Arbeitsstellen für Betreuungassistenten lt. §87b Abs.3 SGBXI

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

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Vochallensis
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Arbeitsstellen für Betreuungassistenten lt. §87b Abs.3 SGBXI

Beitrag von Vochallensis » 15.07.2009, 11:11

Arbeitsstellen für Betreuungassistenten lt. § 87b Abs.3 SGB XI

Hallo Ihr Lieben,

wie ich schon erwähnt habe, beginne ich eine Qualifizierung zum Betreuungsassistenten im August diesen Jahres. Nun habe ich mich schon mal auf die Suche gemacht und mich nach passenden Stellenangeboten umgeschaut. In der Jobbörse der Arbeitsagentur kann man zwar den Begriff "Betreuungsassistent" eingeben, bekommt aber Stellen von Heilerziehungspflgehelfern angezeigt, was ja nun doch etwas unterschiedlich ist.

Da ich sicherlich nicht der einzige hier im Forum bin, der die Qualifizierung zum Betreuungsassistenten macht und dann auf Stellensuche ist, wäre es vielleicht sehr hilfreich auf viele Augen zurückzugreifen.

Also, solltet Ihr irgendwie, irgendwo eine Stellenausschreibung zum Betreuungsassistenten sehen, schreibt es hier rein. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich und vielleicht somit auch die anderen Stellensucher unterstützen könntet eine Stelle zu finden.

Vielleicht kann Herr Schell einen Extratread einfügen.

Herzlichen Dank an alle und Grüße aus Hannover

Ulli

thorstein
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Beitrag von thorstein » 15.07.2009, 14:43

Ich würde hier zu Initiativbewerbungen raten. Es könnte durchaus sein, dass Heime erst aufgrund einer interessanten Bewerbung einen Betreungsassistenten beantragen.

Gaby Modig
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Betreuungsassistentenqualifizierung - Eigentiniative

Beitrag von Gaby Modig » 15.07.2009, 15:18

Hallo Ulli,
ich würde auch auf Eigeniniative setzen und bei Heimträgern, Schulen für Altenpflege bzw. Wohlfahrtsverbänden nachfragen.
Vielleicht sollte man auch einmal persönlich in der zuständigen Agentur für Arbeit vorsprechen und dort Erkundigungen einziehen, was die Fachleute raten. Die Erlebnisse in dieser Behörde könnte man dann hier einmal vorstellen.
Eine andere - etwas kritische - Nachfrage wäre vielleicht auch beim Bundesarbeitsministerium nicht verkehrt - per E-Mail möglich - nach dem Motto, es gibt nicht genügend Anlauf- bzw. Informationsstellen für Interessenten.
MfG
Gaby
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tafkav
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Beitrag von tafkav » 17.07.2009, 18:57

@ Uli: Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen.

Als Einrichtungsleitung kann ich nur sagen, dass die Fluktiation bei den Betreuungsassistenten recht hoch ist.

Leider stellt sich zu oft heraus, dass viele BA´s den Anforderungen nicht gewachsen sind.

Bedingt durch die Jahresverträge würde ich dir auf jeden Fall empfehlen, Initiativbewerbungen zu schreiben. Ich halte die Chance, in einer Einrichtung eingestellt zu werden, für recht hoch.

Liebe Grüße
Andreas

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Fluktuation bei Betreuungsassistenten

Beitrag von Vochallensis » 30.07.2009, 12:13

tafkav hat geschrieben:@ Uli: Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen.
Als Einrichtungsleitung kann ich nur sagen, dass die Fluktiation bei den Betreuungsassistenten recht hoch ist.
Leider stellt sich zu oft heraus, dass viele BA´s den Anforderungen nicht gewachsen sind.
Bedingt durch die Jahresverträge würde ich dir auf jeden Fall empfehlen, Initiativbewerbungen zu schreiben. Ich halte die Chance, in einer Einrichtung eingestellt zu werden, für recht hoch.
Liebe Grüße
Andreas
Hallo Andreas,

wieso ist denn die Fluktuation hoch? Ich meine, bevor man die Qualifizierung macht, absolviert man doch ein Praktikum und sollte dort feststellen, dass der Job etwas für mich ist, oder eben auch nicht.

Achja, noch eine kurze Frage: Was verdient denn eine Betreuungskraft so ungefähr???

Danke schon mal für Deine Antwort

Ulli

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Beitrag von www.Menschenpflege.de » 30.07.2009, 19:06

Die Bezeichnung Betreuungsassistenten kann dazu führen, dass diese Kräfte letztlich doch nicht allein zur Betreuung sondern für die Direkte Pflege zuständig sind.

Dank der Refinanzierung über § 87 SGB XI kann wohl eine relativ gute
Bezahlung von Betreuungsassistenten erwartet werden. Selbiges habe ich
aber nur gehört und kann es nicht schriftlich belegen. Immerhin wird deutlich wohin die Reise wieder geht: Die dreijährige Pflegeausbildung,
die bes. in der Altenpflege sehr viele sozialpflegerische Inhalte enthält,
wird durch Kurzqualifizierungen beschnitten. Dreijährig ausgebildete
Pflegekräfte sind ganzheitlich orientiert ausgebildet worden. Entsprechend
des Altenpflegegesetzes übernehmen sie natürlich sozialpflegerische Aufgaben wie Betreuungs- und Beratungsfunktionen. Wozu daher noch
Betreuungsassistenten? Ist das wohl der selbe Grund, weswegen plötzlich
der Hauptschulabschluss als Voraussetzung für die dreijährige Pflegeausbildung genügt?

