Schlaganfall - jede Minute zählt ...

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WernerSchell
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Schlaganfall - jede Minute zählt ...

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Zum Thema "Schlaganfall" wurden im Forum - Archiv (bis 2020) zahlreiche Beiträge eingestellt, u.a.: > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 4&p=114912 / > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 6&p=115763 - Die Informationen zu diesem Thema werden hier - im Forum - Beiträge ab 2021 - fortgeführt!

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WernerSchell
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Schlaganfall - jede Minute zählt ...

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Mobile Stroke Unit führt zu weniger Behinderungen nach Schlaganfall

Schlaganfälle sind eine der häufigsten Ursachen für bleibende Behinderungen bei Erwachsenen. Ursache für ein schlechtes Outcome ist, dass oft zu viel Zeit zwischen dem Einsetzen der Symptome und der Einleitung der Notfalltherapie verstreicht. Eine aktuelle Studie zeigte nun, dass es durch den Einsatz sogenannter mobiler Stroke Units (STroke Einsatz-MObile = STEMO) Zeit gespart wird und es dadurch seltener zu schweren Behinderungen und Todesfällen kommt. „Es ist ein wichtiges Ziel der Neurologie, dass möglichst viele Patientinnen und Patienten einen Schlaganfall unbeschadet überstehen.“

Wie bei kaum einer anderen Krankheit ist beim Schlaganfall der Faktor Zeit wesentlich für das Therapieergebnis. Es gilt das Diktum „Time is Brain“. Je früher der Betroffene einer Behandlung zugeführt werden kann, desto höher sind seine Chancen auf eine weitgehende oder vollständige Genesung. „Durch die Etablierung von Stroke-Units, durch die Verbesserung der Therapie, aber auch durch Bekanntmachung der Botschaft, Schlaganfallsymptome nicht zu ignorieren, sondern stattdessen schnell zu handeln, konnte in den vergangenen 15 Jahren bereits eine deutliche Reduzierung der Sterblichkeitsrate von Schlaganfällen sowie der Rate an Patientinnen und Patienten mit schweren Behinderungen als Langzeitschäden erreicht werden. „Doch auf diesen Erfolgen möchten wir uns nicht ausruhen, es gibt pro Jahr noch immer viel zu viele Schlaganfallopfer. Die Krankheit trifft pro Jahr etwa 270.000 Menschen in Deutschland, von denen jeder Fünfte nicht überlebt“, erklärt Prof. Dr. Matthias Endres, von der Charité – Universitätsmedizin Berlin. „Wir müssen also noch besser werden! Die Strukturen innerhalb der Krankenhäuser wurden bereits so optimiert, dass die Zeitdauer zwischen Einlieferung und Therapieeinleitung kaum noch weiter verkürzt werden kann, schließlich muss eine sorgfältige Diagnostik erfolgen. Doch wo die Betroffenen noch immer wertvolle Zeit verlieren, ist vor Klinikankunft.“

Wie der Experte ausführt, kann es gerade in Ballungsgebieten, wo sich der Verkehr staut, aber auch in ländlichen Regionen, wo der Weg in die nächste Stroke Unit weit ist, zu Verzögerungen kommen, bis der Rettungswagen mit dem Patienten die Klinik erreicht. Genau hier setzt ein Berliner Projekt an: Derzeit sind in der Hauptstadt sogenannte STroke Einsatz-MObile (STEMO) im Einsatz, speziell konzipierte Rettungswagen, die mit einem Computertomographen und einem Minilabor ausgerüstet sind. Vorteil: Die therapierelevante Untersuchung des Patienten mit Bildgebung und Notfalllabor erfolgt im STEMO bereits vor dem Transport in die Klinik. Der Patient kommt mit abgeschlossener Diagnostik in das Krankenhaus. Es kann sogar die Thrombolyse, eine medikamentöse Therapie zur Auflösung des ursächlichen Blutgerinnsels, bereits im Wagen begonnen werden. „Wir sehen, dass dadurch mehr Patienten die Thrombolyse im empfohlenen Zeitraum von bis zu 4,5 Stunden nach Einsetzen der ersten Symptome erhalten. Und viele Patientinnen und Patienten erreichen sogar die sogenannte ‚goldene Stunde‘, d.h. sie erhalten innerhalb einer Stunde nach dem Einsetzen der Symptome die Therapie und haben dadurch eine besonders günstige Prognose“, berichtet der Experte.

