich habe die Caritas (MG) mehrfach und deutlich aufgefordert, schnellstmöglich die Verantwortlichen auf der Leitungsebene zur Rechenschaft zu ziehen und dies nicht in die Länge zu ziehen. Mein Text vom 13.07.2010 u.a.:
" .... nachdem Sie Ihre Bemühungen, Mängel und Fehlentwicklungen vor Ort schnellstmöglich abzustellen, der Öffentlichkeit vorgestellt haben, erscheinen auch Erwägungen und Folgerungen bezüglich der Verantwortlichkeiten auf der Leitungsebene bzw. im Verband dringlich. Es kann nicht einfach darüber hinweggegangen werden, dass Meldungen über Unzulänglichkeiten in der Pflege über längere Zeit einfach ignoriert worden sind. ...."
Im Übrigen wird anerkannt, dass die Firma contec GmbH offensichtlich sehr bemüht ist, die umfangreiche Pflegemängelliste abzuarbeiten und dabei voran kommt.
Werner Schell, Vorstand Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/

Presse
phpBB God
Beiträge: 14256
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Caritaszentrum Holt Pflegehotel - Pressemitteilung

Beitrag von Presse » 16.07.2010, 08:11

Presseerklärung des Caritasverbandes für die Region Mönchengladbach-Rheydt e.V. vom 16.07.2010 zumCaritaszentrum Holt Pflegehotel:

In der Öffentlichkeit sind Behauptungen vorgetragen worden, die das Caritaszentrum Holt Pflegehotel und vor allem die hier arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreffen. Im Zusammenhang mit diesen Behauptungen soll eine Strafanzeige wegen schwerer Körperverletzung erstattet worden sein. Dazu erklären wir:

1. Dem Vorstand des Caritasverbandes für die Region Mönchengladbach-Rheydt e.V. ist bis heute nicht offiziell bekannt gemacht worden, dass eine solche Strafanzeige vorliegt. Wir sind lediglich indirekt über die Presse informiert worden, dass es eine Anzeige geben soll.

2. Gleichwohl haben wir unverzüglich bereits gestern morgen die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach angeschrieben mit der dringenden Bitte, uns Auskunft zu geben, ob
a. überhaupt eine Strafanzeige gegen die Caritas vorliegt und falls ja,
b. welche Vorwürfe erhoben werden.

3. Weiter haben wir die Staatsanwaltschaft in unserem ureigenen Interesse gebeten, dass sie, falls Ermittlungen aufgenommen werden sollten, dies so rasch wie möglich geschieht.

4. Alle Einrichtungen des Caritasverbandes für die Region Mönchengladbach-Rheydt e.V. – vom Kinderhaus über Schulen und Einrichtungen für Behinderte bis hin zu Pflegewohnheimen für unsere alten Mitbürger – sind für die Menschen da. Grundlage für den Umgang mit Menschen ist das Vertrauen. Die aufgestellten Behauptungen können das Vertrauen zwischen unseren pflegebedürftigen Gästen im Caritaszentrum Holt Pflegehotel und den dort tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beeinträchtigen. Denn hier geht es um die eventuelle strafrechtliche Verantwortung einzelner Personen. Aus diesem Grund drängen wir auf eine rasche und lückenlose Aufklärung des in der Öffentlichkeit beschriebenen Falles. Deshalb werden wir die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach rückhaltlos unterstützen, wenn sie Ermittlungen aufnehmen sollte.

Wir bitten die Öffentlichkeit um Verständnis, wenn wir eventuelle Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abwarten wollen. Zu ermitteln, ob ein Straftatbestand vorliegt, ist Aufgabe der Staatsanwaltschaft. Sollte ein Straftatbestand vorliegen, ist es Aufgabe der Justiz zu beurteilen, wie dieser zu bewerten ist. Dem greifen wir nicht vor; wir können aber nicht hinnehmen, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorverurteilt werden und öffentlich vorgetragene Behauptungen unwidersprochen im Raum stehen bleiben.

Mit Rücksicht auf datenschutzrechtliche Bestimmungen und vor allem auf die Würde unserer pflegebedürftigen Gäste in Holt möchten wir daher an dieser Stelle zu dem konkreten Fall nur soviel sagen:

1. Nach der fachlichen Auswertung des Arztbriefes und des Pflegeüberleitungsbogens des Krankenhauses sowie der eigenen Dokumentation durch die Pflegedienstleitung kommt der Vorstand des Caritasverbandes für die Region Mönchengladbach-Rheydt e.V. zu dem Schluss, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern keine Pflegefehler in dem konkret geschilderten Fall unterlaufen sind.

