Wenn Schweigen gefährlich ist Reden rettet Leben

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Wenn Schweigen gefährlich ist Reden rettet Leben

Beitrag von WernerSchell » 13.09.2017, 06:07

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3. Internationaler Tag der Patientensicherheit am 17. September 2017
Schwerpunktthema: „Speak Up! – Wenn Schweigen gefährlich ist“
Presseinfo vom 21.08.2017


„Wenn Schweigen gefährlich ist“
Reden rettet Leben – Speak Up!


Berlin – „Speak Up! – Wenn Schweigen gefährlich ist“ – das ist das Thema des 3. Internationalen Tages der Patientensicherheit (ITPS) am 17. September 2017. Darunter versteht man, dass Fachpersonen und Patienten beim Erkennen von Sicherheitsproblemen ihre Zweifel offen ansprechen. „Speak Up!“ ist wichtig, denn nur wer sich einmischt, kann etwas verändern. Gesundheitseinrichtungen sind rund um den Aktionstag aufgerufen, zu zeigen, was sie unternehmen, um eine „Speak Up!-Kultur“ zu ermöglichen. Veranstalter der deutsch-österreichischen-schweizerischen Gemeinschaftsaktion sind das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) (D), die Plattform Patientensicherheit (A) sowie die Stiftung für Patientensicherheit (CH).

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Kommunikationsdefizite im Gesundheitswesen führen häufig zu Behandlungsfehlern und schränken die Patientensicherheit stark ein. „Insbesondere die Hürden, sich bei Sicherheitsbedenken zu äußern, sind für Patienten, aber auch für Fachpersonen groß“, sagen Hedwig François-Kettner, Vorsitzende des APS, Dr. Brigitte Ettl, Präsidentin der Plattform Patientensicherheit Österreich, und Professor Dr. Dieter Conen, Präsident der Stiftung für Patientensicherheit in der Schweiz. „Oft haben behandelnde Ärzte nur ein paar Minuten Zeit, um mit ihren Patienten über wichtige Behandlungsschritte oder andere relevante Themen zu reden. Zudem bleibt Patienten häufig nur ein kleines Zeitfenster, um ihre Fragen und Probleme zu äußern.“ Zeitmangel erschwert so die Kommunikation. Der Umgang mit ethischen Dilemmata, Emotionen und Ängsten tut das Übrige dazu. Da Ärzte über mehr Fachwissen als ihre Patienten verfügen, sei es zudem schwierig, eine Kommunikation auf Augenhöhe zu führen und bei vermuteten Sicherheitsproblemen, Zweifel anzusprechen. Patienten schweigen deshalb oft, obwohl sie direkt von Zwischenfällen betroffen sein können. Auch zwischen den Mitarbeitern in Gesundheitseinrichtungen sei der Austausch nicht immer gut: So spricht nur einer von zehn Fachpersonen beobachtete Fehler, Regelverletzungen oder inkompetentes Verhalten an. Hier ist auch die Hierarchie ein Stolperstein.
Wenn aber Patienten und Kollegen trotz Sicherheitsbedenken schweigen, kann das lebensgefährlich sein. „Ziel des diesjährigen Aktionstages ist es deshalb, das „Speak Up!“ ins Zentrum zu stellen und Teammitglieder sowie Patienten dazu zu motivieren und zu befähigen“, so die Organisatoren. „Speak Up! fängt schon im Kleinen an: Bereits ein gutes Arzt-Patienten-Gespräch kann das dazu notwendige Vertrauen und Selbstvertrauen fördern.“ Mit einer Nachfrage oder einer Reaktion bei Unklarheiten können Patienten Fehler und Zwischenfälle vermeiden, schließlich sind sie die einzigen Personen, die am gesamten Behandlungsprozess direkt beteiligt sind. Auch in Fachteams will „Speak Up!“ geübt sein. Es fällt leichter, wenn im Team ein gemeinsames Verständnis darüber besteht, wie und wann Sicherheitsbedenken angesprochen werden.
„Speak Up! zwischen Arzt und Patienten sowie zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen schützt Patienten vor Gefahren, bewahrt Kollegen vor Fehlern und führt zu mehr Patientensicherheit“, betonen die Veranstalter. Passend zum Aktionstag plant das APS deshalb eine neue Broschüre für Patienten herauszugeben: Sie enthält Tipps, wie Betroffene nach einem vermuteten oder tatsächlichen Behandlungsfehler reagieren können. Auch für Kliniken hat das APS eine entsprechende Broschüre entwickelt: Die Informationsschrift „Reden ist Gold – Kommunikation nach einem Zwischenfall“ gibt Hinweise, wie das Personal auf Patienten zugehen und die notwendigen Informationen verständlich vermitteln kann. In der Schweiz sind dazu die Schriftenreihe „Speak Up! – Wenn Schweigen gefährlich ist!“ und eine Patientenbroschüre erschienen, die Patienten und Angehörige darüber informieren, was sie tun können, wenn etwas falsch läuft. In Österreich wurden unter dem Titel „Speak Up! Wenn Schweigen gefährlich wird“ ein Folder für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheitsberufe sowie ein Plakat mit den zehn wichtigsten „Speak Up“-Tipps gestaltet.
Alle Gesundheitseinrichtungen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz sind aufgerufen, sich an dem Aktionstag zu beteiligen. Sie sollen zeigen, was sie bereits tun, um die „Speak Up!-Kultur“ im Gesundheitswesen zu verbessern. Geplant sind Aktionen wie Tage der offenen Tür, Podiumsdiskussionen, Informations- und Weiterbildungs-veranstaltungen. „Wenn alle zusammenarbeiten, kann das Äußern von Sicherheitsbedenken und damit das Kommunikationsverständnis in Gesundheitseinrichtungen deutlich verbessert und damit ein wichtiger Beitrag für mehr Patientensicherheit geleistet werden“, betonen die Vorsitzenden der drei Partnerorganisationen.

Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (D): http://www.aps-ev.de
http://www.tag-der-patientensicherheit.de
Plattform Patientensicherheit (A):
http://www.plattformpatientensicherheit.at;
http://www.tagderpatientensicherheit.at
Stiftung für Patientensicherheit (CH):
http://www.patientensicherheit.ch;
http://www.aktionswoche-patientensicherheit.ch

Ansprechpartner:
• Deutschland: Conny Wiebe Franzen, Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS),
E-Mail: wiebe@aps-ev.de
• Österreich: Nicole Noorwood Pattform, Patientensicherheit,
E-Mail : nicole.norwood@univie.ac.at
• Schweiz: Petra Seeburger, Stiftung für Patientensicherheit,
Tel. 079 274 91 55, E-Mail: seeburger@patientensicherheit.ch

Über das Aktionsbündnis Patientensicherheit:
Vertreter der Gesundheitsberufe, ihrer Verbände, der Patientenorganisationen sowie aus Industrie und Wirtschaft haben sich im Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. zusammengeschlossen, um eine gemeinsame Plattform zur Verbesserung der Patientensicherheit in Deutschland aufzubauen. Zusammen entscheiden und tragen sie die Projekte und Initiativen des Vereins.
Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. wurde im April 2005 als gemeinnütziger Verein gegründet. Es setzt sich für eine sichere Gesundheitsversorgung ein und widmet sich der Erforschung, Entwicklung und Verbreitung dazu geeigneter Methoden.

Kontakt für Journalisten:
Pressestelle Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS)
Friederike Gehlenborg
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart

Telefon: 0711 8931-295
Telefax: 0711 8931-167
gehlenborg@medizinkommunikation.org
http://www.aps-ev.de

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Patienten gehören in den Mittelpunkt > viewtopic.php?f=2&t=21486
Dazu gehören u.a. mehr sprechende Medizin und personelle Zuwendung.
Weniger Apparatemedzin und Pillen!
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Gute Kommunikation macht Behandlungen sicherer

Beitrag von WernerSchell » 15.09.2017, 07:11

Ärzte Zeitung vom 15.09.2017:
Aktionsbündnis Patientensicherheit
Gute Kommunikation macht Behandlungen sicherer

Die hierarchischen Strukturen im Gesundheitswesen erschweren eine gute Kommunikation. Darauf verweisen Experten des Aktionsbündnisses Patientensicherheit.
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr
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Patientensicherheit - Wir müssen reden!

