Gesundheitspolitik
Merkel stoppt Gesetzgebung für eine sichere Finanzierung der Krankenhäuser
Als „skandalös und nicht nachvollziehbar“ kritisierte Ellen Paschke, Gesundheitsexpertin im Bundesvorstand der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), das völlig unerwartete Veto der Bundeskanzlerin im gerade beginnenden Gesetzgebungsverfahren für eine sichere Finanzierung der Krankenhäuser. „Mit diesem Schritt lässt die Kanzlerin das Pflegepersonal im Regen stehen“, betonte Paschke und forderte Angela Merkel auf, ihre Blockade aufzugeben, damit das Gesetzgebungsverfahren noch in diesem Jahr zügig abgewickelt werden könne.
Der gestoppte Entwurf des Gesundheitsministeriums sollte unter anderem die Einstellung von 21.000 neuen Pflegekräften für die Krankenhäuser ermöglichen. Damit hatte Gesundheitsministerin Schmidt auf die Klagen über eine völlig unzureichende Personalausstattung in den Krankenhäusern reagiert, da die Arbeitsbelastung der Pflegekräfte auch die hohe Qualität der Krankenhäuser gefährde.
Paschke wies darauf hin, dass ein Missverhältnis zwischen Personalausstattung und Versorgungsbedarf bestehe. Grund dafür sei die Unterfinanzierung der Krankenhäuser. Seit über 15 Jahren dürften die Ausgaben der Krankenkassen für die Krankenhausbehandlung nicht stärker steigen als die Löhne und Gehälter, aus denen die Kassen ihre Beitragseinnahmen erhalten. Zudem bekämen die Krankenhäuser nicht die ausreichenden Fördermittel, um erforderliche Investitionen zu tätigen. „Die Krankenhäuser können sich nicht am eigenen Schopf aus dieser Situation befreien. Sie brauchen die Unterstützung der Politik“, forderte das ver.di-Bundesvorstandsmitglied.
Seit Mitte der 90er Jahre wurden in den Krankenhäusern rund 100.000 Stellen abgebaut, allein beim Pflegepersonal mehr als 50.000 Stellen. Gleichzeitig hat die Zahl der stationär behandelten Patienten um 670.000 zugenommen.
Quelle: Pressemitteilung vom 24.7.2008
Herausgeber:
V.i.S.d.P.: Harald Reutter
ver.di-Bundesvorstand
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10179 Berlin
Tel.: 030/6956-1011 bzw. -1012
Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Pflegekollaps mit katastrophalen Folgen - Alarm !!!
Moderator: WernerSchell
Lasst die Krankenhäuser nicht sterben!
Lasst die Krankenhäuser nicht sterben!
Seit Jahren wird den Krankenhäusern in Deutschland eine finanzielle Daumenschraube angelegt. Wer in die Krankenhäuser geht, sieht, dass die Schmerzgrenze nicht nur erreicht, sondern schon lange überschritten ist! Das Personal ist überstrapaziert!
Wie Notwendig mehr Personal in den Krankenhäusern wäre, zeigt die ehemalige Pflegepersonalverordnung. Hier hatte der Gesetzgeber tatsächlich einmal auf die Personallage in den Krankenhäusern reagiert und (fast) angemessen den Personalbedarf in den Krankenhäusern geregelt. Als man aber feststellte, dass eine angemessene Personalausstattung auch Geld kostet (welch Überraschung), wurde die Pflegepersonalverordnung schnell wieder Kalt gestellt und der Personalbestand beim Pflegepersonal wieder auf „Anhaltszahlen“ aus den 60ern abgesenkt.
Kostendisziplin und hohe Effizienz haben ihre Früchte getragen. Als Dank wurde den Krankenhäusern zusätzlich noch ein Sonderopfer abverlangt.
Will die Bundesregierung tatsächlich, dass die Krankenhäuser finanziell Ausbluten? Auch Krankenhäuser sind von den allgemeinen Kostensteigerungen betroffen. Energie und Lebensmittel wurden teurer, Personalkosten sind gestiegen (Allerdings deutlich hinter anderen Gehaltsabschlüssen zurückbleibend). Die Mehrwertsteuer wurde von der Bundesregierung, die ja gleichzeitig den Krankenhäusern das Sparen verordnet hat, erhöht. Woher soll aber das benötigte Geld kommen?
