Sterbehilfe: große Unsicherheit - Thesen

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

Moderator: WernerSchell

ALfA-Newsletter

Die Herausforderung des Sterbens annehmen

Beitrag von ALfA-Newsletter » 08.07.2006, 07:09

"Die Herausforderung des Sterbens annehmen": Gemeinsames Hirtenwort deutscher, franzoesischer und schweizer Bischoefe

Basel (ALfA). Die Bischoefe von Basel, Strassburg und Freiburg i.Br. haben sich in einem gemeinsamen Hirtenschreiben gegen die aktive Sterbehilfe ausgesprochen. Eine rechtliche Zulassung der Toetung auf Verlangen oder die aerztliche Suizidbeihilfe sei ein Signal in die falsche Richtung, heisst es darin. Stattdessen sei eine wirksame Schmerzlinderung, medizinische Pflege und mitmenschliche Naehe eine verantwortliche Hilfe im Sterben. Mit dem neuen Hirtenwort „Die Herausforderung des Sterbens annehmen“ soll die oeffentliche Auseinandersetzung zu den Fragen um Leben und Tod einen Impuls erhalten, der die uneingeschraenkte Achtung der Menschenwuerde in den Mittelpunkt rueckt, heisst es in einer Pressemitteilung des Bistums Basel vom 3. Juli anlaesslich einer Pressekonferenz zur Veroeffentlichung des Schreibens.

„Der Tod gehoert zum Leben, heute jedoch wird der Tod zu oft verdraengt“, betonte Erzbischof Zollitsch aus Freiburg. Die Frage nach einem Sterben in Wuerde beschaeftige viele Menschen ueber die Laendergrenzen hinweg. Aktive Sterbehilfe komme fuer die katholische Kirche nicht in Frage, das heisse jedoch nicht, dass sie Menschen nicht auch sterben lassen koenne. „Da stehen wir vor der entscheidenden Frage – dass Leben und Sterben nicht in unserer Hand liegen – menschliches Leben fuer uns nicht verfuegbar ist. Eine menschliche Gesellschaft nimmt den Menschen als Ganzes an, auch wenn er krank ist. Eine menschliche Gesellschaft ist da um zu helfen, zu unterstuetzen, zu begleiten“, so der Erzbischof von Freiburg.

Erzbischof Doré aus Strassburg zeigte bei der Pressekonferenz die Situation in Frankreich auf. Diese unterscheide sich in der oeffentlichen Debatte und in der Auseinandersetzung unter den Fachleuten kaum von den Diskussionen in den anderen europaeischen Laendern. Fuer die katholische Kirche gelte, das Leben auch an seinem Ende als ein Geschenk zu betrachten und die Wuerde des Menschen zu akzeptieren. „Die Wuerde ist nicht etwas, das Kranke verteidigen muessen, sondern die Gesunden sind dazu aufgefordert. Daher gilt: Keine Sterbehilfe – aber auch keine Hindernisse dem Sterbenden gegenueber“, bekraeftigte der franzoesische Bischof.

Bischof Kurt Koch aus Basel wies darauf hin, dass die Situation in der Schweiz ungeklaert bleibt. Der assistierte Suizid sei erlaubt, sofern er nicht durch einen Arzt vollzogen werde. Die Bundesbehoerden haetten es verpasst, eine gesetzliche Regelung zu verabschieden. Er betonte weiter, dass durch die Kirchen sehr viel in der Begleitung von kranken und sterbenden Menschen geleistet werde. Die ehrenamtlich Taetigen, die sich in der Hospizbewegung engagierten, wuerden bezeugen, welche Art von Hilfe Sterbende vor allem benoetigen. „Gesellschaftlich und politisch waere es zu begruessen, wenn es eine oekumenische oder gar interreligioese gemeinsame Position zu diesen Fragen geben wuerde“, so Koch.

Weitere Informationen:

"Die Herausforderung des Sterbens annehmen"
Gemeinsames Hirtenwort der Bischoefe von Freiburg i.Br, Strassburg und Basel
10 Seiten im PDF-Format, veroeffentlicht 03.07.2006
http://www.kath.ch/news/upload_bistum-b ... terben.pdf

Quelle: ALfA-Newsletter 25/06 vom 07.07.2006

STMUGV Bayern

Bernhard: Klares ''Nein'' zur aktiven Sterbehilfe

Beitrag von STMUGV Bayern » 13.07.2006, 16:56

Bernhard: Klares ''Nein'' zur aktiven Sterbehilfe
Die Einführung aktiver Sterbehilfe in Deutschland wäre ein schwerer Rückschlag für den Lebensschutz und würde Missbrauchsmöglichkeiten Tür und Tor öffnen.


