Patientensicherheit / Bewohnersicherheit in pflegerischer Verantwortung

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Patientensicherheit / Bewohnersicherheit in pflegerischer Verantwortung

Beitrag von WernerSchell » 18.11.2020, 07:03

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Patientensicherheit / Bewohnersicherheit in pflegerischer Verantwortung

Gemeinsames Positionspapier von
 Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS)
 Bundespflegekammer
 Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP)
 Deutscher Pflegerat (DPR)


Download > https://www.aps-ev.de/wp-content/upload ... ortung.pdf

Fazit des Positionspapieres:
Die Sicherheit von Menschen mit Pflegebedarf zu gewährleisten ist ein inhärentes Element pflegerischen Selbstverständnisses und bildet sich im Ethikkodex des Heilberufes Pflege ab. Die aktuellen Rahmenbedingungen pflegerischer Arbeit gefährden häufig die Erreichung dieser Anforderung. Dies führt zu vermeidbarem Leiden und Einschränkungen der Lebensqualität bis zum Tod von Menschen und ist eine der zentralen Ursachen für die Berufsunzufriedenheit und Berufsflucht vieler Pflegefachpersonen. Die Ursachen sind vielfältig und bedürfen daher auch einer Reihe von Interventionen.
Neben der Verbesserung der Rahmenbedingungen muss auch das Bewusstsein für und das Wissen um Patienten-/Bewohnersicherheit gefördert werden. Das ist Aufgabe von Pflegebildung und -management, letztlich aber von jeder im professionellen Kontext agierenden Pflegefachperson. Es bedarf zudem eines Kulturwandels in den Einrichtungen. Schließlich kann Patienten-/Bewohnersicherheit nur durch gelungene interprofessionelle Zusammenarbeit erreicht werden.


Das Gemeinsame Positionspapier wird anlässlich des Deutschen Pflegetags, der am 11. und 12. November 2020 stattfindet, veröffentlicht und mit einer Pressemitteilung des APS begleitet, die nachfolgend angefügt ist. Doch unabhängig vom Veröffentlichungsdatum ist die Botschaft der Vorsitzenden des APS, Dr. Ruth Hecker: „Es ist kurz nach zwölf und dringend geboten, endlich die Rahmenbedingungen für die Pflege zu verbessern!“

Quelle: > https://www.aps-ev.de/

Zum Deutschen Pflegetag hat der DBfK den Film „Raise Your Lamp!“ vorgestellt. Er setzt ein Zeichen für Veränderung! - Näheres in diesem Forum unter folgender Adresse > viewtopic.php?f=3&t=23852

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Gemeinsames Positionspapier zur Pflege: Weg vom Leben am Limit und hin zu mehr Patienten- und Bewohnersicherheit

Berlin – Das Aktionsbündnis Patientensicherheit und wichtige Pflegeorganisationen geben ein Positionspapier „Patientensicherheit und Bewohnersicherheit in pflegerischer Verantwortung“ heraus. Die Berufsgruppe der Pflege ist am Limit – und das nicht erst seit der SARS-CoV-2/COVID-19-Pandemie. Die zunehmend hohen Belastungen im Arbeitsalltag von Pflegefachpersonen lassen es oft nur noch zu, prioritär das Dringlichste zu erledigen. Die erforderliche und kontinuierliche Patientensicherheit leidet ebenso wie die Beschäftigten. Bessere Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für die Berufsgruppe Pflege sind überfällig.

Hierzu legen Bundespflegekammer, Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP), Deutscher Pflegerat (DPR) und Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) pünktlich zum Deutschen Pflegetag am 12. November 2020 ein gemeinsames Positionspapier vor.

Die Sicherheit von Menschen mit Pflegebedarf zu gewährleisten ist ein inhärentes Element pflegerischen Selbstverständnisses. Die aktuellen Rahmenbedingungen pflegerischer Arbeit gefährden häufig die Erreichung dieser Anforderung. Dies führt zu vermeidbarem Leiden und Einschränkungen der Lebensqualität bis zum Tod von Menschen und ist eine der zentralen Ursachen für die hohen psychischen Belastungen, Berufsunzufriedenheit und Berufsflucht vieler Pflegefachpersonen.