Wir fordern eine angemessene finanzielle Ausstattung der Krankenhäuser und keine Haushaltssanierung auf Kosten von Patienten und Personal.
Lasst die Krankenhäuser nicht sterben!
Quelle: Mitteilung vom 9.8.2008
Verband kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Rheinland-Westfalen-Lippe
Weißenburger Str. 12 * 44135 Dortmund * Tel. 0231/579743* Fax:0231/579754
Seit Jahren wird den Krankenhäusern in Deutschland eine finanzielle Daumenschraube angelegt. Wer in die Krankenhäuser geht, sieht, dass die Schmerzgrenze nicht nur erreicht, sondern schon lange überschritten ist! Das Personal ist überstrapaziert!
Wie Notwendig mehr Personal in den Krankenhäusern wäre, zeigt die ehemalige Pflegepersonalverordnung. Hier hatte der Gesetzgeber tatsächlich einmal auf die Personallage in den Krankenhäusern reagiert und (fast) angemessen den Personalbedarf in den Krankenhäusern geregelt. Als man aber feststellte, dass eine angemessene Personalausstattung auch Geld kostet (welch Überraschung), wurde die Pflegepersonalverordnung schnell wieder Kalt gestellt und der Personalbestand beim Pflegepersonal wieder auf „Anhaltszahlen“ aus den 60ern abgesenkt.
Kostendisziplin und hohe Effizienz haben ihre Früchte getragen. Als Dank wurde den Krankenhäusern zusätzlich noch ein Sonderopfer abverlangt.
Will die Bundesregierung tatsächlich, dass die Krankenhäuser finanziell Ausbluten? Auch Krankenhäuser sind von den allgemeinen Kostensteigerungen betroffen. Energie und Lebensmittel wurden teurer, Personalkosten sind gestiegen (Allerdings deutlich hinter anderen Gehaltsabschlüssen zurückbleibend). Die Mehrwertsteuer wurde von der Bundesregierung, die ja gleichzeitig den Krankenhäusern das Sparen verordnet hat, erhöht. Woher soll aber das benötigte Geld kommen?
Wir fordern eine angemessene finanzielle Ausstattung der Krankenhäuser und keine Haushaltssanierung auf Kosten von Patienten und Personal.
Lasst die Krankenhäuser nicht sterben!
Quelle: Mitteilung vom 9.8.2008
Verband kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Rheinland-Westfalen-Lippe
Weißenburger Str. 12 * 44135 Dortmund * Tel. 0231/579743* Fax:0231/579754
Wie teuer ist menschliche Zuneigung? Zeitmangel!
"Wie teuer ist menschliche Zuneigung?"
Patienten und Pflegekräfte leiden unter Zeitmangel im Krankenhaus
Von Karsten Packeiser
Mainz (epd). »Am meisten fehlt uns die Zeit zum Zuhören«, klagt André Weber-Gemmel: »Dabei wollen die Leute doch so viel erzählen.« Seit 35 Jahren arbeitet der Stationsleiter am Krankenhaus von Idar-Oberstein schon in der Pflege. Der Zeitdruck für Krankenschwestern und -pfleger ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. .... (weiter lesen unter)
http://www.epd.de/sozial/sozial_index_59475.html
Patienten und Pflegekräfte leiden unter Zeitmangel im Krankenhaus
Von Karsten Packeiser
Mainz (epd). »Am meisten fehlt uns die Zeit zum Zuhören«, klagt André Weber-Gemmel: »Dabei wollen die Leute doch so viel erzählen.« Seit 35 Jahren arbeitet der Stationsleiter am Krankenhaus von Idar-Oberstein schon in der Pflege. Der Zeitdruck für Krankenschwestern und -pfleger ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. .... (weiter lesen unter)
http://www.epd.de/sozial/sozial_index_59475.html
Wie sieht es im Pflegealltag wirklich aus?
DBfK-Online-Umfrage:
Wie sieht es im Pflegealltag wirklich aus?
