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Privatpraxen: AOK-Patienten sollen schön woanders hingehen
Verfasst: 17.01.2011, 10:41
von Presse
Privatpraxen: "Die AOK-Patienten sollen schön woanders hingehen"
Manche Ärzte behandeln keine Kassenpatienten mehr. Sie wollen mehr Geld verdienen, oder sich einfach nur mehr Zeit lassen können.
http://www.welt.de/wirtschaft/article12 ... gehen.html
Quelle: Die Welt
Privatpraxen: AOK-Patienten sollen schön woanders hingehen
Verfasst: 20.01.2011, 08:01
von Gaby Modig
Presse hat geschrieben:..... Manche Ärzte behandeln keine Kassenpatienten mehr. Sie wollen mehr Geld verdienen, oder sich einfach nur mehr Zeit lassen können. ....
Das ist legitim und vielleicht sogar von der jetzigen Regierungskoalition gewünscht. Es geht ja schließlich um die Ökonomisierung des Gesundheitswesens.
Eigentlich muss es aber darum gehen, die Gesundheitsversorgung für die Gesamtheit der Kassenversicherten attraktiver zu gestalten. Ärzte müssen insoweit auch angemessen honoriert werden.
Was aber zur Zeit abgeht, ist eine politisch gewollte Weiterentwicklung der sog. Zweiklassenmedizin. Die derzeitige Arzneimittelversorgung, mit den unzähligen Rabattverträgen und Zuzahlungen halte ich für eine mittlere Katastrophe.
MfG Gaby
Verfasst: 21.01.2011, 07:39
von johannes
Eine Zweiklassenmedizin hat es in der Vergangenheit gegeben, gibt es heute immer noch und wird es auch in Zukunft geben. Schließlich ist es nichts Neues, daß jene mit mehr Geld sich auch bessere Leistungen erkaufen können.
Was mir allerdings heute nicht mehr zeitgemäß erscheint ist, daß jeder Bürger zwangsweise in ein Versicherungssystem einzahlen muß, das nicht mehr im Interesse der Versicherten handelt, sondern mit der Gesundheitsindustrie cooperiert. Daß die Gesundheitsindustrie die Preise - und damit auch die Kosten - diktiert, ist wohl ein offenes Geheimnis.
Wären die Politiker ehrlich, würden Sie von der derzeitigen umfassenden Zwangsversicherung für Geringverdiener (gesetzliche Krankenversicherung) die - wie jeder Bürger bestätigen kann - schon längst keine "soziale" Krankenversicherung mehr ist, abrücken und statt dessen
1. eine medizinische Grundversorgung für alle installieren, die mit niedrigen Beiträgen für alle auskommt. Die Preise für Medikamente in diesem Segment aus der Preisfindungshoheit der Konzerne herausnehmen und per Gesetz festlegen. (In anderen Bereichen wird dies schließlich per Gesetz auch praktiziert, siehe Entgelte für ambulante Pflegedienste und stationäre Pflege)
2. die vielen Zusatzleistungen, die über eine Grundversorgung hinausgehen, in einen von jedem Versicherten nach Wunsch und/oder Bedarf frei wählbaren Zusatztarif überleiten, deren Kostengestaltung dem Betroffenen überlassen werden kann (wir reden schließlich von mündigen Bürgern)
3. die Finanzierung zu einer echten Sozialversicherung machen, indem nicht nur die Geringverdiener zu 100 % ihre prozentualen Beiträge leisten müssen, sondern auch die Großverdiener zu 100 % ihre prozentualen Beiträge leisten.