Eine aktuelle Studie zeigte nun, dass es sich hierbei nicht um einen subjektiven Eindruck handelt. In einer prospektiven kontrollierten Interventionsstudie wurde der Erfolg des STEMO-Einsatzes an über 1.500 Betroffenen in Berlin überprüft. Kriterium war der Behinderungsgrad der Patientinnen und Patienten gemäß der modifizierten Rankin-Skala (mRS) nach drei Monaten.

Von 1.543 Betroffenen, die zwischen dem 1. Februar 2017 und dem 8. Mai 2019 in die Studie eingeschlossen wurden, waren 749 mit einem STEMO und 794 im konventionellen Rettungsdienst versorgt worden. Das mediane Alter der Betroffenen betrug 74 Jahre, fast die Hälfte (47%) waren Frauen. Von 87% der Studienteilnehmer lagen die mRS-Scores nach drei Monaten vor. Diejenigen, die in einem STEMO zur Klinik gebracht worden waren, hatten einen geringeren medianen Behinderungsgrad nach modifizierten Rankin-Skala als die Patienten in der Vergleichsgruppe (1 vs. 2, die Odds Ratio für ein schlechteres Outcome betrug 0,71, p < 0,001). Auch waren in der STEMO-Gruppe weniger Betroffene, die eine schwere Behinderung davongetragen hatten (11,6% vs. 13,8%), sowie weniger Todesfälle (7,1% vs. 8,8%). „Wir konnten in der STEMO-Gruppe die rettende Thrombolysetherapie häufiger und im Durchschnitt 20 Minuten früher einleiten als in der Vergleichsgruppe, was letztlich zu den besseren Therapieergebnissen geführt hat“, erklärt Projektleiter Professor Heinrich Audebert, Charité – Universitätsmedizin Berlin.

„Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) hofft, dass Schlaganfallmobile nach diesen ermutigenden Daten auch anderenorts zum Einsatz kommen. In Regionen, in denen die Versorgungsstruktur nicht so hoch ist wie in Berlin, könnten die innovativen Mobile womöglich noch mehr Menschenleben retten. Es ist ein wichtiges Ziel der Neurologie, dass möglichst viele Patientinnen und Patienten einen Schlaganfall unbeschadet überstehen und die STEMOS können dafür einen wertvollen Beitrag leisten“, so das Fazit des DGN-Generalsekretärs Prof. Dr. Peter Berlit.

[1] Martin Ebinger, …, Matthias Endres, Heinrich J. Audebert et al. Association Between Dispatch of Mobile Stroke Units and Functional Outcomes Among Patients With Acute Ischemic Stroke in Berlin.
JAMA. 2021;325(5):454-466.
doi:10.1001/jama.2020.26345

Hinweis:
Prof. Matthias Endres im Video zum Thema „Schlaganfall - jede Minute zählt":
https://www.youtube.com/watch?v=f10PJCv ... klElj4q4oE...

Pressekontakt
Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
c/o Dr. Bettina Albers, albersconcept, Jakobstraße 38, 99423 Weimar
Tel.: +49 (0)36 43 77 64 23
Pressesprecher: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen
E-Mail: presse@dgn.org

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als wissenschaftliche Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren über 10.000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern und zu verbessern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin. www.dgn.org

Präsident: Prof. Dr. med. Christian Gerloff
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Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter
Geschäftsstelle: Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0)30 531437930, E-Mail: info@dgn.org

Originalpublikation:
doi:10.1001/jama.2020.26345

Quelle: Pressemitteilung vom 02.03.2021
Dr. Bettina Albers Pressestelle der DGN
Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.
https://idw-online.de/de/news764159


Schlaganfall - jede Minute zählt > https://youtu.be/f10PJCv7888
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Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

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270.000 Menschen pro Jahr erleiden in Deutschland einen Schlaganfall. Er ist eine der größten Volkskrankheiten und die häufigste Ursache für Behinderungen bei Erwachsenen. Der 10. Mai 2021 ist der bundesweite „Tag gegen den Schlaganfall“. In früheren Jahren gab es Patientenveranstaltungen und Infostände im ganzen Land. Dieses Jahr wird der Aktionstag stiller, dabei hat das Thema gerade in der Pandemie noch mehr an Bedeutung gewonnen.

Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe macht aus der Not eine Tugend und stellt ein Thema in den Mittelpunkt, für das ganz Deutschland in diesen Zeiten sensibilisiert ist: „Einsamkeit ist die Todesursache Nummer eins in den westlichen Ländern“, sagt der bekannte Neurowissenschaftler, Psychiater und Bestsellerautor Manfred Spitzer.
Einsamkeit ist einer der größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Umgekehrt sind viele der 1,8 Millionen Menschen in Deutschland, die mit den Folgen eines Schlaganfalls leben, akut von Einsamkeit bedroht. Lähmungen und Sprachstörungen führen zu sozialer Isolierung und damit zu weiteren Krankheitsrisiken und wiederholten Schlaganfällen.
„Erst einsam, dann krank? Kümmern schützt vor Schlaganfall!“ lautet das Motto des diesjährigen Aktionstages. Wir freuen uns sehr, wenn Sie das Thema aufnehmen. Auch darüber hinaus finden Sie viele wichtige und spannende Ansätze für eine Berichterstattung auf unserer Website. Oder Sie sprechen uns direkt an und wir unterstützen Sie bei der Themenfindung.


Mehr zum Tag gegen den Schlaganfall > https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/da ... hlaganfall

Quelle: Pressemitteilung vom 09.04.2021
Mario Leisle
Pressesprecher
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Schulstraße 22 | 33311 Gütersloh
E-Mail: presse@schlaganfall-hilfe.de
Internet: www.schlaganfall-hilfe.de
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Europäischer Schlaganfall-Aktionsplan: Optimierung der Versorgung bis 2030/DSG will Nachsorge in Deutschland stärken

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Pressemitteilung der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) vom 03.08.2021

Europäischer Schlaganfall-Aktionsplan: Optimierung der Versorgung bis 2030/DSG will Nachsorge in Deutschland stärken
Schlaganfall-Organisationen und Patientenfürsprecher wollen möglichst einheitliche Behandlungsstandards in Europa durchsetzen


Berlin – Mehr als eine Million Schlaganfälle jährlich und 460.000 Sterbefälle – der Hirninfarkt trifft in Europa jedes Jahr sehr viele Menschen. Rund zehn Millionen Europäer leben mit den Folgen eines Schlaganfalls. Um die medizinische Versorgung und das Wohl dieser Patienten zu verbessern, haben die European Stroke Organization (ESO) und die Stroke Alliance for Europe (SAFE) den Stroke Action Plan for Europe in Brüssel ausgerufen. Er beschreibt zentrale Versorgungsziele bis zum Jahr 2030. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft e.V. (DSG) wirkt daran intensiv mit – und macht sich in diesem Kontext für eine Verbesserung der Nachsorge hierzulande stark. In der Akutversorgung nimmt Deutschland bereits europaweit eine Vorreiterrolle ein.

Die Versorgungssituation ist in den europäischen Staaten sehr unterschiedlich: Gute Strukturen existieren vornehmlich in den Ländern Nord-, West- und Mitteleuropas. Entwicklungsbedürftig dagegen sind die Strukturen in vielen Ländern Ost- und Südeuropas. „Durch die Coronapandemie haben sich ohnehin schon bestehende Ungleichheiten teilweise noch verstärkt“, betont Professor Dr. med. Helmuth Steinmetz, 1. Vorsitzender der DSG. „Um diese bestmöglich zu überwinden, brauchen wir unbedingt einen einheitlichen europäischen Ansatz für die Schlaganfall-Behandlung und das Management.“

