Sterbehilfe - "Glaubensbotschaften der Palliativmedizin

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

Moderator: WernerSchell

Antworten
Lutz Barth
phpBB God
Beiträge: 1148
Registriert: 26.12.2007, 10:05
Kontaktdaten:

Sterbehilfe - "Glaubensbotschaften der Palliativmedizin

Beitrag von Lutz Barth » 19.03.2013, 07:37

Sterbehilfe
Warteliste für den Tod

Quelle: Der Westen v. 18.03.13 >>> http://www.derwesten.de/panorama/wartel ... 37883.html <<< (html)


Sterbehilfe
„Das ist Tierarzt-Ethik“

v. Petra Korun
Quelle: Der Westen v. 18.03.13 >>>http://www.derwesten.de/panorama/das-is ... 39890.html<<< (html)


Achtung Lebensgefahr!
Spät haben Unionspolitiker entdeckt, dass der Gesetzentwurf der Bundesregierung, mit dem nur die gewerbsmäßige Beihilfe zum Suizid unter Strafe gestellt werden soll, im Grunde »lebensgefährlich« ist. Nun ist guter Rat teuer. Bessern CDU und CSU nach, verärgern sie ihren Koalitionspartner FDP. Lassen sie alles so, wie es ist, dürfte dies den noch verbliebenen christlichen Stammwählern kaum noch erklärt werden können. Eine gefährliche Gemengelage. >>> weiter

v. Stefan Rehder,
in LebensForum 105 – 01/2013; online unter >>> http://www.alfa-ev.de/fileadmin/user_up ... gefahr.pdf <<< (pdf.)

Kurze Anmerkung (L. Barth, 16.03.13):
Das ständige Wehklagen der Lebensschützer-Fraktionen auch über den Gesetzentwurf zum Verbot der gewerbsmäßigen Sterbehilfe kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es gerade die selbsternannten Lebensschützer sind, die eine erforderliche Sensibilität und Toleranz gegenüber dem Schwersterkrankten und Sterbenden mit ihrem Selbstbestimmungsrecht „schmerzlich“ vermissen lassen.
„Guter Rat muss nicht teuer sein“!
Ein unvoreingenommener Blick in das Grundgesetz erleichtert die Rechtsfindung in einer Endlos-Debatte über das frei verantwortliche Sterben und mit Blick auf das Selbstbestimmungsrecht der Schwersterkrankten ist es – mit Verlaub – von völlig untergeordneter Bedeutung, ob es den Parteien mit dem „C“ in ihrem Namen gelingt, die noch verbliebenen christlichen Stammwähler zu halten oder etwas zu erklären.
Auch Christen sollten sich zum Toleranzprinzip, insbesondere aber auch zu den grundlegenden Freiheitsrechten der Schwersterkrankten und Sterbenden in einer säkularen Gesellschaft bekennen und davon Abstand nehmen, auf dem letzten Lebensabschnitt das „Leiden“ zu verklären und die insoweit Betroffenen zu missionieren.

Es ist unerträglich, mit welcher Leichtigkeit die Lebensschützer-Fraktionen über zentrale Grundrechte auch der schwersterkrankten und sterbenden Menschen hinwegfegen.



Ärztekammern und Sterbehilfe: Darf ein Arzt beim Sterben helfen?
v. Klinkhammer, Gisela,

in Dtsch Arztebl 2013; 110(11): A-500 / B-444 / C-444; online unter >>> http://www.aerzteblatt.de/archiv/135623 ... ben-helfen <<< (html)

Ein Arzt sollte helfen dürfen!
Kommentar zum Print-Artikel

Ärztekammern und Sterbehilfe: Darf ein Arzt beim Sterben helfen?
aus Dtsch Arztebl 2013; 110(11) vom Freitag, 15. März 2013
v. Lutz Barth unter >>> http://www.aerzteblatt.de/forum/111085#entry111085 <<< (html)
Wir vertreten nicht immer die herrschende Lehre!

