Organspende als Gemeinschaftsaufgabe

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

Moderator: WernerSchell

DKG / DSO

Organspende als Gemeinschaftsaufgabe

Beitrag von DKG / DSO » 09.09.2003, 11:11

Organspende als Gemeinschaftsaufgabe

Gemeinschaftsaufgabe Organspende - Jahresbericht 2002 der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO)

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), die als Koordinierungsstelle gemäß § 11 des Transplantationgesetzes (TPG) beauftragt wurde, hat den aktuellen Jahresbericht 2002 zur Organspende und Transplantation in Deutschland veröffentlicht. Dieser enthält 45 kommentierte Grafiken mit Zahlen und Daten zur Organspende und zur Organtransplantation, die im Internet unter http://www.dso.de abgerufen werden können.
Die Anzahl der gespendeten Organe ist von 2001 auf 2002 um 2,2 % auf 3.162 Organe gesunken. Die aktuellen Daten zum ersten Halbjahr 2003 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2002 zeigen erfreulicherweise eine Aufwärtstendenz. Die für das Gesundheitswesen zuständigen Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren der Länder befassten sich auf der 76. Sitzung am 02./03. Juli 2003 mit dem Thema Organspende. In dem Beschluss zur „Intensivierung der Gemeinschaftsaufgabe Organspende“ werden „erhebliche Anstrengungen gefordert, um die Organspende bundesweit zu erhöhen und in allen Ländern auf ein vergleichbares hohes Niveau anzuheben. Deshalb wird von den Transplantationszentren, den anderen Krakenhäusern und der Koordinierungsstelle erwartet, dass sie ihre Zusammenarbeit weiter optimieren.“ In diesem Zusammenhang möchten wir nochmals auf die „Gemeinsamen Ziele und Empfehlungen der DKG, der Landeskrankenhausgesellschaften und der DSO zur Zusammenarbeit bei der Gemeinschaftsaufgabe Organspende und Organentnahme“ hinweisen.
Gleichzeitig möchten wir auf die Rufnummer des Infotelefons Organspende aufmerksam machen, das montags bis freitags von 9:00 bis 18:00 Uhr gebührenfrei unter 0800/9040400 erreichbar ist. Neben Informationen rund um das Thema Organspende können dort weitere Informationsbroschüren, Organspendeausweise, Jahresberichte der DSO etc. angefordert werden.
Die Organspendeausweise sind modifiziert worden:
-  die auf dem Organspendeausweis angegebene Stelle und Telefonnummer wurde durch das auf vertraglicher Grundlage eingerichtete Infotelefon Organspende abgelöst (vormals Auskunftsdienst des Arbeitskreises Organspende)
- es erfolgt eine verständlichere Darstellung der einzelnen Entscheidungsmöglichkeiten der potenziellen Spender
.
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft vom 04.09.2003, Frau Höchstetter
http://www.dkgev.de/1_org/RS244-02_DSO- ... ericht.htm

Gast

Zahl der Organspenden steigt leicht

Beitrag von Gast » 02.10.2003, 22:12

Zahl der Organspenden steigt leicht

MÜNSTER. „Wir verzeichnen in Deutschland seit kurzem einen leichten Trend zu vermehrten Organspenden.“ Das erklärte der Direktor der Klinik für Allgemeine Chirurgie des Universitätsklinikums Münster, Prof. Dr. med. Norbert Senniger, im Vorfeld der 12. Jahrestagung der Deutschen Transplantationsgesellschaft vom 2. bis 4. Oktober 2003 in Münster.

Allerdings gibt es in der Bundesrepublik nach Ansicht des Transplantationschirurgen hinsichtlich der Organspende weiterhin großen Aufklärungsbedarf. Während in Deutschland zwölf Organspenden auf eine Million Einwohner und Jahr kämen, seien es in Österreich oder Belgien fast doppelt so viele. Spitzenreiter in Europa ist Spanien mit 36 Spenden pro Jahr und Million Einwohnern.

Laut Senniger beträgt die durchschnittliche Überlebenszeit von Patienten mit einer Spenderniere zurzeit acht bis zehn Jahre, von Herztransplantierten ungefähr zwölf und von Lebertransplantierten etwa 15 Jahre, wobei es auch Transplantierte gebe, die über 20 Jahre mit einem Spenderorgan lebten. Aufgrund des Einsatzes noch nebenwirkungsärmerer Medikamente zur Unterdrückung der Immunreaktion könnten Organtransplantierte in Zukunft „auf eine noch einmal um die Hälfte höhere Lebenserwartung hoffen“, so Senniger. /hil

Quelle: http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=14073

Gast

Menschenleben retten durch Organspende!