Mit dem Stroke Action Plan rufen die europäischen Schlaganfall-Organisationen sowie Patientenfürsprecher die Gesundheitsminister der Länder auf, sich bis zum Jahr 2030 verbindliche Ziele für die Schlaganfall-Versorgung zu setzen. So fordern ESO und SAFE, die Präventionsmaßnahmen deutlich zu erhöhen, um die Zahl der Schlaganfälle um zehn Prozent zu senken. Zudem soll die Akutversorgung des Schlaganfalls deutlich verbessert werden. „Ein zentrales Ziel ist es, 90 Prozent der Patienten in Europa auf spezialisierten Stationen (Stroke Units) zu versorgen“, erklärt Steinmetz. Deutschland kommt diesem Ziel schon heute nahe: Die DSG hat in den vergangenen Jahren mehr als 330 Stroke Units zertifiziert. Zum Vergleich: Einige andere Länder verfügen über nicht einmal zehn solcher Stationen.
Diese Ungleichheiten sehen auch ESO und SAFE. Deshalb lautet ein weiteres Ziel des Aktionsplans, dass alle Länder nationale Schlaganfallpläne und -strategien festlegen. Nationale Koordinatoren des Stroke Action Plans für Deutschland sind Prof. Dr. med. H. Jürgen Faiss, Geschäftsführer der DSG, und Dr. Markus Wagner für die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Gemeinsam wollen beide Organisationen in den kommenden Jahren an einem nationalen Plan arbeiten. „Nachdem die Akutversorgung bereits auf einem sehr guten Stand ist und auch die Rehabilitation in den vergangenen Jahren große Fortschritte machte, liegt jetzt ein besonderes Augenmerk auf der Nachsorge“, betont Professor Dr. Jürgen Faiss. „Um diese zu stärken, haben wir bereits eine Nachsorgekommission gegründet.“

Ein zentrales Ziel einer verbesserten Schlaganfall-Nachsorge in Deutschland ist es, die Sekundärprävention zu verbessern und Komplikationen zu vermeiden oder diese möglichst frühzeitig zu erkennen, damit Patienten eine höhere Lebensqualität erreichen und seltener mehrere Schlaganfälle erleiden. Zentraler Bestandteil einer verbesserten Struktur könnten eine engere fachärztlich neurologische Betreuung und so genannte Schlaganfall-Lotsen werden, die bereits in zahlreichen Projekten an verschiedenen Orten Deutschlands im Einsatz sind. Professor Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Pressesprecher der DSG, berichtet von positiven Erfahrungen aus Ostwestfalen: „Schlaganfall-Lotsen sind hier schon seit 2017 erfolgreich tätig. Sie haben einen therapeutischen oder pflegerischen Hintergrund und begleiten Patienten intensiv nach ihrer Erkrankung.“ Sie dokumentieren beispielsweise Behandlungen und unterstützen bei der Beantragung von Hilfsmitteln. „Wenn wir es schaffen, ein gutes Netz an Schlaganfall-Lotsen deutschlandweit zu errichten, können wir die Nachsorgesituation hierzulande gut optimieren“, so Schäbitz abschließend.

Weiterführende Information
https://eso-stroke.org/projects/stroke-action-plan/

Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) wurde im Dezember 2001 gegründet. Ziel der Gesellschaft ist es, die Forschung und Weiterbildung im Bereich des Schlaganfalls zu koordinieren, zu qualifizieren und zu fördern. Gewünscht ist auch eine politische Einflussnahme, um der Erkrankung „Schlaganfall" eine angemessene Bedeutung zu geben. Mit ihren Aktivitäten spricht die DSG alle Ärzte und Leistungserbringer im Gesundheitswesen an, die in die Versorgung von Schlaganfall-Patienten eingebunden sind.

Fachlicher Kontakt bei Rückfragen:
Professor Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz
Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
Evangelisches Klinikum Bethel
Klinik für Neurologie
Haus Gilead I | Bethel
Burgsteig 13
33617 Bielefeld
Telefon: +49 521 77278301

Kontakt für Journalisten:
Pressestelle der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
Friederike Gehlenborg
Tel.: +49 (0)711 8931-295, Fax: +49 (0)711 8931-167
E-Mail: gehlenborg@medizinkommunikation.org
www.dsg-info.de
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Am 29. Oktober 2010 ist Welt-Schlaganfalltag: Immer mehr jüngere Menschen betroffen!

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Am 29. Oktober 2010 ist Welt-Schlaganfalltag:
Immer mehr jüngere Menschen betroffen!


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13.10.2021 – Eine neue GBD-Studie (Global Burden of Diseases) [1] zeigt weltweit eine dramatisch ansteigende Schlaganfall-bedingte Krankheitslast. Bemerkenswert ist vor allem der relative Anstieg in jüngeren Altersgruppen unter 70 Jahren. Generell gehen 87% der Schlaganfälle zu Lasten definierter Risikofaktoren, von denen die meisten als modifizierbar gelten – so z. B. auch eine zu kochsalzreiche Ernährung. Reduzierter Salzkonsum kann dagegen die Schlaganfallrate senken [3]. Zur Kontrolle persönlicher Risikofaktoren in der Primär- und Sekundärprävention könnten künftig immer mehr digitale Angebote an Bedeutung erlangen wie das innovative Konzept aus Deutschland, der „PostStroke-Manager“ [4].

