Jugendliche in Deutschland blicken optimistischer in die eigene Zukunft als vor einem Jahr

Allgemeine Informationen zu allen relevanten Themen einschließlich interessante Nachrichten aus dem weiten Gebiet der Medizin und Heilkunde (z.B. Studien- und Forschungsergebnisse)
Gesperrt
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3725
Registriert: 06.02.2021, 16:16

Jugendliche in Deutschland blicken optimistischer in die eigene Zukunft als vor einem Jahr

Beitrag von WernerSchell »

Bertelsmann Stiftung

Jugendliche in Deutschland blicken optimistischer in die eigene Zukunft als vor einem Jahr

Das Liz Mohn Center der Bertelsmann Stiftung hat zum zweiten Mal in einer repräsentativen Umfrage die Lage der Kinder und Jugendlichen in Deutschland erhoben. Das Ergebnis der diesjährigen Befragung: Die Mehrheit der jungen Menschen in Deutschland blickt optimistischer in die Zukunft als 2022. Immer mehr Kinder und Jugendliche sind bereit, sich für die Gesellschaft zu engagieren.

Bild

Gütersloh, 17.08.2023. Die Mehrheit der Jugendlichen in Deutschland im Alter von 12 bis 18 Jahren blickt optimistischer in die persönliche Zukunft als noch vor einem Jahr. 52 Prozent geben an, dass ihre persönliche Zukunft in drei Jahren besser sein wird als jetzt (2022 waren es noch 43 Prozent). 20 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen schauen positiv auf die Zukunft Deutschlands, aber rund 38 Prozent der Befragten sind kritisch, was die Entwicklung angeht und befürchten, dass Deutschland in drei Jahren schlechter dasteht. Das sind die zentralen Erkenntnisse der diesjährigen repräsentativen Jugendbefragung „Einstellungen und Sorgen der jungen Generation Deutschlands“ des Liz Mohn Centers der Bertelsmann Stiftung.

Die Umfrage wird im Vorfeld des diesjährigen Salzburger Trilogs veröffentlicht. Das Thema des Salzburger Trilogs in diesem Jahr lautet: „International Cooperation in a Polarized World – In Search for a Contemporary Structure“. Liz Mohn, Präsidentin des nach ihr benannten Liz Mohn Centers, sagt: „Wir sollten den wachsenden Optimismus der jungen Menschen nutzen, eine Aufbruchstimmung zu schaffen. Ihre Perspektiven, Pläne und Werte werden unsere Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten ausmachen. Deshalb ist es wichtig, jungen Menschen zu-zuhören, sie ernst zu nehmen und ihnen attraktive Rahmenbedingungen für ihr Engagement zu schaffen.“

Demokratie zukunftsfest machen

Für 85 Prozent der jungen Menschen ist es wichtig, Verantwortung zu übernehmen und 73 Prozent möchten einen Beitrag für die Gesellschaft leisten, in der sie leben. Im vergangenen Jahr lagen diese Werte bei 80 Prozent (Verantwortung übernehmen) und 69 Prozent (Beitrag für die Gesellschaft).

Allerdings scheint politisches Engagement eher wenig attraktiv für die Jugend zu sein. Es besteht unter den Befragten wenig Interesse daran, ihren Beitrag für die Gesellschaft über die Mitgliedschaft in einer politischen Partei zu leisten. Nur 20 Prozent ist dies „eher wichtig“ bis „sehr wichtig“. Zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) gaben an, kein Interesse daran zu haben, sich in einer politischen Partei zu engagieren. „Die Parteien bleiben aufgefordert, für Kinder und Jugendliche attraktivere Rahmenbedingungen für ein Engagement zu schaffen. Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, Jugendliche benötigen attraktive Optionen, um sich zu engagieren“, sagt Jörg Habich, Geschäftsführer des Liz Mohn Centers zu den Ergebnissen.