Beitrag von Gast » 04.10.2003, 16:29

Menschenleben retten durch Organspende!
5. Europäischen Tags für Organspende und Transplantation

Anlässlich des "5. Europäischen Tags für Organspende und Transplantation" am 4. Oktober 2003 in Stockholm erklären der Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in der Enquête-Kommission "Ethik und Recht der modernen Medizin", Thomas Rachel MdB, und die zuständige Berichterstatterin für die Transplantationsmedizin in der Enquête-Kommission, Julia Klöckner MdB:

In Deutschland warten gegenwärtig etwa 14.000 schwerkranke Menschen auf ein Organ. Schätzungsweise wird die Nachfrage nach humanen Organen jährlich um 15% wachsen. Dennoch ist die Bereitschaft der Bevölkerung - nach dem Tod oder auch zu Lebzeiten - einem Mitmenschen mit einer Organspende zu helfen, im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Ländern geringer. Bereits 30% der Patienten auf den Wartelisten sterben, während sie auf die Transplantation warten. Deshalb muss man sich neuen Denk- und Handlungsansätzen öffnen.

In den vergangenen 20 Jahren haben sich Organtransplantationen in Deutschland bereits zum Standard der medizinischen Versorgung entwickelt. Dank des wissenschaftlichen Fortschritts liegt derzeit die Funktionsrate der implantierten Organe von postmortalen Spendern durchschnittlich nach fünf Jahren immerhin bei ca. 60%, die Überlebenschance mit transplantierten Organen von einem Lebendspender verhält sich noch besser. Nach der Einführung des Transplantationsgesetzes im Jahr 1997 ist die "Deutsche Stiftung Organtransplantation" mit der Koordinierung der Organspende post mortem und das Eurotransplant für die Organverteilung beauftragt worden. Im Jahr 2002 wurden in gut 40 Transplantationszentren insgesamt 3.690 Organübertragungen durchgeführt. Und einen Organspendeausweis kann man sich mittlerweile aus dem Internet in Sekunden herunterladen (http://www.akos.de/organspende/ausweis.html). Auch in Arztpraxen und Apotheken ist er erhältlich.

Obwohl nach einer Forsa-Umfrage von 2002 mehr als 80% der Bevölkerung die Organspende für sinnvoll halten, verfügen allerdings nur etwa 12% der Deutschen über einen Organspendeausweis. Aufgrund der langen Wartezeit - derzeit durchschnittlich etwa fünf Jahre - hat die Zahl der deutschen Patienten, die sich im Ausland ein Organ kaufen, trotz des Verbotes des Organhandels in den vergangenen Jahren zugenommen. In jüngster Zeit ist außerdem das Phänomen des so genannten "Organtourismus" in arme osteuropäische Länder wie Moldawien vermehrt publik geworden. Dagegen gibt es auf der europäischen Ebene jedoch noch keine einheitlichen Regelungen. Es ist wichtig, dass wir kranken Menschen durch Organspende und verbesserte medizinische Versorgung helfen. Dennoch sind wir strikt dagegen, dass aufgrund finanzieller Nöte Menschen dazu gezwungen werden, eigene Organe zu verkaufen und damit dem illegalen Organhandel Vorschub zu leisten.

Untersuchungen belegen, dass bei jährlichen 50.000 Todesfällen in deutschen Krankenhäusern in 10% der Fälle ein Hirntod eintritt. Bei konsequenter Umsetzung des Transplantationsgesetzes, nämlich die Prüfung der Zulässigkeit der Organentnahme in jedem Todesfall nach dem Hirntod, würden bei einer erhöhten Zustimmungsquote von 50% also genügend Organe für den Versorgungsbedarf zur Verfügung stehen. Im Jahr 2002 hatten sich in Deutschland jedoch nur etwa 17% der Spender zu Lebzeiten für eine Spende ausgesprochen.

Die Organspende ist eine verdienstvolle Tat, die als Ausdruck großherziger Solidarität gefördert werden sollte. Dabei müssen wir den mutmaßlichen Willen des Verstorbenen und potenziellen Lebendspenders unbedingt immer berücksichtigen. Hinsichtlich der großen Kluft zwischen der Nachfrage und dem Angebot von humanen Organen ist es von zunehmender Bedeutung, dass Mediziner und Forscher nach neuen Alternativen zu humanen Organen wie etwa Kunstorganen, künstlichen Organen und Tierorganen suchen. Forschungen und gesellschaftliche Aufklärungen in diesen Bereichen müssen in Zukunft verstärkt gefördert werden. Mit dem "5. Europäischen Tag für Organspende und Transplantation", der seit 1996 alle zwei Jahre in einem europäischen Land stattfindet, soll das Bewusstsein der Bevölkerung für die Organspende schärfen.

In der Enquête-Kommission "Ethik und Recht der modernen Medizin" wird das Thema "Transplantationsmedizin" einer der großen Schwerpunkte sein. Deshalb ist dazu Anfang des kommenden Jahres eine öffentliche Anhörung im Deutschen Bundestag geplant.

