Palliativmedizin: Medikamente, Pflege und Trost

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Palliativmedizin: Medikamente, Pflege und Trost

Beitrag von WernerSchell » 08.02.2015, 07:45

Deutsches Ärzteblatt:
Klinkhammer, Gisela; Richter-Kuhlmann, Eva

Palliativmedizin: Medikamente, Pflege und Trost
http://www.aerzteblatt.de/archiv/167396 ... -und-Trost
Grundsätze der BÄK zur ärztlichen Sterbebegleitung
http://www.bundesaerztekammer.de/downlo ... 022011.pdf
Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland
http://www.dhpv.de/tl_files/public/Them ... 9-2010.pdf
Empfehlung des Deutschen Ethikrates
http://www.ethikrat.org/dateien/pdf/emp ... ihilfe.pdf
Gemeinsame Stellungnahme von DGS und NaSPro
http://www.naspro.de/dl/2014-06-Stellun ... NaSPro.pdf

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Aus Forum:
Palliativversorgung & Hospizarbeit ausweiten
viewtopic.php?f=2&t=17534

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Pressemitteilung Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Caroline Wichmann,
06.02.2015


Akademien fordern bessere Palliativversorgung in Deutschland

In Deutschland bestehen im internationalen Vergleich immer noch erhebliche Defizite in der Palliativversorgung. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften empfehlen deshalb Maßnahmen, um eine qualitativ hochwertige, flächendeckende und evidenzbasierte Palliativversorgung zu erreichen. Um die Hilfe für Betroffene auf medizinischer, sozialer, psychischer und spiritueller Ebene gleichermaßen zu stärken, muss die interdisziplinäre Forschung zur Palliativversorgung nachhaltig entwickelt werden. Bei der Gestaltung der Forschungsagenda sollten Patienten und ihre Angehörigen eingebunden werden.

Die Stellungnahme „Palliativversorgung in Deutschland: Perspektiven für Praxis und Forschung“ wurde heute in Berlin vorgestellt.
Palliativversorgung hat zum Ziel, die bestmögliche Lebensqualität von Patienten und ihren Angehörigen angesichts lebensverkürzender, nicht heilbarer Erkrankungen soweit als möglich herzustellen oder aufrecht zu erhalten. Prävention und Linderung von Leid stehen im Mittelpunkt.
Palliativversorgung benötigen viele Patienten, die an sogenannten Volkskrankheiten leiden, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Auch Menschen mit neurologischen Erkrankungen, zum Beispiel Parkinson, Demenz und Multiple Sklerose, mit Lungenerkrankungen oder altersgebrechliche, multimorbide Patienten brauchen diese spezialisierte Hilfe. Im Zuge des demografischen Wandels wird der Anteil der Palliativpatienten an der Gesamtpatientenzahl steigen.

„Derzeit bestehen Unsicherheiten bezüglich der Effizienz der Palliativversorgung, da die Versorgungsforschung im Aufbau ist und in der Palliativmedizin erheblicher Forschungsbedarf besteht. Zudem gibt es innerhalb von Deutschland Unterschiede beim Zugang zur Palliativversorgung“, sagt Professor Hans-Peter Zenner, Direktor der Universitäts-Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universität Tübingen. Professor Zenner war gemeinsam mit Professor Lukas Radbruch, Direktor der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin der Universität Bonn und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin Sprecher der Arbeitsgruppe Palliativmedizin. Leopoldina und Akademienunion empfehlen in ihrer Stellungnahme eine Forschungsagenda mit dem Ziel, eine flächendeckende und evidenzbasierte Palliativversorgung in Deutschland zu erreichen. Notwendig sind einheitliche Regelungen zur Finanzierung der Palliativversorgung und eine bundesweit einheitliche Qualitätssicherung.

Unter anderem soll die interdisziplinäre Palliativversorgungsforschung, die neben medizinischen und pflegewissenschaftlichen Fragen auch Perspektiven der Geistes- und Sozialwissenschaften berücksichtigt, gefördert werden. Die Akademien fordern zudem Interventionsstudien in der Palliativmedizin, um Leitlinien zur Palliativversorgung für alle Patientengruppen weiterzuentwickeln und Studien zum Einsatz von Medizintechnik, die die Selbstständigkeit von Patienten fördert.

Andere Länder sind auf dem Gebiet der Palliativversorgung bereits weiter als Deutschland. In einem Vergleich der Versorgungsqualität am Lebensende in 40 Ländern weltweit stand Deutschland im Jahr 2010 hinter Ländern wie Großbritannien, Österreich, Irland, Schweden und den Niederlanden auf Platz acht.

In der öffentlichen Diskussion hat das Thema Sterben und Tod in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Die Akademien wollen mit ihrer Stellungnahme den Blick der Öffentlichkeit für die Palliativversorgung schärfen. An der Stellungnahme waren 25 Experten beteiligt, darunter Mediziner verschiedener Fachrichtungen, Pflegewissenschaftler, Ethiker, Theologen, Soziologen, Juristen und Wirtschaftswissenschaftler.