Die empirische Untersuchung macht auch deutlich, dass die Demokratie nicht in allen gesellschaftlichen Schichten über eine mehrheitliche Zustimmung verfügt. Es zeichnet sich ein Gefälle ab, wonach die Demokratie eine stabile Unterstützung bei höher gebildeten Kindern und Jugendlichen hat, in den mittleren und niedrigen Bildungsschichten jedoch an Zustimmung verliert. So stimmen über drei Viertel (77 Prozent) der höher Gebildeten einer Bewertung von Demokratie als guter Regierungsform zu. Damit wächst der Anteil in dieser Gruppe im Vergleich zu 2022 um sieben Prozentpunkte an. Die Befragten mit (angestrebtem) mittlerem Schulabschluss bewerteten die Demokratie jedoch nur noch zu 55 Prozent als gut. In der Gruppe der Befragten mit (angestrebtem) niedrigerem Bildungsstand rutscht die Zustimmung zur Demokratie im Vergleich zum Vorjahr um ganze 15 Prozentpunkte ab und liegt aktuell bei lediglich 40 Prozent. Die Demokratie verliert damit in dieser Gruppe zunehmend an Rückhalt.

Jungen Menschen eine Stimme geben

Die Jugendlichen kritisieren auch das Desinteresse der Politik an ihren Meinungen und Einstellungen. Eine Mehrheit von 64 Prozent der Befragten stimmt der Aussage zu, dass Politiker:innen die Meinung junger Menschen nicht ernst nähmen. Über die Hälfte (51 Prozent) der Befragten meint, Politiker:innen nähmen das Thema Klimaschutz nicht ernst genug. Fast jeder Zweite (47 Prozent) stimmt der Aussage zu, dass die ältere Generation zu viel Einfluss auf Politik habe.

Die jungen Menschen in Deutschland wollen Dinge gestalten und sich von den anstehenden Krisen und Herausforderungen nicht abschrecken lassen, obwohl die damit einhergehenden Sorgen wie vor einem Krieg in Deutschland (81 Prozent), dem Scheitern des eigenen Bildungswegs (78 Prozent) oder dem Klimawandel (77 Prozent) groß sind. Hoffnung prägt aber auch hier die Sichtweise der jungen Menschen, wenn über die Hälfte der Befragten die persönliche Freiheit durch den Krieg mehr zu schätzen weiß (55 Prozent) und darüber nachdenkt, wie man zu einer besseren Welt beitragen kann (52 Prozent). „Diese Potentiale gilt es zu nutzen, indem die entsprechenden Angebote gemacht werden“, sagt Habich.

Zusatzinformationen:
Der Umfrage „Einstellungen und Sorgen der jungen Generation Deutschlands“, durchgeführt vom Meinungsforschungsinstituts IPSOS, liegt eine repräsentative Stichprobe der deutschen Wohnbevölkerung im Alter von 12 bis 18 Jahren zugrunde. Die Umfrage ist quotiert und gewichtet nach Alter, Geschlecht, Region und Bildung. Die Online-Interviews (CAWI - Computer-Assisted Web Interviews) wurden vom 10. bis 21. Februar 2023 durchgeführt. Die Stichprobengröße liegt bei 500 Teilnehmenden. Eine vergleichbare Umfrage wurde bereits im Mai 2022 durchgeführt.

Grafik Zukunft > https://www.bertelsmann-stiftung.de/fil ... ukunft.jpg
Grafik Gesellschaftlicher Beitrag > https://www.bertelsmann-stiftung.de/fil ... eitrag.jpg
2023 Einstellungen und Sorgen junger Menschen > https://www.bertelsmann-stiftung.de/fil ... nschen.pdf

Über den Salzburger Trilog:
Beim Salzburger Trilog trifft sich seit über 20 Jahren einmal im Jahr ein kleiner Kreis internationaler Persönlichkeiten, um wechselnde Zukunftsfragen zu diskutieren. Bei dem Gedankenaustausch stehen die unterschiedlichen Perspektiven aus Wirtschaft, Politik und Kultur im Vordergrund. Durch engagierte Diskussionen um Werte und Grundsätze hat sich der Salzburger Trilog im Laufe der Jahre als außergewöhnliche Dialogveranstaltung etabliert.