Erste Zwischenergebnisse aus dem Bereich Krankenhausversorgung – Arbeitssituation und Rahmenbedingungen der Pflegenden erschreckend
Die katastrophale Lage in den Einrichtungen des Gesundheitswesens spiegelt eine aktuelle Meinungsumfrage des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe e.V. (DBfK) wider. „Die Lage ist dramatisch, sowohl für die Beschäftigten in den Pflegeberufen als auch für die Patienten“, sagt Johanna Knüppel, Referentin im DBfK Bundesverband.
Im Zwischenergebnis berichten die 2000 Teilnehmer aus dem Bereich Krankenhaus:
- 32,3% erwägen die Berufsaufgabe und den Wechsel in eine andere Tätigkeit mehrfach wöchentlich bis täglich.
- 42,5% würden die eigenen Angehörigen, Freunde oder Bekannte nicht im eigenen Arbeitsbereich versorgen lassen
- 71,7% sehen die Attraktivität des Pflegeberufes für junge Generationen in den kommenden 10 Jahren drastisch verschlechtert.
82,5% sind der Meinung, dass die Personalausstattung im eigenen Arbeitsbereich nicht ausreichend ist. „Wir wissen von unseren Mitgliedern über die zum Teil haarsträubenden Arbeitsbedingungen“, so Johanna Knüppel. Im Mittel versorgt eine Pflegende 12 Patientinnen verantwortlich pro Schicht und leistet 6 Aufnahmen / Entlassungen (je nach Schichtform und Arbeitsbereich streut der Wert entsprechend). Im vergangenen Jahr sind die Teilnehmer im Mittel 6mal zur Arbeit gegangen, obwohl sie mit Rücksicht auf die eigenen Gesundheit hätten zuhause bleiben sollen.
Über zwei Drittel der Teilnehmer (66,8%) sind mehrfach wöchentlich bis täglich mit widersprüchlichen Arbeitsanweisungen konfrontiert, erhalten wichtige Informationen unzureichend oder zu spät und mehr als die Hälfte der Teilnehmer haben fast nie eine geregelte und vollständige Pause. Dies führt im Ergebnis dazu, dass 69,2% der Meinung sind, dass sich die Pflegequalität im vergangenen Jahr verschlechtert hat.
„Diese Befunde unterstreichen den dringenden Handlungsbedarf zur Verbesserung der Personalsituation im Krankenhausbereich“, so Gudrun Gille, Präsidentin des Berufsverbands. Die in der Gesetzgebung derzeit geplante (teilfinanzierte) Schaffung von zusätzlichen 17.000 Stellen könne nur ein erster Schritt zur Bewältigung der Krise sein.
Der DBfK führt im Auftrag der Agnes-Karll-Gesellschaft für Gesundheitsbildung und Pflegeforschung mbH eine Meinungsumfrage zu Personalausstattung, behindernden Faktoren in der täglichen Arbeitssituation und Zukunft der Pflegeberufe durch. Die Teilnahme erfolgt anonym und nur über das Internet auf der Homepage des DBfK http://www.dbfk.de. Die Meinungsumfrage schließt zum 28. Februar. Eine vollständige Analyse aller drei Versorgungsbereiche Krankenhaus, stationäre und ambulante Pflege erscheint im April 2009.
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V.
Salzufer 6, 10587 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder noch mehr Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.
Quelle: Pressemitteilung - übersandt am 2.2.2009
DBfK-Bundesverband e. V.
Susanne Adjei
Sozialmanagerin
Tel.: +49 30 21 9157- 0
Fax: +49 30 21 9157-77
Salzufer 6
10587 Berlin
http://www.dbfk.de
Wie sieht es im Pflegealltag wirklich aus?
Erste Zwischenergebnisse aus dem Bereich Krankenhausversorgung – Arbeitssituation und Rahmenbedingungen der Pflegenden erschreckend
Die katastrophale Lage in den Einrichtungen des Gesundheitswesens spiegelt eine aktuelle Meinungsumfrage des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe e.V. (DBfK) wider. „Die Lage ist dramatisch, sowohl für die Beschäftigten in den Pflegeberufen als auch für die Patienten“, sagt Johanna Knüppel, Referentin im DBfK Bundesverband.
Im Zwischenergebnis berichten die 2000 Teilnehmer aus dem Bereich Krankenhaus:
- 32,3% erwägen die Berufsaufgabe und den Wechsel in eine andere Tätigkeit mehrfach wöchentlich bis täglich.
