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Aggression & Gewalt in der Pflege - Richtiges Verhalten?

Verfasst: 20.08.2009, 06:57
von WernerSchell
Buchtipp!
Uwe Schirmer / Michael Mayer / Jörg Vaclav / Wolfgang Papenberg / Veronika Martin / Franz Gaschler / Seli Özköylü:
Prävention von Aggression und Gewalt in der Pflege
Grundlagen und Praxis des Aggressionsmanagements für Psychiatrie und Gerontopsychiatrie
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Näheres hier:
http://www.wernerschell.de/Buchtipps/ag ... pflege.php

Gewalt in der Pflege

Verfasst: 17.11.2009, 09:33
von berni01
Sie schreiben hier, man soll Fälle von Gewalt in der Pflege aufdecken.
Wie sieht es dann mit dem Arbeitgeber aus?

Ich habe einen solchen Fall meinen Arbeitgeber mitgeteilt.
Fazit:
Ich bekomme jetzt eine Kündigung, weil ich etwas gesagt habe.
Vertrauensbruch usw.
Der Arbeitgeber möchte ja nicht sein Gesicht verlieren.
Ich habe diese FÄLLE jetzt meinem Rechtsanwalt übergeben.
Auch wenn ich meine Arbeit dadurch verlieren sollte, muss man Pflegebedürftige schützen.
Ich werde auch mal alt und möchte nicht misshandelt werden.

Mängel (zunächst) immer betriebsintern benennen

Verfasst: 17.11.2009, 10:03
von Rauel Kombüchen
Hallo Berni,

da Du den genauen Sachverhalt nicht beschrieben hast, ist es schwierig, etwas zu sagen. Mitteilungen über Mängel sind zunächst immer betriebsintern zu benennen / zu diskutieren. Wer mit negativen Informationen an die Öffentlichkeit geht, hat arbeitsrechtlich schlechte Karten. Siehe auch die Hinweise in diesem Forum unter
viewtopic.php?t=10925&highlight=%DCberlastung
viewtopic.php?t=10388&highlight=%DCberlastungsanzeige
Sofern Deine Hinweise regelgerecht erfolgt sind, darf es keine Sanktionen / Kündigung geben.
Möglicherweise ist es sinnvoll, Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk zu informieren. Dort kann man vielleicht ergänzend helfen.

MfG Rauel

Missstände, Gewalt etc. - richtig agieren

Verfasst: 17.11.2009, 15:45
von PflegeCologne
Hallo Berni,

bei Kritik im Betrieb oder gar bei Anzeigen bezüglich Gewalt etc. kann es arbeitsrechtliche Folgerungen geben. Diese sollte man tunlichst vermeiden, ohne damit den "Kopf in den Sand zu stecken".
Wenn es von Dir Hinweise zum Geschehensablauf geben sollte, könnte man hier vielleicht raten, was jetzt zu tun ist.
Rauel hat schon allgemeine Verweisungen auf Texte eingestellt. Der Fall "Heinisch" (aus Berlin) hat deutlich gemacht, worauf man achten sollte.

Viele Grüße
Pflege Cologne

Brigitte Heinisch kämpft weiter

Verfasst: 25.01.2010, 08:17
von WernerSchell
Frau Brigitte Heinisch kämpft in ihrer Arbeitsrechtssache weiter und hatte jetzt vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einen ersten Erfolg zu verbuchen. Ihre Beschwerde wurde dort angenommen. Die Bundesrepublik Deutschland muss sich nun im Verfahren zur Sache äußern. Man darf über die weitere Behandlung der Streitsache gespannt sein. Wir werden hier weiter informieren.

Werner Schell

Aggressionen durch die Pfleglinge

Verfasst: 09.12.2012, 11:24
von Presse
Gewalt in der Pflege / Sehr viele Pflegekräfte haben schon Aggressionen durch die Pfleglinge erlebt

Baierbrunn (ots) - Die meisten Pflegekräfte haben es schon erlebt:
78 Prozent waren in den vergangenen 12 Monaten Aggressionen und Gewalt durch zu Betreuende ausgesetzt. Das berichtet die "Apotheken-Umschau" unter Berufung auf eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. 1973 Mitarbeiter gaben dafür Auskunft über ihre Erfahrungen. Vor allem Pflegekräfte unter 30 Jahren und Mitarbeiter in der stationären Pflege älterer Menschen waren betroffen.

Dieser Text ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.

Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 12/2012 A liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Quelle: Pressemitteilung vom 09.12.2012 Wort und Bild - Apotheken Umschau
Pressekontakt: Ruth Pirhalla
Tel. 089 / 744 33 123
Fax 089 / 744 33 459
E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de
http://www.wortundbildverlag.de
http://www.apotheken-umschau.de

Gewalt gegen Rettungs- und Pflegekräfte

Verfasst: 20.12.2012, 11:41
von Presse
Gewalt gegen Rettungs- und Pflegekräfte / Prävention kann Risiko eines Übergriffs verringern

Berlin (ots) - Die Zahl von Bedrohungen und Übergriffen gegenüber Rettungs- und Pflegekräften ist seit Jahren konstant hoch. Das geht aus einer statistischen Auswertung der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen hervor. Allein im Jahr 2011 gab es 602 meldepflichtige Arbeitsunfälle durch "Gewalt, Angriff oder Bedrohung durch betriebsfremde Personen".

Gewalt am Arbeitsplatz tritt vorwiegend in Form von Bedrohungen, Belästigungen und Beleidigungen auf, aber auch tätliche Angriffe auf Beschäftigte kommen vor. Betroffen sind vor allem Berufe mit direktem Kundenkontakt wie Verkäufer, Krankenpfleger, Schaffner, Bus- oder Taxifahrer, aber auch Sicherheits- und Wachleute: Das Risiko einem gewaltsamen Übergriff ausgesetzt zu sein, ist in diesen Berufen besonders hoch.

Die Folgen von gewalttätigen Übergriffen seien nicht zu unterschätzen, sagte Prof. Dr. Dirk Windemuth vom Institut für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG): "Neben körperlichen Verletzungen leiden Betroffene häufig an massiven psychischen Beeinträchtigungen und verlieren ihr Vertrauen in die soziale Umwelt. Darüber hinaus führen die krankheitsbedingten Fehlzeiten zu erheblichen betriebs- und volkswirtschaftlichen Einbußen."

Um die Wahrscheinlichkeit eines gewaltsamen Übergriffs zu verringern, kommen verschiedene Arbeitsschutzmaßnahmen in Betracht.
Im Arbeitsumfeld helfen bauliche Maßnahmen, zum Beispiel Schutzwände, Sicherheitsglas oder Notausgänge. Es sollte gut erreichbare Fluchtwege geben, hilfreich kann es auch sein, die unmittelbare Zugänglichkeit zum Arbeitsplatz einzuschränken. Durch Zugangskontrollen kann vermieden werden, dass Waffen oder andere gefährliche Gegenstände mitgeführt werden. Notrufsysteme wie ein sogenannter "Panikknopf" sollen einerseits den Sicherheitsdienst oder die Polizei alarmieren, andererseits helfen sie anderen Mitarbeitern, die Gefahr zu erkennen, Hilfe zu holen und sich in Sicherheit zu begeben.

Für Rettungskräfte wie Notärzte oder die freiwillige Feuerwehr sind solche Maßnahmen natürlich im Einsatz keine Lösung. Allerdings könnten schon einfache Maßnahmen in der Arbeitsorganisation die tägliche Arbeit sicherer machen, so Windemuth: "Das Personal sollte umfassend informiert und qualifiziert sein, um in Krisensituationen richtig zu reagieren. So sollten potenziell gefährdete Arbeitnehmer regelmäßig in Sicherheitsfragen beraten werden und in Deeskalationsseminaren die Bewältigung schwieriger und bedrohlicher Situationen mit Kunden üben." Ähnliches gilt für die Pflege, wie Andreas Boldt von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) erklärt: "Gewalt und Aggression in Pflegekontexten entwickelt sich in der Regel aus der Interaktion von Pflegekraft und Betreuten. Wichtig ist deshalb eine regelmäßige innerbetriebliche Auseinandersetzung mit ihren Erscheinungsformen und Ursachen sowie mit möglichen Präventions- und Notfallmaßnahmen."

Weitere Informationen

- Thema "Gewalt und Mobbing in der Arbeitswelt":
http://www.dguv.de/inhalt/praevention/t ... /index.jsp

- Thema Gewalt und Aggression in Pflege- und Betreuungsberufen:
http://www.bgw-online.de , Suchstichwort: Gewalt

Quelle: Pressemitteilung vom 20.12.2012 Pressekontakt:
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Pressestelle Stefan Boltz
Tel.: 030 288763768
Fax: 030 288763771
E-Mail: presse@dguv.de