2. Deshalb widersprechen wir der Behauptung, der Gast des Pflegehotels sei in unserer Einrichtung in Holt beinahe gestorben, falls damit ausgedrückt werden soll, die Behandlung im Caritaszentrum sei dafür ursächlich gewesen. Wir weisen auf den allgemein schlechten Gesundheitszustand des Gastes hin, der im Ärztebrief und im Pflegeüberleitungsbogen hinreichend dokumentiert ist und von dem sich die Pflegedienstleitung am 23. Juni 2010 selbst überzeugen konnte. Im Aufnahmegespräch mit der Angehörigen wurden die ganz erheblichen Risiken im Rahmen der Pflegeplanung ausführlich erörtert.

3. In der Berichterstattung ist von einer Beeinträchtigung der Gehirnleistung unseres ehemaligen Gastes die Rede. Ausweislich der Dokumentation wurde bei ihm bereits am 25. Mai 2010 ein Schädel-Hirn-Trauma diagnostiziert, das durch einen Sturz in der häuslichen Wohnung verursacht wurde. Dies wurde zunächst lediglich ambulant behandelt; der 85-jährige Herr wurde wieder nach Hause entlassen. Dort wurde er am darauffolgenden Tag hilflos aufgefunden und ins Krankenhaus eingeliefert.

4. Wie wir den ärztlichen Dokumenten des behandelnden Krankenhauses, aber auch der Berichterstattung entnommen haben, war der Patient im Anschluss an die Behandlung im Krankenhaus – also bevor er für 10 Tage unser Gast wurde – dauerhaft an die Benutzung eines Rollstuhls gebunden. Insofern müssen wir auch der Behauptung widersprechen, er habe erst mit der Abholung aus unserem Hause seine Mobilität völlig verloren.

5. Weiter wird – zu unserem Bedauern leider in der Öffentlichkeit – vorgetragen, er sei nach dem Aufenthalt bei uns kaum noch ansprechbar gewesen. Diese Entwicklung entspricht dem Krankheitsbild und der Therapie mit den ärztlich verordneten Medikamenten. Durch die Berichterstattung wird ein Eindruck geweckt, den wir so nicht stehen lassen können – schon zum Schutze unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

6. Es wird zudem von einer Austrocknung unseres ehemaligen Gastes gesprochen. Da ihm in unserem Haus die gleiche durchschnittliche Flüssigkeitsmenge wie schon im Krankenhaus verabreicht wurde, kann auch nicht die behauptete Dehydrierung Ursache für einen Gehirnschaden sein. Die Dokumentation des Krankenhauses und unsere eigenen lückenlosen Dokumentationen weisen vielmehr übereinstimmend nach, dass der Gast durchgängig mit einer vergleichbaren Flüssigkeitsmenge, wie auch zu Hause (Angabe der Angehörigen), versorgt wurde.

7. Über weitere Behandlungen des Patienten nach dem 1. Juli 2010 können wir mangels Informationen nichts sagen. Nur soviel möchten wir hier feststellen: Unser Gast wurde am 30. Juni 2010 in die Obhut der Angehörigen entlassen. Damit hat aus Sicht der Caritas ein ganz normaler Vorgang seinen Abschluss ohne besondere Vorkommnisse, Mängelrügen, Hinweise oder Beschwerden von Angehörigen gefunden. Insbesondere wurden bei der Übergabe der Medikamentenliste, des Pflegeüberleitungsbogens und sonstiger Unterlagen am 30. Juni 2010 an die Angehörige auch auf Nachfrage keinerlei Beschwerden geäußert. Die Pflegeleitung hätte bei Hinweisen auf eine Dehydrierung oder sonstigen Auffälligkeiten unmittelbar noch an Ort und Stelle Hilfsmaßnahmen ergriffen. Alle Sachverhalte wären zudem in einem Beschwerdeprotokoll festgehalten worden.

