Demenz - Demenzdiagnose - Demenztest

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WernerSchell
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lzheimer womöglich übertragbar

Beitrag von WernerSchell »

Ärzte Zeitung vom 29.01.2024:

Grundlagenforschung zu Demenz
Studie: Alzheimer womöglich übertragbar

Eine britische Forschergruppe hat untersucht, ob unter bestimmten Umständen eine Transmission von Alzheimer etwa während einer Operation möglich ist. Und tatsächlich scheint es möglich. Doch es gibt eine Einschränkung.
… (weiter lesen unter) … > https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Al ... 46644.html
Siehe auch > https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Al ... 46644.html
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Leqembi (Lecanemab): Neues Alzheimer-Medikament

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Fragen und Antworten (Stand: 26.10.2023)

Leqembi (Lecanemab): Neues Alzheimer-Medikament

Mehrere neue Wirkstoffe werden derzeit zur medikamentösen Behandlung der Alzheimer-Krankheit getestet. Einer von ihnen ist der Antikörper Lecanemab, früher auch bekannt unter dem Namen BAN2401.

Der Wirkstoff hat Ende 2022 in einer Phase-3-Studie positive Ergebnisse gezeigt. Daraufhin hat die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA dem Wirkstoff Anfang Januar 2023 eine vorläufige Zulassung erteilt. Die vollständige Zulassung für das Medikament Leqembi folgte im Juli 2023.

Alle wichtigen Fakten zum Wirkstoff Lecanemab und zum Medikament Leqembi finden Sie hier. ... > https://www.alzheimer-forschung.de/fors ... l/ban2401/
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Mit dem richtigen Lebensstil aktiv Demenz vorbeugen

Beitrag von WernerSchell »

Mit dem richtigen Lebensstil aktiv Demenz vorbeugen - ein Video von BR-Fernsehen informiert (14,23 Min.). … > https://www.youtube.com/watch?v=ulc3D6rurbE

Zusätzliche Informationen stehen u.a. wie folgt zur Verfügung:

- Demenz verhindern - durch die richtige Prävention. Die Demenz-Erkrankung ist unheilbar, deshalb ist Vorsorge besonders wichtig. Bestimmte Risikofaktoren können wir beeinflussen. Wir zeigen, wie das geht. > "Doc Fischer", SWR, informierte in einem Videobeitrag am 28.02.2024 (09,42 Min., Beitrag verfügbar bis 27.02.2029) … > https://www.ardmediathek.de/video/doc-f ... zE4Mjc1MTU
- Geistig fit bleiben: Mit Gedächtnistraining Gehirnleistung erhalten - NDR-Visite informierte am 05.03.2024. - Lernen auch bis ins hohe Alter kann das Gedächtnis verbessern und den Rückgang der Gehirnleistung bei Demenz verzögern. Auch das Alzheimer-Risiko lässt sich durch lebenslanges Lernen reduzieren. - Wer geistig fit bleiben möchte, kann sein Gehirn im Alltag trainieren - zum Beispiel mit anspruchsvollen Hobbys und Bewegung. Denn das Gehirn behält auch im Alter die Fähigkeit, neue Nervenzellen zu bilden und miteinander zu verknüpfen. - … (weiter lesen und Video mit Prof. Dr. Martin Korte, 07,45 Min. anschauen) …. > https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... ng102.html
- Im Übrigen: Gesunde Lebensführung stärkt das Immunsystem und kann einige Krankheiten, wie z.B. Herz-Kreislaufkrankheiten, Diabetes-Typ2, Krebs und Demenz, vermeiden helfen; zumindest ist ein deutliches Hinauszögern einer Erkrankung erreichbar. Möglich ist auch, dass sich eingetretene Gesundheitsstörungen ganz oder teilweise zurückbilden! … Weitere Informationen > viewtopic.php?p=2426#p2426
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Morbus Alzheimer: FDA zögert Zulassung von Donanemab hinaus

Beitrag von WernerSchell »

Deutsches Ärzteblatt vom 12.03.2024:

Morbus Alzheimer: FDA zögert Zulassung von Donanemab hinaus

Silver Spring – Die US-Zulassung von Donanemab, dem bisher wirkungsstärksten Beta-Amyloid-Antikörper, der in einer klinischen Studie das Fortschreiten einer milden Demenz verlangsamt hat, wird sich verzögern.