Ansprechpartner:
Dr. Jörg Habich, Telefon: +49 52 41 81 81 277
E-Mail: joerg.habich@Liz-Mohn-Center.de

Über das Liz Mohn Center:
Das Liz Mohn Center wurde 2022 als Initiative der Bertelsmann Stiftung gegründet und führt das Engagement von Liz Mohn in einer eigenständigen Institution weiter. Das Liz Mohn Center verfolgt das Ziel, durch verschiedene Aktivitäten den globalen Wissenstransfer zu forcieren, um die Qualität von Entscheidungen der Führung in Politik, Wirtschaft und Kultur auf der Basis fundierter Erkenntnisse zu verbessern; Führungskräfte dabei zu unterstützen, nachhaltig und verantwortungsvoll zu führen; Verständigung zwischen Nationen und Kulturen zu stärken und junge Talente aus unterschiedlichen Gesellschaftsbereichen in der Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Das Liz Mohn Center ist eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Weitere Informationen: www.Liz-Mohn-Center.de

Über die Bertelsmann Stiftung: Menschen bewegen. Zukunft gestalten.
Die Bertelsmann Stiftung setzt sich dafür ein, dass alle an der Gesellschaft teilhaben können – politisch, wirtschaftlich und kulturell. Unsere Programme: Bildung und Next Generation, Demokratie und Zusammenhalt, Digitalisierung und Gemeinwohl, Europas Zukunft, Gesundheit, Nachhaltige Soziale Marktwirtschaft. Dabei stellen wir die Menschen in den Mittelpunkt. Denn die Menschen sind es, die die Welt bewegen, verändern und besser machen können. Dafür erschließen wir Wissen, vermitteln Kompetenzen und erarbeiten Lösungen. Die gemeinnützige Bertelsmann Stiftung wurde 1977 von Reinhard Mohn gegründet. Weitere Informationen: www.bertelsmann-stiftung.de

Quelle: Pressemitteilung vom 17.08.2023
Pressestelle
Corporate Communications
Bertelsmann Stiftung
Carl-Bertelsmann-Straße 256 | 33311 Gütersloh | Deutschland
Telefon: +49 5241 81-81147 | Telefax: +49 5241 81-681147
E-Mail: pressestelle@bertelsmann-stiftung.de | www.bertelsmann-stiftung.de
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3725
Registriert: 06.02.2021, 16:16

Die meisten jungen Menschen blicken positiv in ihre berufliche Zukunft

Beitrag von WernerSchell »

Bertelsmann Stiftung
PRESSEMITTEILUNG vom 08.12.2023


Die meisten jungen Menschen blicken positiv in ihre berufliche Zukunft

Die jungen Menschen in Deutschland schätzen ihre Berufsaussichten überwiegend als gut ein. Jede:r Zweite von ihnen geht davon aus, dass ein Berufsabschluss in Zukunft immer wichtiger wird. Allerdings fühlen sich viele von der Schule ungenügend auf die Arbeitswelt vorbereitet und sehen die Bildungschancen für Kinder und Jugendliche ungerecht verteilt.

Berlin/Gütersloh, 8. Dezember 2023. Die große Mehrheit der jungen Menschen in Deutschland blickt ihrer beruflichen Zukunft positiv oder eher positiv entgegen (insgesamt 88 Prozent). Von den 14- bis 21-Jährigen gibt nur rund jede:r Zehnte an, negative Erwartungen zu haben. Das geht aus einer repräsentativen Forsa-Befragung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung zum heutigen „Tag der Bildung“ hervor. Dabei sind sich die jungen Menschen durchaus bewusst, wie wichtig ein Berufsabschluss für ihre berufliche Zukunft sein wird: Die Hälfte der befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen erwartet, dass die Bedeutung einer abgeschlossenen Ausbildung oder eines abgeschlossenen Studiums für die berufliche Zukunft in den nächsten zehn Jahren eher zunehmen wird.

„Viele junge Menschen können gut einschätzen, welche Anforderungen die Arbeitswelt an sie stellen wird. Gleichzeitig fühlen sie sich angesichts der Fülle an beruflichen Möglichkeiten oft überfordert. Deshalb brauchen wir mehr Angebote für eine enge und individuelle Beratung und Begleitung“, sagt Clemens Wieland, Experte der Bertelsmann Stiftung für berufliche Bildung.

