Pflegemängel - Abhilfe?

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

Rosemarie Kämmerling

Umsetzung der Menschenwürde muss Vorrang haben

Beitrag von Rosemarie Kämmerling » 09.02.2006, 08:05

R. Koepp hat geschrieben: ... Auflagen, dass die Heime wirtschaftlich arbeiten müssen - und dieses kommt nicht aus der Feder der Heimbetreiber. Die Einahmen der Heimbetreiber sind fein säuberlich .... aufzuschlüsseln. ...
Hallo,

wenn wir uns bei der Beurteilung der Heime, dem Vorhalten der Heimträger, daran orientieren, was alles gesetzlich vorgegeben ist, hätten wir eine Diskussion über Pflegemängel überhaupt nicht nötig. Im Grundgesetz ist die Achtung der Schutz der Menschenwürde vorgegeben. Im Sozialgesetzbuch wird ständig auf die Umsetzung dieser Menschenwürde hingewiesen.

Nur - die Praxis sieht zum Teil ganz anders aus. Wenn man ganz vorsichtig argumentiert und seriöse Berichte und Studien liest, wird man unschwer erkennen, dass mindestens 10% der Heimbewohner mangelhaft versorgt sind. Dies wird von zahlreichen Politikers noch als untertrieben bezeichnet. Die Lage ist also viel schlimmer.

Merkwürdig ist dabei, dass es eine durchaus Heim gibt, die unter den ungünstigen Rahmenbedingungen dennoch einigermaßen ordentliche Pflegeleistungen abliefern und dabei wirtschaftlich arbeiten. Wenn also Heimbetreiber mit dem Wirtschaftlichkeitsgebot daher kommen, um ungünstige Pflegebedingungen zu rechtfertigen, sind das an den Haaren herbei gezogene Argumente.

Im Übrigen: die Achtung und der Schutz der Menschenwürde hat im Zweifel im Vorrang! So einfach ist das.

MfG
Rosemarie Kämmerling

H.P.

Die Pflege hat Probleme

Beitrag von H.P. » 10.02.2006, 08:42

Siehe auch die weiteren Beiträge unter

Die Pflege hat Probleme
http://www.kmvw.net/forum/viewtopic.php?t=3854

Horst aus Hessen

Pflegemängel - Petition fällig

Beitrag von Horst aus Hessen » 19.02.2006, 09:40

Über die vielen Mängel zur Pflege, zu diesem Pflegegesetz à la Seehofer & Blüm, zwei "christliche" Politiker der "praktizierenden Nächstenliebe", die sich heute gern als Sozialapostel aufstellen, ist auch hier zu recht sehr viel gesagt worden.

Ich empfehle diesem Forum, eine Öffentliche Petition an den Deutschen Bundestag zu richten unter Auflistung der z.T. menschenverachtenden Praktiken gegen Pflege- bzw. heimbetreuungsbedürftige Menschen, auch der Mißachtung vor der Lebensleistung unserer älteren Mitmenschen.

In diesem Sinne einen schönen Sonntag ( 19.2.2006 )

Ihr
Horst

SPIEGEL ONLINE

Patienten-Mord: Lebenslänglich für Bonner Altenpflegerin

Beitrag von SPIEGEL ONLINE » 23.02.2006, 07:21

SPIEGEL ONLINE, 22.02.2006
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Patienten-Mord: Lebenslänglich für Bonner Altenpflegerin
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Im Bonner Prozess gegen eine frühere Pflegeassistentin ist die 27-jährige Angeklagte wegen mehrfachen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Nach Ansicht des Gerichts war sie verantwortlich für den Tod von neun Patientinnen eines Altenheims.

Den vollständigen Artikel erreichen Sie im Internet unter der URL
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,402433,00.html

WernerSchell
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Heimbedingungen kontrollen - jeder muss mitwirken

Beitrag von WernerSchell » 24.02.2006, 15:52

Heimbedingungen kontrollen - jeder muss mitwirken!

