Diabetesbedingte Amputationen auf dramatischem Höchststand
Verfasst: 05.06.2009, 07:42
Diabetesbedingte Amputationen auf dramatischem Höchststand
KKH-Allianz und Fußnetz München: Unnötige Amputationen verhindern - Leben retten
München/Hannover, 4. Juni 2009 – Die Zahlen sind erschreckend: Alljährlich werden in Deutschland 62 000 Amputationen vorgenommen. Hauptursache dafür: Diabetes mellitus, als Zuckerkrankheit bekannt. Für viele Patienten sind die Folgen fatal:
- Mehr als ein Drittel der Diabetiker stirbt ein Jahr nach der Amputation, rund die Hälfte innerhalb von drei und etwa zwei Drittel innerhalb von fünf Jahren.
- Bei der Hälfte der Beinamputierten musste innerhalb der nächsten vier Jahre auch am anderen Bein amputiert werden.
- Nach einer Oberschenkelamputation muss mehr als die Hälfte dieser Patienten in einem Pflegeheim betreut werden.
- Von den Unterschenkel-Amputierten sind 30 Prozent nicht mehr gehfähig.
„Diese Zahlen signalisieren, dass dringend Handlungsbedarf bei der Versorgung von Patienten mit Diabetes mellitus besteht“, sagt Rudolf Hauke, Vorstandsmitglied der KKH-Allianz. Hinzu kommt die stete Zunahme an Amputationen. „Beispiel Einzugsgebiet München: Hier ist die Amputationsrate zwischen 2006 und 2008 um 18% gestiegen.“ Grund für die KKH-Allianz, zum Nutzen ihrer Versicherten eine Kooperation mit dem Verein Fußnetz München einzugehen. Dieser bietet ein vernetztes Behandlungskonzept an, bei dem Fachärzte wie Diabetologen, Angiologen, Radiologen, Fuß-, Gefäß- und plastische Chirurgen, Orthopäden, Orthopädieschuhmacher und -techniker sowie Podologen und Pflegedienste Hand in Hand arbeiten.
Als Vorbild dafür dient das Kölner Netzwerk Diabetisches Fußsyndrom. Dank des Integrierten Behandlungsansatzes konnte dort die Zahl der Amputationen bei Diabetikern erheblich gesenkt werden. „Alle 19 Minuten wird in Deutschland eine diabetesbedingte Fußamputation durchgeführt“, erklärt Dr. Arthur Grünerbel, Vorsitzender des Fußnetz München. „Unser primäres Ziel ist es, durch eine frühzeitige, optimal abgestimmte Behandlung und Betreuung der Patienten diese hohe Zahl an Amputationen bei Diabetikern deutlich zu verringern. Damit können wir die Lebenssituation vieler Patienten erheblich verbessern.“
Worin liegen die Ursachen für die hohen Amputationszahlen im Raum München wie in Deutschland überhaupt? Zum einen ist für eine erfolgreiche Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms (DFS) die Zusammenarbeit einer Reihe von Spezialisten notwendig, die in der Regel nicht gegeben ist. Zudem sind viele niedergelassene Hausärzte und Internisten nicht ausreichend mit der Behandlung des DFS vertraut. Und: Häufig scheitert eine gute ambulante Versorgung bereits an den Abrechnungsmodalitäten des Gesundheitssystems. „Dabei lassen sich gerade durch ein rechtzeitiges vernetztes Zusammenarbeiten von Spezialisten die Behandlungskosten sowie auch die Folgekosten für Reha-Maßnahmen und Hilfsmittelversorgung mittelfristig erheblich senken“, so KKH-Allianz Vorstandsmitglied Hauke. „Im Endeffekt heißt das: mehr Behandlungsqualität für weniger Geld und mehr Lebensqualität für den Patienten.“
Die ehrgeizigen Ziele der neuen Kooperation für Patienten mit Diabetes mellitus im Überblick:
- Frühzeitige Diagnose und optimale, möglichst ambulante Behandlung
- Verkürzung der Wundversorgungszeiten (insbesondere im stationären Bereich)
- Vermeidung von Fußamputationen und damit Senkung der Amputationsraten
- Erhalt beziehungsweise Verlängerung der Mobilität der Patienten
Das innovative Versorgungskonzept des Vereins Fußnetz München wird Versicherten der KKH-Allianz, die an Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2 erkrankt sind und Probleme mit den Füßen haben, ab dem 18. Lebensjahr im Einzugsgebiet von München angeboten.