Rob Hüser
phpBB God
Beiträge: 611
Registriert: 13.11.2005, 16:47

Sterbehilfe - Glaubensbotschaften der Palliativmedizin

Beitrag von Rob Hüser » 19.03.2013, 09:36

Lutz Barth hat geschrieben: ... Ein Arzt sollte helfen dürfen! ....
Ja, dem kann man uneingeschränkt zustimmen.
R.H.
Das Pflegesystem muss dringend zukunftsfest reformiert werden!

johannes
Sr. Member
Beiträge: 309
Registriert: 05.08.2006, 21:31
Wohnort: Heddesbach
Kontaktdaten:

Beitrag von johannes » 02.08.2013, 15:38

Code: Alles auswählen

Auch Christen sollten sich zum Toleranzprinzip, insbesondere aber auch zu den grundlegenden Freiheitsrechten der Schwersterkrankten und Sterbenden in einer säkularen Gesellschaft bekennen und davon Abstand nehmen, auf dem letzten Lebensabschnitt das „Leiden“ zu verklären und die insoweit Betroffenen zu missionieren. 
Es ist doch interessant, daß die Euthanasiefraktion bei eigener Intoleranz gebetsmühlenartig den Christen Toleranz abspricht. Weiter ist interessant, daß zur Begründung eine "säkulare Gesellschaft" angeführt wird. Zum Dritten ist interessant, daß Christen von der Euthanasiefraktion unterstellt wird, sie würden das Leiden verklären.

Hier kann man wohl sagen: Schlimmer geht's nimmer!

1. Christen sind tolerant! Wenn Euthanasiefreaks sich das Leben nehmen wollen - welcher Christ hat jemals dagegen Einspruch erhoben? Wem Gott egal ist, dem ist folgerichtig auch das Leben egal. Das macht die Euthanasiefraktion schon unmißverständlich deutlich. Den Menschen zu sagen, daß sie kein Recht haben, Leben zu zerstören, hat nichts mit Intoleranz zu tun.

2. Ein Christ - damit meine ich nicht jene, die nur die Fassade zur Schau stellen - hat mit einer säkularen Gesellschaft recht wenig Berührungspunkte. Die säkulare Gesellschaft ist nicht seine Orientierungsgrundlage, sondern Gott! Wenn die säkulare Gesellschaft - was sie seit Jahrtausenden praktiziert - sich nicht an die göttliche Ordnung hält, zeigt sie unmißverständlich, wes Geistes Kind sie ist - des Teufels, der ein Mörder von Anfang an ist.

Kein Mensch hat das Recht, Leben zu zerstören (in welcher Form auch immer). Da können die Euthanasiefreaks so laut brüllen, wie sie wollen. Ihnen steht überhaupt nicht zu, ihre minderwertige Rechtsordnung (Lebensvernichtung ist in meinen Augen minderwertig) auf Christen zu übertragen und diese aufzufordern, ihr Handeln zu übernehmen. Es ist ein angemaßtes Recht.

Über dieses angemaßte Recht wird bereits prophetisch Bezug genommen, wenn bereits vor 2000 Jahren gesagt wird, daß eine Zeit kommen wird, in der das Recht ins Gegenteil verkehrt wird. Heute haben wir diese Zeit, wie Sie recht plastisch vor Augen führen. Mord ist Recht, sich für das Leben einsetzen ist Unrecht ...

3. Es gibt keinen Christen, der das Leiden verklärt! Leiden ist die Folge der Trennung des Menschen von Gott. Das ist eine Tragödie, wie sie nicht größer sein kann. Christen verklären an keiner Stelle eine solche Tragödie, sondern setzen alle Kraft darein, Leiden zu lindern und so weit möglich zu beseitigen. Die letzte Etappe hierbei ist die Wiederkunft dessen, der dem Leid ein für alle mal ein Ende setzt.

Es ist also dumm und dreist - gerade von der Euthanasiefraktion - jenen, die sich für Milderung und Beseitigung von Leid einsetzen, eine Glorifizierung desselben zu unterstellen.
Ein Mensch funktioniert nicht - er lebt!

Lutz Barth
phpBB God
Beiträge: 1148
Registriert: 26.12.2007, 10:05
Kontaktdaten:

Der "Glaube" versetzt nicht nur "Berge".

Beitrag von Lutz Barth » 02.08.2013, 16:59

sondern gelegentlich auch den Blick für die Realität.