Quelle: Pressemitteilung vom 2.10.2003
Autor(en): Julia Klöckner, Thomas Rachel
CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
mailto:fraktion@cducsu.de
Politik mit Durchklick
http://www.cducsu.de

Gast

Organtransplantation und Organspende

Beitrag von Gast » 08.10.2003, 12:20

Fortschritte in der Medizin - fehlende Spender
GBE-Heft 17 "Organtransplantation und Organspende" erschienen

Ende 2001 warteten in Deutschland mehr als 9.000 Menschen auf eine Spenderniere. Mehr als 57.000 Menschen mussten sich regelmäßig der Dialyse unterziehen. Jedes Jahr kommen ca. 2.800 neue Anmeldungen für eine Spenderniere hinzu, bei etwa 2.300 Transplantationen pro Jahr, die Wartelisten werden länger. Das aktuelle GBE-Heft "Organtransplantation und Organspende" analysiert die Situation bei den wichtigsten soliden Organen, Niere, Leber, Herz, Lunge und Pankreas, die routinemäßig transplantiert werden. Bei
allen Organen übersteigt der Bedarf das vorhandene Angebot. Eine Erhöhung der Spendebereitschaft erfordert neben der Motivation und Information der Bürgerinnen und Bürger auch die Unterstützung durch Ärzte und Krankenhäuser.

In den letzten Jahren stieg der Anteil von Lebendorganspenden deutlich an. Frauen stellen bei den Lebendorganspendern bei Lebern und Nieren den höheren Anteil, während die Wartelisten bei fast allen Organen mehr Männer ausweisen. Aktuelle Studien zeigen, dass das Geschlecht des Spenders sich auch auf die langfristige Funktion des übertragenen Organs auswirkt.

Seit rund 40 Jahren werden in Deutschland Organtransplantationen durchgeführt, insgesamt mehr als 60.000. Die rechtlichen Voraussetzungen für die Entnahme, Vermittlung und Übertragung von Organen regelt seit 1997 das Transplantationsgesetz. Organspenden werden in Deutschland durch die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) koordiniert. Vermittlungsstelle für Organe ist Eurotransplant, mit Sitz in Leiden (Niederlande). Dringlichkeit und Erfolgsaussichten sind die wesentlichen Kriterien für die Aufnahme in die Wartelisten.

Das GBE-Heft behandelt auch die Kosten und den Nutzen von Organtransplantationen sowie die Einstellung der Bevölkerung. Untersuchungen belegen, dass sich die Lebensqualität der Patienten nach der Transplantation verbessert. Die Organspende findet in der Bevölkerung breite Zustimmung (82%), einen Spenderausweis haben jedoch nur 12% der Befragten.

Das Robert Koch-Institut, das die Gesundheitsberichterstattung des Bundes in Kooperation mit dem Statistischen Bundesamt durchführt, veröffentlicht seit Anfang 2001 regelmäßig Themenhefte. Neben der Information über Gesundheit und Krankheit ist die Analyse und Identifikation von Handlungsbedarf ein besonderer Schwerpunkt dieser Reihe.

Das GBE-Heft "Organstransplantation und Organspende" kann kostenlos schriftlich angefordert werden beim Robert Koch-Institut, Gesundheitsberichterstattung, Seestraße 10, 13353 Berlin, Fax 01888 - 754-3513, E-Mail gbe@rki.de.

Das Themenheft und weitere Informationen zur Gesundheitsberichterstattung im Internet unter www.rki.de/GBE/GBE.HTM.
Herausgeber:
Robert Koch-Institut
Pressestelle
Nordufer 20
13353 Berlin
Tel.: 01888-754-2239
Fax: 01888-754-2265
E-Mail: presse@rki.de
http://www.rki.de

Quelle: Pressemitteilung vom 7.10.2003

Gast

Aufklärungspflicht bei Organspende !

Beitrag von Gast » 17.10.2003, 10:36

Informieren Sie Patienten über rechtliche Hintergründe
Hilfe, Organspende!
Ein Patient sucht Ihren Rat: Er möchte nach seinem Tod seine Organe spenden, ist aber verunsichert. So können Sie helfen, ihn objektiv aufzuklären.

15.10.03 - Viele Menschen, die eine Organspende in Erwägung ziehen, fürchten, dass ihr Körper nach einem Unfall ausgeschlachtet wird – egal ob man noch lebensfähig ist oder nicht. Dahinter versteckt sich die Angst vor illegalem Organhandel – die sich auch in der Statistik niederschlägt: In den letzten zehn Jahren ging die Spendenwilligkeit bei Organen deutlich zurück – um bis zu 50 Prozent.
„Die Bereitschaft, im Falle eines Hirntodes einem anderen Menschen zum Weiterleben zu verhelfen, hat abgenommen“, sagt Roland Hetzer, Leiter des Deutschen Herzzentrums Berlin. „In den frühen 90er-Jahren gab es in Deutschland noch bis zu 600 Spenderherzen jährlich. Im letzten Jahr waren es nur noch 370“, weiß der Professor. „Dieser Trend ist weltweit zu erkennen, vor allem aber in Europa.“

Weiter unter
http://www.aerztlichepraxis.de/db/shown ... /news.html

Gast

Aufruf zur Organspende

Beitrag von Gast » 04.11.2003, 16:34

Bundeskanzler Schröder: Aufruf zur Organspende

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat am vergangenen Sonntag auf der Veranstaltung der Rudolf-Pichlmayr-Stiftung in Hannover die Bundesbürger zu mehr Organspenden aufgerufen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung stellt Informationsmaterialien zum Thema Organspende sowie den Organspendeausweis bereit.