Diabetes mellitus
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, die zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führt. Typische Symptome sind starker Durst, vermehrte Urinausscheidung oder eine unklare Gewichtsabnahme. Unterschieden werden Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2. Bei Typ 1 Diabetikern liegt ein absoluter Mangel am Hormon Insulin vor, das den Blutzucker reguliert. Weitaus häufiger, nämlich bei 90% aller Diabetiker, tritt Typ 2 auf. Ursächlich für diese Gesundheitsstörung ist eine geringere Insulinwirkung kombiniert mit einer gestörten Insulinfreisetzung. Typ 2 Diabetiker leiden häufig unter Bluthochdruck sowie erhöhten Blutfettwerten und sind vielfach übergewichtig.
Über die KKH-Allianz
Die KKH-Allianz ist Deutschlands viertgrößte bundesweite Krankenkasse mit über zwei Millionen Versicherten. Sie gilt als Vorreiter für innovative Behandlungsmodelle in der gesetzlichen Krankenversicherung. Rund 4300 Mitarbeiter bieten einen exzellenten Service, entwickeln zukunftsweisende Gesundheitsprogramme und unterstützen die Versicherten bei der Entwicklung gesundheitsfördernder Lebensstile. Das jährliche Haushaltsvolumen beträgt über 4,5 Milliarden Euro. Hauptsitz der KKH-Allianz ist Hannover.
Fußnetz München e.V.
Das Fußnetz München ist ein für Bayern einmaliger Zusammenschluss von Fachleuten, die sich der hochqualifizierten Versorgung von Menschen mit Diabetischem Fußsyndrom gewidmet haben. Es stellt eine zukunftsweisende Kooperation aller Fachdisziplinen vom Diabetologen über spezialisierte Fuß- und Gefäßchirurgen, Angiologen, Pflegedienste bis zu den Orthopädischen Schuhmachern und Orthopädietechnikern dar. Das Ziel ist, die Zahl der derzeit alle 19 Minuten in Deutschland stattfindenden diabetesbedingten Fußamputationen deutlich zu verringern.
Quelle: Pressemitteilung vom 4.6.2009
http://www.kkh-allianz.de/index.cfm?pag ... &pk=110282
Pressekontakt:
KKH-Allianz
Daniela Friedrich
Karl-Wiechert-Allee 61
30625 Hannover
presse@kkh-allianz.de
Tel: 05 11.28 02-16 10
Internet: http://www.kkh-allianz.de
Fußnetz München e.V.
Vorstand Dr. Arthur Grünerbel
c/o Diabeteszentrum München
Süd/Oberland e.V.
Herterichstraße 51
81479 München
info@fussnetz-muenchen.de
Tel: 0 89.7 91 78 18
http://www.fussnetz-muenchen.de
Siehe auch in diesem Forum unter:
viewtopic.php?t=1399&highlight=amputation
KKH-Allianz und Fußnetz München: Unnötige Amputationen verhindern - Leben retten
München/Hannover, 4. Juni 2009 – Die Zahlen sind erschreckend: Alljährlich werden in Deutschland 62 000 Amputationen vorgenommen. Hauptursache dafür: Diabetes mellitus, als Zuckerkrankheit bekannt. Für viele Patienten sind die Folgen fatal:
- Mehr als ein Drittel der Diabetiker stirbt ein Jahr nach der Amputation, rund die Hälfte innerhalb von drei und etwa zwei Drittel innerhalb von fünf Jahren.
- Bei der Hälfte der Beinamputierten musste innerhalb der nächsten vier Jahre auch am anderen Bein amputiert werden.
- Nach einer Oberschenkelamputation muss mehr als die Hälfte dieser Patienten in einem Pflegeheim betreut werden.
- Von den Unterschenkel-Amputierten sind 30 Prozent nicht mehr gehfähig.
„Diese Zahlen signalisieren, dass dringend Handlungsbedarf bei der Versorgung von Patienten mit Diabetes mellitus besteht“, sagt Rudolf Hauke, Vorstandsmitglied der KKH-Allianz. Hinzu kommt die stete Zunahme an Amputationen. „Beispiel Einzugsgebiet München: Hier ist die Amputationsrate zwischen 2006 und 2008 um 18% gestiegen.“ Grund für die KKH-Allianz, zum Nutzen ihrer Versicherten eine Kooperation mit dem Verein Fußnetz München einzugehen. Dieser bietet ein vernetztes Behandlungskonzept an, bei dem Fachärzte wie Diabetologen, Angiologen, Radiologen, Fuß-, Gefäß- und plastische Chirurgen, Orthopäden, Orthopädieschuhmacher und -techniker sowie Podologen und Pflegedienste Hand in Hand arbeiten.