Beitrag von WernerSchell » 15.09.2017, 07:19

Wir müssen reden!

Am kommenden Sonntag ist Internationaler Tag der Patientensicherheit; Thema: „Wenn Schweigen gefährlich ist – Kommunikation im Gesundheitswesen“. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist seit vielen Jahren Mitglied im Aktionsbündnis für Patientensicherheit und kämpft aktiv für größtmögliche Sicherheit im Gesundheitssystem. „Wir fordern deshalb anlässlich dieses Tages nicht nur Pflegefachpersonen, sondern die Angehörigen aller Professionen im Gesundheitswesen ausdrücklich auf, ihren Beitrag zu einer echten und sicheren Kommunikation in allen Einrichtungen und Diensten zu leisten. Eine offene, verständliche, kontextbezogene und leistungsfähige Kommunikation auf allen Ebenen und zwischen allen Beteiligten ist das A und O jeder Gesundheitsversorgung, reduziert Fehler, baut Ängste ab, verhindert Missverständnisse und Konflikte, spart Zeit und Kosten und führt am Ende zu den bestmöglichen Outcomes. Daran muss allen gelegen sein“, sagte heute DBfK-Sprecherin Johanna Knüppel in Berlin. „Für gelingende Kommunikation benötigt man fachliche und soziale Kompetenz, sie muss bereits in der Ausbildung vermittelt werden. Gute Kommunikation braucht Augenhöhe und eine Arbeitsplatzkultur, die Hinterfragen nicht nur zulässt, sondern als Chance zur Weiterentwicklung ausdrücklich will“, fordert Knüppel.

Die Kommunikation von Mensch zu Mensch hat leider im deutschen Gesundheitssystem erheblich an Stellenwert eingebüßt. Man optimiert, verkürzt und beschleunigt die Prozesse, rationalisiert, digitalisiert – und vergisst dabei, dass der direkte Dialog mit Patienten und Bewohnern, das gemeinsame Suchen nach guten Lösungen und Therapiekonzepten, das Gespräch auf Augenhöhe, um zu einer informierten gemeinsamen Entscheidung zu gelangen, einfach unverzichtbar sind. Kommunikation wurde nach für nach wegdelegiert: an die Patientenakte bzw. Pflegedokumentation, an Informationsblätter und –broschüren, an digitale Technik. Gespräche und Diskussionen werden auf ein Minimum reduziert, denn im Verständnis von Ökonomen gelten sie als kostspieliger Leerlauf. Die gemeinsame Visite von Ärzten und Pflegefachpersonen fiel dem Zeitdruck zum Opfer, ungestörte Mitarbeiterrunden und Übergabegespräche haben Seltenheitswert. Interprofessionelle Fallbesprechungen, in denen man gemeinsam nach der besten Lösung sucht, kommen allenfalls noch in psychiatrischen Abteilungen vor, organisiert wird per IT und nicht durch Absprachen. Der hilfebedürftige und hilfesuchende Mensch bleibt aber ein vulnerables Individuum, das darauf angewiesen ist, im Krankenhaus oder im Heim keinen vermeidbaren Schaden zu erleiden; seine individuellen Bedürfnisse sind selbstverständlich zu berücksichtigen, er soll im Mittelpunkt stehen. Dafür gibt es hierzulande allerdings noch viel zu tun.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke finden Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de. Für Interviewwünsche oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 14.09.2017
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77 | Umsatzsteuer Id.Nr. DE 114235140
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Welttag der Patientensicherheit: Schweigen ist gefährlich

Beitrag von WernerSchell » 15.09.2017, 08:29

Welttag der Patientensicherheit: Schweigen ist gefährlich – Reden erhöht die Sicherheit

Vielen Krankenhauspatienten ist nicht bewusst, dass auch frei in der Apotheke erhältliche Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel ein Risiko bei einer Operation oder anderen stationär erfolgenden Therapien darstellen. Anlässlich des Welttags der Patientensicherheit, der in diesem Jahr am 17. September unter dem Motto „Wenn Schweigen gefährlich ist“ stattfindet, appellieren die Stationsapotheker des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden an die Patienten, bei der Aufnahme auch nur gelegentlich eingenommene Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel anzugeben.