Die Prüfung, ob sich Pflegeeinrichtungen an den Vorgaben orientieren, ist nicht einfach. Einmal gibt es die Heimaufsicht und dann der MDK - unterschiedlich wirkungsvoll tätig.
Daneben ist jeder aufgerufen, aufmerksam zu sein und zu erwägen, ob die Pflegebedingungen angemessen sind. Vor allem denken wir an die Angehörigen und das Pflegefachpersonal vor Ort, dass sich ggf. einbringen und die ordnungsgemäße Ausstattung mit Personal einfordern muss. Gibt es insoweit Zweifel oder gar Hilfsnotwendigkeiten wird sich der Pflege-Selbsthilfeverband e.V. ganz konkret reinhängen. Wir brauchen aber entsprechende Informationen!!
Alle sind aufgefordert, dabei mitzuwirken, jeder an seinem Platz. Dann werden wir schon entscheidende Verbesserungen auf den Weg bringen können.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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R.Koep
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Beitrag von R.Koep » 06.03.2006, 19:55

Sehr geehrte Damen und Herren ,

zum letzten Beitrag möchte ich folgendes Bemerken:

Bei Kontrollen des MDK`S wurde zwar die Qualität der Pflege beanstandet, aber die Unterbesetzung in dieser Einrichtung war für diese Kontrolle nicht interessant.
Mit freundlichen Grüßen
R.Koep

Dirk

Unterbesetzung deutlich machen & auf Notizen bestehen

Beitrag von Dirk » 07.03.2006, 14:18

R.Koep hat geschrieben:... Bei Kontrollen des MDK`S wurde zwar die Qualität der Pflege beanstandet, aber die Unterbesetzung in dieser Einrichtung war für diese Kontrolle nicht interessant. ...
Hallo,

wenn das so ist, sollte der MDK unmissverständlich auf die unzureichende Stellenbesetzung hingewiesen und darauf bestanden werden, dass das im Bericht erwähnt wird.
Macht doch einfach eine Mitteilung an den Pflege-Selbsthilfeverband e.V. ( http://www.pflege-shv.de ). Dieser Verband wird nach schon nachhaken.

MfG Dirk

DPV

Pflege - wenig Fachkräfte, vermehrt Missstände

Beitrag von DPV » 16.03.2006, 14:49

Pflege wird zum Problemfall – wenig Fachkräfte, vermehrt Missstände

Hannover (dpa) – Wund gelegene Patienten, irrtümlich falsch gegebene Medikamente, kaum Zeit für Gespräche – die bundesweit rund 1,2 Millionen Beschäftigten in der Alten- und Krankenpflege sind zunehmend überfordert. Verbände schlagen Alarm: «Es hapert in vielen Bereichen», bilanziert der Geschäftsführer des Deutschen Pflegeverbandes (DPV), Rolf Höfert.

Die Gesellschaft altert rasant. Problem: Die Älteren müssen von immer weniger Jüngeren betreut werden. Auch wenn im vergangenen Jahr rund 25 000 Stellen in der Pflege geschaffen worden seien, fehlten immer noch mehr als 200 000, mahnt Höfert.
Die Folge: «Es kommt im Pflegesystem immer mehr zu Konflikten. Vor allem bei Druckgeschwüren häufen sich die Fälle.» Jährlich entstehen 800 000 Druckgeschwüre, knapp 40 000 Patienten sterben sogar daran, sagt Höfert unter Berufung auf Studien zum Beispiel der Medizinischen Hochschule Hannover.

Lesen Sie hier weiter:
http://www.dpv-online.de/pdf/2006/pk0604.pdf

R.Koep
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wir brauchen PRAKTIKER an der Basis und keine Theoretiker

Beitrag von R.Koep » 16.03.2006, 16:58

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großen Bedauern kann man die oben geschilderten Sachverhalte in jeder Einrichtung beobachten, egal ob Krankenhaus oder Heim. Gerade nach der Heimpersonalverordnung arbeiten in vielen Einrichtungen gerade qualifizierte Kräfte und trotzdem geschehen solche Komplikationen.Ich weiß nicht warum das Wort Qualifikation immer mit der Qualität in Verbindung gesetzt wird.
Ich habe schon einmal berichtet, dass es Einrichtungen gibt, wo die Kräfte so qualifiziert sind, dass keiner mehr die Basisarbeit machen möchte (z:B. Waschen), ist das in den Einrichtungen so gewollt?
Ich kenne aus politischen kKeisen die Auffassungen, dass die Pflegekräfte noch qualifizierter werden sollen, die Aufnahmeanforderungen an den Schulen werden schon angehoben, aber ich finde, wir brauchen PRAKTIKER an der Basis und keine Theoretiker.