Quelle: Caritasverband für die Region Mönchengladbach-Rheydt e.V.
Albertusstrasse 36
41061 Mönchengladbach
Telefon: (02161) 8102-0
Telefax: (02161) 8102-52
mailto: infos@caritas-mg.net
Postanschrift:
Postfach 100936
41009 Mönchengladbach
Internet: http://www.caritas-mg.net

KPHNeuss
Full Member
Beiträge: 192
Registriert: 17.09.2007, 06:05

Pflegemängel in MG und deren Aufarbeitung

Beitrag von KPHNeuss » 16.07.2010, 10:32

ProPflege hat geschrieben: .... Ich habe die Caritas (MG) mehrfach und deutlich aufgefordert, schnellstmöglich die Verantwortlichen auf der Leitungsebene zur Rechenschaft zu ziehen und dies nicht in die Länge zu ziehen. Mein Text vom 13.07.2010 u.a.:
" .... nachdem Sie Ihre Bemühungen, Mängel und Fehlentwicklungen vor Ort schnellstmöglich abzustellen, der Öffentlichkeit vorgestellt haben, erscheinen auch Erwägungen und Folgerungen bezüglich der Verantwortlichkeiten auf der Leitungsebene bzw. im Verband dringlich. Es kann nicht einfach darüber hinweggegangen werden, dass Meldungen über Unzulänglichkeiten in der Pflege über längere Zeit einfach ignoriert worden sind. ...."
Hallo Herr Schell,
ich verfolge im Zusammenhang mit den Pflegemängeln in Mönchengladbach mit großer Aufmerksamkeit die Medienberichte und Ihre Aktivitäten. Ich finde es wieder einmal ganz toll, wie kompetent sie sich für bessere Pflegebedingungen engagieren. Ich denke, das gehört auch einmal gesagt.
Die Caritas sollte ihnen gut zuhören und ihre Führungsetage gut durchleuchten. Wer in der Vergangenheit Pflegemängelberichte abgewürgt hat, Kommunikation verhindert und Pflegekräfte mit krank gemacht hat, muss umgehend von den bisherigen Kompetenzen entbunden werden. "Der Fisch stinkt vom Kopf her". Das scheint hier genau der Fall zu sein.
MfG KPH Neuss
Für eine uneingeschränkt gute Pflege müssen wir alle eintreten - die Verfassung enthält die entscheidenden Wertegrundsätze: Die Menschenwürde ist unantastbar!

Presse
phpBB God
Beiträge: 14256
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Verdi hilft Caritas-Mitarbeitern

Beitrag von Presse » 16.07.2010, 11:40

Mönchengladbach
Verdi hilft Caritas-Mitarbeitern

VON INGE SCHNETTLER - zuletzt aktualisiert: 16.07.2010 Mönchengladbach (RP) Frank Dücker ist über die schockierenden Berichte aus den Caritas-Altenheimen nicht erstaunt. "Ich habe durchschnittlich fünf Caritas-Mitarbeiter in der Woche in meinem Büro sitzen oder am Telefon – und das seit Jahren", sagt er. "Und immer wieder werden mir die gleichen schlimmen Dinge berichtet."
.... (weiter lesen unter)
http://www.rp-online.de/niederrheinsued ... 82412.html

Presse
phpBB God
Beiträge: 14256
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Wird Altenheim in Mönchengladbach geräumt?

Beitrag von Presse » 17.07.2010, 08:00

Mönchengladbach
Wird Altenheim geräumt?

VON INGE SCHNETTLER - zuletzt aktualisiert: 17.07.2010

Mönchengladbach (RP) Die Situation im Giesenkirchener Caritas-Altenheim spitzt sich weiter zu. Nach einem erneuten gravierenden Pflegefehler erwägt die Heimaufsicht eine Verlegung der Bewohner in andere Einrichtungen der Stadt. ....
weiter lesen unter
http://www.rp-online.de/niederrheinsued ... 82805.html