Inzwischen beschäftigt das Dresdner Uniklinikum 19 Apotheker, die mittlerweile deutlich mehr als die Hälfte aller Stationen betreuen. Die besonders qualifizierten Pharmazeuten beraten die Ärzte ebenso wie die Patienten und tragen damit zu einer weiter erhöhten Patientensicherheit bei.

Die Arzneimittelanamnese durch den Apotheker vor einem länger geplanten neurochirurgischen Eingriff ließ die Alarmglocken läuten: Bei dem einige Tage vor der Operation erfolgten Aufnahmegespräch gab der Patient alle regelmäßig genommenen Medikamente zu Protokoll. Dass er aber auch Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) im Arzneischrank hatte, erschien ihm in diesem Moment nicht relevant und gab das deshalb im Gespräch nicht an. Doch just dieses Medikament nahm der Patient mehrfach ein, bevor er zum Eingriff ins Klinikum fuhr. Da ASS-haltige Medikamente jedoch die Blutgerinnung hemmen und somit das Risiko von Komplikationen erhöhen, sollten sie vor größeren oder komplexeren Operationen nicht eingenommen werden. Die Chirurgen entschieden sich deshalb, die Operation bei diesem Patienten zu verschieben. „Mit den gezielt abgefragten Informationen, welche Medikamente jemand zu Hause einnimmt, können wir die Patientensicherheit weiter erhöhen. Dadurch, dass unsere Stationsapotheker in die Abläufe der Gespräche zur stationären Aufnahme einbezogen werden, verbessert sich die Kommunikation in Fragen der Arzneimittelsicherheit deutlich“, sagt Dr. Holger Knoth, Leiter der Klinikapotheke des Dresdner Uniklinikums.

„Der Einsatz von Stationsapothekern ist ein weiteres wichtiges Element, um die Patientensicherheit auf höchstem Niveau zu gewährleisten. Deshalb hat das Universitätsklinikum bereits vor mehr als zehn Jahren damit begonnen, Apotheker eng in die Abläufe der einzelnen Stationen einzubinden. Unter anderem nehmen sie an Visiten teil, beraten die behandelnden Ärzte und stehen den Patienten informierend zur Seite. Mit diesem Konzept sind wir deutschlandweit führend“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden.

Die Stationsapotheker haben die Patienten nicht nur bei der stationären Aufnahme im Blick, sondern während des kompletten Aufenthalts: Sofern dies im Rahmen der Therapie möglich und notwendig ist, erhalten sie auch im Uniklinikum die zu Hause eingenommene Medikation weiter. Allerdings beobachten die Stationsapotheker immer wieder, dass Patienten ihre eigenen Medikamente ebenso mitbringen wie Nahrungsergänzungsmittel. Gerade bei nicht verschreibungspflichtigen Präparaten erkennen die Patienten oder auch deren Angehörige nicht, dass deren unabgestimmte Einnahme erhebliche Risiken mit sich bringen kann. Ein Beispiel sind Magnesium- oder Calciumtabletten: Da diese Mineralien im Darm die Aufnahme von bestimmten Antibiotika hemmen, wirken diese insbesondere im Rahmen schweren internis¬tischen Infektionserkrankungen wichtigen Medikamente nicht mehr, so dass die Risiken deutlich steigen und mitunter Antibiotikaresistenzen begünstigt werden. „Deshalb ist es wichtig, dass stationäre Patienten vor der Einnahme anderer Präparate die Pflegenden, Ärzte oder Apotheker anspricht“, sagt Andreas Fischer, Leiter der Abteilung Stationsapotheker.

