Sollen und müssen wir ewig leben oder schlafen?
Verfasst: 24.09.2010, 13:20
Sollen und müssen
wir denn „ewig leben“ oder „schlafen“?
Eine kleine Abendlektüre für den engagierten Medizinethiker und Palliativmediziner
von Lutz Barth (September 2010)
...
"Die nahezu in aller Regelmäßigkeit erscheinenden Statements bedeutender Funktionäre der ärztlichen Selbstverwaltungskörperschaften aber auch namhafter Medizinethiker lassen mittlerweile keinen Zweifel aufkommen, dass der neue ethische Paternalismus salonfähig geworden ist und zunehmend in Wissenschaftskreisen der Eindruck entsteht, als entspringe dieser enthemmten Paternalismus gleichsam einer sich im Laufe der letzten Jahre herauskristallisierten sog. „herrschenden Lehre“, in der es allerdings nach diesseitigem Eindruck weniger um die Lehre, sondern vielmehr um das herrschende Element – mithin also Machtausübung – geht.
Hier soll allerdings nicht verschwiegen werden, dass die Paternalisten es geschickt verstehen, im Gewande der Wissenschaft tugendhafte Argumente gebetsmühlenartig vorzutragen und da nimmt es nicht wunder, dass sich die Apologeten einer „guten und aufrichtigen Wertekultur“ und Bewahrer des Hippokratischen Geistes tunlichst gegenseitig in ihren Beiträgen zitieren, um auf diesem Wege sich einem wissenschaftstheoretischen Diskurs nicht stellen zu müssen – einem wissenschaftstheoretischen Diskurs, der weit reichende Folgen für die „Sterbe-Praxis“ hierzulande zeitig und demzufolge aus der Sicht einer künftigen Patientenrolle auch eines schwersterkrankten oder sterbenden Menschen mehr als leidenschaftlich zu führen ist, so dass gelegentlich das Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denken im Sinne einer allgemein üblichen Konvention (über-?)strapaziert werden muss."
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Das Dokument ist frei zugänglich!
>>> http://www.iqb-info.de/Sollen_wir_denn_ ... r_2010.pdf <<< (pdf.)
wir denn „ewig leben“ oder „schlafen“?
Eine kleine Abendlektüre für den engagierten Medizinethiker und Palliativmediziner
von Lutz Barth (September 2010)
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"Die nahezu in aller Regelmäßigkeit erscheinenden Statements bedeutender Funktionäre der ärztlichen Selbstverwaltungskörperschaften aber auch namhafter Medizinethiker lassen mittlerweile keinen Zweifel aufkommen, dass der neue ethische Paternalismus salonfähig geworden ist und zunehmend in Wissenschaftskreisen der Eindruck entsteht, als entspringe dieser enthemmten Paternalismus gleichsam einer sich im Laufe der letzten Jahre herauskristallisierten sog. „herrschenden Lehre“, in der es allerdings nach diesseitigem Eindruck weniger um die Lehre, sondern vielmehr um das herrschende Element – mithin also Machtausübung – geht.
Hier soll allerdings nicht verschwiegen werden, dass die Paternalisten es geschickt verstehen, im Gewande der Wissenschaft tugendhafte Argumente gebetsmühlenartig vorzutragen und da nimmt es nicht wunder, dass sich die Apologeten einer „guten und aufrichtigen Wertekultur“ und Bewahrer des Hippokratischen Geistes tunlichst gegenseitig in ihren Beiträgen zitieren, um auf diesem Wege sich einem wissenschaftstheoretischen Diskurs nicht stellen zu müssen – einem wissenschaftstheoretischen Diskurs, der weit reichende Folgen für die „Sterbe-Praxis“ hierzulande zeitig und demzufolge aus der Sicht einer künftigen Patientenrolle auch eines schwersterkrankten oder sterbenden Menschen mehr als leidenschaftlich zu führen ist, so dass gelegentlich das Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denken im Sinne einer allgemein üblichen Konvention (über-?)strapaziert werden muss."
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Das Dokument ist frei zugänglich!
>>> http://www.iqb-info.de/Sollen_wir_denn_ ... r_2010.pdf <<< (pdf.)