Aufklärungsgespräch - Angaben des Arztes bedeutsam

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Herbert Kunst
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Aufklärungsgespräch - Angaben des Arztes bedeutsam

Beitrag von Herbert Kunst » 05.03.2014, 08:15

Aufklärungsgespräch - Angaben des Arztes bedeutsam

Die Leitsätze eines Urteil des Bundesgerichtshofes vom 28.01.2014:

a) Das Gericht darf seine Überzeugungsbildung gemäß § 286 ZPO auf die Angaben des Arztes über eine erfolgte Risikoaufklärung stützen, wenn seine Darstellung in sich schlüssig und "einiger" Beweis für ein Aufklärungsgespräch erbracht ist. Dies gilt auch dann, wenn der Arzt erklärt, ihm sei das strittige Aufklärungsgespräch nicht im Gedächtnis geblieben.
b) Das unterzeichnete Einwilligungsformular ist - sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht - ein Indiz für den Inhalt des Aufklärungsgesprächs.


BGH, Urteil vom 28. Januar 2014 - VI ZR 143/13
- OLG Karlsruhe in Freiburg - LG Freiburg

Quelle: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-b ... 24&anz=571
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

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Aufklärung - Bundesgerichtshof stärkt Ärzten den Rücken

Beitrag von Presse » 05.03.2014, 08:18

Ärzte Zeitung online, 05.03.2014

Aufklärung - Bundesgerichtshof stärkt Ärzten den Rücken
Der BGH hat ein Leiturteil zum Streit um Inhalte des ärztlichen Aufklärungsgesprächs gefällt.
Die Richter urteilen: Im Zweifel sollen die Gerichte den Ärzten eher glauben als den Patienten.
... mehr ... http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=856 ... ung&n=3328

Presse
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Aufklärungspflicht: Zwei Sätze weisen die Richtung

Beitrag von Presse » 14.03.2014, 07:54

Urteil zur Aufklärungspflicht: Zwei Sätze weisen die Richtung
Der Bundesgerichtshof hat kürzlich mit einem Leiturteil zur Aufklärungspflicht den Ärzten den Rü cken gestärkt -
der Fall stammt aber aus einer Zeit vor dem seit März 2013 geltenden Patientenrechtegesetz. Gilt der Spruch
jetzt auch für die neue Rechts¬lage? Einiges spricht dafür.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=857 ... ung&n=3349

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Patienten in Therapieentscheidungen einbeziehen

Beitrag von WernerSchell » 20.06.2014, 08:26

Gesundheitsmonitor: Ärzte beziehen Patienten zu wenig in Therapieentscheidungen ein

95 Prozent aller Patienten wünschen sich mehr Informationen von ihrem Arzt

Gütersloh, 20. Juni 2014. Viele Patienten wollen die Entscheidung, welche Therapie für sie die richtige ist, nicht allein ihrem Arzt überlassen. Wunsch und Realität klaffen allerdings auseinander: Während 55 Prozent der Patienten in die Wahl zwischen verschiedenen Therapiealternativen einbezogen werden wollen, wurden 58 Prozent von ihrem Arzt noch nie vor Alternativen gestellt. Dies ist das Ergebnis einer Befragung von knapp 12.800 Patienten im Rahmen des Gesundheitsmonitors der Bertelsmann Stiftung und der BARMER GEK.

Die Befragung ergab zudem, dass sich 95 Prozent der Menschen ausführliche Informationen über die Vor- und Nachteile einer Therapie wünschen. Dagegen fühlen sich 16 Prozent der Patienten beim Hausarzt und sogar 24 Prozent der Facharztpatienten in diesem Punkt unzureichend informiert. 15 Prozent beziehungsweise 23 Prozent beklagen sogar, dass ihr Haus- beziehungsweise Facharzt vorhandene Therapieoptionen nicht erwähnt. Selbst die Hälfte der chronisch Kranken bemängelt, dass der Arzt mit ihnen keine Behandlungsalternativen erörtert hat, obwohl es für viele chronische Erkrankungen keinen therapeutischen Königsweg gibt.