Stationsapotheker sorgen für höhere Patientensicherheit und -Zufriedenheit

Am Uniklinikum Dresden betreuen mittlerweile 19 Stationsapotheker mehr als die Hälfte der 1300 Betten. Sie sind fester Teil des Stationsteams und haben zugleich Aufgaben in der Klinikapotheke. Beispielsweise betreuen vier Stationsapotheker die fünf Stationen des Universitätscentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie (OUC). Eine wichtige Aufgabe ist es, vormittags im Rahmen der prästationären Aufnahme und Notaufnahme die aktuelle Medikation der Patienten aufzunehmen. Damit lässt sich die Arzneimitteltherapie rund um die OP optimal vorbereiten, wenn zum Beispiel die Therapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten unterbrochen oder überbrückt werden muss. Die Ärzte sind dankbar für die Unterstützung der Stationsapotheker, denn letztere können ein Medikationsmanagement auf hohem Niveau sicherstellen, was Stationsärzte früher nebenbei mit erledigen mussten. Auch Patienten profitieren unmittelbar: Haben sie eine spezielle Frage zu einem Medikament, gehen die Stationsapotheker direkt ans Krankenbett, was die Zufriedenheit der Patienten erhöht.

Internationaler Tag der Patientensicherheit 2017

Kommunikation im Gesundheitswesen – das ist das Thema des 3. Internationalen Tages der Patientensicherheit (ITPS) am 17. September 2017. Unter dem Motto „Wenn Schweigen gefährlich ist“ sind Gesundheitseinrichtungen rund um den Aktionstag aufgerufen, zu zeigen, wie eine sichere Kommunikation im Gesundheitswesen funktionieren kann. Veranstalter des Internationalen Tages in Deutschland ist das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS). Ziel des diesjährigen Aktionstages ist es deshalb, für eine gute Kommunikation zu sensibilisieren. Ein gelungenes Arzt-Patienten-Gespräch kann die Behandlung fördern. Eine umfassende Beratung in der Apotheke kann dazu beitragen, dass die Medikamente richtig und regelmäßig eingenommen werden. Ein offener Austausch auf einer Station im Krankenhaus erhöht die Patientensicherheit bei der Übergabe von einer Schicht zur nächsten. Mit verschiedenen Aktivitäten soll für eine gute Kommunikation geworben werden – und Akteure im Gesundheitswesen sowie Patienten ermutigt werden, ihre Probleme, Bedenken und Meinungen zu äußern, damit das gegenseitige Verständnis verbessert wird.

Kontakte für Journalisten

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinikapotheke
Andreas Fischer
Abteilungsleiter Stationsapotheker
Telefon: 0351 / 458 1 84 87
E-Mail: @uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de

Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.
Pressestelle
Friederike Gehlenborg
Telefon: 0711 89 31 295
E-Mail: gehlenborg@medizinkommunikation.org
www.aps-ev.de

Anhang
attachment icon Pressemitteilung
> https://idw-online.de/de/attachment58510

Quelle: Pressemitteilung vom 15.09.2017
Holger Ostermeyer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
https://idw-online.de/de/news681100
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Behandlungsfehler: Bescheid wissen, wenn’s ernst wird

Beitrag von WernerSchell » 17.09.2017, 06:17

Behandlungsfehler: Bescheid wissen, wenn’s ernst wird

(15.09.17) 60 Prozent der gesetzlich Versicherten wissen, dass die gesetzlichen Krankenkassen verpflichtet sind, sie bei der Verfolgung von Schadenersatzansprüchen aufgrund eines vermuteten ärztlichen Behandlungsfehlers zu unterstützen. Zwei Drittel der Befragten wissen außerdem, dass diese Unterstützung kostenfrei ist. Das zeigt eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes zum Tag der Patientensicherheit am 17. September. Vorstandsvorsitzender Martin Litsch setzt sich für eine Stärkung der Patientenrechte ein: "Die Regelungen für den Patienten zum Nachweis eines Fehlers müssen erleichtert werden."