Verehrter Johannes. Es bleibt Ihnen freilich vorbehalten, an Ihre eigenen Zeilen zu "glauben". Indes aber gilt: Der Kern Ihrer Botschaft kommt einem "geistigen Dünnpfiff" gleich, da sich etwas fundamental Anderes aus der Verfassung ergibt, mal abgesehen von den unsäglichen Verfehlungen der Kirchen in den letzten Jahrtausenden.

Recherchieren Sie bitte mal ohne Vorbehalte mit Blick auf das Spannungsverhältnis zwischen Ethik, Moral und Recht an der Schnittstelle zur Theologie und es wird Ihnen dann sicherlich nicht entfallen, dass gerade in bedeutsamen Gegenwartsfragen die Kirchen Toleranz vermissen lassen und im Zweifel auch das Leid verklären!

Die Mär von der Nichtverfügbarkeit des Lebens kann sich insbesondere nur unter der Voraussetzung von einigen "Fundamentalisten" behaupten, weil gerade die Kirchen an ihrem Zentraldogma unverrückbar festhalten und damit Grundrechte (!) versenken!

Dass hierbei sich einige Oberethiker in unserer Gesellschaft als willfährige Gehilfen erweisen, ändert freilich hieran rein gar nichts. Diesen fehlen zuweilen rechtsdogmatische Kenntnisse und ermüden mit ihrem vornehmen Geschwätz einen fundierten wissenschaftlichen Diskurs!
Wir vertreten nicht immer die herrschende Lehre!

johannes
Sr. Member
Beiträge: 309
Registriert: 05.08.2006, 21:31
Wohnort: Heddesbach
Kontaktdaten:

Beitrag von johannes » 04.08.2013, 14:47

Verehrter Herr Barth,

wie wenig Sie von "Glauben" verstehen, machen Ihre Zeilen deutlich. Glauben, >pistis<, hat etwas mit Vertrauen zu tun. Vertrauen zu jemand, den man als zuverlässig, vertrauenswürdig, kennt. Daß Sie nun Vertrauen in jemand Vertraueswürdigen als "geistigen Dünnpfiff" bezeichnen, zeigt, wes Geistes Kind Sie sind.

Wie vordergründig Ihre Argumentation ist, machen Sie auch deutlich, wenn Sie die "unsäglichen Verfehlungen der Kirchen" ins Feld führen. Wenn Sie ein fundierter Fachmann wären, wüßten Sie, daß Kirchen nichts mit dem Glauben an Gott zu tun haben, sondern Machtzentren wie viele andere Gruppierungen auch. Daß diese sich nicht an eine übergeordnete Ordnung halten, wie sie es gleichermaßen proklamieren, sollte Sie eigentlich nicht verwundern.

Mich interessiert eigentlich recht wenig, wie Sie die Verfassung auslegen. Bei 10 verschiedenen Auslegern gibt es bekanntermaßen 11 verschiedene Auslegungen ... Der klare Auftrag der Verfassung ist für mich, das Leben und die Unversehrtheit der hierunter Befindlichen zu schützen. Da brauche ich keine Auslegung für, das ist so geschrieben. Nur Betrüger kommen auf die Idee, daß eine klare, eindeutige Aussage ausgelegt werden müßte. Sie stellen das mit Ihren Ausführungen hervorragend zur Schau.

Sie haben ganz Recht. Für Mörder ist die Nichtverfügbarkeit des Lebens tatsächlich eine Mär! Sie scheren sich nun mal keinen Deut um diese Grundlage des Lebens überhaupt. Damit, daß sie dennoch ein sogenanntes Strafgesetzbuch entwickeln, in dem von Totschlag und Mord die Rede ist, zeigen Sie ihre Schizophrenie ganz offen. Einerseits nehmen Sie sich das Recht, Leben zu zerstören, andererseits wollen sie anderen diese Recht absprechen und verurteilen sie. Ich nehme nur mal die aktuelle Lage bzgl. NSU.