Der Grund sind die sogenannten ARIA-Veränderungen in der Kernspin­tomografie, die mit mehreren Todesfällen in Verbindung gebracht werden. Die Arzneimittelbehörde FDA hat dem Hersteller mitgeteilt, dass sie vor einer Entscheidung noch einmal das Votum von externen Beratern einholen will.

Eine Zulassung von Donanemab war für dieses Frühjahr erwartet worden. Es wäre nach Aducanumab und Lecanemab der dritte Anti-Amyloid-Antikörper, der in den USA zur Behandlung des Morbus Alzheimer zugelassen würde.

Wobei Aducanumab, das im Juni 2021 als Aduhelm zugelassen wurde, vom Hersteller Biogen inzwischen wieder vom Markt genommen wurde. Die klinischen Ergebnisse der beiden Studien EMERGE und ENGAGE hatten die meisten Experten nicht überzeugt. Auch die europäische Arzneimittelagentur EMA hatte eine Zulassung abgelehnt.

... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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Streit um Alzheimer-Therapie

Beitrag von WernerSchell »

Die NGZ berichtet am 23.04.2024:

Arzt aus Grevenbroich verteidigt sich
Streit um Alzheimer-Therapie

Grevenbroich · Am MVZ in Grevenbroich wird die neuartige TPS-Therapie für Alzheimer-Patienten angeboten. Das kritisiert Werner Schell vom Runden Tisch Demenz Neuss. Er hält die Effekte für nicht bewiesen.


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Der Grevenbroicher Mediziner Dr. Joachim F. Treppmann. - Foto: Georg Salzburg (salz)


Von Heribert Brinkmann

TPS – diese drei Buchstaben sorgen weiterhin für Aufregung. TPS ist eine neue Therapie für Alzheimer-Patienten. Die Abkürzung steht für Transkranielle Pulsstimulation. Transkraniell heißt durch den Schädel hindurch. Mit einer Art Ultraschallgerät werden bestimmte Gehirnregionen mit Schallwellen stimuliert. Als unsere Redation im Herbst darüber berichtete, waren es nur 20 Krankenhäuser und Praxen, die diese Therapie anboten. Eine dieser Praxen ist nach wie vor das MVZ an der Bahnstraße in Grevenbroich. Dr. Joachim F. Treppmann berichtete von seinen hoffnungsvollen Erfahrungen.

Mit Stoßwellen für das Gehirn gegen Alzheimer
Der Artikel suggeriere mehr oder weniger eine hilfreiche Methode. Das kritisierte NGZ-Leser Werner Schell. Das hat ihn nicht ruhen lassen. Der Oberamtsmann im Ruhestand hat vor zehn Jahren in Neuss den Runden Tisch Demenz mitgegründet. Weil es für die verschiedenen Formen der Demenz keine Heilungsmöglichkeiten gebe, habe er sich für Präventionsmaßnahmen stark gemacht. In den Medien tauchten immer wieder mal Berichte über erfolgsversprechende Heilmittel bei Demenz auf. In den USA werde gerade ein wenig erfolgreiches Medikament angepriesen, das Nebenwirkungen aufweise und in Europa noch nicht zugelassen sei.

Es sei natürlich, dass jeder dementiell Erkrankte oder seine Angehörigen nach jedem Strohhalm griffen. Und als so einen „Strohhalm“ sieht Schell auch die TPS an. Bereits vor Jahren habe Schell erlebt, wie einer Patientin aus Erfttal diese Therapie für viel Geld angeboten worden sei. Er habe das damals verhindern können. Stattdessen habe eine Therapeutin die Patientin regelmäßig besucht, was die Pflegekasse bezahlt habe. Die TPS-Therapie dagegen werde nicht von der Krankenkasse bezahlt, weil „es wissenschaftlich keinerlei Anhaltspunkte für eine Anerkennung gibt“. Schell will grundsätzlich nichts gegen Forschung in diesem Bereich einwenden, aber die Angebote müssten klar Ausschlüsse und hohe Kosten benennen. Im Zusammenhang mit TPS seien erhebliche Summen im Spiel. „Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass die betriebenen Forschungsarbeiten in der Erwartung laufen, einer teuren Methode einen seriösen Charakter zu verleihen.“

Dr. Treppmann verwahrt sich gegen den Vorwurf der Geldmacherei. „Bei der Studie über TPS bei Alkoholikern bezahlen wir sogar alles selbst“, so Treppmann. Bei neuen Therapien seien die Kassen immer zuerst skeptisch. „Wenn wir es in der Praxis nicht machen und Erfahrungen sammeln, werden es die Kassen nie bezahlen“. Inzwischen sei auch die Universität Bonn dem TPS-Kreis beigetreten. Inzwischen sei die Therapie anhand der Fallzahlen evidentbasiert.