Mit freundlichen Grüßen
R.Koep

SWR - Report Mainz

Menschen qualvoll am Fixiergurt erstickt

Beitrag von SWR - Report Mainz » 10.04.2006, 07:37

Todesfälle in Pflegeheimen beschäftigt die Münchener Justiz – alte Menschen qualvoll am Fixiergurt erstickt.

Staatsanwaltschaft München nimmt nach REPORT MAINZ Recherchen bereits abgeschlossenes Ermittlungsverfahren wieder auf

Mainz. Eine Reihe von Todesfällen in Pflegeeinrichtungen im Raum München beschäftigt nach einem Bericht des ARD Politikmagazins REPORT MAINZ die Behörden. Nach einer Untersuchung des Instituts für Rechtsmedizin in München hatten sich seit März 2005 sechs alte Menschen in Pflegeeinrichtungen an so genannten Fixiergurten stranguliert. Damit wurden sie an Bett oder Rollstuhl gebunden. Nach Erkenntnissen von Professor Andrea Berzlanovich erstickten sie qualvoll, erdrosselt durch den Gurt.

Die Professorin untersucht die Todesfälle, die nachweislich im Zusammenhang mit einer Fixierung stehen im Rahmen einer Studie und will dazu noch die Obduktionen der letzten zehn Jahre durchgehen. Bislang hat sie allein im Bereich der Rechtsmedizin der Universität München 32 solcher Fälle entdeckt.

Dazu gehört der Erstickungstod einer 83-jährigen Münchenerin im April des vergangenen Jahres. Sie war in einem Caritas-Heim mit einem Bauchgurt fixiert worden, nachts aus dem Bett gerutscht und erstickt. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelte nur wenige Wochen und stellte das Verfahren ein.

Nachdem REPORT MAINZ der Staatsanwaltschaft München I seine Recherchen vorgelegt hat, will die Strafverfolgungsbehörde ihre Ermittlungen nun wieder aufnehmen, wie Oberstaatsanwalt Anton Winkler erklärte: „Ich denke, dass hier nochmals Ermittlungen aufgenommen werden müssen.“ So findet sich zum Beispiel in der Pflegedokumentation der 83-jährigen getöteten Frau eine Aktennotiz, die der Staatsanwaltschaft bis dahin offensichtlich nicht bekannt war. Darin habe der Arzt der alten Frau geäußert, dass wenn sie „einen Bauchgurt habe, ein Bettgitter nicht nötig sei“, erklärt die Caritas.

Ein fehlendes Bettgitter ist nach Erkenntnissen von Andrea Berzlanovic immer wieder der Grund, warum sich fixierte alte Menschen strangulieren. Der Gurt-Hersteller fordert in seinen Sicherheitshinweisen genau das Gegenteil. Andrea Berzlanovich: „ Diese 6 Fälle, die ich im letzten Jahr untersucht habe, könnten noch leben, wenn das Gurtsystem richtig angewendet worden wäre.

Quelle: Pressemitteilung von Report Mainz vom 6.2.2006
http://www.swr.de/report/aktuell/index.html

H.P.

Tod durch Bauchgurt? Empfehlungen des BfArM

Beitrag von H.P. » 14.04.2006, 12:30

Tod durch Bauchgurt?

Dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, kurz BfArM sind Fälle bekannt geworden, in denen Menschen, die mit einem Bauchgurt fixiert waren, tot vor ihren Betten aufgefunden wurden. Laut BfArM waren die Bauchgurte von der Taille in den Thoraxbereich gerutscht und hatten die Patienten stranguliert. Um dieses Risiko zu vermeiden, hat das BfArM einige Empfehlungen ausgesprochen.

