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Pflegefehler: Personalmangel & Arbeitsverdichtung

Verfasst: 05.11.2009, 17:07
von Presse
Studie:
Personalmangel und Arbeitsverdichtung verursachen Pflegefehler

Bremen. Arbeitsverdichtung, zu wenig Zeit und Personalmangel sind aus Sicht von Pflegekräften die häufigsten Ursachen für Fehler bei ihrer Arbeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung der Hochschule Bremen unter 1100 Mitarbeitern von 76 Altenheimen und Krankenhäusern.
Dies sei die erste bundesweite Studie zu diesem Thema, sagte Projektleiterin Monika Habermann am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Es habe sich gezeigt, dass sich das Pflegepersonal oft nicht traue, offen über Fehler zu sprechen. Ein besseres Fehlermanagement könne es jedoch nur in einem angemessenen Arbeitsumfeld geben. Da sei die Politik gefragt.

Details zur Studie lesen Sie in den Print-Ausgaben von CAREkonkret

Quelle: Mitteilung vom 5.11.2009
Vincentz Network, Hannover, http://www.vincentz.net

Pflegefehler - Personalmangel verantwortlich

Verfasst: 06.11.2009, 07:46
von Gaby Modig
Fehlendes Pflegepersonal - Politik ist klar gefordert

Die Medien berichten lebhaft. Wird vielleicht wieder ein Skandal in der Pflege vermutet?

Tatsache ist, dass nach einer aktuellen Studie die Arbeitsverdichtung für die meisten Pflegefehler verantwortlich gemacht werden muss.

Arbeitsverdichtung, zu wenig Zeit und Personalmangel sind aus Sicht von Pflegekräften die häufigsten Ursachen für Fehler bei ihrer Arbeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung der Hochschule Bremen unter 1.100 Mitarbeitern von 76 Altenheimen und Krankenhäusern.

Dies sei die erste bundesweite Studie zu diesem Thema, sagte Projektleiterin Monika Habermann am 5.11.2009 der Deutschen Presse-Agentur - dpa. Es habe sich gezeigt, dass sich das Pflegepersonal oft nicht traue, offen über Fehler zu sprechen. Ein besseres Fehlermanagement könne es jedoch nur in einem angemessenen Arbeitsumfeld geben. Da sei die Politik gefragt.


Gaby Modig

Pflegefehler, Fehlerkultur und Fehlermanagement

Verfasst: 09.11.2009, 12:16
von Presse
"Pflegefehler, Fehlerkultur und Fehlermanagement in stationären Versorgungseinrichtungen"

Seit Dezember 2007 führt das Zentrum für Pflegeforschung und Beratung (ZePB) der Hochschule Bremen unter dem Titel „Pflegefehler, Fehlerkultur und Fehlermanagement in stationären Versorgungseinrichtungen“ das bundesweit erste große Forschungsprojekt zum Thema Fehler in der Pflege durch.

Mit der Untersuchung wurde unter anderem das Ziel verfolgt, aus Sicht von Pflegenden deren Fehlerwahrnehmung, erinnerte Fehlerhäufigkeiten sowie verschiedene Arten von Fehlern zu erfahren. Zu diesem Zweck wurde unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Monika Habermann eine schriftliche Befragung von 1.100 Pflegenden aus insgesamt 76 Einrichtungen (30 Krankenhäusern und 46 Pflegeheimen) durchgeführt.

Die Ergebnisse der Untersuchung wurden am 6. November 2009 im World Trade Center Bremen vorgestellt:
http://www.hs-bremen.de/internet/de/ein ... 19933.html

Weitere Informationen zur Untersuchung unter http://www.zepb.de/de/projekte.html

Pflege unter Druck - Defizite im Umgang mit Fehlern

Verfasst: 15.02.2010, 18:07
von Presse
Ärzte Zeitung, 15.02.2010

Pflege unter Druck: Ist ein Fehler passiert, wird zu selten daraus gelernt
Eine Studie des Zentrums für Pflegeforschung in Bremen zeigt Defizite im Umgang mit Fehlern. Pannen bei der Medikation sind am häufigsten.