Sie offenbaren mit ihrem Verhalten, daß es immer darauf ankommt, wer etwas tut, ob es verurteilt wird oder auch nicht. Sie erwarten Toleranz mit dem mörderischen Verhalten der Lebenszerstörerfraktion? Wie abgefahren ist das wohl?

Ist es nicht lächerlich, wenn die Vertreter der Lebenszerstörerfraktion von einem "wissenschaftlichen Diskurs" reden? Ja, Sie haben Recht! Die Lebenszerstörerfraktion stellt ein Dogma auf. Sie beanspruchen das Recht für sich, über Leben und Tod zu entscheiden! Dass jene, die keine Achtung vor dem Leben haben jenen, die das Leben achten, mit dieser Achtung vor dem Leben ein "vornehmes Geschwätz" unterstellen, ist durchaus an ihrer Haltung angepasst.

Sie wissen doch: Ich bin überzeugt davon, daß früher oder später wieder jene in unserer Gesellschaft die Oberhand bekommen, denen das Leben anderer nichts bedeutet. Von der vordergründigen Lüge, daß "Sterbehilfe" zum Wohle der Leidenden geschieht, hin zur Behauptung, daß die Tötung lebensunwerten Lebens gerechtfertigt sei, ist nur ein kleiner Schritt, der in den Niederlanden ja bereits gegangen wurde - aber nicht auf die Niederlande begrenzt bleiben wird.

Mörder fordern Toleranz ein für ihr mörderisches Verhalten, das ist wohl wahr! Aber sind sie erst einmal beim Morden, kennen sie mit Sicherheit keine Toleranz! Wir hatten das schon einmal. Aber dafür benötige ich keine Wissenschaft. Zu dieser Erkenntnis reicht bereits der gesunde Menschenverstand!
Ein Mensch funktioniert nicht - er lebt!

Lutz Barth
phpBB God
Beiträge: 1148
Registriert: 26.12.2007, 10:05
Kontaktdaten:

Weitere Debatte zwecklos.

Beitrag von Lutz Barth » 04.08.2013, 18:33

Verehrter Johannes.

Ich verspüre keinerlei gesteigerten Drang, eine Diskussion auf dem von Ihnen eingeschlagenen Weg zu führen. Ich weiß nun nicht, wessen "Geistes Kind" Sie sind, aber von Verfassungsrecht haben Sie schlicht keine Ahnung, mal abgesehen davon, dass ihr pauschaler Vorwurf gegen die Kirchen völlig haltlos ist.

Wir mir scheint, sind Sie derjenige, der gerne mal in die "Glaskugel" schaut und hierbei versucht, in einer wichtigen Debatte Eindruck zu schinden. Dies wird nicht gelingen, zumal Ihnen an einem fundierten Diskurs nicht gelegen ist, da sie ja das Verfassungsrecht selbst zu interpretieren gedenken, ohne hiervon einen blassen Schimmer zu haben.

Sei es drum. "Glauben" Sie an die von Ihnen verkündeten "Botschaften" und für Sie wird alles gut!
Wir vertreten nicht immer die herrschende Lehre!

johannes
Sr. Member
Beiträge: 309
Registriert: 05.08.2006, 21:31
Wohnort: Heddesbach
Kontaktdaten:

Beitrag von johannes » 08.08.2013, 19:44

Das kann ich mir gut vorstellen, wird doch die selbstherrliche Darstellung der Euthanasiefraktion von mir in Frage gestellt. Wes Geistes Kind ich bin, dürfte Ihnen jedoch sehr wohl bekannt sein.

Ich lehne die selbstherrliche Überheblichkeit jener ab, die sich anmaßen, über Leben oder Tod zu entscheiden. Von denen hatten wir genug in der Vergangenheit - nicht nur der deutschen.

Daß ich von der Verfassung keine Ahnung habe, ist vielleicht etwas übertrieben. Ich folge nur nicht Ihrer selbstgefälligen Auslegung. Das dürfte wohl etwas anderes sein. Sie schauen so gern auf jene herab, die Ihrer Auffassung nicht folgen, dabei wäre es sicher nicht unangemessen, die Position der Euthanasiefraktion einmal etwas kritischer zu betrachten.