Zweifel an guter Berufsvorbereitung in der Schule

Skeptischer zeigen sich die jungen Menschen bei der Frage, inwieweit Schüler:innen in der Schule hinreichend auf das Berufsleben vorbereitet werden. Nur knapp ein Drittel der Befragten (insgesamt 31 Prozent) vertritt die Ansicht, dass es der Schule gut oder sehr gut gelingt, Jugendlichen die relevanten Kenntnisse und Fähigkeiten für eine berufliche Zukunft zu vermitteln. Insgesamt 67 Prozent der Befragten geben an, dass dies weniger gut oder gar nicht gelingt.

Gefragt, welches die aus ihrer Sicht wichtigsten Kenntnisse und Fähigkeiten für ihre eigene berufliche Zukunft sind, halten nahezu alle jungen Menschen Selbstorganisation (98 Prozent), Höflichkeit und Toleranz gegenüber anderen Menschen (97 Prozent) und Kenntnisse der deutschen Sprache (92 Prozent) für wichtig oder sehr wichtig. Erst danach folgen für sie Fremdsprachen (84 Prozent), Kompetenzen in den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften (80 Prozent), Berufserfahrung in Form eines Praktikums (80 Prozent) oder gesellschaftliches Engagement (74 Prozent).

„Jedem jungen Menschen die Chance auf einen Berufsabschluss geben“

Wie in den Vorjahren, äußern die Befragten weiterhin Zweifel an der Chancengerechtigkeit im deutschen Bildungssystem: Nur rund ein Drittel der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist der Meinung, dass alle Kinder in Deutschland im Großen und Ganzen unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft die gleichen Chancen auf eine gute Bildung haben. Eine Mehrheit von 64 Prozent findet hingegen, dass dies eher nicht der Fall ist.

Obendrein gehen sie davon aus, dass sich an der Situation auch künftig grundlegend wenig ändern wird: Lediglich ein Drittel der jungen Menschen nimmt an, dass in zehn Jahren gleiche Bildungschancen für alle Kinder in Deutschland herrschen werden, während eine Mehrheit von 57 Prozent dies eher bezweifelt. „Viele junge Menschen erkennen genau, dass wir im Bildungsbereich ein Gerechtigkeitsproblem haben. Mit Blick auf faire Chancen einerseits und den Arbeits- und Fachkräftemangel andererseits muss unsere Gesellschaft alles dafür tun, wirklich jedem jungen Menschen die Chance auf einen Schul- und Berufsabschluss zu geben“, sagt Andreas Knoke von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.

„Bedürfnisse der jungen Menschen ernst nehmen“

Allen Befragten wurden Vorschläge vorgelegt, wie es gelingen könnte, Jugendliche und junge Erwachsene beim Wechsel von der Schule in eine berufliche Ausbildung oder ein Studium besser zu unterstützen. Eine deutliche Mehrheit hält es für wichtig, Schulen zu beruflichen Orientierungsangeboten, wie zum Beispiel Beratung oder Praktika, zu verpflichten (91 Prozent). Große Zustimmung findet auch eine finanzielle Unterstützung, die es ermöglicht, für einen Ausbildungs- oder Studienplatz umzuziehen (90 Prozent). 85 Prozent sind der Meinung, dass Kompetenzen und Erfahrungen über das Notenzeugnis hinaus stärker anerkannt werden sollten.

„Es ist wichtig, die Bedürfnisse der jungen Menschen ernst zu nehmen und sie viel stärker zu berücksichtigen, wenn es um bildungspolitische Maßnahmen geht. Denn sie wissen am besten, was sie an Unterstützung benötigen und wie sie mit Angeboten, beispielsweise zur Berufsorientierung, erreichbar sind“, betonen die Experten von Bertelsmann Stiftung und Deutscher Kinder- und Jugendstiftung.

