60.000 Patienten sterben pro Jahr durch Sepsis

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60.000 Patienten sterben pro Jahr durch Sepsis

Beitrag von Service » 09.11.2006, 08:43

60.000 Patienten sterben pro Jahr durch Sepsis

In Deutschland erkranken nach Angaben von Spezialisten jedes Jahr 154 000 Patienten an einer Sepsis. Nach Zahlen der Deutschen Sepsis Gesellschaft (DSG) sterben 60 000 von ihnen daran. Darüber berichtet die Ärzte Zeitung in ihrer Ausgabe vom 9.11.2006.
Darauf die Situation wies Professor Konrad Reinhart am 8.11.2006 zum Auftakt eines Kongresses von Intensiv- und Notfallmedizinern in Hamburg hin. Damit sei die Sepsis die dritthäufigste Todesursache in Deutschland, betonte der Intensivmediziner von der Universitätsklinik Jena. Sowohl Bakterien als auch Viren können eine Sepsis auslösen. Gefürchtete Komplikation ist der septische Schock mit Multiorgan-Versagen.

--- und welche Konsequenzen werden gezogen? Man darf gespannt sein!

Ärztliche Praxis

Zehn Mal mehr Sepsis-Tote in Deutschland als angenommen

Beitrag von Ärztliche Praxis » 11.11.2006, 08:12

Zehn Mal mehr Sepsis-Tote in Deutschland als angenommen
In Deutschland sterben nach einer aktuellen Untersuchung zehn Mal mehr Menschen an einer Blutvergiftung als bisher angenommen. Jedes Jahr erkranken 154.000 Patienten an einer Sepsis oder einem septischen Schock, 60.000 davon sterben, berichtete der Intensivmediziner Konrad Reinhart, Vorsitzender der Deutschen Sepsis Gesellschaft (DSG).


08.11.06 - Damit sei diese Krankheit dritthäufigste Todesursache in Deutschland, sagte der Professor zum Auftakt eines Kongresses von Intensiv- und Notfallmedizinern.

Beim Statistischen Bundesamt werden bisher 39.000 Neuerkrankungen und 6.000 Todesfälle pro Jahr registriert. Wenn auf Totenscheinen Lungenentzündung oder Herzversagen steht, seien die Patienten jedoch in vielen Fällen tatsächlich an einer Sepsis gestorben, betonte Reinhart, der auch Vorsitzender der DSG ist. Häufig werde die richtige Diagnose nicht gestellt. Die Erkrankung ist die aggressivste Form einer Infektion durch Viren, Bakterien oder andere Mikroorganismen. Gelinge es dem Körper nicht, die Infektion örtlich einzudämmen, lösen Gifte innerhalb weniger Stunden lebensbedrohliche Entzündungen in allen Organen aus.
Die Patienten müssen im Durchschnitt 16 Tage auf einer Intensivstation behandelt werden. Innerhalb von drei Monaten sterben 54 Prozent der Patienten mit schwerer Sepsis oder septischem Schock. Die Todesrate bei der leichteren Form der Krankheit liegt bei 20 Prozent.

Spätfolgen nicht vernachlässigen

„Sowohl in der öffentlichen als auch in der fachöffentlichen Wahrnehmung wird der Blutvergiftung noch immer viel zu wenig Beachtung geschenkt“, kritisiert Reinhart. Die Krankheit verursache besonders hohe Kosten auf den Intensivstationen. Sie verbrauche mit 1,77 Milliarden Euro pro Jahr mehr als 30 Prozent der gesamten Budgets. Mit mehr Forschung, früherer Diagnose und besserer Therapie soll die Sterblichkeit nach dem Willen der DSG in den kommenden fünf Jahren um 25 Prozent gesenkt werden. Entscheidend sei eine frühe Diagnose, denn: „Die Sterblichkeit nimmt im Stundentakt zu“, so der Professor.

Größere Beachtung müsse auch den Spätfolgen für überlebende Patienten geschenkt werden. So klagen Studien zufolge nach einem Jahr noch 68 Prozent über Leistungsmangel, 60 Prozent über Schmerzen und 55 Prozent über Gewichtsverlust. Rund die Hälfte der Menschen, die eine Sepsis überstanden haben, zeigen Symptome wie Schlafstörungen, Depressionen und Ängste.

dpa / fs

Quelle: Zeitung "Ärztliche Praxis", 10.11.2006
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 43.htm?n=1

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