Ein Mediziner, der ebenfalls die TPS-Therapie erforscht, ist Prof. Dr. Ulrich Sprick, Departementleiter Neurostimulationszentrum am Alexius/Josef-Krankenhaus in Neuss. Ihm sind Schells Ansichten bekannt, hält sie aber nicht mehr für „up to date“. Auf verschiedenen internationalen Kongressen seien die positiven Ergebnisse von TPS immer wieder bestätigt worden. Es sei aber auch richtig, dass große placebokontrollierte Studien derzeit noch liefen. Immer mehr Krankenkasse übernähmen auf Antrag die Kosten oder beteiligten sich daran. Prof. Sprick berichtet selbst von eigenen positiven Erfahrungen bei Patienten seiner Klinik. Um die positiven Effekte zu erhalten, brauche man alle vier bis sechs Wochen eine Booster-Sitzung. Der Mediziner richtet an der Neusser Klinik am 11./12. Oktober ein internationales TPS-Symposium aus.

Quelle: https://rp-online.de/nrw/staedte/greven ... 1711168052 - Der Beitrag wurde auch bei Facebook veröffentlicht > https://www.facebook.com/ngzgrevenbroich


+++
Zu dem Beitrag wurde wie folgt kurz Stellung genommen:

Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist nach Auffassung der einschlägigen Fachverbände und der gesetzlichen Krankenversicherung keine effektive Therapieform der Alzheimer-Erkrankung oder anderer Erkrankungen des Gehirns. Darauf wurde in einer Pressemitteilung vom 08.12.2023 hingewiesen und auf die entsprechenden Statements aufmerksam gemacht (> https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 938#p10938 ). Es wäre sinnvoll gewesen, auf diese fachliche Beurteilung näher einzugehen. Denn darauf stützt sich vornehmlich die hiesige Kritik.
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Fehldiagnose Demenz: Was der Arzt checken sollte

Beitrag von WernerSchell »

Fehldiagnose Demenz: Was der Arzt checken sollte - "DocFischer" klärt auf (Video, 18 Min., verfügbar bis 27.03.2029). Bei häufigen Problemen mit dem Gedächtnis sorgen sich viele, es könnte sich um eine Demenz-Erkrankung handeln. Typische Symptome können aber auch andere Ursachen haben. … > https://www.ardmediathek.de/video/doc-f ... zIwMjQ4ODg
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Wie Altersuhren ticken

Beitrag von WernerSchell »

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Wie Altersuhren ticken

Zwei Kölner Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Altersuhren auf Zufällen beruhen / Veröffentlichung in „Nature Aging“


Altersuhren können mit einer hohen Genauigkeit angeben, wie alt ein Mensch aus biologischer Sicht ist. Das biologische Alter kann von dem bekannten Alter, das über den Geburtstag berechnet wird, abweichen und wird von Umwelteinflüssen wie Rauchen oder Ernährung beeinflusst. Die Präzision dieser Altersuhren lässt annehmen, dass der Alterungsprozess entschlüsselt ist. Die Kölner Wissenschaftler David Meyer und Professor Dr. Björn Schumacher am Alternsforschungs-Exzellenzcluster CECAD der Universität zu Köln haben nun herausgefunden, dass die Altersuhren die Zunahme zufälliger Veränderungen in Körperzellen messen. Die Studie „Aging clocks based on accumulating stochastic variation“ wurde in Nature Aging veröffentlicht.
„Alterung wird von Beschädigungen der Bausteine in unseren Zellen ausgelöst. Wo diese Schäden auftreten, ist weitestgehend zufällig. Unsere Arbeit vereinigt die Genauigkeit von Altersuhren mit der Anhäufung von rein zufällig auftretenden Veränderungen in unseren Zellen“, sagt Professor Schumacher.

