Ärzteatlas 2016 - Arztdichte, Verteilung problematisch

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Ärzteatlas 2016 - Arztdichte, Verteilung problematisch

Beitrag von WernerSchell » 14.08.2016, 06:31

Ärzteatlas 2016 – Daten zur Versorgungsdichte von Vertragsärzten

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Mit einer Reihe von Publikationen hat das WIdO bereits mehrfach gezeigt, dass wir es in Deutschland nicht mit einem generellen Ärztemangel sondern mit Verteilungsproblemen zu tun haben. Es gibt in Deutschland Regionen, die für eine ärztliche Niederlassung attraktiv sind und solche, die weniger attraktiv sind. Daraus ergibt sich ein Nebeneinander von Regionen, die mit Ärzten überversorgt sind und solchen, in denen es Unterversorgung gibt oder eine solche droht. Dabei sind gerade die fachärztlichen Bereiche von zum Teil deutlicher Überversorgung geprägt. Insgesamt zeigt sich immer wieder, dass es in Deutschland nach Maßgabe der Bedarfsplanung sogar zu viele Ärzte gibt.

Um die weiterhin laufende Diskussion um dieses Thema und mögliche Lösungen für bestehende oder drohende Probleme sachlich zu führen, werden in der vorliegenden Publikation aktuelle Zahlen und Fakten zur Verfügung gestellt. Neben der allgemeinen Arztdichte und deren Entwicklung geht es zentral um die ambulante ärztliche Versorgung, die von Vertragsärzten für die Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland geleistet wird. Mit dem Ärzteatlas 2016 legt das WIdO das regionale Versorgungsangebot erneut umfassend offen. Für 23 Arztgruppen werden aktuelle regionale Versorgungsgrade kartografisch ausgewiesen und so auch das Ausmaß an Über- und Unterversorgung differenziert dargestellt. Unter anderem zeigt sich, dass zahlreiche Ärzte und Psychotherapeuten über der Versorgungsgradgrenze von 140 % tätig sind; hier soll nach dem Willen des Gesetzgebers der Antrag auf Durchführung eines Nachbesetzungsverfahrens nach Ausscheiden des Praxisinhabers vom Zulassungsausschuss abgelehnt werden, wenn eine Nachbesetzung aus Versorgungsgründen nicht erforderlich ist.

Die dargestellte Versorgungslage nimmt als Grundlage die aktuell gültigen Kennziffern der vertragsärztlichen Bedarfsplanung, so wie sie vom Gemeinsamen Bundesausschuss beschlossen und in der Bedarfsplanungsrichtlinie dokumentiert sind. Dabei werden regionale Abweichungen, die von den Zulassungsausschüssen auf Landesebene vorgenommen wurden, berücksichtigt.

Angaben zur Publikation
Joachim Klose, Isabel Rehbein:
Ärzteatlas 2016 – Daten zur Versorgungsdichte von Vertragsärzten. Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO), Berlin 2016.
Quelle: http://www.wido.de/aerzteatlas2016.html

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Ärzte Zeitung vom 20.07.2016:
AOK-Studie
Arztdichte steigt, Verteilung problematisch

Ärzte und Kassen ringen um die Deutungshoheit über das Ausmaß des Ärztemangels. In einem Punkt herrscht Einigkeit. Hausärzte werden in den kommenden Jahren dringend benötigt.
Von Anno Fricke
BERLIN. Seit 1980 hat sich die Arztdichte in Deutschland mehr als verdoppelt. Mit 4,1 praktizierenden Ärzten je 1000 Einwohner liegt die Bundesrepublik im internationalen Vergleich auf einem Spitzenplatz. Zu diesem Ergebnis kommt der Ärzteatlas des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).
Nach den aktuellen Regeln der Bedarfsplanung überträfen alle Arztgruppen ihr Soll um knapp ein Drittel. Es gebe keinen Ärztemangel, sondern Überversorgung, stellte das WIdO am Dienstag fest.
… (weiter lesen unter) …. http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=916 ... aft&n=5119
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Hausärztliche Versorgung verbessern

