Ärztestreik - Patienten sind die Leidtragenden!

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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WernerSchell
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Ärzteforderungen nicht akzeptabel!

Beitrag von WernerSchell » 30.03.2006, 12:03

Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung (NGZ) hat bereits wiederholt über die Ärztestreiks (vor allem der niedergelassenen Ärzte) berichtet. Dazu habe ich mich bereits zweimal durch Leserbriefe zu Wort gemeldet. Siehe NGZ vom 7.2.2006 (Lokalteil Dormagen) und 25.2.2006 (Lokalteil Neuss). Die Zeitung will nun erneut berichten und hat zur Abgabe von Statements aufgefordert.

Daraufhin habe ich heute wie folgt eine ergänzende Stellungnahme abgegeben:

Die Probleme der niedergelassenen Vertragsärzte müssen überwiegend innerhalb der Selbstverwaltung gelöst werden. Dieserhalb auf die Straße zu gehen, Praxisstunden per Kerzenschein abzuhalten oder gar Praxen systematisch als Druckmittel zu schließen, ist nicht akzeptabel, aus meiner Sicht sogar rechtswidrig, weil es kein Streikrecht der niedergelassenen Ärzte gibt. Die Forderungen der Ärzte (einschließlich der Klinikärzte) werden von Gesundheitsministerien, Krankenkassen, Deutschen Krankenhausgesellschaft sowie Patienten- und Pflegeverbänden klar zurückgewiesen, weil total überzogen. Das vor Jahren noch mit den nichtärztlichen Berufen geknüpfte "Bündnis Gesundheit" wurde zur Wahrnehmung von Einzelinteressieren aufgeben. Es muss befürchtet werden, dass jeder Prozentpunkt Einkommenssteigerung mehr für die Ärzteschaft zu Lasten der Pflege geht. Die Pflege ist aber schon seit Jahren notleidend und bedarf einer personellen „Aufrüstung“. Der Pflege-Selbsthilfeverband e.V. - Initiative für menschenwürdige Pflege - weist daher, vertreten durch den 2. Vorsitzenden, Werner Schell, Harffer Straße, 59, 41469 Neuss (Telefon 02131/150779), die pauschalen und total überzogenen Forderungen der Ärzteschaft mit Entschiedenheit zurück.
Werner Schell, Dozent für Pflegerecht, Buchautor und 2. Vorsitzender des Pflege-Selbsthilfeverbandes e.V. und zugleich Ansprechpartner für den Großraum Neuss-Düsseldorf.
http://www.wernerschell.de - Dort im Forum mehr Informationen zum Thema!
http://www.pflege-shv.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Gast

Re: Strukturen ändern und Gesetze einhalten.

Beitrag von Gast » 01.04.2006, 07:31

Brutus hat geschrieben:üblichen demokratischen Wege bedienen.
Demos gehören zu jeder ordentlichen Demokratie!

Es freut mich besonders, dass die Bevölkerung mitbekommt was hier läuft. Schließlich war lange Ruhe, unter katastrophalen Arbeitsbedingungen!
Die 30% klingen viel. Wenn sie unbezahlte Überstunden leisten, nachts und am Wochenende, und diese nicht bezahlt bekommen, das dann ca. 30% ihres Gehalts ausmachen würde, dann verlangten sie eine ähnliche Entlohnung.

Den meisten Ärzten geht es um angemessene Arbeitsbedingungen oder ein ordentliches Gehalt, beides ist vermutlich nicht zu machen, da dürfen wir ruhig realistisch bleiben :!:

Brutus

Patienten sind in einer Art "Geiselhaft"! Das ist

Beitrag von Brutus » 01.04.2006, 09:58

Anonymous hat geschrieben: ... Es freut mich besonders, dass die Bevölkerung mitbekommt was hier läuft. ...
Hallo,
leider werden die Patienten von der Ärzteschaft nicht korrekt informiert. Die ärztlichen Aktionen sind strategisch ausgerichtet, folglich wird polarisiert und vieles miteinander werbewirksam vermengt.
Die Patienten stellen sich nicht gerne gegen "ihren Arzt", weil sie Nachteile befürchten.
Können sich Patienten anonym äußern, sind sie stinksauer über das, was die Ärzteschaft veranstaltet, vor allen, wenn sie gegen verschlossene Türen rennen oder gar zu ihrem Nachteil OP-Termine verschoben werden müssen.
Patienten sind in einer Art "Geiselhaft"! Das ist die Lage.
MfG
Brutus

ARD

Gesundheitspoker auf dem Rücken der Patienten?