Mit der Kampagne „Organspende schenkt Leben“ wendet sich die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) an die Bevölkerung, um sie zu allen Fragen der Organspende umfassend und sachlich zu informieren. Wichtig ist, dass Menschen noch zu Lebzeiten ihr Persönlichkeitsrecht wahrnehmen und eine Entscheidung treffen und mit ihren Angehörigen darüber sprechen. Obwohl 70 Prozent der Bundesbürger mit einer Organspende einverstanden sind, besitzen nur 11 Prozent einen Or ganspendeausweis. Dabei ist es ganz besonders wichtig, dass Menschen ihre Entscheidung in einem Organspendeausweis dokumentieren.

Mit der Broschüre „Antworten auf wichtige Fragen“ informiert die BZgA zu diesem sensiblen Thema. Der heraustrennbare Organspendeausweis, der auch einzeln bestellt werden kann, schafft Klarheit, den eigenen Willen unmissverständlich auszudrücken und erspart Angehörigen unter Umständen eine große Belastung.

Das Infotelefon Organspende, eine gemeinsame Einrichtung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), ergänzt die Medien um ein persönliches Gesprächsangebot. Unter der gebührenfreien Rufnummer 0800 - 90 40 400 beantwortet ein qualifiziertes Team Fragen rund um das Thema Organspende und -transplantation. Es ist montags bis donnerstags von 9.00 bis 18.00 Uhr und freitags von 9.00 bis 16.00 U hr erreichbar.

Die Informationsmaterialien sind kostenlos und können unter folgender Adresse bestellt werden: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 51101 Köln, Fax: 0221-8992257, e-mail: order@bzga.de

Informationen zur Organspende finden Sie auch unter http://www.organspende-kampagne.de.

Quelle: Pressemitteilung vom 4.11.2003
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Postfach 91 01 52
51071 Köln
Telefon: 0221 8992-0 / Durchwahl: -280
Fax: 0221 8992-300 / - 201
eMail: voelker-albert@bzga.de
Internet: http://www.bzga.de

Gast

Ein neues Leben dank Organspende

Beitrag von Gast » 20.01.2004, 14:38

NRW-Gesundheitsministerin ist Schirmherrin der AOK-Veranstaltung
„ Ein neues Leben dank Organspende“
Ministerin Birgit Fischer: Farbe bekennen und Leben retten

Das Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:

„Es könnten noch viel mehr Menschenleben gerettet werden, wenn mehr Bürgerinnen und Bürger mit einem Organspendeausweis Farbe bekennen würden. Wer schon zu Lebzeiten seine Bereitschaft zur Organspende erklärt, nimmt auch seinen Angehörigen eine schwere Entscheidung ab.“ Das sagte NRW-Gesundheitsministerin Birgit Fischer heute (19. Januar 2004) in Schwelm als Schirmherrin einer Veranstaltung der AOK Westfalen-Lippe. Diese wurde unter dem Motto „Ein neues Leben dank Organspende“ als Feier mit Betroffenen gestaltet und soll die Bedeutung von Organtransplantationen stärker ins öffentliche Blickfeld rücken.

Umfragen hätten gezeigt, dass etwa 80 % der Menschen in Deutschland dem Thema Organspende zwar grundsätzlich positiv gegenüber stehen, aber nur etwa 15 % einen Organspendeausweis haben, so Ministerin Birgit Fischer weiter. Sie rief alle Bürgerinnen und Bürger auf, einen Organspendeausweis auszufüllen. Der Ausweis biete übrigens auch die Möglichkeit, die Spendebereitschaft auf bestimmte Organe zu beschränken oder eine Organspende ganz abzulehnen. Derzeit warten in Deutschland etwa 11.500 Patientinnen und Patienten auf ein Spenderorgan.

Gesundheitsministerin Birgit Fischer: „Wir sind in Deutschland zwar besser geworden, aber der Vergleich mit den europäischen Nachbarn zeigt, dass wir noch nicht am Ende unserer Möglichkeiten angekommen sind.“ In Deutschland kommen derzeit statistisch 13,8 Spender auf 1 Million Einwohner. Andere europäische Länder wie die skandinavischen, aber auch Frankreich und Österreich, beweisen, dass 20 und mehr Organspender pro 1 Million Einwohner möglich sind, in Spanien kommen sogar 30 Organspender auf 1 Million Einwohner.