Bauchgurte, die keine seitlichen Rückenvorrichtungen haben oder bei denen die zugehörigen Vorrichtungen separat beiliegend geliefert wurden, sind zurückzurufen oder es sind dauerhaft und fest am Bauchgurt angebrachten Vorrichtungen nachzurüsten.
Zukünftig sind Bauchgurte zur Patientenfixierung im Bett derart zu konstruieren, dass ein Verrutschen in den Thoraxbereich sicher verhindert wird. Am Bauchgurt integrierte seitliche Rückhaltevorrichtungen sind beizubehalten.
Die Patientenfixierung darf nur in Betten mit durchgehenden Seitengittern erfolgen, die Gitter sind hochzustellen.
Die Patientenfixierung im Bett darf nur durch Personal, das im Umgang mit dem Produkt geschult wurde, durchgeführt werden.
Die Anwender sind über diese Produkte sowie über das korrekte Anlegen der Fixiergurte zu informieren, um eine fachgerechte Durchführung der Fixierung sicherzustellen.

Quelle: Zeitschrift "Die Schwester Der Pfleger", 06/2004

WernerSchell
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Pflegemängel – Neue alarmierende Berichte!

Beitrag von WernerSchell » 17.06.2006, 11:17

Pflegemängel – Neue alarmierende Berichte!

Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat eine Studie betr. „Soziale Menschenrechte älterer Personen in Pflege“ vorgelegt. Darin wird erneut verdeutlicht, dass die Pflege-Rahmenbedingungen in Deutschland mangelhaft sind und dringend einer Verbesserung bedürfen.
Näheres zur Studie und zu inzwischen vorliegenden Stellungnahmen dazu finden Sie unter
viewtopic.php?t=4715

Einen Pressetext
„Ambulante Pflege oft mangelhaft! - Ersatzkassen: Kündigungsrecht stärker nutzen!“
finden Sie unter
viewtopic.php?t=4712
Dieser Text und die zugrunde liegenden Feststellungen zeigen ebenfalls eklatante Pflegemängel auf.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Pat.Verf. Newsletter

Menschlichkeit ist auch ein organisatorisches Problem

Beitrag von Pat.Verf. Newsletter » 26.06.2006, 07:12

Menschlichkeit ist auch ein organisatorisches Problem

Stellungnahme zu:
Verwirrt, verschwunden, verbrüht, verstorben – Häufung von tragischen Fällen in Berliner Einrichtungen innerhalb weniger Tage

Noch sind es, mit einer wohl zufälligen Häufung in der Hauptstadt, noch tragische Einzelfälle. Sie werfen jedoch dringende Fragen nach der Qualität der Krankenhaus und Pflegeheimversorgung auf. Geht es doch um schwache Menschen, die sich nicht mehr selbst helfen, teilweise gar nicht mehr artikulieren konnten.
Wie berichtet, war ein 63-jähriger demenzkranker Mann am 16. Juni im Klinikum Neukölln verschwunden. Obwohl das Personal und auch die Polizei nach dem Patienten suchten, konnte er nicht gefunden werden. Erst nach sechs Tagen entdeckte man den Mann tot in einem Technikraum, der nicht verschlossen gewesen war. Und an der Charité steckte ein 68-jähriger, an den Rollstuhl gefesselter Mann 80 Stunden lang in einem Fahrstuhl fest, bevor er bemerkt und befreit wurde.

Ein weiterer Fall beschäftigt zur Zeit die Berliner Staatsanwaltschaft: Der schreckliche Tod des 79 Jahre alten Gerhard B. Er konnte nach einem vor Jahren erlittenen Schlaganfall nicht mehr sprechen und sich nicht mehr bewegen. Ein mittlerweile suspendierter Pfleger des Pflegeheims „Am Märchenbrunnen“ hatte den Mann in eine Badewanne mit viel zu heißem Wasser gesetzt. Gerhard B. verbrühte sich und starb kurz darauf in einem Krankenhaus. - Dieser Fall scheint sich allen allgemeinen Kriterien zu entziehen und liegt bisher noch im Dunkeln.