Beitrag von ARD » 01.04.2006, 12:43

Gesundheitspoker auf dem Rücken der Patienten?

ARD-Diskussion am 02.04.2006, 21.45 Uhr
Gastgeberin: Sabine Christiansen

Die Gäste der Diskussionsrunde:

Ulla Schmidt, Bundesgesundheitsministerin, SPD
Heiner Geißler, ehem. Bundesgesundheitsminister, CDU
Frank Ulrich Montgomery, Marburger Bund
Andreas Köhler, Kassenärztliche Bundesvereinigung
Volker Leienbach, Private Krankenversicherungen
Carlos A. Gebauer, Rechtsanwalt und Autor

Quelle: http://www.sabine-christiansen.de/

Medizinstudent werde ic

Re: Patienten sind in einer Art "Geiselhaft"!

Beitrag von Medizinstudent werde ic » 01.04.2006, 15:51

Brutus hat geschrieben:Patienten sind in einer Art "Geiselhaft"! Das ist die Lage.
Herr Brutus,

Hermann Hesse hat ein schönes Gedicht über das "Entgegenkommen" geschrieben. Das hier wird mein letzter Eintrag. Glauben sie doch was sie wollen. Wichtig ist, dass niemand zu Schaden kommen wird

Entgegenkommen

Die ewig Unentwegten und Naiven
Ertragen freilich unsre Zweifel nicht.
Flach sei die Welt, erklären sie uns schlicht,
Und Faselei die Sage von den Tiefen.
Denn sollt es wirklich andre Dimensionen
Als die zwei guten, altvertrauten geben,
Wie könnte da ein Mensch noch sicher wohnen,
Wie könnte da ein Mensch noch sorglos leben?
Um also einen Frieden zu erreichen,
So lasst uns eine Dimension denn streichen!
Denn sind die Unentwegten wirklich ehrlich,
Und ist das Tiefensehen so gefährlich,
Dann ist die dritte Dimension entbehrlich. :lol:

WernerSchell
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Situation der Pflege ist viel prekärer als die der Ärzte

Beitrag von WernerSchell » 03.04.2006, 07:11

Ich habe mich zum Ärztestreik wiederholt, auch in Leserbriefen, zu Wort gemeldet. Meine letzte Erklärung:

„Die Probleme der niedergelassenen Vertragsärzte müssen überwiegend innerhalb der Selbstverwaltung gelöst werden. Dieserhalb auf die Straße zu gehen, Praxisstunden per Kerzenschein abzuhalten oder gar Praxen systematisch als Druckmittel zu schließen, ist nicht akzeptabel, aus meiner Sicht sogar rechtswidrig, weil es kein Streikrecht der niedergelassenen Ärzte gibt. Die Forderungen der Ärzte (einschließlich der Klinikärzte) werden von Gesundheitsministerien, Krankenkassen, Deutschen Krankenhausgesellschaft sowie Patienten- und Pflegeverbänden klar zurückgewiesen, weil total überzogen. Das vor Jahren noch mit den nichtärztlichen Berufen geknüpfte "Bündnis Gesundheit" wurde zur Wahrnehmung von Einzelinteressieren aufgeben. Es muss befürchtet werden, dass jeder Prozentpunkt Einkommenssteigerung mehr für die Ärzteschaft zu Lasten der Pflege geht. Die Pflege ist aber schon seit Jahren notleidend und bedarf einer personellen „Aufrüstung“. Der Pflege-Selbsthilfeverband e.V. - Initiative für menschenwürdige Pflege - weist daher, vertreten durch den 2. Vorsitzenden, Werner Schell, Harffer Straße, 59, 41469 Neuss (Telefon 02131/150779), die pauschalen und total überzogenen Forderungen der Ärzteschaft mit Entschiedenheit zurück.“