Die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin hat im September 2001 eine „Gemeinschaftsaktion zur Förderung der Organspende“ ins Leben gerufen. Daran beteiligt sind Kommunen, Krankenkassen, Ärzte- und Apothekerschaft, Krankenhausgesellschaft NRW, die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), Selbsthilfegruppen und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Auch die Kommunalen Gesundheitskonferenzen haben sich mit dem Problemkreis Organspende befasst und werden dieses Engagement im Jahr 2004 noch verstärken. Das von der Gemeinschaftsaktion erstellte Arbeitsmaterial hilft, gezielte Öffentlichkeitsveranstaltungen zur Förderung der Organspende zu organisieren.

Zur Erfüllung der gesetzlichen Pflicht der Krankenhäuser, potentielle Organspender der DSO zu melden, hatte sich die Gemeinschaftsaktion im Jahr 2002 darauf verständigt, dass die Krankenhäuser so genannte „Kommunikationsteams“ bestellen – Ärzte und Krankenschwestern, die sich für die Förderung der Organspende im Krankenhaus einsetzen. In über 50 % der Krankenhäuser sind die Kommunikationsteams bereits eingeführt. Das Ministerium wird mit den Beteiligten der Gemeinschaftsaktion auf die Krankenhäuser einwirken, noch mehr für die Förderung der Organspende zu tun.

Organspendeausweise sind erhältlich bei Ärztinnen und Ärzten, Krankenkassen und beim gebührenfreien Infotelephon Organspende: 0800 / 90 40 400. Wer den Organspendeausweis ausgefüllt und unterschrieben hat, sollte ihn ständig bei sich tragen.

Quelle: Pressemitteilung des Ministeriums für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Nordrhein-Westfalen vom 19.1.2003

Gast

Die häufigsten Fragen zur Organspende

Beitrag von Gast » 10.03.2004, 16:54

Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vom 10.03.2004

Die häufigsten Fragen zur Organspende - Neue Plakate geben Antworten

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung startet neue Plakatserie zum Thema Organspende

Die Einstellung zur Organspende in Deutschland ist grundsätzlich positiv: knapp 70 Prozent der Jugendlichen und Erwachsenen in Deutschland wären mit einer Organentnahme nach ihrem Tode einverstanden, wie die Repräsentativerhebungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) belegen. Dennoch gibt es in vielen Punkten Unsicherheiten und offene Fragen. Dies erfahren die Mitarbeiterinnen des Infotelefons Organspende der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) in ihrer täglichen Arbeit immer wieder.

Die am häufigsten gestellten Fragen sind: Ist das Thema Organspende für mich überhaupt wichtig? Warum sollte ich jetzt eine persönliche Entscheidung für oder gegen Organspende treffen? Ab welchem Alter kann ich mich selbst für oder gegen die Organspende entscheiden? Bis zu welchem Alter sind me ine Organe für eine Transplantation hilfreich?

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat genau diese Fragen aufgegriffen und gibt Antworten auf vier verschiedenen neuen Plakatmotiven.

Motiv 1:
„Für jeden könnte das Thema Organspende irgendwann eine Rolle spielen.“ So lautet der Slogan des ersten Motivs. Viele Menschen vergessen, dass dieses Thema dann in Familien an Bedeutung gewinnt, wenn ein Familienangehöriger auf eine Transplantation wartet, wie weitere ca. 12.000 Menschen in Deutschland. Das Thema wird auch dann aktuell - jedoch viel seltener - wenn Angehörige mit der Frage konfrontiert werden, ob der Verstorbene einer Organentnahme zugestimmt hätte. Mit dem Thema Organspende sollte sich daher jeder Bürger beschäftigen.

Motiv 2:
„Organsp ende? Das entscheide ich selbst!“ soll den Betrachter motivieren, den Angehörigen die Entscheidung für oder gegen Organspende in einer sowieso schon extrem belastenden Situation zu ersparen. Es geht dabei nicht um ein richtig oder falsch, es geht einzig darum, überhaupt eine persönliche Entscheidung zu treffen und diese in einem Spenderausweis zu dokumentieren.

Motiv 3:
Die Frage nach den Altersgrenzen spielt immer wieder eine wichtige Rolle. Jugendlichen ist häufig nicht bekannt, dass sie bereits ab 14 Jahren einer Organspende widersprechen und ab 16 Jahren einer Organspende im Falle des eigenen Todes zustimmen können. „Ob ich einen Organspendeausweis habe? Na klar, geht doch schon ab 16.“ sagt dazu der Jugendliche des dritten Motivs.

Motiv 4:
Die ältere Dame des vierten Motivs stellt klar, dass „Orga nspender zu sein […] keine Frage des Alters“ sei, da hierfür das biologische, nicht das kalendarische Alter entscheidend ist. Dennoch vermuten viele ältere Menschen fälschlicherweise, dass sie auf Grund ihres Alters nicht mehr als Organspender in Frage kämen.