Weiterführende Links:
• Optimistisch aber systemkritisch – Der Übergang von der Schule in den Beruf im Stimmungsbild junger Menschen:
www.tag-der-bildung.de/jugendbefragung-2023
• Übergang von der Schule in den Beruf – Ergebnisse einer repräsentativen Befragung zum Tag der Bildung 2023:
www.tag-der-bildung.de/jugendbefragung-2023
• Weiteres zum Tag der Bildung: www.tag-der-bildung.de
• 22 Prozent – Die Übersehenen am Übergang in die Ausbildung: www.dkjs.de/22-prozent

Zusatzinformationen:
Die Initiative „Tag der Bildung“ ist eine ganzjährige Aktionslinie, die jährlich am 8. Dezember im Rahmen eines Aktionstages ihren Höhepunkt findet. Der Tag der Bildung wird in diesem Jahr gemeinsam von der Bertelsmann Stiftung und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung ausgerichtet. Für die vorliegende Umfrage zum Schwerpunktthema „Übergang von Schule in den Beruf“ hat die forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen 1.075 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 21 Jahren befragt. Die Erhebung erfolgte vom 16. August bis 25. September 2023 mithilfe eines repräsentativen Online-Panels.

Unsere Experten:
Clemens Wieland, Telefon: 0 52 41 81 81 352
E-Mail: clemens.wieland@bertelsmann-stiftung.de
Andreas Knoke, Telefon: 0 30 25 76 76 26
E-Mail: andreas.knoke@dkjs.de

Pressestelle
Corporate Communications
Bertelsmann Stiftung
Carl-Bertelsmann-Straße 256 | 33311 Gütersloh | Deutschland
Telefon: +49 5241 81-81147| Telefax: +49 5241 81-681147
E-Mail: pressestelle@bertelsmann-stiftung.de | www.bertelsmann-stiftung.de


Die Bertelsmann Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung des privaten Rechtes im Sinne von
Abschnitt 1 des Stiftungsgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen mit Sitz in Gütersloh.
Zuständige Aufsichtsbehörde ist die Bezirksregierung Detmold.
Stifter: Reinhard Mohn
Vorsitzender des Kuratoriums: Prof. Dr.-Ing. Werner J. Bauer
Vorstand: Dr. Ralph Heck (Vors.), Dr. Brigitte Mohn, Prof. Dr. Daniela Schwarzer

Über die Bertelsmann Stiftung: Menschen bewegen. Zukunft gestalten.
Die Bertelsmann Stiftung setzt sich dafür ein, dass alle an der Gesellschaft teilhaben können – politisch, wirtschaftlich und kulturell. Unsere Programme: Bildung und Next Generation, Demokratie und Zusammenhalt, Digitalisierung und Gemeinwohl, Europas Zukunft, Gesundheit, Nachhaltige Soziale Marktwirtschaft. Dabei stellen wir die Menschen in den Mittelpunkt. Denn die Menschen sind es, die die Welt bewegen, verändern und besser machen können. Dafür erschließen wir Wissen, vermitteln Kompetenzen und erarbeiten Lösungen. Die gemeinnützige Bertelsmann Stiftung wurde 1977 von Reinhard Mohn gegründet.
Weitere Informationen: www.bertelsmann-stiftung.de

Über die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung: Wirksam nah dran!
Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) setzt sich für Bildungserfolg und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen ein. Jedes Kind soll seine Potenziale und Talente entdecken und entfalten können. Als unabhängige und parteipolitisch neutrale Initiative stößt die Stiftung gemeinsam mit vielen Unterstützern und Mitstreitern in ihren Programmen Veränderungen an.
Weitere Informationen: www.tag-der-bildung.de/jugendbefragung-2023; www.dkjs.de; Twitter; Facebook; LinkedIn; YouTube; Instagram
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3725
Registriert: 06.02.2021, 16:16

Junge Menschen in Deutschland vertrauen der Demokratie und der EU

Beitrag von WernerSchell »

Bertelsmann Stiftung


Junge Menschen in Deutschland vertrauen der Demokratie und der EU

Die Generation der 18- bis 30-Jährigen in der Bundesrepublik bringt der Demokratie und der Europäischen Union mehr Vertrauen entgegen als im Durchschnitt anderer europäischer Länder. Bundesregierung und Bundestag stehen sie jedoch kritischer gegenüber. Um den Klimawandel machen sich die jungen Erwachsenen nicht mehr Sorgen als ihre älteren Mitmenschen, dafür sehen viele ihre mentale Gesundheit in Gefahr.


