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Organspende - alle Möglichkeiten nutzen

Verfasst: 24.08.2010, 11:19
von Presse
Alle Möglichkeiten für Organspende nutzen
Ärzteschaft unterstützt Regierungspläne für Einsatz von Transplantationsbeauftragten


„Für Patienten ist es lebenswichtig, dass alle Möglichkeiten für Organspenden auch tatsächlich genutzt werden. Dass die Bundesregierung nun endlich der langjährigen Forderung der Ärzteschaft nach einem flächendeckenden Einsatz von Transplantationsbeauftragten in den Krankenhäusern nachkommen will, ist deshalb eine gute Nachricht für alle schwerkranken Menschen, die dringend ein Spenderorgan benötigen.“ So kommentierte der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, die Ankündigung der Regierungskoalition, nach der Sommerpause im Bundestag eine Änderung des Transplantationsgesetzes anzustrengen. Danach sollen alle Krankenhäuser mit mehr als 100 Betten und einer Intensivstation dazu verpflichtet werden, eine Stelle oder Arbeitszeit für einen ärztlichen Transplantationsbeauftragten bereitzuhalten und diese Tätigkeiten mit Vergütungszuschlägen zu honorieren.

Bereits vor gut drei Jahren hatte der 110. Deutsche Ärztetag gefordert, Transplantationsbeauftragte flächendeckend in den Kliniken einzusetzen, um die Zahl der Organspenden in Deutschland deutlich zu erhöhen. Dabei sei es jedoch wichtig, dass diese Beauftragten unmittelbar an die Krankenhausleitung angebunden werden.

Im Mai dieses Jahres forderte auch die EU-Kommission in einem Aktionsplan dazu auf, europaweit solche Stellen zu etablieren. Länder wie Spanien haben damit gute Erfahrungen gesammelt. Dort werden jährlich 34 Organe pro eine Million Menschen gespendet. In Deutschland sind es hingegen nur 14,9.

„Ohne Transplantationsbeauftragte besteht die Gefahr, dass die Chance auf ein gesundes Spenderorgan vertan wird, obwohl ein Organspendeausweis vorliegt oder Angehörige bereit wären, einer Spende zuzustimmen“, warnte Hoppe. Zwar seien Krankenhäuser schon jetzt gesetzlich verpflichtet, potenzielle Spender zu melden. In vielen Kliniken fehle es jedoch an Personal und an zeitlichen Kapazitäten.

Quelle: Pressemitteilung der Bundesärztekammer vom 24.08.2010

Der Kampf der Politik um mehr Organspender

Verfasst: 30.08.2010, 06:48
von Presse
Der Kampf der Politik um mehr Organspender
Jedes Jahr sterben in Deutschland 1000 Menschen, waehrend sie auf eine Transplantation hoffen. Das soll sich jetzt aendern.
Von O. Gersemann, T. Kaiser und P. Neumann
WELT Online 28.08.10
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... ender.html

Möglichkeiten der Lebendspende von Organen erweitern

Verfasst: 30.08.2010, 10:22
von Presse
KAUCH:
Möglichkeiten der Lebendspende von Organen erweitern

Zur Diskussion um den rechtlichen Rahmen für Organspenden erklärt der Transplantations­experte der FDP-Bundestagsfraktion, MICHAEL KAUCH:

Die Vorschläge aus der Union für eine Widerspruchslösung bei der Organspende von Toten führen nicht weiter. Wenn das geltende Recht für Behandlungen vor dem Tod zu Recht stets eine Zustimmung einfordert, kann man nicht nach dem Tod die Beweislast umkehren. Man sollte statt dessen die Rahmenbedingungen für Organ-Lebendspenden in den Blick nehmen. Denn sie sind für den Empfänger bei Leber und Niere die bessere Therapie.

Die FDP-Bundestagsfraktion hält an ihrer Forderung fest, mehr Lebendspenden zuzulassen. Insbesondere fordern wir, die Überkreuzspende zwischen zwei fremden Ehepaaren ohne zusätzliche Prüfung generell zuzulassen. Dies wäre z.B. für das Ehepaar Steinmeier-Büdenbender von Bedeutung gewesen, wenn eine direkte Spende medizinisch nicht möglich gewesen wäre. Außerdem sollte die sogenannte Nachrangigkeit der Lebendspende aus dem Transplantationsgesetz gestrichen werden. Denn damit gibt man das falsche Signal, dass der Staat die Lebendspende eigentlich nicht will.

Quelle: Pressemitteilung vom 30.08.2010
Bundestagsbüro Michael Kauch
Tel: 030/227 70 535 - Fax: 030/227 76 535
Platz der Republik 1 - 11011 Berlin