Seit 30 Jahren nimmt die Krankheitslast durch Schlaganfälle weltweit stark zu: Die Zahl akuter Schlaganfälle stieg seit 1990 um ungefähr 70%, die Zahl Schlaganfall-bedingter Todesfälle um 43%. Etwa 85% mehr Menschen leben mit den Folgen eines Schlaganfalls (Prävalenz). In absoluten Zahlen gab es im Jahr 2019 (GBD-Daten aus 204 Ländern) [1] 12,2 Millionen neue Schlaganfälle und 101 Millionen Betroffene. Diese hohe Zahl ist auch dem demographischen Wandel geschuldet, da es zum einen mehr Menschen gibt (die Weltbevölkerung stieg von 5,32 Mrd. im Jahr 1990 auf 7,79 Mrd. in 2020 [2]), und auch mehr ältere Menschen, da die Lebenserwartung steigt. Die Krankheitslast beinhaltet neben Inzidenz, Prävalenz und Sterblichkeit die durch Behinderung verlorenen Lebensjahre (DALYs/„disability-adjusted life-years“: die Maßzahl addiert die durch Todesfälle verlorenen Lebensjahre und Jahre mit krankheitsbedingt verminderter Lebensqualität). Für 2019 errechnete man 143 Millionen Schlaganfall-bedingte DALYs und 6,55 Millionen Todesfälle. Damit sind Schlaganfälle auch global die zweithäufigste Todesursache (11,6% aller Todesfälle gehen auf das Konto von Schlaganfällen).

Besorgniserregend sind der Anstieg der Schlaganfallrate in Niedriglohnländern und der überproportionale Anstieg der Neuerkrankungsrate (Inzidenz) und Krankheitshäufigkeit (Prävalenz) in der Gruppe der unter 70-jährigen Menschen. Während bei den Älteren die relative Neuerkrankungsrate sogar um 17% zurückgegangen war, wurde bei den unter-70-Jährigen ein Anstieg um 15% verzeichnet. Die „Verjüngung“ der Betroffenen könnte der weltweiten Zunahme der Risikofaktoren geschuldet sein.

Insgesamt werden in der Erhebung 19 Risikofaktoren für das Auftreten von Schlaganfällen benannt und gewichtet. Hauptrisikofaktor ist der Bluthochdruck, auf dessen Konto eine Gesamtzahl von 80 Millionen DALYs bzw. 55,5 % aller DALYs gehen. Es folgen BMI/Übergewicht (24,3% aller Schlaganfall-bedingten DALYs), Diabetes mellitus (20,2 %), Umwelt- bzw. Luftverschmutzung (20,1%) und Rauchen (17,6 %). An sechster Stelle steht ein hoher Kochsalzkonsum als relativ unbekannter Risikofaktor mit einem Anteil von 12,3%. „Dass eine salzreiche Ernährung den Blutdruck erhöhen kann, ist nicht neu, auch nicht, dass dadurch die Schlaganfallrate steigt“, erklärt DGN-Präsident, Prof. Dr. Christian Gerloff, UKE Hamburg. „Eine aktuelle Studie zeigt aber nun eindrucksvoll, dass Menschen mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko durch Salzverzicht effektiv gegensteuern können.“