Die vier neuen Plakate sind dazu gedacht, vor allem von Betroffenenverbänden, Gesundheitsämtern, Apotheken, Arztpraxen, Krankenkassen etc. für ihre Aufklärungsarbeit genutzt zu werden. Selbstverständlich können auch alle interessierten Bürgerinnen und Bürger die Plakate kostenlos unter folgender Adresse beziehen: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 51101 Köln, Fax: 0221-8992257, order@bzga.de

Die vier Motive stehen auch zum Downloaden unter http://www.bzga.de/pressemotive bereit.

Alle, die darüber hinaus Fragen zur Organspende haben, finden auf den Plakaten den Hinweis auf die Internetseiten der BZgA unter http://www.organspende-kampagne.de sowie auf die Nummer des kostenlosen Infotelefons Organspende 0800/90 40 400

Quelle: Pressemitteilung vom 10.3.2004
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Postfach 91 01 52
51071 Köln
Telefon: 0221 8992-0 / Durchwahl: -280
Fax: 0221 8992-300 / - 201
eMail: voelker-albert@bzga.de
Internet: http://www.bzga.de

Gast

Organspende und Transplantation

Beitrag von Gast » 18.03.2004, 20:28

Organspende und Transplantation
Sozialministerin Stewens gegen anonyme Lebendspenden – BSG-Urteil zur Überkreuzspende begrüßt – Bayern fördert postmortale Spenden

Gegen die Möglichkeit einer anonymen Lebendspende von Organen hat sich heute Bayerns Sozialministerin Christa Stewens ausgesprochen. „Eine rein altruistische anonyme Lebendspende wird in der Praxis der absolute Ausnahmefall bleiben. Ich begrüße in diesem Zusammenhang aber sehr, dass das Bundessozialgericht (BSG) jüngst die Möglichkeit der so genannten Überkreuz-Lebendspende erleichtert hat. Darüber hinaus sollten wir in erster Linie die postmortale Organspende fördern, ehe Lebende ein Organ spenden, was ja stets mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist“, erklärte Stewens in München.

Die Überkreuz-Lebendspende könne eine wertvolle Hilfe für solche Paare sein, die sich, beispielsweise wegen einer Blutgruppen-Unverträglichkeit, gegenseitig nicht eine Niere oder den Teil einer Leber spenden könnten. „Zusammen mit einem anderen Paar, dem es genau so geht, können dann doch beide Transplantationen durchgeführt werden, sofern eine enge zwischenmenschliche Beziehung zwischen Spender und Empfänger vorliegt. Das BSG hat hierzu in seinem wichtigen und guten Urteil vom 10. Dezember 2003 deutliche Erleichterungen für die Patienten festgeschrieben“, freute sich Stewens. So ist beispielsweise nach Auffassung des BSG eine Überkreuztransplantation grundsätzlich auch dann möglich, wenn sich Spender und Empfänger erst im Zusammenhang mit der Spende kennen lernen und die Dauer der Beziehung vor der Operation relativ kurz ist. Die persönliche Verbindung zwischen den Paaren müsse auch nicht für jeden ohne weiteres ersichtlich sein; es genüge, wenn die innere Verbundenheit für den beteiligten Arzt eindeutig erkennbar sei. In jedem Einzelfall sei aber zu prüfen, ob die Beziehung aus Sicht der Beteiligten auf unbestimmte Dauer angelegt ist.

Um die Zahl der Transplantationen zu steigern und Patienten vor dem Tod auf der Warteliste zu bewahren, könne die Förderung der Organspende nach dem Tod deutlich mehr bewirken als die Zulassung einer anonymen Lebendspende. „Es wird weiterhin nicht jeder Verstorbene, der als potentieller Organspender in Betracht kommt, als solcher erkannt. Durch die Einsetzung von Transplantationsbeauftragten in allen Krankenhäusern mit Intensivbetten und deren Pflicht, potentielle Organspender an die zuständigen Koordinierungsstellen zu melden, hat Bayern sehr gute Erfahrungen gemacht. Während vor In-Kraft-Treten des Bayerischen Ausführungsgesetzes nur rund ein Drittel der Krankenhäuser der Meldepflicht nachkam, haben sich im Jahre 2003 nunmehr fast 90 Prozent der Krankenhäuser beteiligt. Dies ist ein schöner Erfolg – und ein Funke Hoffnung für die Patienten auf der Warteliste“, sagte die Ministerin.

