Deutscher Pflegerat fordert Respekt vor der Kompetenz der Pflegefachpersonen ein

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Deutscher Pflegerat fordert Respekt vor der Kompetenz der Pflegefachpersonen ein

Beitrag von WernerSchell » 19.05.2019, 06:11

Deutsches Ärzteblatt am 14.05.2019:
Gesundheits­fachkräfte können Ärzte nicht ersetzen
Tel Aviv/Berlin – Der Weltärztebund (World Medical Association, WMA) hat die Regierungen der Staatengemeinschaft aufgerufen, den Ärztemangel Ernst zu nehmen und mehr Mediziner auszubilden. „Eine Patienten-Arzt-Beziehung erfordert einen Arzt – nicht einen Ersatz oder einen Stellvertreter“, sagte der WMA-Vorsitzende und Präsident der Bundesärzte­kammer, Frank Ulrich Montgomery, jetzt auf einer Konferenz der WMA und der Israel Medical Association in Tel Aviv.

.... Der WMA-Vorsitzende übte deutliche Kritik an den Regierungen der Länder: „Anstatt die Zahl der Studierenden an den Universitäten und die Zahl der Ausbildungsplätze für die Spezialisierung zu erhöhen, entscheiden sie sich stattdessen für kostengünstigere Alter­nativen“, sagte er. Es sei aber ein Irrtum zu meinen, dass die Verlagerung von Aufgaben von Ärzten auf weniger spezialisiertes Gesundheitspersonal eine effizientere Nutzung der verfügbaren Humanressourcen ermöglichten.
... (weiter lesen unter) ... https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode ... 3080&s=WMA


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Ärzte Zeitung online, 16.05.2019:
Ärzte und Pflegekräfte
Westerfellhaus enttäuscht von Montgomery

Der Zugang zu Ärzten ist für BÄK-Chef Montgomery ein „Menschenrecht“. Und die
Pflege? Die vermisst der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung. Er kritisiert
Montgomery scharf.
BERLIN/TEL AVIV. Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung Andreas Westerfellhaus
(CDU) geht den Präsidenten der Bundesärztekammer (BÄK) und Vorsitzenden des
Weltärztebundes (WMA), Professor Frank Ulrich Montgomery, scharf an: „Berufsgruppen
gegeneinander auszuspielen kann sich keiner nirgendwo mehr leisten. Schon gar nicht in
Zeiten des Fachkräftemangels, der mittlerweile jede Berufsgruppe im Gesundheitswesen trifft
und die Versorgung der Menschen gefährdet“, sagte Westerfellhaus am Donnerstag der
„Ärzte Zeitung“.
... (weiter lesen im Beitrag der Ärzte Zeitung = als pdf-Datei angefügt)
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Deutscher Pflegerat fordert Respekt vor der Kompetenz der Pflegefachpersonen ein

Beitrag von WernerSchell » 19.05.2019, 16:32

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PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:

Berlin (17. Mai 2019, Nr. 12/2019)

Presse Deutscher Pflegerat: Montgomery irrt gewaltig
Deutscher Pflegerat fordert Respekt vor der Kompetenz der Pflegefachpersonen ein


„Montgomery irrt gewaltig, wenn er davon ausgeht, dass die Gesellschaft auf die Kompetenz der Pflegefachpersonen und anderer Berufe im Gesundheitswesen verzichten oder deren Kompetenz als geringwertig schätzen kann“, kritisiert Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), jüngste Äußerungen des Präsidenten der Bundesärztekammer, Prof. Dr. med. Frank Ulrich Montgomery. Dieser hatte kürzlich auf der WMA-Tagung gesagt, dass der Zugang zu Ärzten ein „Menschenrecht“ sei.

„Für das Menschenrecht auf eine gute Gesundheitsversorgung und Betreuung hat kein Beruf ein Monopol oder alleine die Antwort. Für diesen Anspruch darf es keine Grenzen und auch keine Übervorteilungen einzelner Professionen geben. Die Zeiten der „Götter in Weiß“ sind vorbei“, sagte Wagner.

Je nach dem vorliegenden Bedarf muss es zur bestmöglichen pflegerischen und medizinischen Versorgung kommen. „Nicht immer ist dabei auch zugleich der Arzt der am besten geeignete Experte, das ist international längst erwiesen“, betonte der Präsident des Deutschen Pflegerats weiter. „Idealerweise arbeiten die pflegerischen und ärztlichen Professionen zusammen, um die bestmögliche Versorgung der hilfebedürftigen Menschen zu erreichen.“

Unabdingbar sei dies, um die Gesundheitsversorgung auch in Zukunft gewährleisten zu können, so Wagner abschließend. „Das erfordert jedoch den gegenseitigen Respekt vor der Kompetenz der Professionen untereinander. Eine medizinische Versorgung ohne den Beitrag der Profession Pflege greift zu kurz. Hier darf nicht mehr einseitig und mit Scheuklappen argumentiert werden. Gleiche Augenhöhe der Professionen ist das richtige Stilmittel der Zukunft.“

Ansprechpartner:
Franz Wagner
Präsident des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin

Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304

E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):

Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 15 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.