Weitere Infos: http://aok-bv.de/presse/pressemitteilun ... 19270.html

----
Quelle: Mitteilung vom 15.09.2017
Web-Infomail des AOK-Bundesverbandes
Herausgeber:
AOK-Bundesverband
Webredaktion
Tel.: 030/220 11-200
Fax: 030/220 11-105
mailto:aok-mediendienst@bv.aok.de
http://www.aok-bv.de

+++
Ich informiere regelmäßig in der Volkshochschule Neuss und im Bürgerhaus Neuss-Erfttal über die Patientenrechte,
v.a. über die Patientenautonomie am Lebensende. Die Bürgerinnen sollten sich zeitgerecht über Rechte informieren.
Das ist ein Anliegen, das ich seit Jahrzehnten im Blick habe. - Werner Schell

Werner Schell

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Wenn Schweigen gefährlich ist Reden rettet Leben

Beitrag von WernerSchell » 17.09.2017, 07:11

Tag der Patientensicherheit in Bad Oeynhausen

Kommunikation im OP-Saal: Fachkräfte werden auf besondere Ereignisse vorbereitet

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Simulator-Fortbildung im OP-Saal: Die Teilnehmer werden eingewiesen
(Foto: Markus Rudloff).


„Wenn Schweigen gefährlich ist“, so lautet das Motto des Internationalen Tags der Patientensicherheit, mit dem das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. am 17. September auf sein Anliegen aufmerksam macht. Passend dazu bietet das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, an diesem Tag eine besondere Fortbildungsveranstaltung an: Ähnlich wie Piloten im thingy besondere Ereignisse simulieren, können jetzt auch im OP-Saal sowohl Routine-Situationen als auch unerwartete Situationen und Notfälle trainiert werden. An der in der Herzchirurgie bisher einmaligen Echtzeit-Simulation sind Herzchirurgen, Anästhesisten, Pflegekräfte und Kardiotechniker beteiligt.

Als erste und größte Herzchirurgie in Deutschland hat das HDZ NRW seit Ende des vergangenen Jahres dieses besondere Simulatortrainingsprogramm für Operationsteams eingerichtet und in diesem Jahr mit zwei Veranstaltungen in das interne Fortbildungsprogramm für OP-Fachkräfte aufgenommen.

„Das Besondere für die Teilnehmer ist die Fortbildungseinheit einer Echtzeit-Simulation in Kombination mit softwaregesteuerten Patienten-Dummys und einem Simulator für die in der Herzchirurgie überlebenswichtige Herz-Lungen-Maschine (HLM-Simulator)“, erläutert Prof. Dr. Jan Gummert, Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie. Die dazu notwendige Hard- und Software steht in Deutschland erst seit kurzem zur Verfügung. Die Veranstaltung am Tag der Patientensicherheit ist bereits die zweite Fortbildungsmaßnahme dieser Art, die in diesem Jahr am HDZ NRW durchgeführt wird. „Das Interesse, sich auch auf höchst seltene Ereignisse im OP-Saal praktisch vorzubereiten, ist sehr hoch“, berichtet Gummert, der das Pilotprojekt vor neun Monaten am HDZ NRW ins Leben gerufen hat.

Anästhesist Dr. Ties Meyer-Jark, Markus Rudloff, Leiter der Kardiotechnik am HDZ NRW, und das Team des Simulationszentrums Mainz mit Dr. Matina Heinrichs und Prof. Dr. Wolfgang Heinrichs haben um das Simulator-Herzstück die exakte Arbeitswelt im OP-Saal nachgestellt. Hier finden sich ein Patienten-Dummy mit offenem Brustkorb und sämtliches medizintechnische Inventar einschließlich der Überwachungsgeräte und einer Herz-Lungen-Maschine im Einsatz. Über ein Regiepult werden spezielle Ereignisse während einer Operation simuliert, die Trainer achten dabei besonders darauf, wie genau und worüber sich die Teammitglieder gegenseitig informieren. „Im Ernstfall kann die richtige Kommunikation lebensrettend sein. Das ist eher noch anspruchsvoller als beim Simulatortraining für Flugzeugpiloten,“ sagt Gummert, „denn im OP-Saal ist bei etwa acht bis zehn beteiligten Personen um den chirurgischen Eingriff herum die Teamleistung entscheidend, während im thingy Pilot und Co-Pilot auf einer Ebene kommunizieren.“

