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Mehr Fehler bei der Medikamentenabgabe

Verfasst: 19.06.2007, 06:58
von Ärztliche Praxis
Mehr Fehler bei der Medikamentenabgabe
Übermüdetes Personal gefährdet auch Patienten
Schichtarbeit und der Druck, rund um die Uhr einsatzbereit zu sein, mindern häufig die Schlafqualität von Angestellten im Gesundheitsbereich. Eine aktuelle Studie weist nun nach, dass Insomnie nicht nur die Betroffenen selbst beeinträchtigt, sondern auch zu Lasten der Patientensicherheit geht.


18.06.07 - 2.082 Krankenschwestern wurden von Alertness Solutions anonym nach ihrem Verhalten während der Arbeit und ihren Schlafgewohnheiten befragt. Mehr als ein Viertel der Schwestern (27 Prozent) litt an Insomnie, 32 Prozent hatten Schwierigkeiten durchzuschlafen. Das Einschlafen bereitete 12,5 Prozent von ihnen Probleme, eine Kombination zweier Symptome trat bei 55 Prozent auf. Dennoch hatten keine 30 Prozent der Betroffenen professionelle Hilfe gesucht.

Die Umfrage-Ergebnisse zeigten einen signifikanten Zusammenhang zwischen Schlafproblemen und Fehlern, die während der Arbeit gemacht wurden. Schwestern, die über Schwierigkeiten beim Durchschlafen berichteten, irrten sich häufiger in der Medikamentenabgabe als diejenigen mit gesundem Schlaf (p < 0,01).

Betroffene sehen sich in ihrer Arbeitsleistung erheblich eingeschränkt

Auch Abweichungen von medizinischen Standard-Untersuchungen unterliefen häufiger Angestellten, die Einschlaf-Schwierigkeiten hatten ( p < 0,01) oder nicht durchschliefen (p < 0,001). Ebenso passierte es ihnen vermehrt, dass sie während der Arbeit plötzlich einschliefen.

Daneben berichteten die Krankenschwestern mit Schlafstörungen eher über Beeinträchtigungen von Gesundheit und Psyche und sahen sich selber in ihrer Produktivität eingeschränkt.

"Schlaf ist kein Luxus - er ist absolut notwendig", stellt Studienleiter Dr. Mark Rosenkind abschließend fest. "Insomnie beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, sondern wirkt sich auch auf Produktivität und Sicherheit am Arbeitsplatz aus." Er plädiert dafür, offensiver zu informieren und die Betroffene zu ermuntern, Hilfe zu suchen.

fs / Quelle: EurekAlert

Fundstelle:
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 14.htm?n=1