Von Christian Beneker

BREMEN. "Falsche Infusionslösung verabreicht", "unvollständige Übergabe" oder "Mahlzeit zu schnell gereicht" - eine Studie des Zentrums für Pflegeforschung an der Bremer Universität (ZePB) offenbart Pflegefehler in Klinik und Pflegeeinrichtung - und den mangelhaften Umgang mit ihnen.
.... (mehr)
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=588292

Pflegefehler - Personalmangel verantwortlich

Verfasst: 05.03.2010, 08:28
von Cicero
Gaby Modig hat geschrieben: Arbeitsverdichtung, zu wenig Zeit und Personalmangel sind aus Sicht von Pflegekräften die häufigsten Ursachen für Fehler bei ihrer Arbeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung der Hochschule Bremen .... Ein besseres Fehlermanagement könne es jedoch nur in einem angemessenen Arbeitsumfeld geben. Da sei die Politik gefragt.
Dass es einen eklatanten Personalmangel in der Pflege gibt, dürfte mittlerweile allen Verantwortlichen bekannt sein. Dass darauf die vielfältig entstehenden Mängel in der Versorgung zurückzuführen sind, ist wohl auch weitgehend unbestritten.
Wenn es aber einen Personalmangel gibt, muss dieses Problem aufgegriffen und einer Lösung zugeführt werden. So einfach erscheint mir das. Ich denke, dass Thema gehört in die nächste Pflegereform, und zwar an oberster Stelle der Reformnotwendigkeiten. Die Familien-Pflegezeit kann in diesem Zusammenhang nur ein Nebenthema sein. Dazu gibt es ja schon gehörig Beiträge.

Cicero

Personalnachwuchs im Gesundheitswesen fördern

Verfasst: 11.03.2010, 17:00
von Presse
Personalnachwuchs im Gesundheitswesen fördern, Arbeitsbedingungen verbessern
Fachberufekonferenz diskutiert Herausforderungen der Zukunft


„Eine Gesellschaft des langen Lebens braucht genügend Angehörige der Gesundheitsberufe, damit eine gute Patientenversorgung sichergestellt werden kann. Aber bereits heute bleiben in ländlichen Regionen Deutschlands Arztsitze unbesetzt, Krankenhausärzte fehlen, und in der pflegerischen Versorgung herrscht Personalknappheit bei gleichzeitig weiter steigender Arbeitsbelastung“, warnte Dr. Cornelia Goesmann, Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, bei der 22. Sitzung der Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen in Berlin. Wegen der Altersstruktur der Beschäftigten und des zu erwartenden Rückgangs von Fachkräften aufgrund der kommenden geburtenschwachen Jahrgänge wird sich diese Situation noch verschärfen. „Es ist dringend erforderlich, schnell Gegenmaßnahmen einzuleiten, damit uns das notwendige Personal nicht wegbricht“, forderte Goesmann.

Dass aufgrund der demografischen Entwicklung akuter Handlungsbedarf besteht, bestätigten auf der Tagung Dr. Markus Heckmann vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg sowie Prof. Dr. Bärbel-Maria Kurth vom Robert-Koch-Institut in Berlin in zwei Fachvorträgen. Die Vertreter von 40 Berufsverbänden appellieren deshalb an die Politik, dringend die Arbeits- und Vergütungsbedingungen der Gesundheitsberufe sowie die Personalschlüssel zu verbessern, damit die Arbeitsplätze für Berufseinsteiger wieder attraktiver werden.
Die Gesundheitsberufe stellten aber auch klar, dass sie die Patientenversorgung durch die Entwicklung eigener Konzepte der interprofessionellen Kommunikation und der patientenorientierten Prozessorganisation optimieren wollen. Wichtige Vorarbeiten hierfür wurden in den vergangenen Monaten in verschiedenen berufsübergreifenden Arbeitsgruppen der Fachberufekonferenz geleistet. Dort wurden unter anderem Aufgaben, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten der Gesundheitsberufe unter den derzeitigen Rahmenbedingungen benannt. Dies soll dazu beitragen, die Schnittstellen- und Koordinationsprobleme in der Patientenversorgung im Sinne einer besseren Aufgabenverteilung im Konsens zu klären. Von besonderem Interesse waren dabei die Vorschläge für ein besseres Versorgungsmanagement im ambulanten und stationären Bereich sowie die Pläne für eine Internetplattform zur Berufsinformation von Berufsinteressenten sowie Auszubildenden und Schülern.

Begrüßt wurde auch die Initiative der Bundesärztekammer für eine interprofessionelle Fortbildungsreihe. Die neu konzipierte Reihe startet unter Beteiligung zahlreicher Berufsgruppen am 24. April 2010 in Berlin mit einer Veranstaltung zur Langzeitversorgung von Schlaganfallpatienten. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen der multiprofessionellen Kooperation und Koordination im Versorgungsprozess. In diesem Zusammenhang kündigte die Bundesärztekammer die Erarbeitung eines interprofessionellen Curriculums zum Case Management noch in diesem Jahr an. Hieran sollen die Fachberufe ebenfalls beteiligt werden.

Quelle: Pressemitteilung der Bundesärztkammer vom 11.03.2010