Ansonsten kristallisiert sich heraus, dass allgemeinmedizinische Stationen nicht auf „Weglauftendenzen“ verwirrter Menschen vorbereitet sind, dass Krankenhausmitarbeiter/innen im speziellen Umgang mit dementen Patienten dringend geschult werden müssen. Auch die Auslagerung von Dienstleistungen wie z. B. der technischen Überwachung im Zuge der Klinikprivatisierung wird beklagt. So würde das Stammpersonal der Klinik die Kontrolle über das Ganze verlieren: die Techniker - früher Kollegen die jeder kannte - sind heute anonym und fremd.

Als erste Konsequenz hat die Berliner Charité-Leitung eine Dienstanweisung erlassen, die Ärzte und Pflegekräfte verpflichtet, hilflose Personen nicht mehr unbeaufsichtigt zu lassen. Außerdem soll sofort recherchiert werden, wenn ein Patient verloren geht.
Die zunehmende Zahl älterer Patienten mit prinzipiell nicht vollständig heilbaren Krankheitsbildern bedeutet, dass auf die Krankenhäuser andere Herausforderungen zu kommen. Auf verwirrte Patienten aufzupassen, behinderte und hilflose Personen nicht einfach abzustellen, wenn sie zu einer Untersuchung in eine andere Station gefahren werden müssen, bräuchte natürlich mehr und qualifizierteres Krankenhauspersonal. Aber es geht nicht darum, in eine bestehendes System einfach immer mehr Geld zu pumpen.

Alle im Gesundheits- und Pflegebereiche, auch die ambulanten und stationären Hospize, werden sich darauf einzustellen haben: In Deutschland wird der Anteil der Menschen mit Demenz von derzeit rund 1 Millionen bis 2050 auf das Doppelte ansteigen. Dies hat die Alzheimer-Gesellschaft hochgerechnet. Auch altersverwirrte Menschen erleiden einen Herzinfarkt, sind dabei zuckerkrank, gehbehindert oder sonst wie mehrfach krank (multimorbid) – und werden schließlich Sterbende sein. Diese Menschen brauchen mehr Aufmerksamkeit und Fürsorge, und zwar lange vor ihrem Tod bzw. einem begleiteten Sterben.

Deshalb sind prinzipiell neue, übergreifende Betreuungsformen gefragt. Und neue Ideen. Experten schlagen elektronische Armbänder für gefährdete Patienten vor, damit man sie stets orten kann. Auch darüber gilt es schnell nachzudenken. In einigen Einrichtungen für Demenzkranke haben sich offenbar Sensoren bewährt, die ein optisches oder akustisches Signal geben, wenn jemand durch die Tür geht.

Prinzipiell muss Menschlichkeit (und die Würde des Patienten sowie der Respekt vor seinem Selbstbestimmungsrecht) o r g a n i s i e r t werden. Durch optimale Verhaltensabläufe und Abstimmungen über verschiedene Bereiche hinweg. Es reicht nicht, dass vielleicht jeder einzelne seiner Berufsgruppe für sich genommen korrekt seine Pflicht tut. Statt eingefahrener Automatismen der Verantwortungslosigkeit für das Ganze brauchen wir Konzepte für ein gemeinsames Handeln - im Sinne des einzelnen Patienten.

Sie können hier eine Zusammenstellung des Newsletterteams patientenverfuegung.de zu Reaktionen auf die jüngsten Ereignisse in Berlin lesen:

http://www.patientenverfuegung.de/pv/detail.php?uid=417

Quelle: PATIENTENVERFUEGUNG NEWSLETTER vom 25.6.2006

Presse
phpBB God
Beiträge: 14256
Registriert: 10.11.2006, 12:44

"Krankmachende Pflege" - Pflegemängel

Beitrag von Presse » 17.11.2007, 07:10

"Krankmachende Pflege"

Michael de Ridder, Leiter der Rettungsstelle des Vivantes Klinikum am Urban in Kreuzberg, zeigt es trotzdem – um deutlich zu machen, wie Pflegemängel ...
...
Das solche Zustände in Deutschland möglich sind, ist ein Skandal“ Geschwüre, Abszesse, Stürze: Michael de Ridder, Leiter der Rettungsstelle des Klinikums am Urban, wird täglich mit Betreuungsmängeln konfrontiert ....
(weiter lesen unter)
http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2421732

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