Weniger Kontrolle, mehr Zufälle

Mit steigendem Alter lässt die Kontrolle der Prozesse in unseren Zellen nach und so treten mehr zufällige Ereignisse auf. Das lässt sich besonders gut an der Anhäufung zufälliger Veränderungen in der DNA-Methylierung ablesen. Methylierungen sind chemische Veränderungen, die auf die DNA, die Bausteine des Genoms, setzen. Diese Methylierungen werden im Körper präzise geregelt, aber während des gesamten Lebens kommt es zu zufälligen Veränderungen in den Methylierungsmustern. An der Zunahme der Varianz lässt sich dann mit hoher Genauigkeit ablesen, wie alt ein Mensch ist.
Der Kontrollverlust der Zellen und die Zunahme zufälliger Ereignisse ist nicht nur auf DNA-Methylierung beschränkt. Meyer und Schumacher zeigen, dass auch die Zunahme zufälliger Veränderungen in der Genaktivität als Altersuhr genutzt werden können. „Im Prinzip ließe sich dies sogar noch viel weiter treiben und die zufälligen Veränderungen in jedem beliebigen Prozess in der Zelle könnten das Alter vorhersagen“, so Schumacher. Wichtig sei vor allem, ob solche Altersuhren auch den Erfolg von Interventionen, die den Alterungsprozess aufhalten oder auch schädliche Einflüsse, die das Altern vorantreiben, anzeigen können.

Die Wissenschaftler konnten in vorhandenen Datensätzen von Methylierungsmustern zeigen, dass Rauchen die zufälligen Veränderungen beim Menschen erhöhen und ‚anti-aging‘ Interventionen, wie eine niedrigere Kalorienzufuhr bei Mäusen, die Zunahme der Variation verringert. Sie zeigten auch, dass die zufälligen Veränderungen sich sogar umkehren lassen durch die Reprogrammierung von Körperzellen zu Stammzellen. Die Wissenschaftler verglichen dazu menschliche Fibroblasten, eine bestimmte Art von Hautzelle, mit induzierten Stammzellen, die aus menschlichen Fibroblasten aus der Haut gewonnen wurden. Durch die Reprogrammierung zu Stammzellen werden die Zellen verjüngt, wobei die hohe Varianz der alten Körperzellen umgekehrt wird zur geringen Varianz junger Stammzellen.

Aus den Erkenntnissen über den Verlust der Regulation und die Anhäufung rein zufälliger Veränderungen als die treibenden Kräfte des Alterns erhoffen sich Meyer und Schumacher neue Interventionen zu entwickeln, die ursächlich am Alterungsprozess ansetzen und sogar zur zellulären Verjüngung führen könnten. Solche Interventionen könnten sowohl bei der DNA-Reparatur von zufälligen Beschädigungen als auch bei der verbesserten Kontrolle der Genexpression ansetzen.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Professor Dr. Björn Schumacher
Institut für Genomstabilität in Alterung und Erkrankung / Alternsforschungs-
Exzellenzcluster CECAD – Cluster of Excellence Cellular Stress Responses in
Aging-Associated Diseases
+49 221 478 84202
bjoern.schumacher@uni-koeln.de

Originalpublikation:
https://www.nature.com/articles/s43587-024-00619-x

Weitere Informationen:
https://portal.uni-koeln.de/universitae ... ren-ticken

Quelle: Pressemitteilung vom 09.05.2024
Anna Euteneuer Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln
https://idw-online.de/de/news833344
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Demenz ist in vielen Fällen kein unvermeidlicher Schicksalsschlag

Beitrag von WernerSchell »

Demenz ist in vielen Fällen kein unvermeidlicher Schicksalsschlag.

Man kann sie zwar noch nicht heilen, allenfalls den Verlauf der Krankheit günstig beeinflussen. Und das heißt auch Vorbeugung. Rauchen, schlechte Ernährung, ein dauerhaft außer Kontrolle geratener Blutdruck und schlecht eingestellter Diabetes Mellitus können eine Demenzerkrankung begünstigen. Und was für Muskeln und Knochen gut ist, gilt auch für das Denkorgan: Sport fürs Gehirn. Reischies: „Ideal wäre eine Universität für Senioren, damit die mentalen Aktivitäten im Alter nicht auf der Strecke bleiben.“ . Wir wissen, dass Sport, ausreichender Schlaf und eine gesunde, wohldosierte Ernährung gut für die Aufrechterhaltung des Zellgedächtnisses sind. Die klassischen Gesundheitstipps also, die ohnehin jeder befolgen sollte. Dank der Komplexität der Biologie und unserer Zellen ist es unwahrscheinlich, dass wir ein Zaubermittel gegen das Altern finden. Einen generellen Integritätsverlust über alle Gewebe des Körpers hinweg werden wir nicht mit einem Medikament aufhalten können, auch wenn viele Leute das vielleicht gerne hätten.
Einige weiterführenden Informationen zum Thema:
• Alzheimer-Demenz – die richtige Ernährung kann vorbeugen | Doc Fischer SWR (Video vom 05.07.2021, 9,20 Min.) >>> https://www.youtube.com/watch?v=hJ2uGkgRr_M
• Wie Altern funktioniert und was wir für ein langes Leben tun können | Quarks (Video 06,43 Min.) … >>> https://www.youtube.com/watch?v=S6W2KBjoJB4
• Gesunde Lebensführung stärkt das Immunsystem und kann einige Krankheiten, wie z.B. Herz-Kreislaufkrankheiten, Diabetes-Typ2, Krebs und Demenz, vermeiden helfen; zumindest ist ein deutliches Hinauszögern einer Erkrankung erreichbar. Möglich ist auch, dass sich eingetretene Gesundheitsstörungen ganz oder teilweise zurückbilden! > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 2426#p2426