Senkung der Kochsalzzufuhr reduziert das Schlaganfallrisiko
Eine große prospektive, randomisierte Studie [3] untersuchte an einer Population von Hochrisikopatienten den Effekt einer alimentären Kochsalzreduktion auf die Schlaganfallhäufigkeit. Die Open-Label-Studie umfasste 20.995 Personen aus 600 Ortschaften im ländlichen China. Die Teilnehmenden hatten entweder bereits einen Schlaganfall erlitten oder waren mindestens 60 Jahre alt und hatten eine Hypertonie. Die Kohorte wurde nach Wohnorten zu gleichen Teilen randomisiert. In der Interventionsgruppe verwendeten die Einwohner Kochsalzsubstitute bzw. Salz-Ersatzprodukte (Mineralsalzmischung aus 75% Natriumchlorid und 25% Kaliumchlorid), in der Kontrollgruppe wurde weiterhin das übliche Kochsalz benutzt (100% Natriumchlorid). Primärer Endpunkt war die Schlaganfallinzidenz. Bezüglich der klinischen Sicherheit des Kochsalzsubstitutes wurden Kalium-assoziierte Ereignisse ausgewertet. Die Teilnehmenden (49,5 % weiblich) waren im Mittel 65,4 Jahre alt, 88,4% litten an Bluthochdruck und 72,6 % hatten bereits einen Schlaganfall in der Vorgeschichte. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 4,74 Jahre. Im Ergebnis war die Schlaganfallrate in der Interventionsgruppe 14% niedriger als in der Kontrollgruppe (RR 0,86; 29,14 versus 33,65 Ereignisse pro 1.000 Personenjahre; p=0,006). Ebenso die Gesamttodesfälle (alle Ursachen: 39,28 versus 44,61 Ereignisse; RR 0,88; p<0,001). „Jeder und jede hat es also in der Hand, proaktiv das eigene Schlaganfallrisiko zu reduzieren“, so der DGN-Präsident. Doch neben der Prävention sei auch eine bestmögliche Versorgung und Nachsorge wichtig und diese werde in Deutschland stetig verbessert. „Viel tut sich hier im Bereich der Rehabilitation und Langzeitnachsorge“.

„PostStroke-Manager“ – ein digitales Konzept aus Deutschland
In einem von der Universität Leipzig initiierten Projekt wurde der mobile, digitale „PostStroke-Manager“ entwickelt [4], der die Patientinnen und Patienten bei der Schlaganfallnachsorge an die Hand nehmen soll. Das innovative Konzept kombiniert über eine serverbasierte Plattform Digitalsupport und persönliche Betreuung. Über mobile Geräte (Tablet, Smartwatch) und eine Patienten-App mit zehn Komponenten soll die Versorgung individuell koordiniert werden. Mittels Sensortechnologie werden Parameter wie Blutdruck, EKG und physische Aktivität aufgezeichnet. Verschiedene Kommunikationstools (Textmessenger, Audio- und Videotelefonie) ermöglichen den direkten bzw. wechselseitigen Kontakt zu einem „Stroke Pilot“ und allen eingebundenen Behandlern. In einer Machbarkeitsanalyse sollen nun 90 ambulante Schlaganfall-Patientinnen und Patienten über ein Jahr lang prospektiv beobachtet werden.

„Schlaganfall ist eine chronische Erkrankung mit akutem Beginn. Für Schlaganfall-Betroffene ist wichtig, auch nach einer optimalen Rehabilitation, ihre neue Situation wie eine chronische Erkrankung anzusehen und lebenslang an einer individuell angepassten Sekundärprävention festzuhalten. Strukturierte, digitale Angebote mit Feedback-Systemen, individuellen Datenanalysen zur Therapieplanung und -anpassung sind zukunftsweisend“, betont Prof. Gerloff

Literatur
[1] Feigin VL, Stark BA, Johnson CO et al. (GBD 2019 Stroke Collaborators) Global, regional, and national burden of stroke and its risk factors, 1990-2019: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2019. Lancet Neurol 2021 Oct; 20 (10): 795-820 doi: 10.1016/S1474-4422(21)00252-0. Epub 2021 Sep 3.
[2] https://de.statista.com/statistik/daten ... oelkerung/
[3] Neal B, Wu Y, Feng X et al. Effect of Salt Substitution on Cardiovascular Events and Death. N Engl J Med 2021 Sep 16; 385 (12): 1067-1077 doi: 10.1056/NEJMoa2105675. Epub 2021 Aug 29.
[4] Michalski D, Prost A, Handel T et al. The PostStroke-Manager - combining mobile, digital and sensor-based technology with personal assistance: protocol of the feasibility study. Neurol Res Pract 2021 Sep 9; 3 (1): 53 doi: 10.1186/s42466-021-00137-w.

Quelle: Pressemitteilung vom 13.10.2021
Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)
Dr. Bettina Albers
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Tel.: +49 (0)36 43 77 64 23
Pressesprecher: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen
E-Mail: presse@dgn.org

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als wissenschaftliche Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren über 10.000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern und zu verbessern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin. www.dgn.org


> https://dgn.org/presse/pressemitteilung ... betroffen/
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Jeder Schlaganfall ist ein Notfall

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Jeder Schlaganfall ist ein Notfall

Der Schlaganfall ist die häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter. Manche Folgen ließen sich vermeiden, wenn die Betroffenen richtig reagierten. Darüber will die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zum Welt-Schlaganfalltag am 29. Oktober aufklären.