PflegeCologne
phpBB God
Beiträge: 734
Registriert: 23.09.2007, 09:47

Wundversorgung - ärztlicher Dienst gefordert

Beitrag von PflegeCologne » 17.07.2010, 15:50

Presse hat geschrieben:´..... Die Situation im Giesenkirchener Caritas-Altenheim spitzt sich weiter zu. Nach einem erneuten gravierenden Pflegefehler erwägt die Heimaufsicht eine Verlegung der Bewohner in andere Einrichtungen der Stadt. ....
Hallo Forum,
anhand des neuen Medienberichts (RP) gibt es einen weiteren aktuellen Pflegefehler, dies unter den Augen von contec. Allerdings weiß ich nicht so richtig, ob hier allein von Pflegefehler gesprochen werden kann. Es sind wohl anhaltend strukturelle und kommunikative Probleme gegeben, die anscheinend immer neue ungute Situationen verursachen.
Ich frage mit Pro Pflege ... , wann die Caritas endlich die leitenden Kräfte austauscht. Von einer solchen Aktion würde sicherlich Signalwirkung ausgehen. Solange nämlich die bisherigen Leute alle noch Wirkung entfalten können (vielleicht auch nur im Hintergrund), muss jeder befürchten, es ginge eigentlich alles so weiter.
Bezüglich der jetzt vorgestellten Fehler in der Wundversorgung: Hat denn der ärztliche Dienst alles richtig gemacht oder gibt es da nicht auch Versäumnisse? Wundversorgung ist weitgehend eine ärztliche Aufgabe und erfordert u.U. Spezialkenntnisse. Gab es ausreichend Absprachen zwischen allen Beteiligten? Jetzt wieder nur eine Pflegekraft zu feuern, erscheint mir zu einfach!
Es ist seit Jahren bekannt, dass die ärztliche Versorgung in Heimen insgesamt als mangelhaft beschrieben wird (bundesweit gesehen). Darüber gibt es hier im Forum auch reichlich Beiträge. Also muss in alle Richtungen gedacht werden.
MfG Pflege Cologne
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

Presse
phpBB God
Beiträge: 14256
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Ärger um Caritas-Altenheim in Mönchengladbach

Beitrag von Presse » 19.07.2010, 15:45

WDR-Fernsehen, Studio Düsseldorf, berichtet heute, 19.07.2010, 19.30 Uhr:

Ärger um Altenheim in Mönchengladbach
Das Caritas-Seniorenheim in Mönchengladbach-Giesenkirchen ist wiederholt aufgrund gravierender Pflegemängel in die Kritik geraten. Nun wirft ein Hausarzt dem Personal mangelnde medizinische Versorgung einer Bewohnerin vor. Der Internist hatte bei der Diabetikerin am Fuß eine Wunde behandelt, die vom Pflegepersonal offenbar nicht täglich kontrolliert worden war. Die Patientin habe in Lebensgefahr geschwebt, so der Arzt. Die Geschäftsführung hat nach Bekanntwerden die Wohnbereichsleiterin entlassen. Die Heimaufsicht der Stadt will den Fall heute untersuchen und bietet verunsicherten Bewohnern den Umzug in ein anderes Haus an.
Quelle: http://www.wdr.de/studio/duesseldorf/na ... ex.html#r2

Presse
phpBB God
Beiträge: 14256
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Caritas-Altenheim: Kontrollen verschärft

Beitrag von Presse » 20.07.2010, 06:11

Mönchengladbach
Caritas-Altenheim: Kontrollen verschärft

VON INGE SCHNETTLER - zuletzt aktualisiert: 20.07.2010 Mönchengladbach (RP) Bisher hat kein Bewohner des Giesenkirchener Caritas-Altenheims den Wunsch geäußert, in eine andere Senioren-Einrichtung zu ziehen. .....
Inzwischen hat das Selbsthilfenetzwerk "Pro Pflege" der neuen Landesregierung einen Vorschlag unterbreitet. Der Vorsitzende, Werner Schell, wünscht sich von der neuen Gesundheitsministerin Barbara Steffens einen Beauftragten für die Belange pflegebedürftiger Menschen. Als Verwaltungsmann im gehobenen Dienst hat er etliche Jahre bei der Landesregierung gearbeitet, und als Dozent für Pflegerecht lehrt er in Krankenpflegeschulen.
...
Weiter lesen unter
http://www.rp-online.de/niederrheinsued ... 83751.html

KPHNeuss
Full Member
Beiträge: 192
Registriert: 17.09.2007, 06:05

Re: Caritas-Altenheim: Kontrollen verschärft

Beitrag von KPHNeuss » 20.07.2010, 07:17

Presse hat geschrieben: .... Inzwischen hat das Selbsthilfenetzwerk "Pro Pflege" der neuen Landesregierung einen Vorschlag unterbreitet. Der Vorsitzende, Werner Schell, wünscht sich von der neuen Gesundheitsministerin Barbara Steffens einen Beauftragten für die Belange pflegebedürftiger Menschen. Als Verwaltungsmann im gehobenen Dienst hat er etliche Jahre bei der Landesregierung gearbeitet, und als Dozent für Pflegerecht lehrt er in Krankenpflegeschulen.
... Weiter lesen unter
http://www.rp-online.de/niederrheinsued ... 83751.html
Guten Morgen allerseits,
ich finde den Vorschlag hervorragend, er wird die Dikussion um die Beseitigung der strukturellen Pflegemängel sicherlich beleben. Pflegereform und Bekämpfung des Pflegenotstandes sind mit einer unabhängigen Abarbeitung von Mängelberichten dringend notwendig.
MfG KPH Neuss
Für eine uneingeschränkt gute Pflege müssen wir alle eintreten - die Verfassung enthält die entscheidenden Wertegrundsätze: Die Menschenwürde ist unantastbar!