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Transkranielle Pulsstimulation (TPS) als Therapieform verfrüht ...

Beitrag von WernerSchell »

Die hiesige Kritik wurde nochmals präzisiert:

Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist nach Auffassung der einschlägigen Fachverbände und der gesetzlichen Krankenversicherung keine effektive Therapieform der Alzheimer-Erkrankung oder anderer Erkrankungen des Gehirns. Darauf wurde in einer Pressemitteilung vom 08.12.2023 hingewiesen und auf die entsprechenden Statements aufmerksam gemacht (> https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 938#p10938). Die NGZ berichtete am 23.03.2024 ergänzend (> https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 962#p11962 ).

Es wäre sinnvoll gewesen, in der ergänzenden Berichterstattung auf die von hier benannten fachlichen Beurteilungen näher einzugehen, statt vorrangig eher erneut werbliche Ausführungen zu gestalten. Die hiesige Kritik stützt sich vorrangig auf die Beurteilungen der Fachverbände, die aktuell nochmals die Fortgeltung ihrer klar abwertenden Stellungnahmen bezüglich TPS bekräftigt haben. Im Übrigen stellen sich beim Angebot und Durchführung von TPS grundlegende patientenrechtliche Fragen. Darauf wurde in der Zeitungsberichterstattung auch nicht aufmerksam gemacht.

Es stellen sich im Übrigen auch patientenrechtliche Fragen; z.B. ob und ggf. inwieweit Alzheimerpatienten wirksam in eine TPS-Therapie einwilligen können. Angesichts des infrage zu stellenden Nutzens müsste eine umfängliche Aufklärung gewährleistet werden, auch hinsichtlich der Kosten.



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Die neue Alzheimer-Definition ist fragwürdig

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Die neue Alzheimer-Definition ist fragwürdig

Alzheimer sollte nicht möglichst früh diagnostiziert werden, sondern zum individuell richtigen Zeitpunkt – zudem nur dann, wenn die Alltagskompetenz eingeschränkt ist, schreibt unser Gastautor Professor Horst Christian Vollmar von der DEGAM.

Ein Gastbeitrag von Horst Christian Vollmar Veröffentlicht in der Ärztezeitung - 13.05.2024

Ein Nachweis auf beta-Amyloid plus die Ausprägung typischer Demenz-Symptome reicht künftig aus, um die Diagnose Alzheimer schon im Stadium der leichten kognitiven Störungen zu stellen.

Im Dezember 2023 gaben die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) eine gemeinsame Pressemitteilung heraus mit dem Titel: „Eine frühe Diagnose kann den Unterschied machen: Neue S3-Leitlinie Demenz erschienen“.
Das Update dieser Leitlinie war unter der Mitwirkung zahlreicher Fachgesellschaften und Organisationen entstanden – unter anderem auch mit der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Diese gab an einigen Stellen ein sogenanntes Sondervotum ab, das heißt: Es gab abweichende Meinungen zur Mehrheitsmeinung. Zwei der DEGAM-Sondervoten bezogen sich auf die Diagnosestellung.