Dazu ergänze ich:
Es kann nicht ernstlich bestritten werden, dass jede Berufsgruppe in dieser Gesellschaft ein Recht darauf hat, ihre jeweiligen Einzelinteressen vorzubringen und ggf. kämpferisch dafür einzutreten. Allerdings handelt es sich um einen einmaligen Vorgang, was jetzt seitens der Ärzteschaft in Szene gesetzt wird. Ohne jedwede Rücksicht auf andere, Patienten und nichtärztliche Berufe, suchen sie ihren alleinigen Vorteil. Bevor der „Kuchen“ durch eine neue Gesundheitsreform (oder wie man das nennen mag) „neu gebacken“ wird, wollen sie vorab die „Küche“ leer räumen. So geht das in einem Gemeinwesen nicht, wo letztlich alles mit jedem zusammen hängt. Das müssen insbesondere diejenigen wissen, die mit „Einserabitur“ und mit Hilfe der Steuerzahler ein teures Studium absolvieren durften.
Die Absage der Pflegeverbände an Form und Inhalt der ärztlichen Forderungen sind eindeutig und klar. Siehe dazu im Forum u.a. unter:
viewtopic.php?t=4193
viewtopic.php?t=1947
viewtopic.php?t=3864

„Die Situation der Pflege ist viel prekärer als die der Ärzte“, sagt Prof. Erich Schäfer, der Pflegemanagement an der Fachhochschule Jena lehrt. Pflegende haben keine starke Lobby, die sich für ihre Interessen einsetzt. -
viewtopic.php?t=3987

Werner Schell.
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DPO-RLP

Ärztestreik

Beitrag von DPO-RLP » 04.04.2006, 11:27

Ärztestreik

Seit Wochen protestieren, demonstrieren und streiken weite Teile der Ärzteschaft aus den Universitätskliniken in Bayern, Baden - Württemberg und Nordrhein - Westfalen. Die Forderungen nach verbesserten Arbeitsbedingungen sind aus der Sicht der Mitgliedsverbände des DPO Rheinland - Pfalz für junge Assistenzärzte durchaus gerechtfertigt. Die Ausgangsforderung von 30 % Steigerung ist allerdings weit überzogen und realitätsfern.
Pflegende leisten in enger Abstimmung mit dem ärztlichen Dienst einen wesentlichen Beitrag zur qualitativ hochwertigen Versorgung. Entsprechend ihrer akademischen Ausbildung muss auch in dieser Berufsgruppe eine angemessene Vergütung erfolgen. In Anbetracht der klammen Kassenlage steht zu befürchten, dass die entstehenden Mehrkosten entweder zu einer Erhöhung der Krankenkassenbeiträge oder aber zu Einsparungen im Personalbereich an anderer Stelle führen könnten.
Die Erhöhung der Krankenkassenbeiträge und somit der Lohnnebenkosten ist seitens der Politik erklärtermaßen Gift für die sich langsam erholende Konjunktur. Es wäre eine große Gefahr für den sozialen Frieden in den Krankenhäusern und für die qualitative Versorgung der Patienten, wenn es hierdurch zu einer Umverteilung der Personalbudgets käme. Dieser Umstand erfüllt die Mitgliedsverbände des DPO Rheinland-Pfalz mit allergrößter Sorge. Patientengefährdungen wären in Zukunft unausweislich und würden in einem solchen Fall billigend in Kauf genommen. Negative Auswirkungen auf die Behandlungsqualität im Krankenhaus sind zu befürchten.
Es ist wichtig, klar zu machen, das es neben der ärztlichen Kunst auch professionelles pflegerisches Handeln erfordert, um ärztliches Handeln zu ermöglichen und Behandlungserfolge zu sichern. Die Forderung nach besserer Bezahlung und nach verbesserten Rahmenbedingungen muss nach Auffassung des DPO Rheinland-PFalz ebenso für die Pflege gelten. Eine weitere Belastung der Berufsgruppe Pflege zugunsten der berechtigen Forderung im ärztlichen Bereich darf es nicht geben. Ein qualitativer und quantitaiver Pflegenotstand wäre die Folge.

Quelle: Pressemitteilung vom 4.4.2006
Dachverband der Pflegeorganisationen Rheinland-Pfalz e.V.
Bösgrunder Weg 10
55543 Bad Kreuznach
Telefon 0671/7964580
Fax 0671/7964589
e-mail: rau@dpo-rlp.de
mueller@dpo-rlp.de
http://www.dpo-rlp.de/?%C4rztestreik

xyz

Wieviele Patienten geschädigt?

Beitrag von xyz » 07.04.2006, 12:09

Hi !
Wieviele Pat. sind denn wegen des Streiks bisweilen geschädigt worden ?
und tschö
xyz

ABC

Keiner !

Beitrag von ABC » 09.04.2006, 16:38

Frage:
Wieviele Pat. sind denn wegen des Streiks bisweilen geschädigt worden ?

