Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk

Verhalten in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) bei Drogen / Alkoholmissbrauch

Hallo zusammen

Ich arbeite seit mehreren Jahren in einer ZNA. Mir fällt auf, dass PP und Ärzte vermehrt mit Pat zutun haben, die Alkohol/Drogen konsumiert haben, oder auch durch andere psychische Erkrankungen stark in ihrer Wahrnehmung eingeschränkt sind. Hierbei fällt mir desöfteren auf, dass in solchen Situationen wenn z.B Pat Flucht o. Fremd/Eigengefährdet sind, viele Fragen im Raum stehen bleiben. Wann darf, muss ich einen Pat schützen? Wann schützen wir uns? Soll oder darf ich fixieren? Muss ich einen fluchtgefährdeten Pat festhalten? Gilt generell Eigenschutz als obligatorisch? Soll ich dann besserdirekt die Polizei hinzuziehen?
Ich darf noch erwähnen, dass ich durch mehrere Deeskalationstrainings und auch Erfahrungen durchaus mit solchen Situationen umgehen kann und auch kenne, nur ändern sich ja auch Gesetze Rechte u Pflichten und die Kollegen und ich sind nicht immer einer Meinung was das Thema oder besser gesagt das Verhalten gegenüber solchen Patientengruppen in diesen Situationen ist.

PS: Ich hoffe das ich dieses Thema hier richtig eingestellt habe :D

Hallo svenniheil,

mit der o.a. Zuschrift sind vielfältige Probleme angesprochen, die - je nach Lage der Einzelumstände - ein angemessenes Verhalten bzw. Tätigwerden erfordern. Aber gerade darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein, so dass es schnell zu Übergriffen oder zu Unterlassungen kommen kann. Daraus können dann folgerichtig auch Vorwürfe abgeleitet werden.
Der Träger bzw. Arbeitgeber ist m.E. zunächst einmal in der Pflicht, die organisatorischen und personellen Voraussetzungen für eine am Sorgfaltsgebot ausgerichtete Handlungsweise - auch in komplizierten Fällen - zu gewährleisten. Der Arbeitgeber muss auch seine MitarbeiterInnen vor Übergriffen schützen. Wenn es aber insoweit Unklarheiten oder gar Besorgnisse hinsichtlich des richtigen Verhaltens gibt, ist eigentlich eine entsprechende Unterrichtung des Arbeitgebers fällig. Er muss auf die gegebenen Unsicherheiten und unterschiedlichen Sichtweisen des richtigen Reagierens eingehen und dies tunlichst in einer Dienstanweisung näher beschreiben. Dies macht Sinn, weil ja schließlich zahlreicher MitarbeiterInnen betroffen sind. Eine Beteiligung der Arbeitnehmervertretung ist daher auch nicht verkehrt.
Anhand zahlreicher Texte im Netz kann man die Problematik in der ZNA erkennen:
http://www.bag-zna.de/pdf/referate/symp ... ettner.pdf
http://www.dgina.de/media/veranstaltung ... b9d03597e0
http://www.cirs-notfallmedizin.de/praek ... _1263.html
http://books.google.de/books?id=wunascX ... en&f=false
Oftmals werden sich allein deshalb Schwierigkeiten ergeben, weil es an den personellen Voraussetzungen mangelt. Personalintensive Überwachungsaufgaben dürfte hohe Priorität haben. Soweit es einen Pflegenotstand usw. gibt, ist ohnehin an eine Überlastungsanzeige zu denken.

Gruß
Herbert Kunst

Hallo,
ich mache auf die nachfolgenden Texteinstellungen im Forum aufmerksam:
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MfG Rauel Kombüschen