Bild


Gütersloh, 6. Februar 2024. Viele junge Menschen in Deutschland haben Vertrauen in die Demokratie und die Europäische Union. In einer repräsentativen Umfrage unter 18- bis 30-Jährigen in zehn europäischen Ländern geben von den Befragten aus der Bundesrepublik 59 Prozent an, der Demokratie zu vertrauen, 62 Prozent sagen das in Bezug auf die Europäische Union. Von den Befragten aus den anderen neun Ländern vertrauen im Durchschnitt nur 50 Prozent der Demokratie und 57 Prozent der EU. Am höchsten im Kurs stehen Bildung und Wissenschaft: Jeweils rund drei Viertel der Befragten in Deutschland geben an, diesen Bereichen zu vertrauen. Kritischer bewerten die jungen Menschen die politischen Institutionen in der Bundesrepublik: Mehr als jede:r zweite Befragte zwischen 18 und 30 Jahren (52 Prozent) äußert Misstrauen in die Regierung, 45 Prozent mangelt es an Vertrauen ins Parlament. Auch das Misstrauen gegenüber Medien (60 Prozent) und Religion (58 Prozent) ist hoch.

„Die jungen Erwachsenen in Deutschland bringen der Demokratie und der EU grundsätzlich Vertrauen entgegen. Das ist nicht zuletzt mit Blick auf die Europawahl sowie die Landtagswahlen in diesem Jahr eine gute Nachricht. Doch es kommt darauf an, dieses Vertrauen nicht zu verspielen. Eine gute Politik für junge Menschen sollte vorausschauende Entscheidungen in ihrem Sinne treffen und sie stärker als bisher in den politischen Prozess einbeziehen“, sagt Regina von Görtz, Jugendexpertin bei der Bertelsmann Stiftung.

Nicht nur Sorgen ums Klima, sondern auch um die mentale Gesundheit

Dafür ist es wichtig, zu wissen, was die jungen Erwachsenen beschäftigt. Laut Umfrage machen sie sich die meisten Sorgen um Verletzungen von Menschenrechten, den Klimawandel sowie sexuelle Belästigung. Insbesondere in Bezug auf den Klimawandel sind ihre Befürchtungen allerdings nicht höher als die der älteren Generation. Tatsächlich geben aus der Gruppe der ebenfalls befragten 31- bis 70-Jährigen mehr Menschen an, einer umweltbewussten Lebensweise zu folgen, als es die jüngeren Befragten tun. „Die jungen Erwachsenen sorgen sich weiterhin um den Klimawandel, aber sie besetzen das Thema längst nicht mehr allein. Daher wäre es grundlegend falsch, ihre Sorgen und Ängste darauf zu reduzieren. Wir als Gesellschaft müssen genauer hinsehen, was sie belastet“, betont Anja Langness, Jugendexpertin bei der Bertelsmann Stiftung.

Eine große Rolle für junge Menschen spielt zum Beispiel die mentale Gesundheit: 41 Prozent von ihnen geben an, darüber besorgt zu sein – deutlich mehr als ältere Befragte (26 Prozent). Zudem fühlen sich viel mehr junge Erwachsene allein, als es bei den 31- bis 70-Jährigen der Fall ist. Und: Ebenso wie die älteren Befragten gehen sie davon aus, dass sich ihre mentale Gesundheit in den kommenden Jahren verschlechtern wird.