Antwort:
Keiner !

Brutus

Angeblich keine Patienten geschädigt

Beitrag von Brutus » 09.04.2006, 18:02

Hallo,

wer behauptetet, es seien keine Patienten geschädigt worden, ergeht sich in Zynismus. Es mag keine Todesfälle geben, die kausal auf den Streik zurückführbar sind. Aber andere Schädigungen, die bloße Angst und die Sorge um den wochenlang verschobenen Operationsdienst zählen doch auch, sind offensichtlich zahlreich. Ich hörte von einigen betroffenen Patienten, die getröstet und vertröstet werden mussten. Zum Teil: Ende offen!
Unter diesen Umständen so zu tun, als seien die ärztlichen Aktionen völlig legal und unproblematisch, ist nicht nachvollziehbar.

MfG
Brutus

Claer R.

Patienten in Sorge - Ärzte nur an Geld interessiert

Beitrag von Claer R. » 10.04.2006, 06:56

xyz hat geschrieben: .... Wieviele Pat. sind denn wegen des Streiks bisweilen geschädigt worden ? ...
Einige Schreiber hier im Forum haben die wirkliche Situation nicht begriffen:

In meiner Familie gibt es eine vom Ärztestreik hart betroffene Person. Ein früher als dringlich bezeichneter OP-Termin wird seit Wochen von einer Uniklinik geschoben - Vertröstungen, Erklärungen, Ungewissenheit, Sorgen ... und und!
Mir sind auch weitere Fälle bekannt, wo Patienten wegen dringlicher Behandlungssituationen gegen die Praxistüren gerannt sind.
Leserbriefe in den Medien zeigen zusätzlich, wie die Menschen denken. Ärzte haben klar an Ansehen verloren - wir können sie nun wirklich auf eine Gruppe reduziert sehen, der es nur ums Geld geht. 30% mehr aberwitzig!!!

Claer R.

Streik verhindert dringend notwendige Operationen

Beitrag von » 10.04.2006, 10:41

Chefärzte: ver.di-Streik verhindert dringend notwendige Operationen
Montag, 10. April 2006

Hamburg - Der seit acht Wochen andauernde ver.di-Streik an deutschen Uni-Kliniken führt nach Ansicht von einigen Ärzten dazu, dass Operationen schwerstkranker Patienten unterbleiben. „Ich habe Verständnis für den Streik im öffentlichen Dienst. Aber nicht dafür, dass so schwer kranke Menschen bestreikt werden“, sagte der Direktor der chirurgischen Klinik des Uniklinikums in Homburg (Saar), Martin Schilling, der „Bild am Sonntag“. Der Streik gefährde Leib und Leben seiner Patienten.

Nach Angaben Schillings konnten allein am vergangenen Freitag mehrere Krebs-Operationen nicht durchgeführt werden. „Wir wollten am Freitag operieren - aber die Gewerkschaft hat das verhindert“, sagte Schilling. Leider gebe es „im Moment Dutzende solcher Fälle“. Nach Darstellung des Chefarztes entscheiden ver.di-Vertreter, wer operiert werden könne und wer nicht.
...
Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=23793

xyz

Re: Patienten in Sorge - Ärzte nur an Geld interessiert

Beitrag von xyz » 10.04.2006, 13:24

Hi !

DÄ hat folgendes geschrieben::
"..." , dass so schwer kranke Menschen bestreikt werden“, sagte der Direktor der chirurgischen Klinik des Uniklinikums in Homburg (Saar), Martin Schilling, der „Bild am Sonntag“. Der Streik gefährde Leib und Leben seiner Patienten.

Nach Angaben Schillings konnten allein am vergangenen Freitag mehrere Krebs-Operationen nicht durchgeführt werden. „Wir wollten am Freitag operieren "..." sagte Schilling. Leider gebe es „im Moment Dutzende solcher Fälle



Und warum operiert der viel zu kostspielige Chefarzt selbst nicht 24 Stunden am Stück ?

Er kann sich von seinem Team , dass zur kostspieligen paramillitärischen Befehlsstruktur gehört, 24 Stunden am Stück unterstützen lassen.

Viel Spass für den Chefarzt und sein Team.

Der Dauerstreik muss aufrecht erhalten werden !