"Ärzte sollten mögliche Behandlungsoptionen von sich aus aufzeigen. Außerdem empfehlen wir den Patienten, aktiv auf die Ärzte zuzugehen, wenn sie über die Art der Behandlung unsicher sind und weiteren Rat benötigen", so Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der BARMER GEK. Das Aufzeigen von Therapiealternativen stärke die Arzt-Patientenkommunikation und könne sich positiv auf den Behandlungserfolg auswirken. Die Potenziale der partnerschaftlichen Entscheidungsfindung von Arzt und Patient zu nutzen, fordert auch Brigitte Mohn, Vorstand der Bertelsmann Stiftung: "Für diese positiven Entwicklungen muss die Beteiligung des Patienten allerdings langfristig angelegt sein." Studien würden darüber hinaus belegen, dass das von ärztlicher Seite oft vorgebrachte Argument der fehlenden Zeit für mehr Kommunikation mit den Patienten nicht haltbar sei. Mohn: "Damit die Einbeziehung regelmäßig möglich ist, müssen sich die Prozesse in der Arzt-Patienten Kommunikation verändern."

Zum Gesundheitsmonitor:
Der "Gesundheitsmonitor" analysiert seit über zehn Jahren Entwicklungen in der Gesundheitsversorgung. Bis heute wurden weit über 75.000 Versicherte und mehr als 2.500 Ärzte zu rund 180 gesundheitspolitisch relevanten Themen befragt. So werden Verhaltensmuster, Versorgungsprobleme und Fehlentwicklungen im Gesundheitssystem aufgedeckt. Die Analysen des Gesundheitsmonitors erscheinen als Buch und Newsletter. Sie helfen Fachleuten, gesundheitspolitische Informationslücken zu schließen und Reformkonzepte zu entwickeln. Herausgeber sind die Bertelsmann Stiftung und seit 2011 die BARMER GEK.

Quelle: Pressemitteilung vom 20.06.2014
Ute Friedrich Pressestelle
Bertelsmann Stiftung
Rückfragen an: Dr. Jan Böcken, Telefon: 0 52 41 / 81-81462
E-Mail: jan.boecken@bertelsmann-stiftung.de
http://idw-online.de/de/news592534

Weitere Informationen:
http://Weitere Informationen und eine Pressegrafik finden Sie unter
http://www.bertelsmann-stiftung.de
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Nachholbedarf?: Patienten wissen wenig über ihre Rechte

Beitrag von WernerSchell » 10.08.2016, 06:11

Ärzte Zeitung vom 10.08.2016:
Nachholbedarf?: Patienten wissen wenig über ihre Rechte
Behandlungsfehler, Umfang der Aufklärung oder die Vermittlung eines Termins: Patienten wissen oft nicht, was ihre Rechte sind. Müssen sie besser informiert
werden oder sich besser informieren? mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=916 ... ent&n=5152
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Re: Aufklärungsgespräch - Angaben des Arztes bedeutsam

Beitrag von WernerSchell » 10.11.2016, 07:06

Ärzte Zeitung, 10.11.2016
Patientenrechte - Kassen fehlt Transparenz
Eine Studie zeigt: Bürger fühlen sich zwar gut von Ärzten informiert – nicht aber genug von den Kassen.
BERLIN. "Viele Bürger sind gut über ihre Rechte als Patienten informiert – damit habe ich nicht gerechnet." Mit diesen Worten kommentierte der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef-Laumann, die Ergebnisse einer Studie zum Patientenrechtegesetz.
Um zu prüfen, ob das vor drei Jahren in Kraft getretene Gesetz tatsächlich wirkt, hatte Laumann das IGES Institut mit einer Untersuchung zum Stand der Umsetzung beauftragt. Hierfür wertete das Institut relevante Literatur, Rechtsprechung und Sekundärdaten aus und befragte Versicherte, Patienten sowie Verbände und Rechtsexperten.
Der Studie zufolge fühlen sich vier von fünf Befragten völlig oder eher ausreichend von ihren Ärzten informiert. Mit der Aufklärung vor einer Operation sind neun von zehn Befragten sehr zufrieden oder zufrieden. 88 Prozent gaben an, Informationen über eventuell nicht gedeckte Behandlungskosten zu erhalten.

... (weiter lesen unter) ... http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=923 ... aft&n=5367
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