Kusch gibt öffentlich Suizidbegleitung bekannt
Verfasst: 06.07.2008, 20:22
Hamburger EX-Justizsenator gibt öffentlich Suizidbegleitung bekannt
Vermutlich ein Zufall, aber doch von bemerkenswerter zeitlicher Nähe:
Gerade drei Tage ist es her, dass die Debatte im Deutschen Bundestag darauf schließen lässt, dass es wohl wahrscheinlich keine Einigung für ein Patientenverfügungsgesetzt geben dürfte. Damit hätten es Bürger/innen u. a. in der Hand gehabt, später einmal wirklich verlässlich auf lebenserhaltende medizinische Maßnahmen verzichten und in ihrem Sinne würdig sterben zu können. Wobei uns dies per Patientenverfügung - auch ohne Gesetz - zwar heute schon prinzipiell möglich ist - aber doch mit einem existentiellen Fragezeichen verbunden bleiben soll (was moralisch noch nie geschadet haben soll).
Konservative Abgeordnete begründen dies heute nicht mehr offen religiös mit der Unverfügbarkeit über das eigene Leben, sondern mit angeblich gutmeinendem staatlichen Lebensschutz.
Heute gibt der ehemalige Hamburger Justiz-Senator Roger Kusch (2002-2006) bekannt, dass ein von seinem Verein entwickelter Infusionskasten zur Selbsttötung erstmals zum Einsatz gekommen ist. Sicher auch eine "Selbstinszenierung" von Kusch (der sich im übrigen als gläubigen evangelischen Christen bezeichnet). Sicher wird die Empörung darüber sehr groß sein - insbesondere bei denjenigen, die qua Einschränkung der Patientenverfügung ihre persönliche Vorstellung einer "Kultur" des Sterben bis zum bitteren Ende auch allen anderen in unserem Land aufzwingen wollen.
Doch vielleicht wird es in Gesellschaft und Bevölkerung zunehmend Versuche geben, sich auch ganz anders - ohne politische Erlaubnis - zu helfen.
Quelle Frankfurter Allgemeine Zeitung (faz.net) und Video "Interview mit R. Kusch"
http://www.faz.net/s/Rub77CAECAE94D7431 ... googlefeed
-------------------
Siehe auch Hamburger Morgenpost vom 30.6.06:
ER HAT ES GETAN
<< ... Es sei das erste Mal, dass in Deutschland offiziell Sterbehilfe auf diese Weise geleistet wurde, so sein Sprecher Guy Seidel. Jetzt droht Kusch Ärger: Die Staatsanwaltschaft wird prüfen müssen, ob es sich um Beihilfe oder unterlassene Hilfeleistung handelt.
Wer die Frau ist, die mit Kuschs Unterstützung starb, ist nicht bekannt, auch nichts über ihre Krankheit. Auf dem Foto, das der Presse zur Verfügung gestellt wurde, ist zu sehen, wie sie dem Ex-Senator vertrauensvoll ihr Fotoalbum zeigt. Der einstige politische Weggefährte von Bürgermeister Ole von Beust soll mit ihr über Wochen immer wieder Gespräche geführt haben. Außerdem seien medizinische und psychiatrische Gutachten eingeholt worden. ...
Der Ex-Senator ist überzeugt, dass sein Handeln richtig und auch völlig legal ist. Beihilfe zum Suizid, und darum handele es sich hier, sei nicht strafbar, meint er. Widersprüchliche Angaben gibt es dazu, ob die Tötungsmaschine im aktuellen Fall überhaupt zum Einsatz kam ... >>
Für Montag, den 30.6. hat Kusch zu einer Pressekonferenz eingeladen.
Quelle: http://www.mopo.de/2008/20080630/hambur ... getan.html
Quelle: NL patientenverfuegung.de vom 29.6.2008
http://www.patientenverfuegung.de
Vermutlich ein Zufall, aber doch von bemerkenswerter zeitlicher Nähe:
Gerade drei Tage ist es her, dass die Debatte im Deutschen Bundestag darauf schließen lässt, dass es wohl wahrscheinlich keine Einigung für ein Patientenverfügungsgesetzt geben dürfte. Damit hätten es Bürger/innen u. a. in der Hand gehabt, später einmal wirklich verlässlich auf lebenserhaltende medizinische Maßnahmen verzichten und in ihrem Sinne würdig sterben zu können. Wobei uns dies per Patientenverfügung - auch ohne Gesetz - zwar heute schon prinzipiell möglich ist - aber doch mit einem existentiellen Fragezeichen verbunden bleiben soll (was moralisch noch nie geschadet haben soll).
Konservative Abgeordnete begründen dies heute nicht mehr offen religiös mit der Unverfügbarkeit über das eigene Leben, sondern mit angeblich gutmeinendem staatlichen Lebensschutz.
Heute gibt der ehemalige Hamburger Justiz-Senator Roger Kusch (2002-2006) bekannt, dass ein von seinem Verein entwickelter Infusionskasten zur Selbsttötung erstmals zum Einsatz gekommen ist. Sicher auch eine "Selbstinszenierung" von Kusch (der sich im übrigen als gläubigen evangelischen Christen bezeichnet). Sicher wird die Empörung darüber sehr groß sein - insbesondere bei denjenigen, die qua Einschränkung der Patientenverfügung ihre persönliche Vorstellung einer "Kultur" des Sterben bis zum bitteren Ende auch allen anderen in unserem Land aufzwingen wollen.
Doch vielleicht wird es in Gesellschaft und Bevölkerung zunehmend Versuche geben, sich auch ganz anders - ohne politische Erlaubnis - zu helfen.
Quelle Frankfurter Allgemeine Zeitung (faz.net) und Video "Interview mit R. Kusch"
http://www.faz.net/s/Rub77CAECAE94D7431 ... googlefeed
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Siehe auch Hamburger Morgenpost vom 30.6.06:
ER HAT ES GETAN
<< ... Es sei das erste Mal, dass in Deutschland offiziell Sterbehilfe auf diese Weise geleistet wurde, so sein Sprecher Guy Seidel. Jetzt droht Kusch Ärger: Die Staatsanwaltschaft wird prüfen müssen, ob es sich um Beihilfe oder unterlassene Hilfeleistung handelt.
Wer die Frau ist, die mit Kuschs Unterstützung starb, ist nicht bekannt, auch nichts über ihre Krankheit. Auf dem Foto, das der Presse zur Verfügung gestellt wurde, ist zu sehen, wie sie dem Ex-Senator vertrauensvoll ihr Fotoalbum zeigt. Der einstige politische Weggefährte von Bürgermeister Ole von Beust soll mit ihr über Wochen immer wieder Gespräche geführt haben. Außerdem seien medizinische und psychiatrische Gutachten eingeholt worden. ...
Der Ex-Senator ist überzeugt, dass sein Handeln richtig und auch völlig legal ist. Beihilfe zum Suizid, und darum handele es sich hier, sei nicht strafbar, meint er. Widersprüchliche Angaben gibt es dazu, ob die Tötungsmaschine im aktuellen Fall überhaupt zum Einsatz kam ... >>
Für Montag, den 30.6. hat Kusch zu einer Pressekonferenz eingeladen.
Quelle: http://www.mopo.de/2008/20080630/hambur ... getan.html
Quelle: NL patientenverfuegung.de vom 29.6.2008
http://www.patientenverfuegung.de