Claer R. hat geschrieben:
xyz hat geschrieben: .... Wieviele Pat. sind denn wegen des Streiks bisweilen geschädigt worden ? ...
Einige Schreiber hier im Forum haben die wirkliche Situation nicht begriffen:

In meiner Familie gibt es eine vom Ärztestreik hart betroffene Person. Ein früher als dringlich bezeichneter OP-Termin wird seit Wochen von einer Uniklinik geschoben - Vertröstungen, Erklärungen, Ungewissenheit, Sorgen ... und und!
Mir sind auch weitere Fälle bekannt, wo Patienten wegen dringlicher Behandlungssituationen gegen die Praxistüren gerannt sind.
Claer R.

Das ist es ja gerade !

Alles was "dringlich" sei, müsse sofort von Ärzten erledigt werden.
Und so werden "dringliche" Fälle von Chefärzten und dem Team der paramillitärischen Befehlsstruktur "zu Notfällen" deklariert.

Die "dringlichen Fälle" sind aber keine "Notfälle" !

Wer aber dennoch "dringlich" behandelt oder operiert werden möchte, der kann ja beim Chefarzt vorsprechen.


Und tschö
xyz

xyz

Beitrag von xyz » 18.04.2006, 14:49

Hi

Die Verantwortlichen der gescheiterten Krakenhausfinanzierung müssen sich jetzt höchst dringlich für folgende Forderungen einsetzen:

1.
Weg mit Chefärzten
Weg mit den Teams der paramillitärischen Befehlsstruktur
Chefärzte und die Teams der paramillitärischen Befehlsstruktur müssen jetzt normal bezahlte Ärzte sein, die jetzt zur Standhaftigkeit genötigt werden müssen, so dass sie 24-Stunden durchgängig operieren können.
So entstehen kurzzeitig auch keine Probleme in der Pat.-Versorgung.
Ausserdem müssen die Verantwortlichen öffentlich bekunden, dass die Finanzierung der Kliniken gescheitert ist.
2.
Es ist eine gesetzliche Grundlage zu schaffen, dass Operateure eigenverantwortlich die operierten Pat. komplett betreuen dürfen.
3.
Der Bürokrtieabbau ist auf fast Null zu senken.
Das von "Ullala" geleitete Ministerium muss die gesamte Bürokrtie im Kranken- , Praxis-, und Pflegebereich in Deutschland übernehmen.
4.
Die Überstunden sind abzubauen.
5.
Die Arbeitszeiten und das Arbeitsumfeld in den Kliniken ist so zu gestalten, dass Ärzte-Familien auch die eignen Kinder selber erziehen und selber betreuen können.
6.
Die Finanzierung des gesamten Personals in den Kliniken ist durch ein neues Finanzierungskonzept zu sichern.
7.
Es muss öffentlich von den Verantwortlichen bekundet werden, dass wegen 1. bis 7. der Ärztestreik sein muss.
Es muss ein Dauerstreik sein.


und tschö
xyz

Bröker

Patienteninteressen nur vorgeschoben

Beitrag von Bröker » 21.04.2006, 16:58

Patienten protestieren nach einem Bericht im Deutschen Ärzteblatt vom 21.4.2006 gegen Verdi-Streik in den Kliniken

Gegen den Streik der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi an den Universitätskliniken wehren sich Patienten. „Unter dem seit nunmehr elf Wochen andauernden Streik leiden besonders schwer kranke Tumorpatienten, deren Operationstermine wegen Notfalloperationen ständig verschoben werden müssen“, erklärte laut Bericht im Deutschen Ärzteblatt eine Patienteninitiative des Universitätsklinikums des Saarlandes in Homburg/Saar am 21. April 2006. Trotz der Darstellungen der örtlichen Streikführer von Verdi, die Notdienstvereinbarung einzuhalten und zusätzliches Personal bereit zu stellen, reiche dies bei weitem nicht aus, die tatsächlich notwendigen Operations-Kapazitäten für die betroffenen Bereiche im Klinikum frei zu machen, zum Beispiel für Tumoroperationen, Operationen an Kindern und Operationen, die in umliegenden Krankenhäusern nicht erfolgen können.

Dieser Bericht bestätigt das, was seit Wochen nahezu die einhellige Meinung von betroffenen Patienten ist. Sie sind die Leidtragenden, angeblich soll es aber um ihr Wohl gehen. Die Verhältnisse werden auf den Kopf gestellt. Für Ärzte gilt jetzt auch "Geiz ist geil" - mit Patienteninteressen hat das wirklich nichts zu tun - im Gegenteil!!

Bröker

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