Beitrag von WernerSchell » 13.09.2016, 06:47

Am 29.03.2016 wurde bei Facebook gepostet:
Über die Verbesserung der hausärztlichen Versorgung (auf dem Land) wird seit Jahren diskutiert. Veränderungen werden immer im "Kleinschrittformat" angekündigt. Da wir grundsätzlich keinen Ärztemangel haben, liegt das Problem in der "Verteilung" der Ärzte. Daher müssen die Vorgaben für die Zulassung entsprechend geändert und konsequent durchgesetzt werden. Das auch von der Politik unterstützte Drängen von Fachärzten in städtische Zentren muss beendet werden. Ergänzend erscheint eine Stärkung der "sprechenden Medizin" zwingend ( = Wer gut kommuniziert, heilt besser). Rd. 90% der Diagnosen können im Gespräch erkundet bzw. abgeklärt werden. Daher sind viele Einsätze der sog. Apparatemedizin entbehrlich und belasten das Gesundheitssystem unnötig.
Im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk gibt es zahlreiche Beiträge zum Thema: >
viewtopic.php?f=2&t=21172
viewtopic.php?f=4&t=18219
viewtopic.php?f=2&t=15653


Die vorstehenden Anmerkungen sind weiterhin richtig!
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Viele Patienten pro Hausarzt im Rhein-Kreis Neuss

Beitrag von WernerSchell » 22.04.2017, 14:35

Rhein-Kreis Neuss
Viele Patienten pro Hausarzt

Die Hausärzte im Rhein-Kreis Neuss haben viel zu tun. Das zeigt ein Ranking zur Ärztedichte. Vorgestellt hat sie die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein. Verglichen mit anderen Kommunen im Norden von NRW liegt der Kreis damit im unteren Drittel. Statistisch gesehen kommen auf einen Hausarzt im Rhein-Kreis Neuss rund 1.700 mögliche Patienten. Bis 2030 werden sogar nochmal rund 500 Einwohner mehr pro Hausarzt erwartet. In unserer Nachbarstadt Mönchengladbach kümmert sich ein Hausarzt um deutlich weniger Patienten. Und es sollen noch weniger werden. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein sagt aber, dass es aktuell genügend Hausärzte im Rhein-Kreis Neuss gibt. Im Moment sind es etwas über 260.
Quelle: NE-WS 89.4 Lokalnachrichten vom 22.04.2017
http://news894.de/aktuell/lokale-news/n ... _4614.html
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Kassenärztliche Versorgung in Jüchen und Rommerskirchen

Beitrag von WernerSchell » 20.07.2019, 06:14

Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein hat Grevenbroich mit Jüchen und Rommerskirchen in ihren Strukturfonds aufgenommen. Ziel ist es, mit Hilfe von Fördergeldern die ambulante Versorgung perspektivisch sicherzustellen. Im sogenannten Mittelbereich Grevenbroich, zu dem auch die Stadt Jüchen und die Gemeinde Rommerskirchen zählen, sind derzeit etwa 60 Hausärzte zugelassen – eigentlich ein Wert im „grünen Bereich“. Dennoch hat die Kassenärztliche Vereinigung die drei Kommunen erstmals auf die Liste ihrer Fördergebiete im Rheinland gesetzt. Bedeutet: Sie stellt bis zu 70.000 Euro für die Neugründung oder Übernahme einer hausärztlichen Praxis bereit, ebenso für die Anstellung von Hausärzten. Wiljo Piel berichtet über die ärztliche Versorgung heute – und in Zukunft. Lesen Sie hier weiter. > https://rdir.inxmail.com/rponline/d?o0b ... okal-neuss

Quelle: Mitteilung der Neuss-Grevenbroicher Zeitung - Frank Kirschstein, Chefredakteur, vom 20.07.2019
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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