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270.000 Menschen pro Jahr erleiden in Deutschland einen Schlaganfall. Mittlerweile gibt es deutschlandweit 329 Stroke Units - Schlaganfall-Spezialstationen -, zertifiziert durch die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Fast doppelt so viele Menschen als noch vor 25 Jahren überleben heute einen Schlaganfall. Doch noch immer sind rund 60 Prozent der Betroffenen langfristig auf Hilfsmittel, Therapien oder Pflege angewiesen.

Bei einem Schlaganfall kommt es auf jede Minute an
Nach wie vor erkennen viele Menschen die Anzeichen eines Schlaganfalls nicht oder zögern zu lange, den Notruf zu wählen. „Jeder Schlaganfall ist ein Notfall – 112!“ lautet deshalb der Leitsatz der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. „Bei einem Schlaganfall kommt es auf jede Minute an, um Hirnzellen zu retten und Funktionen zu erhalten“, sagt Dr. Michael Brinkmeier, Vorstand der Deutschen Schlaganfall-Hilfe. „Je früher der Patient in einem Schlaganfall-Zentrum eintrifft und die Diagnostik und Therapie beginnen, desto geringer sind die Folgeschäden.“

Notfallwissen rund um den Schlaganfall scheint gerade in dieser Zeit wichtig. In der ersten Phase der Corona-Krise im Frühjahr 2020 verzeichneten manche Kliniken 30 Prozent weniger Schlaganfall-Patienten. Aus Sorge vor einer Covid-Ansteckung mieden viele Menschen mit leichteren, vorübergehenden Symptomen den Weg in die Klinik. „Das kann fatale Folgen haben, denn oft folgt darauf ein zweiter, deutlich schwererer Schlaganfall“, warnt Brinkmeier.

Erkennen Sie die die Schlaganfall-Symptome
Typische Symptome eines Schlaganfalls sind plötzlich einsetzende Gefühlsstörungen oder Lähmungen auf einer Körperseite, oft auch ein herabhängender Mundwinkel, sowie Sprachstörungen. Der eigens entwickelte FAST-Test ermöglicht es Laien, einen Schlaganfall-Verdacht zu prüfen. Die Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat den Test auch als App herausgebracht. Er ist kostenlos erhältlich in den Stores von Google Play und Apple.


FAST-Test-App prüft Symptome
Mit drei einfachen Fragen zu den häufigsten Schlaganfall-Symptomen können Laien einen Schlaganfall-Verdacht prüfen und direkt den Notruf 112 auslösen. - Hier geht es zum Download der App. > https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/fu ... st-als-app


Quelle: Pressemitteilung - übernommen am 13.10.2021
> https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/da ... in-notfall
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Stress erhöht das Schlaganfallrisiko um bis zu 30 Prozent

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Pressemitteilung der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) - 08.0.2.2023

Stress erhöht das Schlaganfallrisiko um bis zu 30 Prozent – DSG empfiehlt stressreduzierende Maßnahmen zur Prävention

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Berlin – Zu viel Stress ist ungesund – das ist allgemein bekannt. Wie sehr dieser das Schlaganfallrisiko erhöhen kann, belegt nun eine aktuelle Studie: In der internationalen, retrospektiven Fallstudie mit 26.812 Personen aus 32 Ländern wiesen Wissenschaftler der Universität Galway (Irland) einen deutlichen Zusammenhang zwischen einem Hirninfarkt und einem erhöhten Stresslevel nach. Das Ergebnis: Aus der Gruppe der Schlaganfall-Betroffenen berichteten rund 21 Prozent von einem erhöhten Maß an Stress, während es in der Kontrollgruppe, die sich aus Personen ohne einen Hirninfarkt zusammensetzte, nur 14 Prozent waren. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) weist auf dieses Risiko hin und rät dringend zur Stressprävention. Sie ruft weiter dazu auf, bei Schlaganfallsymptomen – Sprachstörungen oder Lähmungen – unverzüglich medizinische Hilfe zu suchen, um Langzeitschäden zu verhindern.

