Diakonie-Präsident Stockmeier: PID-Gesetz geht zu weit
Berlin, 07. Juli 2011 Der Präsident des Diakonischen Werkes der EKD,
Oberkirchenrat Johannes Stockmeier, hält die Freigabe der
Präimplantationsdiagnostik (PID) durch den Gesetzgeber für "zu weit gehend".
"Leben ist nicht immer durchgängig planbar", sagt Stockmeier anlässlich der
Entscheidung des Bundestages, dass die PID unter Auflagen angewendet werden
darf. Mit der jetzt getroffenen Entscheidung bestehe eine erhebliche Gefahr,
dass die Anwendung der PID immer weiter ausgeweitet werde. Die Rechtssicherheit,
die als solche zu begrüßen sei, wird durch die Schwierigkeit erkauft, die
Grenzen der Auflagen zu bestimmen.
"Als Diakonie sehen wir sehr wohl die Not der betroffenen Paare, die die
Fortpflanzungsmedizin in Anspruch nehmen wollen, um ein gesundes Kind zur Welt
zu bringen. Dennoch darf dieses Instrument nicht dafür missbraucht werden,
Embryonen mit schweren Behinderungen generell als lebensunfähig oder nicht
lebenswert zu identifizieren. Ich hoffe, dass die Fortpflanzungsmedizin
weiterhin mit großem Respekt betrieben und genutzt wird", betont der Diakonie-
Präsident.
Die Anwendung der PID erhöht nach Ansicht der Diakonie die Verantwortung der
Fortpflanzungsmedizin deutlich. Die gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber
Menschen mit Behinderung dürfe nicht durch die Möglichkeit, eine PID
einzusetzen, sinken. Die Diakonie werde sich gegen solche Tendenzen wehren,
betont Stockmeier.
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Quelle: Pressemitteilung vom 07.07.2011
Ute Burbach-Tasso, Pressesprecherin
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