Patienten gehören in den Mittelpunkt

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Sprechzeiten-Diskussion - Gassen droht mit Dienst nach Vorschrift

Beitrag von WernerSchell » 11.04.2018, 11:55

Ärzte Zeitung vom 11.04.2018:
Sprechzeiten-Diskussion
Gassen droht mit Dienst nach Vorschrift

Rund 450 Millionen Euro mehr an ärztlicher Vergütung pro Jahr fordert KBV-Chef Gassen für den Fall, dass die GroKo tatsächlich beschließt, die Mindestsprechzeiten der Ärzte um fünf Stunden zu erhöhen. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=96 ... efpuryykqr
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Mensch versus Technik – zwei Plädoyers

Beitrag von WernerSchell » 04.07.2018, 06:23

Ärzte Zeitung vom 04.07.2018:

Arzt trifft auf Zukunftsforscher
Mensch versus Technik – zwei Plädoyers

Zum Auftakt des "Hartmann Zukunftsforums 2018" stritten Arzt Dr. Eckart von Hirschhausen und Trendforscher Sven Gábor Jánszky über die Medizin der Zukunft.

Von Anke Thomas

HEIDENHEIM. Der eine ist Arzt, der andere Zukunftsforscher. Der eine plädiert für mehr menschliche Zuwendung und deren Heilkraft, der andere glaubt fest an die positiven Effekte der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz für das Gesundheitswesen. Der eine ist Dr. Eckart von Hirschhausen, der andere der Trendforscher Sven Gábor Jánszky. Die beiden vertraten auf dem "Hartmann Zukunftsforum 2018" Standpunkte, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
... (weiter lesen unter) ... https://www.aerztezeitung.de/politik_ge ... sid=967445
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Sprechende Medizin bereits vor Jahrzehnten angemahnt - "Hallo-Ü-Wagen u.a. die Plattform

Beitrag von WernerSchell » 07.12.2019, 07:35

Der WDR machte am 06.12.2019 bei Facebook auf "45 Jahre "Hallo Ü-Wagen" mit Carmen Thomas aufmerksam. Siehe u.a.: > https://www.facebook.com/wdr4/videos/45 ... 11624/?t=7

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Quelle: https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag8768.html

Dazu habe ich gepostet:

In den 1980er Jahren war ich einmal geladener Podiumsgast bei "Hallo-Ü-Wagen". Es ging um die Patientenrechte bzw. Patientenschutz, u.a. dabei der damalige NRW-Gesundheitsminister Heinemann und hochrangige Vertreter der Ärzteschaft. Ich hatte mich gut vorbereitet und einige Sprechzettel dabei. Frau Thomas zu mir: "Die Zettel brauchen Sie nicht, das haben Sie auch so drauf". Recht hatte sie; es ergab sich eine muntere Diskussion. Meiner Forderung nach mehr sprechender Medizin stimmten alle Gäste ohne Einschränkung zu. Realität ist die sprechende Medizin aber bis heute nicht (mangels entsprechender Honorierung). - Werner Schell

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Zu der Hallo-Ü-Wagen-Veranstaltung mit Carmen Thomas am 16.07.1087 gab es u.a. zahlreiche Medienberichte. Zwei Berichte sind angefügt:

Zeitungsbericht 1.jpg
Zeitungsbericht 1.jpg (4.58 MiB) 1509 mal betrachtet
Zeitungsbericht 2.jpg
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Arzt-Patienten-Kommunikation: "Placebo-Effekte können den Verlauf von Krankheiten verbessern“

Beitrag von WernerSchell » 25.08.2020, 10:55

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Arzt-Patienten-Kommunikation: "Placebo-Effekte können den Verlauf von Krankheiten verbessern“

Trotz des medizinischen Fortschritts bei der Diagnose und Behandlung von Krankheiten spielt eines oft nur eine untergeordnete Rolle: die Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Doch was ist mit den Bedürfnissen, Ängsten und Zweifeln der Patienten? Erst in den vergangenen Jahren wurde mit der systematischen Untersuchung des Phänomens „Placebo“ ein Paradigmenwechsel angestoßen. Denn die positiven Effekte der Arzt-Patienten-Kommunikation sind tatsächlich biologisch messbar.

Über eben diesen Placeboeffekt und auch seinen Gegenspieler, den Noceboeffekt, seine Wirkung und aktuelle Erkenntnisse spricht Professor Manfred Schedlowski, Direktor des Institutes für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie am Universitätsklinikum Essen, in seiner Keynote bei der geriatrisch-gerontologischen Online-Konferenz. Diese findet vom 3. bis 5. September statt und wird von der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) mit Beteiligung der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG) organisiert.

Die Medizin hat in den vergangenen Jahrzehnten eine enorme Entwicklung vollzogen: Verfeinerte technische Untersuchungsmethoden erlauben faszinierende Einblicke in die Funktion unserer Organe und des Gehirns, zielgerichtete Medikamente können exakt in Krankheitsprozesse eingreifen und Operationsroboter steigern die Präzision von Chirurgen. Doch in Zeiten der „High-Tech-Medizin“ wird der Kommunikation zwischen Arzt und Patient oft noch zu wenig Aufmerksamkeit entgegengebracht – auch nicht in der Wissenschaft. Forschungsansätze, die Vertrauen und Hoffnung der Patienten oder die Wirkung von Mitgefühl in den Mittelpunkt stellen, werden oft als „Wissenschaft light“ abgetan.