Rob Hüser
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Mehr Zuwendung, aber auch mehr Fachpflege

Beitrag von Rob Hüser » 31.07.2009, 06:00

Betreuungsassistenten sollen eigentlich keine Pflegekräfte ersetzen. Denn sie dürfen nicht pflegen, sie sind nur für zusätzliche Betreuungsaufgaben zuständig, die bisher nicht oder nur unvollkommen wahrgenommen werden konnten. Betreuungsassistenten müssen das vorhandene Fachpersonal ergänzen und nicht etwa ersetzen. Wer auf der Heimträgerseite meint, dass diese Assistenten zu billigen Hilfskräften mutieren können, ist auf dem Holzweg. Dem wird Einhalt zu gebieten sein. Grundsätzlich brauchen wir mehr ordentlich bezahlte Pflegefachkräfte und nicht weniger oder Ersatz durch Billigkräfte.

Das meint ganz früh:
Rob Hüser
Das Pflegesystem muss dringend zukunftsfest reformiert werden!

Bettina Olbing
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Re: Mehr Zuwendung, aber auch mehr Fachpflege

Beitrag von Bettina Olbing » 01.08.2009, 08:33

Rob Hüser hat geschrieben: .... Betreuungsassistenten sollen eigentlich keine Pflegekräfte ersetzen. Denn sie dürfen nicht pflegen, sie sind nur für zusätzliche Betreuungsaufgaben zuständig, die bisher nicht oder nur unvollkommen wahrgenommen werden konnten. Betreuungsassistenten müssen das vorhandene Fachpersonal ergänzen und nicht etwa ersetzen. Wer auf der Heimträgerseite meint, dass diese Assistenten zu billigen Hilfskräften mutieren können, ist auf dem Holzweg. Dem wird Einhalt zu gebieten sein. Grundsätzlich brauchen wir mehr ordentlich bezahlte Pflegefachkräfte und nicht weniger oder Ersatz durch Billigkräfte. ...
Hallo Rob,
hallo Forum,
Betreuungsassistenten (BT) können sehr hilfreich wirken und sollten daher das vorhandene Fachpersonal unterstützen. Umfassende Kompetenzen haben die BT aber nicht, so dass dieser Personenkreis das Pflegefachpersonal nicht ersetzen kann. Wir müssen aufpassen, dass die BT nicht zur Billigpflege missbraucht werden.
MfG Bettina
Pro Pflege - was denn sonst!

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Re: Mehr Zuwendung, aber auch mehr Fachpflege

Beitrag von Vochallensis » 01.08.2009, 11:52

Hallo Rob,
hallo Forum,Betreuungsassistenten (BT) können sehr hilfreich wirken und sollten daher das vorhandene Fachpersonal unterstützen. Umfassende Kompetenzen haben die BT aber nicht, so dass dieser Personenkreis das Pflegefachpersonal nicht ersetzen kann. Wir müssen aufpassen, dass die BT nicht zur Billigpflege missbraucht werden.
MfG Bettina
Hallo Bettina,

ich werde eine Qualifikation zum BT beginnen und freue mich auch schon darauf. Da ich schon in der Pflege tätig war (ungel. Pflegehilfskraft) weiß ich, auf was ich mich einlassen kann und was nicht. Ich werde mich jedenfalls davor hüten, irgendwelche pflegerische Maßnahmen durchzuführen. Sicher es wird mir nicht immer gelingen, da die Übergänge von der Betreuung zur Pflege doch fliessend sein werden (können). Jedenfalls sollte jeder BT wissen was zu seinen Aufgaben gehört und was nicht. Die Pflegeprofis sollten mal aufhören auf den BT´s herumzuhacken, uns schlechter zu machen, als wir sind und ihren Job in "Gefahr" zu sehen.

Ulli

Gaby Modig
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Betreuungsassistenten mit wichtigem Aufgabenfeld

Beitrag von Gaby Modig » 02.08.2009, 06:51

Guten Morgen Ulli, Bettina ...,

ich sehe auch die große Gefahr, dass die "Betreuungsassistenten" (BT) zu "Billigkräften" missbraucht werden. Denn es gibt schon erste Berichte darüber, dass BT auch in der Pflege eingesetzt werden mit dem Hinweis, man könnte betreuende Zuwendung und Pflege nicht einfach trennen. Das gehe ineinander über. Ich sehe schon in solchen Hinweisen den Versuch, alles in einen Topf zu werfen.
BT haben ein eigenes Aufgabenfeld, das eigentlich ihre ganze Kraft erfordert. Insoweit sind BT bitter nötig und wichtig. Deshalb hat ja auch der Gesetzgeber 2008 dieses neue berufliche Arbeitsfeld geschaffen.
Es ist nun auch Sache der BT am jeweiligen Arbeitsplatz auf die eigentliche Berufsaufgabe abzustellen und der klammheimlichen Übernahme in die Pflege zu widerstehen.

Mit freundlichen Grüßen
Gaby

Siehe auch die Informationen zu Demenz - Betreuungshilfen
viewtopic.php?t=12502
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

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