- 42,5% würden die eigenen Angehörigen, Freunde oder Bekannte nicht im eigenen Arbeitsbereich versorgen lassen
- 71,7% sehen die Attraktivität des Pflegeberufes für junge Generationen in den kommenden 10 Jahren drastisch verschlechtert.
82,5% sind der Meinung, dass die Personalausstattung im eigenen Arbeitsbereich nicht ausreichend ist. „Wir wissen von unseren Mitgliedern über die zum Teil haarsträubenden Arbeitsbedingungen“, so Johanna Knüppel. Im Mittel versorgt eine Pflegende 12 Patientinnen verantwortlich pro Schicht und leistet 6 Aufnahmen / Entlassungen (je nach Schichtform und Arbeitsbereich streut der Wert entsprechend). Im vergangenen Jahr sind die Teilnehmer im Mittel 6mal zur Arbeit gegangen, obwohl sie mit Rücksicht auf die eigenen Gesundheit hätten zuhause bleiben sollen.
Über zwei Drittel der Teilnehmer (66,8%) sind mehrfach wöchentlich bis täglich mit widersprüchlichen Arbeitsanweisungen konfrontiert, erhalten wichtige Informationen unzureichend oder zu spät und mehr als die Hälfte der Teilnehmer haben fast nie eine geregelte und vollständige Pause. Dies führt im Ergebnis dazu, dass 69,2% der Meinung sind, dass sich die Pflegequalität im vergangenen Jahr verschlechtert hat.
„Diese Befunde unterstreichen den dringenden Handlungsbedarf zur Verbesserung der Personalsituation im Krankenhausbereich“, so Gudrun Gille, Präsidentin des Berufsverbands. Die in der Gesetzgebung derzeit geplante (teilfinanzierte) Schaffung von zusätzlichen 17.000 Stellen könne nur ein erster Schritt zur Bewältigung der Krise sein.
Der DBfK führt im Auftrag der Agnes-Karll-Gesellschaft für Gesundheitsbildung und Pflegeforschung mbH eine Meinungsumfrage zu Personalausstattung, behindernden Faktoren in der täglichen Arbeitssituation und Zukunft der Pflegeberufe durch. Die Teilnahme erfolgt anonym und nur über das Internet auf der Homepage des DBfK http://www.dbfk.de. Die Meinungsumfrage schließt zum 28. Februar. Eine vollständige Analyse aller drei Versorgungsbereiche Krankenhaus, stationäre und ambulante Pflege erscheint im April 2009.
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V.
Salzufer 6, 10587 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder noch mehr Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.
Quelle: Pressemitteilung - übersandt am 2.2.2009
DBfK-Bundesverband e. V.
Susanne Adjei
Sozialmanagerin
Tel.: +49 30 21 9157- 0
Fax: +49 30 21 9157-77
Salzufer 6
10587 Berlin
http://www.dbfk.de
Pflege wirklich notleidend
Kenner der Szene wurden von dem Untersuchungsergebnis des DBfK nicht überrascht. Die Verhältnisse in der Pflege sind in der Tat schlimmer, als gemeinhin angenommen. Mitteilungen über solche Situationen werden auch systematisch unterdrückt. Leitende Krankenpflegekräfte geben nach außen nicht zu, was wirklich los ist. Sie fürchten, wegen Versagen in ein schlechtes Licht zu geraten. Im Übrigen geht es immer um den vorauseilenden Gehorsam. Es geht hier auch um Marketing. Welches Krankenhaus will zugeben, dass die eigene Pflege notleidend ist ?Presse hat geschrieben: ... Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe, der die Umfrage initiiert hat, sprach von „katastrophalen Ergebnissen“ und der Bestätigung von „zum Teil haarsträubenden Arbeitsbedingungen“. Die Lage sei „sehr viel dramatischer als in der Bevölkerung bekannt“, sagte Verbandsreferentin Johanna Knüppel der Zeitung...
Daher muss die Kritik "von außen" in die Gesellschaft und an die politisch Verantwortlichen heran getragen werden. Das ist bitter nötig! Die Lage ist wirklich nicht gut!
Rob
Das Pflegesystem muss dringend zukunftsfest reformiert werden!