Die Einführung aktiver Sterbehilfe in Deutschland wäre ein schwerer Rückschlag für den Lebensschutz und würde Missbrauchsmöglichkeiten Tür und Tor öffnen. Auf einer gemeinsamen Sitzung betonten Bayerns Gesundheits-Staatssekretär Otmar Bernhard und die Vorsitzende der Bioethik-Kommission Professor Marion Kiechle: "Der deutsche Gesetzgeber hat die Tötung auf Verlangen mit gutem Grund unter Strafe gestellt, weil die Missbrauchsgefahr hoch und kaum zu beherrschen ist, wie die Erfahrungen aus den Niederlanden und Belgien zeigen, in denen aktive Sterbehilfe legalisiert ist. Gerade in Grenzsituationen wie schwerer Krankheit, in denen Betroffene nicht mehr adäquat für sich selbst sprechen können, oder bei schwerwiegender Behinderung darf das Leben nicht unter dem Vorwand der Sterbehilfe in die Hände Dritter gelegt werden, die möglicherweise eigene Interessen im Blick haben. Dies würde den Lebensschutz unerträglich aushöhlen." Der aktiven Sterbehilfe setzt Bayern eine würdevolle Sterbebegleitung, fundierte Hospizarbeit und sterbebegleitende Medizin entgegen.

Bernhard erteilte damit erneut der Einführung aktiver Sterbehilfe eine klare Absage. "Ethische Grundwerte sind unverzichtbar. Sie dürfen gerade bei sensiblen Fragen wie der Sterbehilfe nicht leichtfertig geopfert werden", so Bernhard. Wer verhindern wolle, bei unheilbarer Krankheit oder dauerndem Verlust des Bewusstseins gegen seinen Willen künstlich am Leben erhalten zu werden, habe dazu schon heute mit Patientenverfügung und der Bestellung eines Patientenanwalts gute Möglichkeiten an der Hand, so Bernhard weiter.

Aufgrund der demographischen Entwicklung wird der Anteil älterer, kranker Menschen in Bayern zunehmen. Auf die damit verbundenen ethischen Herausforderung für unsere Gesellschaft fokussieren die Beratungen der Bioethikkommission. Die Kommission wird daher im Herbst sich mit den speziellen bioethischen Aspekten von Demenzerkrankungen befassen.
Weitere Informationen: http://www.gesundheit.bayern.de

Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz –http://www.stmugv.bayern.de

H.P.

Fall Schiavo: Bush und der Kongress

Beitrag von H.P. » 08.08.2006, 06:30

Der Fall Schiavo: Bush und der Kongress trampeln auf der Wissenschaft und der Verfassung herum

Von Patrick Martin
26. März 2005

aus dem Englischen (23. März 2005)

Der Fall Terri Schiavo wird vermutlich in wenigen Tagen in die amerikanische Hauptstadt zurückkehren - entweder in Form eines Berufungsverfahrens vor dem Obersten Gerichtshof oder eines weiteren Versuchs der republikanischen Führung im Kongress und der Bush-Regierung, per Gesetz zu verhindern, dass bei der schwer hirngeschädigten Frau die lebenserhaltenden Maßnahmen abgeschaltet werden.
...
Weiter unter
http://www.wsws.org/de/2005/mar2005/schi-m26.shtml

Ärzte Zeitung

Aktive Lebenshilfe statt aktiver Sterbehilfe

Beitrag von Ärzte Zeitung » 08.10.2006, 08:02

Aktive Lebenshilfe statt aktiver Sterbehilfe
Palliativprojekt in Ostercappeln mit Zukunftspreis ausgezeichnet / Vorbild für andere Projekte in Deutschland


NEUSS. Die Ärztin und Fernsehmoderatorin Dr. Franziska Rubin scheute sich nicht vor hehren Worten, als sie in Neuss den ersten Nachhaltigkeitspreis der Janssen-Cilag AG verlieh. Ausgezeichnet werde ein "Stern am Firmament unseres Gesundheitswesens, der seine Strahlkraft noch lange erhalten und vergrößern möge", sagte sie.

Weiter unter
http://www.aerztezeitung.de/docs/2006/1 ... system_uns

Presse
phpBB God
Beiträge: 14249
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Sterberisiko der Patienten steigt mit Stress der Pfleger

Beitrag von Presse » 17.03.2014, 18:58

Europa: Sterberisiko der Patienten steigt mit Stress der Pfleger
Von Irene Berres
Ist die Arbeitsbelastung des Pflegepersonals zu hoch, wird der Krankenhausbesuch für Patienten riskanter.
Darauf deutet eine europaweite Analyse hin. Auch die Ausbildung der Pflegekräfte entscheidet demnach mit,
wie gut Operierte den Eingriff überstehen.

… (weiter lesen unter) ….
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 55474.html

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