Patientendaten trotz umfänglicher Datenschutzregelungen aus Kliniken gestohlen

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Patientendaten trotz umfänglicher Datenschutzregelungen aus Kliniken gestohlen

Beitrag von WernerSchell » 07.05.2018, 06:15

N-TV - https://www.n-tv.de/

Über 300 Krankenhäuser betroffen
Sensible Daten aus Kliniken gestohlen?


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Eine Online-Plattform gibt an, sensible Patientendaten aus mehr als 300 Krankenhäusern in Deutschland zu besitzen. Doch wer hinter dem mutmaßlichen Datenklau steckt, ist völlig unklar. Deshalb ermitteln nun Staatsanwaltschaft und Forensiker.
In hunderten Krankenhäusern sind einem Zeitungsbericht zufolge womöglich sensible Daten gestohlen worden. Ein für Kliniken hauptsächlich im Rheinland zuständiger Zweckverband hat Mitte April in einem Rundschreiben Krankenhäuser über einen "möglichen Datendiebstahl" informiert, berichtet die "Bild"-Zeitung, der das Schreiben nach eigener Darstellung vorlag.
Der Verband sei am 11. April anonym informiert worden, dass die Internet-Plattform "medileaks.cc" über sensible Daten aus bundesweit mehr als 300 Krankenhäusern aus den vergangenen zehn Jahren verfügt. Im Schreiben heißt es weiter: "Nach eigenen Angaben verfügt der Betreiber, der seine Identität nicht preisgibt und die Internetdomain auf den Kokosinseln registriert hat, über ein Drittel aller §-21-Daten Deutschlands aus den letzten 10 Jahren." Die Kokosinseln sind ein australisches Außengebiet.
… (weiter lesen unter) …. https://www.n-tv.de/panorama/Sensible-D ... 11146.html bzw. https://www.tag24.de/nachrichten/unmeng ... akt-552381

+++
Die Rheinische Post berichtete am 01.05.2018 in zwei Beiträgen:

Patientendaten aus Kliniken in NRW gestohlen
Düsseldorf. Ein Ex-Mitarbeiter des Krankenhausverbands steht unter Verdacht, Daten von 168 Kliniken an eine Internetplattform gegeben zu haben. Von Antje Höning
... (weiter lesen unter) ... http://www.rp-online.de/politik/patient ... -1.7549649

Land: Kliniken müssen Patientendaten schützen
Düsseldorf. Die Krankenhäuser gehen bei der Datenpanne nicht von einem Cyberangriff aus. Medileaks behauptet, Daten von bundesweit 300 Häusern zu haben.
Von Antje Höning
Vor zwei Jahren legte ein Computervirus Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen lahm. Nun sorgt eine neue Datenpanne für Aufregung. Dieses Mal steht jedoch kein Hacker, sondern ein früherer Mitarbeiter des Krankenhaus-Zweckverbands Rheinland im Visier. Er soll Daten, mit deren Aufarbeitung er beruflich befasst war, an die Internetplattform Medileaks weitergeleitet zu haben.
… (weiter lesen unter) … http://www.rp-online.de/wirtschaft/land ... -1.7549666

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Zum Datenschutz im Gesundheitswesen gibt es umfängliche Vorschriften, die die Patientendaten und mehr schützen sollen!
Siehe insoweit unter
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... 2&p=103236
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... 6&p=103034
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =2&t=22586
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Alle Krankenhäuser besser vor Hacker-Angriffen schützen

Beitrag von WernerSchell » 28.08.2019, 12:37

Marburger Bund – Bundesverband
Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.
Pressemitteilung vom 28. August 2019


Alle Krankenhäuser besser vor Hacker-Angriffen schützen

„Es spielt keine Rolle, in welchem Krankenhaus Patienten behandelt werden - ihre hochsensiblen krankheitsbezogenen Daten sind überall gleichermaßen gut vor Fremdzugriffen zu schützen“, fordert Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes, angesichts der jüngsten Hacker-Angriffe auf Kliniken in Rheinland-Pfalz und im Saarland.

Bei der Bereitstellung von ausreichenden Schutzvorkehrungen dürfe es keine Unterschiede zwischen Maximalversorgern und Krankenhäusern der Regel- und Grundversorgung geben. Alle Krankenhäuser müssten als besonders schutzwürdige kritische Infrastrukturen im Gesundheitswesen eingestuft werden, so Henke. Bislang werden allerdings nur Krankenhäuser oberhalb des Schwellenwerts von jährlich mindestens 30.000 vollstationären Fällen im Sinne des Gesetzes als kritische Infrastruktur (KRITIS) eingestuft; das sind lediglich etwa 6 Prozent aller Krankenhäuser in Deutschland. Von der KRITIS-Einstufung hängt auch die Frage ab, welche Investitionsmittel zum Schutz vor Hacker-Attacken auf Medizingeräte und Patientendaten bereitgestellt werden.

„Die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) geforderten Mindeststandards müssen in der gesamten vollstationären medizinischen Versorgung zur Anwendung kommen. Deshalb sollte der Schwellenwert entfallen, der die Einstufung als kritische Infrastruktur nach der Anzahl der vollstationären Behandlungsfälle pro Jahr bemisst. IT-Sicherheit in Krankenhäusern ist gerade im Zuge der digitalen Modernisierung von Kliniken eine schiere Notwendigkeit. Hier sind vor allem die Länder gefordert, ihren Investitionsverpflichtungen in vollem Umfang nachzukommen“, sagte der MB-Bundesvorsitzende.
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Marburger Bund Bundesverband
Referat Verbandskommunikation
Hans-Jörg Freese (Pressesprecher)
Tel.: 030/746846-41
Handy: 0162/2112425
presse@marburger-bund.de
http://www.marburger-bund.de

Der Marburger Bund ist der Verband aller angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte. Mit mehr als 122.000 Mitgliedern ist er der größte deutsche Ärzteverband mit freiwilliger Mitgliedschaft und Deutschlands einzige Ärztegewerkschaft.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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