Presse
phpBB God
Beiträge: 14256
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Verdacht eines Pflegefehlers in einem Caritas-Pflegewohnheim

Beitrag von Presse » 20.07.2010, 16:19

Presseerklärung des Caritasverbandes für die Region Mönchengladbach-Rheydt e.V. vom 20.07.2010:

Verdacht eines Pflegefehlers in einem Caritas-Pflegewohnheim

Der Vorstand des Caritasverbandes für die Region Mönchengladbach-Rheydt e.V. teilt mit, dass die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach heute Ermittlungen im Caritaszentrum Giesenkirchen aufgenommen hat. Christoph Habrich, Vorstandsmitglied des Caritasverbandes: „Es besteht der Verdacht eines Pflegefehlers in unserem Pflegewohnheim.“

Bei besonderem öffentlichem Interesse steht es in vergleichbaren Fällen im Ermessen der Staatsanwaltschaft, Ermittlungen aufzunehmen. Christoph Habrich: „Wir als Caritasverband unterstützen die Staatsanwaltschaft im Sinne einer raschen und lückenlosen Aufklärung.“

Quelle:
Caritasverband für die Region
Mönchengladbach-Rheydt e.V.
Albertusstrasse 36
41061 Mönchengladbach
Telefon: (02161) 8102-0
Telefax: (02161) 8102-52
mailto: infos@caritas-mg.net

Postanschrift:
Postfach 100936
41009 Mönchengladbach
Internet: http://www.caritas-mg.net

ProPflege
Sr. Member
Beiträge: 262
Registriert: 29.07.2008, 12:37

Pflegemängel - welche Folgerungen zieht die Caritas?

Beitrag von ProPflege » 20.07.2010, 18:07

Presse hat geschrieben: .... Presseerklärung des Caritasverbandes für die Region Mönchengladbach-Rheydt e.V. vom 20.07.2010:
Verdacht eines Pflegefehlers in einem Caritas-Pflegewohnheim
Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“


Neuss, den 20.07.2010

An den
Caritasverband für die Region Mönchengladbach-Rheydt e. V.
Albertusstraße 36
41061 Mönchengladbach


Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben Ihre Pressemitteilung vom 20.07.2010 ins Forum übernommen. Den Text finden Sie unter:
viewtopic.php?p=53395#53395

Wenn es bei der Pressemitteilung um den Pflegefehler bei der Wundversorgung in der vergangenen Woche geht, stellen sich hier einige Fragen:

Gibt es eine Kooperationsvereinbarung zwischen den Ärzten und dem Heimträger? Ins Heim kommende Ärzte sind keine (Fach)Vorgesetzten der Pflegekräfte und besitzen folglich keine unmittelbare Weisungsbefugnisse. Was ist in einer eventuell vorliegenden Kooperationsvereinbarung hinsichtlich der Wundversorgung vereinbart? Gab es ärztlicherseits für den konkreten Fall ausreichende Handlungsanleitungen? Wurden solche Hinweise schriftlich abgeliefert? War dabei berücksichtigt, dass die augenblickliche Pflegesituation im Heim sanierungsbedürftig ist. Waren Besuchsintervalle zur Wundkontrolle vereinbart? Kompetenzfragen ergeben sich deshalb, weil zu unterscheiden ist zwischen Diagnostik, Therapie und Pflege. Wie hat die contec GmbH ihre Aufsichtsfunktion wahrgenommen, da ihr ja auch die Pflegedienstleitung übertragen ist? Fehler in der Dokumentation müssen zwar vermieden werden, bedeuten aber noch nicht unmittelbar eine Patientenschädigung und sind damit strafrechtlich nicht relevant. Wurde dies berücksichtigt?

