Mehr Pflege im Krankenhaus? - Situationsbericht des DBfK

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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Mehr Pflege im Krankenhaus? - Situationsbericht des DBfK

Beitrag von Presse » 17.12.2009, 14:01

Mehr Pflege im Krankenhaus? DBfK veröffentlicht Situationsbericht der Pflege in den Kliniken

In drei Meinungsumfragen unter seinen Mitgliedern im Verlauf des Jahres 2009 hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) die Situation der Pflege in den deutschen Krankenhäusern erfragt. Das Ergebnis: Die von der Politik versprochene und durch ein zweckgebundenes Sonderprogramm bereitgestellte Entlastung kommt aus verschiedenen Gründen bisher kaum bei der Pflege an. Der Situationsbericht mit den Ergebnissen der Umfragen wird anlässlich des zu Ende gehenden ersten Förderjahres veröffentlicht und ist als Download unter http://www.dbfk.de abrufbar:

„Mehr Pflege im Krankenhaus?
Beobachtungen von DBfK-Mitgliedern zur Situation der Klinikpflege
im Verlauf des Jahres 2009“.

http://www.dbfk.de/download/download/Me ... enhaus.pdf

Seit März 2009 ist es in Kraft: das Förderprogramm zur Entlastung der Pflegekräfte in den deutschen Krankenhäusern als Bestandteil des Krankenhausfinanzierungs-reformgesetzes. Auslöser war die politische Erkenntnis gewesen, dass der Verschleiß der Pflegenden durch drastischen Personalabbau bei gleichzeitig kontinuierlich steigendem Arbeitsvolumen dramatische Formen angenommen hatte. Die Versorgungsqualität war gesunken, die Sicherheit von Patienten wie Mitarbeitern nicht mehr gewährleistet. Vor diesem Hintergrund hat die vorige Bundesregierung die 90%ige Finanzierung von 17.000 zusätzlichen Pflegestellen in den Krankenhäusern veranlasst, verteilt auf drei Jahre bis 2011. Die Fördermittel können von den Kliniken im Rahmen ihrer Budgetverhandlungen abgerufen werden und sind zweckgebunden für eine höhere Pflegekapazität (die Fördermittel dürfen ausschließlich für zusätzliche Pflegefachkräfte genutzt werden, dazu sind Nachweise zu erbringen).

Der erhebliche Gegenwind vor Inkrafttreten des Gesetzes und der Widerstand gegen die Zweckbindung ließen befürchten, dass die Notwendigkeit einer Entlastung der Pflege von vielen Krankenhausträgern nicht gesehen würde. Den DBfK hat deshalb interessiert, a) ob die Mittel abgerufen, und b) für welche Zwecke sie verwendet wurden. Sollte das Programm greifen, müsste dies am Ende des ersten Förderjahres von Patienten wie Mitarbeitern zu spüren sein. Dass dazu aber noch deutlich Anpassungs- und Optimierungsbedarf bleibt, bevor das Programm seine positiven Effekte voll entfalten kann, zeigt der Bericht anhand von Beispielen sehr plastisch.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V.
Salzufer 6, 10587 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder noch mehr Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Mit freundlichen Grüßen
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Salzufer 6 | 10587 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77 | Umsatzsteuer Id.Nr. DE 114235140

Quelle: Pressemitteilung vom 17.12.2009
Zuletzt geändert von Presse am 02.08.2010, 18:31, insgesamt 2-mal geändert.

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Würdige Pflege braucht würdige Arbeitsbedingungen

Beitrag von Presse » 17.12.2009, 18:02

Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung:
Würdige Pflege braucht würdige Arbeitsbedingungen / Politik in der Pflicht, Programm für mehr Pflegestellen vorm Scheitern zu bewahren

Berlin. "Das Sonderprogramm der alten Bundesregierung, innerhalb von drei Jahren 17.000 neue Pflegestellen an deutschen Krankenhäusern zu schaffen, steht kurz vor dem Scheitern. Das ist fatal, denn würdige Pflege braucht würdige Arbeitsbedingungen. Gerade die Schwerstkranken, die besondere Zuwendung und Pflege im Krankenhaus bräuchten, leiden darunter, dass die Pflegenden unter enormem Druck stehen und körperlich wie seelisch an ihre Grenzen gehen müssen", mahnt der Geschäftsführende Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, Eugen Brysch. Der Berliner Tagesspiegel hatte heute berichtet, anderthalb Jahre nach Start des Sonderprogramms habe sich mehreren Umfragen zufolge die Situation nicht verbessert.

"Die Pflege bleibt Hauptaufgabe für die Politik", erklärt Brysch. "In der Vergangenheit sind die falschen Akzente gesetzt worden. Seit Mitte der 90er Jahre wurden an deutschen Krankenhäusern zwar 19.000 neue Arztstellen geschaffen, aber rund 50.000 Pflegestellen gestrichen. Angesichts dessen wäre das Sofortprogramm ohnehin nur ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen. Nötig sind umfassende Konzepte und entschlossenes Handeln. Die schwarz-gelbe Koalition ist in der Pflicht."

Hintergrund
Die gemeinnützige und unabhängige Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung ist die Sprecherin der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern und unterhält das bundesweit einzigartige Hospiz- und Patientenschutztelefon sowie die Schiedsstelle Patientenverfügung.

Quelle: Pressemitteilung vom 17.12.2009
Bei Rückfragen und Interview-Wünschen:
Matthias Hartmann: Tel.: 030/ 28 44 48 4 - 2 hartmann@hospize.de
http://www.hospize.de

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Krankenhäuser: Sonderprogramm Pflege

Beitrag von Presse » 02.08.2010, 18:35

Dtsch Arztebl 2010; 107(30)

Hibbeler, Birgit
Krankenhäuser: Sonderprogramm Pflege mit erster Bilanz
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=77678

Bericht des GKV-Spitzenverbandes zum Pflegesonderprogramm
http://www.gkv-spitzenverband.de/upload ... _13887.pdf

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