Messbare Effekte: Das Immunsystem wird beeinflusst, Schmerzen verbessert

„Placeboeffekte sind äußerst vielfältig und unterscheiden sich, je nach Organ und Patient. Eine Zuckertablette, die Kopfschmerzen vertreibt, eine Infusion mit Kochsalzlösung, die bei Parkinson hilft oder eine vorgetäuschte Akupunktur, die Reizdarmsymptome lindert, sind nur einige erfolgreiche Beispiele“, sagt Manfred Schedlowski. Placeboeffekte können sich auf körperliche und psychische Symptome auswirken und damit den Verlauf von Erkrankungen verbessern. Sie können das Immunsystem und den Blutdruck beeinflussen oder den Erfolg von Operationen und medikamentösen Behandlungen verändern. Der Körper reagiert positiv auf eine Behandlung, obwohl er das eigentlich gar nicht dürfte – weil beispielsweise die Tablette oder Infusion keinen Wirkstoff enthält oder die Akupunkturnadel gar nicht in die Haut eindringt. Doch wie kann ein Scheinmedikament oder eine Scheinbehandlung überhaupt eine Wirkung zeigen?

Der Glaube an Heilung: Das neuropsychologische Phänomen des Placeboeffekts

Placeboeffekte werden auf neuropsychologische Phänomene zurückgeführt, die Selbstheilungskräfte aktivieren. Immer mehr Details dieser Wirkmechanismen werden wissenschaftlich erforscht. Dabei spielen die Erwartungen der Patienten eine zentrale Rolle. Vertrauen sie darauf, dass die Therapie wirkt, oder haben sie eher Zweifel? Haben sie früher gute oder eher negative Erfahrungen mit medizinischen Behandlungen oder Behandlern gemacht? Schöpfen sie nach dem Gespräch mit dem Arzt Hoffnung oder löst die Lektüre des Beipackzettels eher Ängste aus? Erfahrungen führen zu Lernprozessen, die bewusst oder unbewusst ablaufen und große Wirkungen entfalten können: positive Placeboeffekte, aber auch negative „Noceboeffekte“. Je nachdem können sie die Heilung fördern – oder auch verhindern.

Der Placeboeffekt beeinflusst jede medizinische Behandlung

Eine Wirkung erzielt also nicht das Placebo selbst, sondern die an eine Behandlung geknüpfte Erwartung der Patienten. Placeboeffekte beeinflussen demnach jede Art von medizinischer Behandlung, sei es die Wirksamkeit und Verträglichkeit von gut erforschten und bewährten Medikamenten, der Ausgang einer Operation oder Gesprächstherapie – oder eben die Wirkung einer Zuckertablette. Echte Placebobehandlungen, beispielsweise zum Test der Wirksamkeit eines Medikaments, sollten jedoch weiterhin nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen, wie beispielsweise in klinischen Studien stattfinden.
In seiner Konferenz-Keynote fasst Professor Manfred Schedlowski seine Forschungsergebnisse zur Thematik zusammen und gibt einen spannenden Überblick über die neuen und aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Phänomen Placebo- und Noceboeffekt. Da gerade ältere Patienten häufig Noceboeffekten in der Kommunikation ausgesetzt sind, ist dieses Thema besonders für Geriater interessant und relevant.

Zur Person

Professor Manfred Schedlowski ist Direktor des Institutes für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie am Universitätsklinikum Essen. Im Lauf seiner Karriere absolvierte er Forschungsaufenthalte an der University of Newcastle und der La Trobe University in Melbourne, Australien sowie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf der Analyse der funktionellen Verbindungen zwischen dem Nervensystem, dem Hormonsystem und dem Immunsystem. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich Professor Schedlowski mit seiner Arbeitsgruppe im Rahmen der Placeboantwort mit dem Phänomen der Klassischen Konditionierung von Immunfunktionen und analysiert die neurobiologischen und biochemischen Mechanismen sowie die klinische Bedeutung der Placebo- und Noceboantwort.

Termin:

Prof. Manfred Schedlowski
Keynote-Lecture: „Der Placebo-Effekt: Viel Lärm um viel mehr als Nichts“
Geriatrisch-gerontologische Online-Konferenz
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
Samstag, 5. September 2020
10:30 bis 11:10 Uhr

Pressekontakt der DGG

Torben Brinkema
medXmedia Consulting KG
Nymphenburger Str. 19
80335 München
Tel: +49 (0)89 / 230 69 60 21
Fax: +49 (0)89 / 230 69 60 41
E-Mail: presse@dggeriatrie.de

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)

Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft der Ärzte, die sich auf die Medizin der späten Lebensphase spezialisiert haben. Wichtige Schwerpunkte ihrer Arbeit sind unter anderem Bewegungseinschränkungen und Stürze, Demenz, Inkontinenz, Depressionen und Ernährungsfragen im Alter. Häufig befassen Geriater sich auch mit Fragen der Arzneimitteltherapie von alten Menschen und den Wechselwirkungen, die verschiedene Medikamente haben. Bei der Versorgung geht es darum, den alten Menschen ganzheitlich zu betreuen und ihm dabei zu helfen, so lange wie möglich selbstständig und selbstbestimmt zu leben. Die DGG wurde 1985 gegründet und hat heute rund 1.700 Mitglieder.

Weitere Informationen:
https://www.dggeriatrie.de/presse/pressemeldungen
https://www.aey-congresse.de/events/dgg ... erenz.html

Quelle: Pressemitteilung vom 25.08.2020
Torben Brinkema Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
https://idw-online.de/de/news752958

Anhang
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