Ärztliche Versorgung von Patienten fraglich

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Ärztliche Versorgung von Patienten fraglich

Beitrag von Presse » 18.02.2013, 14:31

Pressemitteilung vom 18.02.2013

Ärztliche Versorgung nordrheinischer Patienten kann von zahlreichen Facharztgruppen nicht mehr sichergestellt werden

Düsseldorf, 15.02.2013 - „Die Versorgung unserer gesetzlich versicherten Patienten kann von uns nicht mehr sichergestellt werden - Unterversorgung ist die Folge!“ Dies ist die Aussage eines gemeinsamen Schreibens der Vertreter von sieben Versorgerfacharztgruppen aus dem KV-Bezirk Nordrhein. *)

Das Schreiben wurde vor wenigen Tagen an den Vorstand der KV Nordrhein, den Chef der KBV, Herrn Dr. Köhler, sowie den Präsidenten der Ärztekammer Nordrhein, Herrn Henke, adressiert. Die Vertreter der Fachgruppen Anästhesie, Chirurgie, Dermatologie, Gynäkologie, HNO, Orthopädie und Urologie machen darin deutlich, dass die katastrophale Unterfinanzierung der Regelversorgung in den Praxen ihrer Fachgebiete eine geordnete Patientenversorgung nicht mehr zulässt, weil für Drei-Monats-Pauschalen zwischen 11,58 und 23 Euro auch notwendige Leistungen flächendeckend nicht mehr erbracht werden können. Folge ist eine für die Patienten gefährliche Unterversorgung. Unterstützung für ihre Position erhalten die sieben Facharztgruppen durch einen Beschluss der Vertreterversammlung der KV Nordrhein vom 13.02.2013. Die Vertreterversammlung ist das höchste Selbstverwaltungsorgan der nordrheinischen Vertragsärzte. In dem einstimmigen Beschluss heißt es: „Die Vertreterversammlung schließt sich den vorliegenden Stellungnahmen an und stellt diese Unterversorgung ebenfalls fest.“

Dr. Weisweiler, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der niedergelassenen Chirurgen (ANC-Nordrhein), Initiator und Sprecher der Versorgerfachärzte Nordrhein, will jetzt das Gespräch mit der Ärztekammer suchen. „Wir Ärzte wollen für alle Patienten die beste Behandlung – doch wir sind zur Rationierungsentscheidung gezwungen. Wie diese umzusetzen ist, bedarf einer breiten Diskussion“, so der Chirurg Dr. Weisweiler.

Pressekontakt
Versorgerfachärzte Nordrhein
c/o Vogteistraße 16
52511 Geilenkirchen
Geschaeftsstelle@ANC-NO.de
Tel: 02451 9106828
Fax: 02451 9106829
.
Thomas Hahn
Pressereferent
Fon (0 30) 28 87 74-12 4
presse@hno-aerzte.de

Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.
http://www.hno-aerzte.de
Bundesgeschäftsstelle
Haart 221 | 24539 Neumünster

*)
+++ Das übermittelte Schreiben: +++

Versorgerfachärzte Nordrhein
Pressemitteilung

Ärztliche Versorgung nordrheinischer Patienten kann von
zahlreichen Facharztgruppen nicht mehr sichergestellt werden


Düsseldorf, 15.02.2013

„Die Versorgung unserer gesetzlich versicherten Patienten kann von uns nicht mehr
sichergestellt werden - Unterversorgung ist die Folge!“ Dies ist die Aussage eines
gemeinsamen Schreibens der Vertreter von sieben Versorgerfacharztgruppen aus
dem KV-Bezirk Nordrhein.
Das Schreiben wurde vor wenigen Tagen an den Vorstand der KV Nordrhein, den
Chef der KBV, Herrn Dr. Köhler, sowie den Präsidenten der Ärztekammer Nordrhein,
Herrn Henke, adressiert. Die Vertreter der Fachgruppen Anästhesie, Chirurgie,
Dermatologie, Gynäkologie, HNO, Orthopädie und Urologie machen darin deutlich,
dass die katastrophale Unterfinanzierung der Regelversorgung in den Praxen ihrer
Fachgebiete eine geordnete Patientenversorgung nicht mehr zulässt, weil für Drei-
Monats-Pauschalen zwischen 11,58 und 23 Euro auch notwendige Leistungen
flächendeckend nicht mehr erbracht werden können. Folge ist eine für die Patienten
gefährliche Unterversorgung. Unterstützung für ihre Position erhalten die sieben
Facharztgruppen durch einen Beschluss der Vertreterversammlung der KV Nordrhein
vom 13.02.2013. Die Vertreterversammlung ist das höchste Selbstverwaltungsorgan
der nordrheinischen Vertragsärzte. In dem einstimmigen Beschluss heißt es: „Die
Vertreterversammlung schließt sich den vorliegenden Stellungnahmen an und stellt
diese Unterversorgung ebenfalls fest.“
Dr. Weisweiler, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der niedergelassenen
Chirurgen (ANC-Nordrhein), Initiator und Sprecher der Versorgerfachärzte Nordrhein,
will jetzt das Gespräch mit der Ärztekammer suchen. „Wir Ärzte wollen für alle
Patienten die beste Behandlung – doch wir sind zur Rationierungsentscheidung
gezwungen. Wie diese umzusetzen ist, bedarf einer breiten Diskussion“, so der
Chirurg Dr. Weisweiler.
Kontakt:
Versorgerfachärzte Nordrhein
c/o Vogteistraße 16
52511 Geilenkirchen
Geschaeftsstelle@ANC-NO.de
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Sicherstellungsauftrag muss eingehalten werden !