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Das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, ist ein international anerkanntes Zentrum zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen. Mit 37.000 Patienten pro Jahr, davon 14.400 in stationärer Behandlung, ist das HDZ NRW ein führendes Spezialklinikum in Europa. Unter einem Dach arbeiten vier Universitätskliniken und Institute seit mehr als 30 Jahren interdisziplinär zusammen. Das HDZ NRW ist Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum.
http://www.hdz-nrw.de

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.(APS) ist das Netzwerk für eine sichere Gesundheitsversorgung in Deutschland. Vertreter aller Gesundheitsberufe, ihrer Verbände und der Patientenorganisationen haben sich zusammengeschlossen, um eine gemeinsame Plattform zur Verbesserung der Patientensicherheit in Deutschland aufzubauen. Das APS hat sich zum Ziel gesetzt, die Patientensicherheit in Deutschland kontinuierlich, nachhaltig und nachweisbar zu fördern.
http://www.tag-der-patientensicherheit.de
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Weitere Informationen:

Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leitung: Anna Reiss
Georgstr. 11
32545 Bad Oeynhausen
Tel. 05731 97-1955
E-Mail: info@hdz-nrw.de

Weitere Informationen:
http://www.hdz-nrw.de

Anhang
attachment icon Pressemitteilung HDZ NRW vom 17.09.2017 > https://idw-online.de/de/attachment58526

Quelle: Pressemitteilung vom 17.09.2017
Anna Reiss Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum - Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen
https://idw-online.de/de/news681178
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Die Kraft der Worte im Gesundheitswesen

Beitrag von WernerSchell » 25.09.2017, 06:12

Ärzte Zeitung vom 25.09.2017:
Patientensicherheit
Die Kraft der Worte im Gesundheitswesen

Gute Kommunikation im Gesundheitswesen ist mehr, als nur den richtigen Ton zu treffen. Sie hilft heilen und Fehler zu vermeiden.
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr
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Wenn Schweigen gefährlich ist Reden rettet Leben

Beitrag von WernerSchell » 06.10.2017, 16:59

″Wenn man am Anfang den Patienten einmal ausreden lässt,
wird das gesamte Gespräch effektiver.″

Dr. Eckart von Hirschhausen
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Demenz erforder besondere Kommunikationsbedingungen

Beitrag von WernerSchell » 08.10.2017, 14:49

"Die Demenz evoziert keine Sonderform des Menschseins,
sondern erfordert besondere Kommunikationsbedingungen."

Dominik A. Becker - zitiert von Giovanni Maio (Arzt und Philosoph)
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Weltweit haben Hausärzte keine Zeit

Beitrag von WernerSchell » 13.11.2017, 08:00

Ärzte Zeitung vom 13.11.2017:
Studie
Weltweit haben Hausärzte keine Zeit

"Förderung der sprechenden Medizin" lautet eine häufig gehörte Forderung hierzulande. Eine Metaanalyse zeigt:
Ob sich ein Allgemeinarzt Zeit für seine Patienten nimmt, hängt nicht unbedingt von der Ressourcenausstattung des Gesundheitssystems ab.
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr
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Konsultation beim Hausarzt oft kürzer als fünf Minuten

Beitrag von WernerSchell » 14.11.2017, 07:51

Deutsches Ärzteblatt:
Konsultation beim Hausarzt oft kürzer als fünf Minuten

Bild
Quelle: Deutsches Ärzteblatt

Weltweit hat die Hälfte aller Menschen bei einem Arztbesuch weniger als fünf Minuten Kontakt mit dem Hausarzt.
In unterschiedlichen Ländern zeigen sich jedoch deutliche Schwankungen.
Das berichten ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... nf-Minuten

102.000 Praxen leisten eine Milliarde Arztkontakte > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... ztkontakte
Überflüssige Arztbesuche: Ärzte weisen Kritik zurück > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... ik-zurueck
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