Präsident des Deutschen Pflegerats ist Franz Wagner. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Christine Vogler.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).
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Deutscher Pflegerat fordert Respekt vor der Kompetenz der Pflegefachpersonen ein

Beitrag von WernerSchell » 19.05.2019, 17:01

Die Bemerkungen von Dr. Montgomery sind nicht akzeptabel. Daher ist die Kritik mehr als berechtigt. Dazu wurde in den sozialen Netzwerken gepoatet:

Dr. Montgomery, Präsident der BÄK, irrt gewaltig, wenn er davon ausgeht, dass die Gesellschaft auf die Kompetenz der Pflegefachpersonen und anderer Berufe im Gesundheitswesen verzichten oder deren Kompetenz als geringwertig schätzen kann (so konterte der Deutsche Pflegerat eine abfällige Bemerkung über die Pflegekräfte). Andreas Westerfellhaus, Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, kritisierte die Äußerung von Dr. Montgomery ebenfalls scharf und formulierte u.a.: „Berufsgruppen gegeneinander auszuspielen kann sich keiner nirgendwo mehr leisten. Schon gar nicht in Zeiten des Fachkräftemangels, der mittlerweile jede Berufsgruppe im Gesundheitswesen trifft und die Versorgung der Menschen gefährdet“. - Der Deutsche Pflegerat fordert zurecht Respekt vor der Kompetenz der Pflegefachpersonen ein!
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =2&t=23208
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Pflegebeauftragter fordert - Mehr Befugnisse für Pflegekräfte

Beitrag von WernerSchell » 21.05.2019, 06:50

Rheinische Post berichtet am 21.05.2019:
Pflegebeauftragter fordert
Mehr Befugnisse für Pflegekräfte

Berlin Geht es nach dem Pflegebeauftragten der Bundesregierung sollen Pflegekräfte künftig auch medizinische Aufgaben übernehmen können, die heute noch zur Hoheit der Ärzte gehören. Die Ärzteschaft ist allerdings dagegen.
Von Eva Quadbeck
Mehr medizinische Befugnisse für Pflegekräfte im Umgang mit Patienten fordert der Pflegebeauftragten der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus. „Was die Aufgabenverteilung zwischen Ärzten und Pflegekräften angeht, müssen wir viel stärker auf innovative Konzepte setzen“, sagte Westerfellhaus unserer Redaktion. „Hier gibt es im Ausland viele gute Beispiele. Insbesondere akademische Pflegekräfte können im Zusammenspiel mit Ärzten in ländlichen Räumen viel Verantwortung übernehmen.“
... (weiter lesen unter) ... https://rp-online.de/wirtschaft/pflegeb ... d-38907553
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Interview Andreas Westerfellhaus - "Pflegekräfte müssen eigenständig handeln"

Beitrag von WernerSchell » 21.05.2020, 16:51

Pflegebeauftragter fordert mehr Handlungsfreiheit für Pflegekräfte

Düsseldorf, Berlin (epd). Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, fordert mehr Befugnisse für Pflegekräfte. Die Pflegekräfte dürften nicht länger nur als Assistenz der Ärzte gesehen werden, sagte Westerfellhaus der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). Der Beruf müsse attraktiver gemacht werden. "Wir werden das notwendige Personal nicht bekommen, wenn wir den Pflegekräften nicht endlich mehr Kompetenzen geben."
Die Pflegekräfte müssten stärker eigenständig handeln und auch Budgetverantwortung tragen dürfen, forderte der Pflegebeauftragte: "Wir können nicht über Wertschätzung reden, wenn die Kompetenzen der gut ausgebildeten Pflegekräfte verschleudert werden, weil sie nicht nach ihren Fähigkeiten eingesetzt werden dürfen."
Als Beispiel nannte Westerfellhaus die Wundversorgung. Pflegekräfte im ambulanten Bereich seien die ersten, die eine chronische Wunde sehen und diagnostizieren würden. Sie seien fähig, hier eine therapeutische Entscheidung zu treffen, etwa, dass eine Wundauflage eingesetzt werden muss. Leistungsrechtlich dürften sie das aber nicht. "Das müssen wir ändern", forderte der Pflegebeauftragte.
Quelle: https://www.evangelisch.de/inhalte/1704 ... egekraefte

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Das angesprochene Interview mit der Rheinischen Post wurde in der Zeitungsausgabe vom 21.05.2020 vorgestellt und dabei getitelt:
Interview Andreas Westerfellhaus - "Pflegekräfte müssen eigenständig handeln"
.... (weiter lesen unter) ... > https://rp-online.de/politik/deutschlan ... d-51240301
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