Es wird erneut darauf aufmerksam gemacht, dass Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk die Verantwortlichkeiten "ganz oben" hinsichtlich der beklagenswerten Pflegesituation mehrfach hinterfragt hat. Eine Antwort haben wir dazu bisher nicht erhalten. Wir machen daher darauf aufmerksam, dass wir insoweit an einer Aufklärung festhalten und ein "Aussitzen" in dieser Frage nicht für verantwortbar halten. Eine Befriedigung der Situation wird es ohne die Klärung solcher Fragestellungen nicht geben. Wir denken, dass insoweit spätestens bis nächste Woche eine Entscheidung möglich sein muss.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell - Dozent für Pflegerecht
http://www.wernerschell.de - Pflegerecht und Gesundheitswesen -
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de - Menschenwürdige Pflege - jetzt und überall -
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/

Presse
phpBB God
Beiträge: 14256
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Caritas-Altenheime in Mönchengladbach: Polizei ermittelt

Beitrag von Presse » 21.07.2010, 06:07

Mönchengladbach
Altenheime: Polizei ermittelt

VON INGE SCHNETTLER - zuletzt aktualisiert: 21.07.2010

Mönchengladbach (RP) Inzwischen liegen – laut Polizei – mehrere Strafanzeigen gegen den Caritasverband vor. Deshalb wird seit Dienstag in den Caritas-Seniorenzentren Giesenkirchen und Hehnerholt ermittelt.
...
Im Forum von RP-Online haben etliche Leser, viele davon offenbar Caritas-Insider, gefordert, in der Chefetage des Caritasverbandes gründlich aufzuräumen.
....
(mehr Informationen unter)
http://www.rp-online.de/niederrheinsued ... 84186.html

Razzia bei der Caritas
von Herbert Baumann

Die Polizei durchsucht die Häuser in Giesenkirchen und in Holt.
Mönchengladbach. Der Pflegeskandal im Caritas-Zentrum an der Konstantinstraße 263 in Giesenkirchen beschäftigt die Staatsanwaltschaft. Wegen eines „Pflegefehlers“ und des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung seien die Ermittler aktiv geworden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf WZ-Anfrage.
.... (mehr Informationen unter)
http://www.wz-newsline.de/?redid=893037

Karl Büser
Full Member
Beiträge: 112
Registriert: 14.11.2005, 09:10

Pflegemängel - Folgerungen durch die Caritas?

Beitrag von Karl Büser » 21.07.2010, 07:03

ProPflege hat geschrieben: ...... Es wird erneut darauf aufmerksam gemacht, dass Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk die Verantwortlichkeiten "ganz oben" hinsichtlich der beklagenswerten Pflegesituation mehrfach hinterfragt hat. Eine Antwort haben wir dazu bisher nicht erhalten. Wir machen daher darauf aufmerksam, dass wir insoweit an einer Aufklärung festhalten und ein "Aussitzen" in dieser Frage nicht für verantwortbar halten. Eine Befriedigung der Situation wird es ohne die Klärung solcher Fragestellungen nicht geben. Wir denken, dass insoweit spätestens bis nächste Woche eine Entscheidung möglich sein muss. ....
Eine Erneuerung im Caritas-Vorstands- bzw. Geschäftsführerbereich erscheint mir auch vorrangig wichtig. Es macht nämlich wenig Sinn, allein in den Wohnbereichen für eine verbesserte Pflege einzutreten (Auftrag von contec), sondern es müssen wohl diejenigen Dienstkräfte ausgetauscht werden, die die jetzige Pflegemisere durch Fehlentscheidungen und gravierende Kommunikationsmängel hervorbeschworen haben. Die Erneuerung ist auch geboten, um das erforderliche Vertrauen für einen Art Neuanfassung zu schaffen. Es geht letztlich auch um Genugtuung.
Wieviel pflegebedürftige BewohnerInnen sind in den vergangenen Monaten nicht gut versorgt worden, haben leiden müssen? Wieviel MitarbeiterInnen sind durch ungute Arbeitsbedingungen in die Krankheit getrieben worden. Das alles verlangt nach einer Bereinigung, die der Caritasverband bislang wohl nicht wirklich in Angriff genommen hat.
Interessant erscheint mir auch die Frage, wer alles von den Mängeln gewusst und geschwiegen hat.

Karl Büser
Die Würde des Menschen ist unantastbar - immer und ausnahmslos! Ich unterstütze daher Aktivitäten, die uns diesem Ziel näher bringen! Danke für Infos unter http://www.wernerschell.de

Antworten