Quelle: Pressemitteilung vom 16.3.2004
Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und ozialordnung, Familie und Frauen
Winzererstraße 9
80797 München
http://www.stmas.bayern.de/cgi-bin/pm.p ... 03-150.htm

Gast

Fortbildung: Organspende & Transplantation

Beitrag von Gast » 25.07.2004, 11:00

Lehrerfortbildung zu Organspende und Transplantation

Sozialstaatssekretär Heike: Aufklärung über die Möglichkeit der Organspende ist wichtige Aufgabe

„Die Aufklärung der Bevölkerung über die Möglichkeit der Organspende und die Voraussetzungen der Organentnahme ist eine wichtige gesellschafts- und gesundheitspolitische Aufgabe. Das Projekt ‚Schulen in die Transplantationszentren’, das gemeinsam von Sozialministerium, der Deutschen Stiftung Organtransplantation Region Bayern (DSO), dem Transplantationszentrum Großhadern sowie der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit durchgeführt wird, ist ein wichtiger Schritt, um jungen Menschen, eine Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema zu ermöglichen“, erklärte Bayerns Sozialstaatssekretär Jürgen W. Heike heute bei einer Fortbildungsveranstaltung für Lehrer zum Thema Organspende und Transplantation in Augsburg.
Die Thematik Organtransplantation sei mittlerweile sowohl für Realschulen als auch für Gymnasien fester Bestandteil des Lehrplans. “Für die Fachlehrer haben wir deshalb spezielle Fortbildungsveranstaltungen initiiert. Dabei werden medizinische, rechtliche und ethische Aspekte der Organspende und Transplantation beleuchtet. Zusammen mit den Ministerialbeauftragten für die Schulen soll einmal pro Quartal eine solche Fortbildungsveranstaltung in einem der sieben Transplantationszentren Bayerns stattfinden“, teilte Heike mit. An der heutigen Fortbildungsveranstaltung in Augsburg nahmen 52 Lehrer aus Gymnasien und Realschulen teil.
„In den letzten Jahren gab es in Bayern eine deutlich positive Entwicklung bei der Organspende. Mit 14,9 Organspenden pro eine Million Einwohner liegt die Spendebereitschaft im Freistaat über dem Bundesdurchschnitt von 13,8. Im Jahr 2003 hat die DSO 604 postmortal gespendete Organe in Bayern verzeichnet - das sind 45 mehr als noch in 2002“, erklärte der Staatssekretär. Im Einzelnen seien in den sieben bayerischen Transplantationszentren im vergangenen Jahr 69 Herzen, 313 Nieren, 65 Lebern, 31 Lungen und 44 Bauchspeicheldrüsen verpflanzt worden. Heike: „Dennoch sind weitere Anstrengungen nötig - derzeit warten deutschlandweit rund 12 000 Patienten auf ein Spenderorgan. Tag für Tag müssen Menschen sterben, obwohl ihnen eine Organübertragung das Leben gerettet hätte. Wenn noch mehr Menschen als bisher einer Organspende positiv gegenüberstünden - dokumentiert in einem Organspendeausweis - wäre viel gewonnen.“ Ausweise sind kostenlos bei Ärzten, Krankenkassen und Apotheken erhältlich; zudem können sie aus dem Internet herunter geladen werden: http://www.stmas.bayern.de/krankenhaus/ ... usweis.htm.

Quelle: Pressemitteilung vom 23.7.2004
Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen
Winzererstraße 9
80797 München
http://www.stmas.bayern.de/cgi-bin/pm.p ... 07-446.htm

Gast

Zahl der Organspenden geht zurück !

Beitrag von Gast » 12.08.2004, 10:49

Zahl der Organspenden und Transplantationen geht zurück

Dies berichtet das Deutschen Ärzteblatt in seiner Ausgabe vom 11.8.2004 und beruft sich dabei auf die Deutsche Stiftung Organtransplantation in Neu-Isenburg. Im ersten Halbjahr 2004 sei die Zahl der Organspenden und der Transplantationen in Deutschland deutlich zurückgegangen. Von Januar bis Juni 2004 seien 528 Spendern nach dem Tod Organe entnommen worden, das seien 56 weniger als in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres, so die Stiftung. Mediziner hätten in der ersten Hälfte dieses Jahres 1 757 Transplantationen vorgenommen. Auch dies bedeutete einen Rückgang: Im entsprechenden Vorjahreszeitraum waren es nach Angaben der Stiftung noch 1 905.
Eine besorgniserregende Entwicklung. Wie muss man dem entgegen treten?

Dirk

Gast

gegen finanzielle Anreize bei Organspenden

Beitrag von Gast » 24.09.2004, 21:27

Schröder spricht sich gegen finanzielle Anreize bei Organspenden aus

BERLIN. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat sich gegen finanzielle Anreize für Organspenden ausgesprochen. „Ich habe einen Unwillen dagegen zu akzeptieren, dass Organe verkauft werden könnten“, sagte Schröder bei einer Sitzung des Nationalen Ethikrats am 23. September 2004 in Berlin. Es dürfe nicht passieren, dass eine Transplantation vom persönlichen Einkommen des Empfängers abhänge.

