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Die Tücken ärztlicher Selbsttherapie

Verfasst: 15.12.2006, 07:50
von Ärztliche Praxis
Mediziner nehmen Krankheitssymptome bei sich selbst nicht ernst genug

Die Tücken ärztlicher Selbsttherapie
Viele Ärzte verharmlosen oder verdrängen eigene Krankheitssymptome und doktern auch dann noch an sich selbst herum, wenn längst der Gang zum Kollegen fällig wäre. Und zwar als Patient!

14.12.06 - Dass diese Haltung mitunter dramatische Folgen haben kann, verdeutlicht ein Fall, über den Dr. Bernard Gurtner, Wetzikon, berichtet (Schweiz Med Forum 6 [2006] 1133): Ein schon in die Jahre gekommener Allgemeinarzt arbeitete munter weiter, ohne sich von einer plötzlich auftretenden und rasch verschlechternden Anstrengungsdyspnoe beeindrucken zu lassen.

Erst als er beim Treppensteigen längere Atempausen einlegen musste, ließ er sich untersuchen. Ergebnis: massiver rechtsseitiger Pleuraerguss. Die Punktion führte zur Diagnose einer reaktivierten Lungentuberkulose.
Mitauslöser war vermutlich die orale Kortikoid-Therapie, die sich der Kollege wegen hartnäckiger Gonarthrose-Beschwerden selbst verordnet hatte.

me

Quelle: Zeitung "Ärztliche Praxis", 14.12.2006
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 43.htm?n=1