„Palliativversorgung in Deutschland: Perspektiven für Praxis und Forschung“. Stellungnahme der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, 80 S., ISBN: 978-3-8047-3282-7

Die Leopoldina nimmt als Nationale Akademie der Wissenschaften Deutschlands mit ihren rund 1500 Mitgliedern zu den wissenschaftlichen Grundlagen politischer und gesellschaftlicher Fragen unabhängig und öffentlich Stellung. Sie vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien und handelt zum Wohle der Menschen und der Gestaltung ihrer Zukunft.

Die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften ist die Dachorganisation von acht deutschen Wissenschaftsakademien. Insgesamt sind in den Mitgliedsakademien mehr als 1.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen vereint, die zu den national und international herausragenden Vertreterinnen und Vertreter ihrer Disziplinen gehören. Gemeinsam engagieren sie sich für wissenschaftlichen Austausch, exzellente Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.leopoldina.org/de/palliativ

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news623871
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution743

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Ärzte Zeitung vom 06.02.2015:
Papier wird vorgestellt: Defizite in der Palliativversorgung
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Union der deutschen Akademie der Wissenschaften
haben eine Stellungnahme erarbeitet, in der Wege in eine qualitativ hochwertige und flächendeckende Palliativversorgung
aufgezeigt werden. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=878 ... ung&n=4026
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Palliativmedizin: Medikamente, Pflege und Trost

Beitrag von WernerSchell » 07.04.2015, 07:09

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat die Hospizarbeit bzw. die "Patientenautonomie am Lebensende“ wiederholt bei Pflegetreffs zum Thema gemacht - zuletzt am 22.10.2014: viewtopic.php?f=2&t=20704
Am 06.02.2015 gab es in Neuss eine Podiumsdiskussion im "Neusser Augustinusforum", u.a. mit dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk, machte als Zuhörer in einem kurzen Statement darauf aufmerksam, dass z.B. den Hospizeinrichtungen eine 100%-Finanzierung durch die Krankenkassen garantiert werden müsse. Im Übrigen wurde angemahnt, dass die Planzahlen für die Krankenhauspalliativbetten und Hospizbetten deutlich erhöht werden müsse - auf etwa 80-100 Betten/1 Mio. Einwohner.


Dazu passt die nachfolgende Pressemitteilung:

PalliativStiftung fordert Vollfinanzierung von Hospizen

Der Petitionsausschuss beschloss gestern einstimmig, die Petition des
Övelgönner Bürgers Mark Castens zu unterstützen, der sich für eine flächendeckende
Hospizversorgung einsetzt. Die PalliativStiftung forderte dazu
2014 in ihren Eckpunkten, die Voraussetzung für eine Vollfinanzierung der
Hospize zu schaffen.


Altenheime, Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen werden vom Gemeinwesen finanziert.
Nur Hospizen wird der Auf- und Ausbau behindert, da diese zwingend nicht in Höhe
der anrechenbaren Kosten finanziert werden. Der Vorstandsvorsitzende Thomas Sitte
beklagt: „Ein fünf- bis sechsstelliger Betrag muss jährlich über Spenden gedeckt werden.
Diese Spenden werden aber dringend für andere Aufgaben der Hospize gebraucht,
die keine Kassenleistung sind, zum Beispiel Sitzwachen, komplementäre Therapien wie
Musiktherapie, einen kleinen Luxus für einen sterbenden Menschen ...!“
Deshalb fordert die Deutsche PalliativStiftung eine Vollfinanzierung von Hospizen. Dazu
muss festgestellt werden, wo noch Hospize fehlen. Dies gilt insbesondere für die Neugründung
von Kinderhospizen, denn nicht überall, wo gut gemeint ein Hospiz auf einem
wunderbaren Villengrundstück neu errichtet wird, ist dieser Aufwand auch wirklich sinnvoll
eingesetzt.

Quelle: Pressemitteilung vom 05.02.2015
Deutsche PalliativStiftung | Am Bahnhof 2 | 36037 Fulda
Telefon: 0661 | 48 049 797
Telefax: 0661 | 48 049 798
E-Mail: info@palliativstiftung.de

Link zu den Eckpunkten auf der Website der Deutschen PalliativStiftung:
http://www.palliativstiftung.de/rechtsf ... loads.html
(dieser Pressemitteilung beigefügt finden Sie einen Auszug, der den Auf- und Ausbau
der Hospizversorgung betrifft)
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Zu viele Medikamente ...

Beitrag von WernerSchell » 13.06.2015, 07:14

Texteinstellung bei Facebook:
Die Pharmaindustrie bringt zu viele Medikamente mit geringer Innovationskraft auf den Markt. Es gibt daher massive Krankenkassenkritik. Es war und ist daher richtig festzustellen: Weniger ist oft mehr! > viewtopic.php?f=4&t=20834 - Am 23.06.2015, 20:15 bis 21:15 Uhr, greift der NDR - Visite - das Thema "Zu viele Medikamente schaden der Gesundheit" auf. > viewtopic.php?f=7&t=21097
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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