Experten haben immer wieder gefordert, Organspenden von Lebenden müssten entlohnt werden, um so gegen den massiven Spendermangel in Deutschland anzukämpfen.
...
Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=17680

Gast

Organspende als Herausforderung

Beitrag von Gast » 22.10.2004, 10:56

Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vom 21.10.2004

Organspende - eine persönliche und berufliche Herausforderung

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung entwickelt neue Broschüre für Klinikpersonal

Das Krankenhaus spielt im Organspendeprozess eine wichtige Rolle. Nur wenn dort seitens der Ärzte und des Pflegepersonals potentielle Spender auch wirklich erkannt und gemeldet werden, ist eine Organspende realisierbar. Außerdem sind die Begleitumstände im Krankenhaus maßgeblich für die Entscheidung der Angehörigen, in eine Organspende einzuwilligen. Dies gilt ganz besonders dann, wenn der Wille des Verstorbenen nicht bekannt ist.

Vor diesem Hintergrund hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die neue Broschüre „Organspende - eine persönliche und berufliche Herausforderung“ entwickelt, um gerade das Klinikpersonal über Fragen zur Organspende zu informieren. So werden vor allem die Aspekte aufgegriffen, die im Klinikalltag von Bedeutung sind, wie beispielsweise die Fragen: „Wann muss ich einen Hirntod in Betracht ziehen?“, „Wie wird der Hirntod festgestellt und an wen muss ich mich wenden, wenn sich der Verdacht bestätigt?“, „Wie kann ich mit den Angehörigen darüber sprechen?“, „Wer ist für die Koordination der Organspende und die Verteilung zuständig?“

Täglich werden in Deutschland durchschnittlich 11 rettende Transplantationen durchgeführt. Trotz der positiven Entwicklung dieser Behandlungsmethode wird der Bedarf aber bei weitem nicht gedeckt. Ca. 12.000 Menschen warten auf ein Spenderorgan. Davon stehen allein etwa 9.000 auf der Warteliste für eine Spenderniere - fast viermal so viel Menschen, wie im letzten Jahr Nieren verpflanzt werden konnten. Die durchschnittliche Wartezeit liegt in Deutschland bei fünf bis sechs Jahren.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung will mit dem neuen Medium das Klinikpersonal zur persönlichen Auseinandersetzung mit diesem Thema motivieren. Ein breites Spektrum an Informationen sowie Erfahrungsberichte von Ärzten und Pflegepersonal bieten hierzu einen guten Hintergrund.

Die Broschüre „Organspende - eine persönliche und berufliche Herausforderung“, der Organspendeausweis und weitere Informationsmaterialien können kostenlos unter folgender Adresse bestellt werden: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 51101 Köln, Fax: 0221-8992257, e-mail: order@bzga.de, htp://www.organspende-kampagne.de

Das Infotelefon zur Organspende und Organtransplantation ist unter der gebührenfreien Rufnummer 0800 90 40 400 Montag bis Donnerstag von 9.00 bis 18.00 Uhr und Freitag von 9.00 bis 16.00 Uhr erreichbar.

Quelle: Pressemitteilung vom 21.10.2004
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
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Kemal
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Re: Organspende als Gemeinschaftsaufgabe

Beitrag von Kemal » 23.10.2004, 20:17

@ Dä, Gast,

es gibt einen Grund, warum die Spanier Spitzenreiter bei den Transplantationen sind. Soweit ich weiß zäumen sie das Problem "Wie komme ich an Spender" von der anderen Seite auf. In Deutschland kann man sich einen Spenderausweis holen. In Spanien muß man sich extra einen Schein besorgen, wenn man nicht Spender sein will. Ecco. Liegt dieser "Ablehneschein" (wie immer das Teil auf spanisch heißte) nicht vor, wird gespendet. Viele Menschen denken nicht an den Schein, oder glaubt hier irgend jemand, daß sich jeder Motorradführerscheinneuling in Spanien sofort solch einen Schein besorgt. Das ist ja eine Gruppe von guten Spendern. In der Regel sind die jung und gesund.

mfg Kemal

Berti
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Organspende als Gemeinschaftsaufgabe

Beitrag von Berti » 26.10.2004, 09:26

Hallo Kemal,
die Tatsache, dass in anderen Ländern die Organspendebereitschaft größer ist als in der BRD, hat vor allen Dingen mit dem jeweiligen Rechtssystem zu tun. Wir haben in der BRD bewusst die Selbstbestimmungslösung gewollt und damit in Kauf genommen, dass die meisten Menschen eine Bereitschaftserklärung nicht abgeben. Um allerdings die Spendenbereitschaft in Deutschland zu wecken, hat man in das TPG hingeschrieben, dass über die Organspende aufgeklärt bzw. geworben werden soll. Leider sind die vom Gesetzgeber vorgesehenen Kampagnen äußerst dürftig ausgefallen, so dass die Bürger von der gesamten Thematik bisher eigentlich nichts oder nur wenig erfahren haben. Erst wenn konkreter Anlass besteht (z.B. schwere Krankheit eines Angehörigen oder Überlegungen zur Errichtung einer Patientenverfügung), wird das Interesse geweckt. Es müsste mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden!
Gruß Berti

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