M. E. benötigen wir keine staatliche Direktive, in das Leben Dritter zu dessen Beendigung einzugreifen. Wie schizophren die ganze Befürwortung ist zeigt sich daran, dass einerseits Menschen verurteilt werden, weil sie in das Leben Dritter eingreifen und andererseits die Forderung aufgestellt wird, genau dies zu tun.

Ich halte es jedenfalls nicht für eine wichtige Debatte, ob Dritte das Recht oder gar die Pflicht haben sollen, in das Leben Dritter einzugreifen. Mir ist nicht ein Mörder bekannt, der vor dem Eingriff in das Leben eines anderen einen fundierten Diskurs anstellen würde. Das machen nur jene, die eine gesetzliche Rückendeckung für Unrechtshandeln anstreben. Schließlich läßt sich eine eingeschlagene Richtung selten ändern, wenn sie erst einmal Gesetz geworden ist.

Es gibt viele Wege, wie wir uns selber abschaffen können.

Solange Sie als Verfechter der Euthanasie hier Ihre Aufforderungen zu solchem Handeln veröffentlichen und jene, die Leben schützen wollen, diffamieren, werde ich - soweit der Forenbetreiber mich nicht daran hindert - Ihre Ausführungen gelegentlich in Frage stellen. Ich mag es nicht, wenn Sie oder irgendjemand anderes über mein Leben den Stab bricht.
Ein Mensch funktioniert nicht - er lebt!

Lutz Barth
phpBB God
Beiträge: 1148
Registriert: 26.12.2007, 10:05
Kontaktdaten:

"Stab über Ihr Leben brechen"?

Beitrag von Lutz Barth » 09.08.2013, 17:23

Verehrter Johannes.

Ich bin weit davon entfernt, jemanden zu diskriminieren, der eine andere Auffassung hegt. Gleichwohl ist der Fokus in der Debatte auf die verfassungsrechtlichen Implikationen zu richten und hier erlaube ich mir schlicht, deutlich Position zu beziehen und zwar gerade in Kenntnis der verfassungsdogmatischen Ausgangslage, die nun nicht so kompliziert ist.

Auch diesbezüglich können Sie freilich eine andere Meinung vertreten, wenngleich ich meine, dass die diesseitigen Argumente schwerer wiegen, als beispielhaft der Blick in die ethische und moralische Glaskugel etwa der Herren Montgomery, Axel W. Bauer und andere Theologen und Ethiker, die es an einer gebotenen verfassungsrechtlichen Erörterung und vor allem Abwägung der insoweit einschlägigen Grundrechte ermangeln lassen.

Expertum ist nicht gleich Expertentum und sofern Sie den Eindruck gewinnen, diese meine Position sei arrogant, mögen Sie sogar in Teilen recht haben. Der Diskurs leidet insbesondere an den Botschaften sog. "Dünnbrettbohrer" und es nervt gehörig, wenn maßgebliche Meinungsmacher mit keiner Silbe sich auf einen verfassungsrechtlichen Diskurs einlassen. Nun - dies kann wohl auch nicht erwartet werden, denn nicht jeder verfügt über Verfassungsrechtskenntnisse und da dem so ist, sollte insbesondere die "Lebensschützer-Fraktion" einmal ihre Position darlegen, damit überhaupt ein verfassungsdogmatischer Diskurs stattfinden kann. Dass dies nicht geschieht, kann nur damit erklärt werden, dass sich die "Oberethiker" ihrer eigenen "Argumentation" verlustig gehen sehen und damit mit ihren scheinbaren erdrückenden moralischen Argumenten entmythologisiert werden.

Im Übrigen gilt dies in Teilen auch für diejenigen, die einen Blick in die Transzendenz riskieren und hierbei auf ein "göttliches Gesetz" setzen, welches nun aber keine Rechtsverbindlichkeit beansprucht, es sei denn, unsere Rechtsordnung hätte diese in verbindliche Rechtsregeln transformiert, was ja bekanntlich in Teilen geschehen ist.

Sei es drum. Wir kommen auf keinen Nenner und es bleibt zu hoffen, dass künftig der Diskurs sich durch ein Mehr an Rationalität auszeichnet.
Wir vertreten nicht immer die herrschende Lehre!

Antworten