Das Positionspapier „Patientensicherheit/Bewohnersicherheit in pflegerischer Verantwortung“ umzeichnet fünf Positionen für mehr Patientensicherheit: „Die generalistische Pflegeausbildung“, „Berücksichtigung von Patientensicherheit/Bewohnersicherheit in Ausbildung und Studium“, „Personalbedarfsbemessung in der Pflege“, „Organisationskultur (Einrichtungskultur/Sicherheitskultur)“, „Aufgabe der Pflegekammern“.

„Es ist dem APS ein besonderes Anliegen, die zentrale Rolle, die der Pflege bei der Umsetzung von Patientensicherheit zukommt, hervorzuheben und zu stärken. Ohne ausreichende und qualifizierte Pflege keine sichere Patientenversorgung! Diese Erkenntnis muss auch nach COVID-19 das Handeln der Akteure und Verantwortlichen im Gesundheitswesen bestimmen,“ erklärt Dr. Ruth Hecker, Vorsitzende im APS. „Wir freuen uns, dass es gelungen ist, gemeinsam mit wichtigen Pflegeorganisationen das vorliegende Positionspapier zu erarbeiten. Es ist kurz nach zwölf und dringend geboten, endlich die Rahmenbedingungen zu verbessern!“

„Gerade Menschen mit einem langfristigen medizinischen und pflegerischen Unterstützungsbedarf und ihre Angehörigen sind mit ihrem Leben und ihrer Lebensqualität unmittelbar abhängig davon, dass gute und sichere Pflege möglich wird.

Pflegekräfte und Betroffene sitzen im gleichen Boot!“, weiß Constantin Grosch, stellevertretender Vorsitzender im APS, Patientenvertreter und selbst dauerhaft pflegebedürftig. „Wenn die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen nicht stimmen, leiden Patientinnen und Patienten sowie Pflegekräfte gleichermaßen. Hier sind Verbesserungen überfällig!“

„Mit dem vorliegenden Positionspapier geben wir als APS konkrete und fundierte Einschätzungen dazu ab, was sich verbessern muss, damit gleichzeitig die Arbeitsbedingungen von Pflegefachpersonen und die Patientensicherheit verbessert werden“, sagt Petra Blumenberg, zuständiges Mitglied im Vorstand des APS und wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege. „Plattitüden und Applaus hatte die Pflege genug, nun muss es um spürbare Veränderungen gehen.“

„Bei der Pflege ist Deutschland nicht Vorreiter, sondern deutlich hinter anderen Ländern zurück, zum Beispiel bei der Relation von Patienten zu Pflegekräften oder bei der Akademisierungsquote des Pflegepersonals. Das muss sich grundlegend ändern!“ konstatiert Hedwig François-Kettner, anerkannte Pflegeexpertin und frühere Vorsitzende im APS. „Damit Pflegefachpersonen stärker zur nötigen Sicherheitskultur in den Einrichtungen beitragen können, brauchen sie die richtige Ausbildung und vor allem die Zeit, das Gelernte auch in Form einer sicheren und humanen Pflege umsetzen zu können.“

Neben der Verbesserung der Rahmenbedingungen, insbesondere der Pflegepersonalausstattung, muss auch das Bewusstsein für und das Wissen um Patienten-/Bewohnersicherheit gefördert werden. Das ist Aufgabe von Pflegebildung und -management, letztlich aber von jeder im professionellen Kontext agierenden Pflegefachperson. Es bedarf zudem eines Kulturwandels in den Einrichtungen. Schließlich kann Patienten-/Bewohnersicherheit nur durch gelungene interprofessionelle Zusammenarbeit erreicht werden.

Das vollständige Positionspapier steht auf der Webseite des Aktionsbündnis Patientensicherheit unter https://www.aps-ev.de/Presse/positionsp ... ntwortung/ zur Verfügung.

Quelle: Pressemitteilung vom 11.11.2020
Pressestelle:
Melanie Hansen
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Aktionsbündnis Patientensicherheit
Alte Jakobstr. 81
10179 Berlin
Tel: 030 3642816-27
presse@aps-ev.de
www.aps-ev.de
> https://www.aps-ev.de/wp-content/upload ... Pflege.pdf
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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