Beitrag von ProPflege » 18.02.2013, 15:21

Mit dem nachfolgenden Schreiben wurden Krankenkassen, Ärzteverbände, Medien, sonstige Institutionen und Einnzelpersonen ... informiert:

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
Pro Pflege - Selbsthilfetzwerk ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.


18.02.2013

Sehr geehrte Damen und Herren,

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk macht seit Jahren darauf aufmerksam, dass die ärztliche Versorgung älterer Menschen, vor allem in den stationären Pflegeeinrichtungen verbessert werden muss. Dazu ist es erforderlich, dass auch Fachärzte im ausreichenden Maße ihre Dienstleistungen anbieten und sich zu den erforderlichen Hausbesuchen, auch in den Heimen, bereitfinden. Die insoweit bestehenden Defizite wurden von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk zuletzt am 14.11.2012 beim Neusser Pflegetreff angesprochen und diskutiert. Siehe dazu die Hinweise unter folgender Adresse: viewtopic.php?t=17341&highlight=lehr

In einer dazu veröffentlichten Pressemitteilung wurde u.a. ausgeführt:

• Frau Prof. Dr. Dr. Ursula Lehr befasste sich mit der demografischen Entwicklung und den Notwendigkeiten, auf die neuen Gesellschaftsstrukturen zu reagieren. Es wurde dabei u.a. auf die bereits 2005 vorgelegte „SÄVIP - Studie zur ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen“ verwiesen und eine Optimierung der (fach)ärztlichen Versorgung der pflegebedürftigen Menschen im Heim, aber auch zu Hause, eingefordert. Die Besuchstätigkeit, vor allem der Fachärzte, wurde als nicht ausreichend erachtet. Es gebe erheblichen Verbesserungsbedarf.
• Dr. Hermann-Josef Verfürth beleuchtete aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen als Hausarzt und auch als engagierter Arzt bei der Versorgung von HeimbewohnerInnen die medizinische Versorgung und ging auf die Mängel im System bzw. die Korrekturnotwendigkeiten ein. Das Miteinander aller beteiligten Akteure vor Ort, Leitungs- und Pflegekräfte, rechtliche Vertreter und Ärzte, müsse zielgerichtet optimiert werden. Dabei wurde verdeutlicht, dass in den Pflegeeinrichtungen mehr Zuwendung durch das (Fach)personal geboten ist. Die immer wieder diskutierten Pflegemängel seien ohne Behebung des Pflegenotstandes nicht zu minimieren.

In einer am 18.02.2013 der Öffentlichkeit vorgestellten Pressemitteilung machen nun verschiedene Facharztgruppen - Anästhesie, Chirurgie, Dermatologie, Gynäkologie, HNO, Orthopädie und Urologie - darauf aufmerksam, dass die katastrophale Unterfinanzierung der Regelversorgung in den Praxen ihrer Fachgebiete eine geordnete Patientenversorgung nicht mehr zulässt. Der vollständige Pressetext ist nachlesbar unter folgender Adresse: viewtopic.php?t=18568

Auch wenn es bei der Rationierungsentscheidung möglicherweise nur um die Einwerbung von höheren Vergütungen geht, kann die Unterversorgung aus der Sicht der Patienten, vor allem der älteren Menschen, zu Hause und in den Heimen, nicht hingenommen werden. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk macht daher auf das Thema aufmerksam und fordert alle Verantwortlichen auf, die Patientenversorgung uneingeschränkt aufrecht zu erhalten und Streit um Entgelte nicht auf dem Rücken der Patienten auszutragen. Eine tatsächliche Umsetzung der Rationierungsentscheidung wäre nichts anderes als unterlassene Hilfeleistung und müsste auch Folgerungen mit Blick auf den Sicherstellungsauftrag (SGB V) haben. Insoweit sieht Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk die Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung (KV gefordert.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell

+++ Die Medien berichten wie folgt +++
http://www.presseanzeiger.de/pa/Nordrhe ... und-653862
http://www.openbroadcast.de/article/266 ... frage.html
http://www.apotheken-anzeiger.de/nordrh ... it_653862/
http://www.openpr.de/news/699150.html
http://www.mg-heute.de/?p=15227#more-15227
... (weitere Hinweise folgen) ...
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/

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