Erstens positionierte sich die Fachgesellschaft deutlich gegen den Expertenkonsens, die Diagnose einer Alzheimer-Demenz bereits bei Menschen mit minimaler kognitiver Beeinträchtigung (MCI) und positivem Biomarkernachweis zu stellen. Diese Empfehlung beruht auf den Empfehlungen einer internationalen Expertengruppe, bei der die Autoren zum Teil erhebliche Interessenskonflikte haben.
DEGAM wirft „Disease Mongering“ vor

Professor Horst Christian Vollmar,Leiter der Abteilung fürAllgemeinmedizin (AM RUB)der Ruhr-Universität Bochum:
Patienten mit leichten kognitiven Symptomen und positivem Biomarkernachweis ohne Einschränkungen der Alltagskompetenz als krank zu definieren, finde ich fragwürdig. Analog diagnostizieren wir auch keinen Diabetes mellitus, wenn Insulinantikörper nachweisbar sind, aber keine diabetische Stoffwechsellage vorliegt.

Der Vorwurf der DEGAM, dass es sich hier um „Disease Mongering“ handelt, wiegt schwer, wird aber vor dem Hintergrund des Leitlinientextes evident: „Aktuelle Therapieentwicklungen zur Alzheimer-Krankheit umfassen das Stadium der leichten kognitiven Störung und der leichten Demenz als eine Zielgruppe, die zusammengenommen als frühe Alzheimer-Krankheit bezeichnet wird.“

Das vielfach vorgebrachte Argument für bessere Präventionsmöglichkeiten erscheint vorgeschoben, da diese Präventionsempfehlungen kaum über allgemeine Empfehlungen zur Lebensstiländerung hinausgehen (oder wie es die Amerikaner treffend formulieren: „What’s good for your heart, it’s good for your brain“).
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Eine geringe körperliche Aktivität kann das Risiko einer demenziellen Erkrankung erhöhen. Dies sollte bei der Krankheitsprävention berücksichtigt werden, empfiehlt die neue Leitlinie Demenz. (Symbolbild)

Bald sind Amyloid-Antikörper auch in der EU verfügbar
Vermutlich soll die Ausweitung der Diagnose den Boden für die progressionsverlangsamenden Antikörper bereiten. Für diese liegen aus meiner Sicht aktuell aber keine hinreichenden Wirkungsnachweise vor. Hingegen besteht ein erhebliches Risiko für schwerwiegende unerwünschte Wirkungen (insbesondere Hirnödem und -blutungen).
Bezüglich der absehbaren europäischen Zulassung brauchen wir daher dringend eine gesellschaftliche Diskussion: Diese Therapie wird, wenn sie breit eingesetzt wird, große finanzielle Ressourcen und Personal binden. Dabei ist das langfristige Nutzen-Risiko-Verhältnis unklar: Wir können die Häufigkeit schwerer Nebenwirkungen nur schwer einschätzen und wissen nicht, ob wir insgesamt eine Kompression der Morbidität erreichen können.

Recht auf Uninformiertheit von Patienten
Das zweite Sondervotum zur Diagnosestellung bezog sich auf folgenden Expertenkonsens in der Leitlinie: „Eine zeitgerechte Diagnose ist Grundlage der Behandlung und Versorgung von Menschen mit Demenz und soll den Betroffenen ermöglicht werden.“
Das Sondervotum widersprach hier nicht explizit, sondern ergänzte das Recht auf Uninformiertheit von Patientinnen und Patienten, wies auf etwaige negative Auswirkungen auf die Lebensqualität und eine wahrscheinlich leicht erhöhte Rate von Suizidversuchen hin. Als Begründung wurde der eigens für die Leitlinie verfasste IQWiG-Bericht „Strukturierte Aufklärung über die Erstdiagnose“ herangezogen, der keine Evidenz für eine frühe Diagnosestellung ermitteln konnte; entsprechend fehlen in der Leitlinie hinreichende wissenschaftliche Belege.

Die „zeitgerechte“ Diagnose bleibt also eine zutiefst individuelle Entscheidung, die bei jedem Patienten neu überdacht werden sollte; es gilt nicht automatisch „je früher, desto besser“.


Fazit
Es geht in der aktuellen Situation nicht darum, eine Demenz möglichst früh zu diagnostizieren, sondern zum richtigen Zeitpunkt im Sinne des individuellen Patienten. Die in Deutschland noch nicht zugelassenen Substanzen zur Eliminierung von Beta-Amyloid scheinen allenfalls einen geringeren Mehrwert zu haben, bei erheblichen Sicherheitsbedenken und Ressourcenverbrauch. Eine Reduktion von allgemeinen Risikofaktoren anzustreben, erscheint dagegen nahezu immer sinnvoll – in jedem Lebensalter.
Gesperrt