Insgesamt blicken die Befragten relativ besorgt in die Zukunft, unabhängig von ihrem Alter. Demnach erwarten 36 Prozent der jüngeren und 42 Prozent der älteren Menschen, dass sich verschiedene Faktoren, darunter der Lebensstandard, das Klima oder die Einkommensungleichheit, verschlechtern werden. An eine Besserung der Dinge glauben die Jüngeren tendenziell mehr als die Älteren, allerdings auch nur in der Minderheit. „Das niedrige Vertrauen in politische Entscheidungsträger:innen und der fehlende Zukunftsoptimismus, insbesondere bei der jüngeren Generation, stellen eine ernstzunehmende Herausforderung für unsere demokratische Gesellschaft dar. Es braucht gezielte Maßnahmen, um das Vertrauen in die Fähigkeit der Politik, Probleme zu lösen, zu stärken. Ein Beispiel hierfür ist die Förderung der aktiven Beteiligung junger Menschen am politischen Diskurs“, unterstreicht Regina von Görtz.

Junge Erwachsene streben nach klassischen Lebenszielen

In ihren persönlichen Prioritäten unterscheiden sich die 18- bis 30-Jährigen hingegen weniger von früheren Generationen, als mitunter angenommen wird. Gefragt danach, in welchen Lebensbereichen sie sich in den kommenden fünf Jahren positive Veränderungen wünschen, geben sie vor allem an: viele Besitztümer, gutes Aussehen, klare Ziele, eine erfolgreiche Karriere und ein Eigenheim. „Auch wenn viele junge Erwachsene durchaus idealistisch eingestellt sind, streben sie mehrheitlich nach klassischen Zielen. Das geht in der öffentlichen Wahrnehmung oft unter, sollte aber insbesondere für politisch Verantwortliche eine wichtige Rolle spielen. Denn junge Erwachsene erwarten von der Politik Antworten darauf, wie sie ihre Ziele trotz all der Umbrüche und Herausforderungen erreichen können“, erklärt Regina von Görtz.

Zusatzinformationen:
Für die Studie „The Next Generation in Germany: Perspectives on Building a Sustainable Tomorrow“ hat das internationale Marktforschungsinstitut Glocalities aus den Niederlanden 2.248 Personen aus Deutschland repräsentativ befragt, davon 516 Menschen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren sowie 1.732 Menschen zwischen 31 und 70 Jahren. Die Befragung erfolgte online im Zeitraum von Februar bis April 2023. Die Ergebnisse hat Glocalities mit Befragungsdaten von 4.399 jungen Menschen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren aus identischen Umfragen in neun anderen europäischen Ländern abgeglichen (Belgien, Frankreich, Italien, Niederlande, Polen, Rumänien, Spanien, Schweden und Vereinigtes Königreich).

Ansprechpartnerinnen:
Regina von Görtz, Telefon: 0 52 41 81 81 593
E-Mail: regina.von.goertz@bertelsmann-stiftung.de

Anja Langness, Telefon: 0 52 41 81 81 169
E-Mail: anja.langness@bertelsmann-stiftung.de


Quelle: Pressemitteilung vom 06.02.2204
Pressesstelle
Corporate Communications

Bertelsmann Stiftung
Carl-Bertelsmann-Straße 256 | 33311 Gütersloh | Germany
Telefon: +49 5241 81-81147 | Telefax: +49 5241 81-681147
E-Mail: pressestelle@bertelsmann-stiftung.de | www.bertelsmann-stiftung.de

Über die Bertelsmann Stiftung: Menschen bewegen. Zukunft gestalten.
Die Bertelsmann Stiftung setzt sich dafür ein, dass alle an der Gesellschaft teilhaben können – politisch, wirtschaftlich und kulturell. Unsere Programme: Bildung und Next Generation, Demokratie und Zusammenhalt, Digitalisierung und Gemeinwohl, Europas Zukunft, Gesundheit, Nachhaltige Soziale Marktwirtschaft. Dabei stellen wir die Menschen in den Mittelpunkt. Denn die Menschen sind es, die die Welt bewegen, verändern und besser machen können. Dafür erschließen wir Wissen, vermitteln Kompetenzen und erarbeiten Lösungen. Die gemeinnützige Bertelsmann Stiftung wurde 1977 von Reinhard Mohn gegründet.
Weitere Informationen: www.bertelsmann-stiftung.de
Gesperrt