Als Vorbild dafür dient das Kölner Netzwerk Diabetisches Fußsyndrom. Dank des Integrierten Behandlungsansatzes konnte dort die Zahl der Amputationen bei Diabetikern erheblich gesenkt werden. „Alle 19 Minuten wird in Deutschland eine diabetesbedingte Fußamputation durchgeführt“, erklärt Dr. Arthur Grünerbel, Vorsitzender des Fußnetz München. „Unser primäres Ziel ist es, durch eine frühzeitige, optimal abgestimmte Behandlung und Betreuung der Patienten diese hohe Zahl an Amputationen bei Diabetikern deutlich zu verringern. Damit können wir die Lebenssituation vieler Patienten erheblich verbessern.“
Worin liegen die Ursachen für die hohen Amputationszahlen im Raum München wie in Deutschland überhaupt? Zum einen ist für eine erfolgreiche Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms (DFS) die Zusammenarbeit einer Reihe von Spezialisten notwendig, die in der Regel nicht gegeben ist. Zudem sind viele niedergelassene Hausärzte und Internisten nicht ausreichend mit der Behandlung des DFS vertraut. Und: Häufig scheitert eine gute ambulante Versorgung bereits an den Abrechnungsmodalitäten des Gesundheitssystems. „Dabei lassen sich gerade durch ein rechtzeitiges vernetztes Zusammenarbeiten von Spezialisten die Behandlungskosten sowie auch die Folgekosten für Reha-Maßnahmen und Hilfsmittelversorgung mittelfristig erheblich senken“, so KKH-Allianz Vorstandsmitglied Hauke. „Im Endeffekt heißt das: mehr Behandlungsqualität für weniger Geld und mehr Lebensqualität für den Patienten.“
Die ehrgeizigen Ziele der neuen Kooperation für Patienten mit Diabetes mellitus im Überblick:
- Frühzeitige Diagnose und optimale, möglichst ambulante Behandlung
- Verkürzung der Wundversorgungszeiten (insbesondere im stationären Bereich)
- Vermeidung von Fußamputationen und damit Senkung der Amputationsraten
- Erhalt beziehungsweise Verlängerung der Mobilität der Patienten
Das innovative Versorgungskonzept des Vereins Fußnetz München wird Versicherten der KKH-Allianz, die an Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2 erkrankt sind und Probleme mit den Füßen haben, ab dem 18. Lebensjahr im Einzugsgebiet von München angeboten.
Diabetes mellitus
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, die zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führt. Typische Symptome sind starker Durst, vermehrte Urinausscheidung oder eine unklare Gewichtsabnahme. Unterschieden werden Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2. Bei Typ 1 Diabetikern liegt ein absoluter Mangel am Hormon Insulin vor, das den Blutzucker reguliert. Weitaus häufiger, nämlich bei 90% aller Diabetiker, tritt Typ 2 auf. Ursächlich für diese Gesundheitsstörung ist eine geringere Insulinwirkung kombiniert mit einer gestörten Insulinfreisetzung. Typ 2 Diabetiker leiden häufig unter Bluthochdruck sowie erhöhten Blutfettwerten und sind vielfach übergewichtig.
Über die KKH-Allianz
Die KKH-Allianz ist Deutschlands viertgrößte bundesweite Krankenkasse mit über zwei Millionen Versicherten. Sie gilt als Vorreiter für innovative Behandlungsmodelle in der gesetzlichen Krankenversicherung. Rund 4300 Mitarbeiter bieten einen exzellenten Service, entwickeln zukunftsweisende Gesundheitsprogramme und unterstützen die Versicherten bei der Entwicklung gesundheitsfördernder Lebensstile. Das jährliche Haushaltsvolumen beträgt über 4,5 Milliarden Euro. Hauptsitz der KKH-Allianz ist Hannover.
Fußnetz München e.V.
Das Fußnetz München ist ein für Bayern einmaliger Zusammenschluss von Fachleuten, die sich der hochqualifizierten Versorgung von Menschen mit Diabetischem Fußsyndrom gewidmet haben. Es stellt eine zukunftsweisende Kooperation aller Fachdisziplinen vom Diabetologen über spezialisierte Fuß- und Gefäßchirurgen, Angiologen, Pflegedienste bis zu den Orthopädischen Schuhmachern und Orthopädietechnikern dar. Das Ziel ist, die Zahl der derzeit alle 19 Minuten in Deutschland stattfindenden diabetesbedingten Fußamputationen deutlich zu verringern.
Quelle: Pressemitteilung vom 4.6.2009
http://www.kkh-allianz.de/index.cfm?pag ... &pk=110282
Pressekontakt:
KKH-Allianz
Daniela Friedrich
Karl-Wiechert-Allee 61
30625 Hannover
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Tel: 05 11.28 02-16 10
Internet: http://www.kkh-allianz.de
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