In Deutschland erleiden jährlich etwa 270.000 Menschen einen Hirninfarkt. Risikofaktoren dafür sind beispielsweise Übergewicht, Stoffwechselstörungen, Bluthochdruck oder Rauchen. Die aktuelle irische Studie zeigt nun, dass auch Stress einen Schlaganfall begünstigen kann. „In der Untersuchung wurden die Risikofaktoren des Herzkreislaufsystems sozusagen „herausgerechnet“ und nur der Zusammenhang zwischen einem Schlaganfall und Stress untersucht“, erklärt Professor Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Pressesprecher der DSG. „Das Gefühl von Stress entsteht zum Beispiel bei Überforderung oder dem Eindruck von Kontrollverlust am Arbeitsplatz oder im Privatleben“, so erläutert Professor Schäbitz, von der Universitätsklinik für Neurologie am Universitätsklinikum OWL in Bielefeld die vorliegenden Daten aus verschiedenen Studien.

In der aktuellen Untersuchung belegten die irischen Forscher, dass das Schlaganfallrisiko aufgrund eines beliebigen belastenden Lebensereignisses um 17 Prozent erhöht war, während das Auftreten von zwei oder mehr belastenden Lebensereignissen das Schlaganfallrisiko sogar um bis zu 31 Prozent erhöhen kann. Dabei wiesen sie unterschiedliche Stressfaktoren nach – sowohl erhöhter Stress am Arbeitsplatz als auch in der Familie oder belastende Lebensereignisse in jüngster Zeit – wie beispielsweise eine Trennung oder Scheidung, größere innerfamiliäre Konflikte oder Krankheiten und Todesfälle innerhalb der Familie – waren mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle verbunden.

Bei einem Schlaganfall wird durch einen Riss oder eine Blockade eines Blutgefäßes im Gehirn die Blutversorgung eines Gehirnareals unterbrochen. Je nachdem, welches Gebiet des Gehirns betroffen ist, werden dadurch unterschiedliche körperliche Funktionen gestört. Die Folgen sind gravierend – dazu gehören beispielsweise Lähmungserscheinungen, Sprachverlust und Sehstörungen. Im schlimmsten Fall stirbt der Betroffene. Eine korrekte, rasche Diagnose kann also lebensrettend sein – die klassischen Schlaganfallsymptome erkennt der Laie mit dem FAST-Test. FAST steht für Gesicht (face), Arme (arms), Sprache (speech), Zeit (time). Hängt beim Lächeln ein Mundwinkel oder kann ein Arm nicht richtig angehoben werden kann? Dann könnte eine schlaganfallbedingte Lähmung vorliegen. Der Betroffene könnte auch Sprachstörungen haben und nicht fähig sein, einen einfachen Satz nachzusprechen. Dann kommt der Faktor Zeit ins Spiel, denn „Time is Brain“. „Bei einem Schlaganfall kann ein schnelles medizinisches Eingreifen lebensrettend sein“, erklärt Professor Dr. med. Darius Nabavi, 1. Vorsitzende der DSG. „Rufen Sie sofort die 112 und erläutern Sie die Symptome, dann können so schnell wie möglich die passenden Therapien eingeleitet und der Patient in eine spezialisierte Klinik – eine Stroke Unit – gebracht werden.“

Die DSG rät jedem dringend, das individuelle Schlaganfallrisiko zu senken. „Das haben wir auch selbst in der Hand“, erläutert Professor Nabavi, Chefarzt der Neurologie am Vivantes Klinikum Neukölln in Berlin. „Mit gesunder Ernährung, wenig Alkohol und ausreichend Bewegung kann jeder entscheidend auf sein Gewicht, seinen Blutdruck und insgesamt auf seine Gesundheit einwirken.“ Zudem sei es wichtig, nicht zu rauchen. Zur Reduktion von Stress empfiehlt die DSG Entspannungstechniken wie Achtsamkeitsmeditation, autogenes Training, viel Bewegung und eine Reduktion der privaten Stressfaktoren. All diese Maßnahmen verstärken das Gefühl von Selbstwirksamkeit, führen zu erhöhter Resilienz und beugen Stress – und damit auch potentiellen Schlaganfällen – vor. „Im Zuge der gesundheitsbezogenen Vorsorgemaßnahmen sind auch Arbeitgeber gefragt: Sie sollten ihre Mitarbeiter nicht überfordern. Wenn diese auch am Arbeitsplatz die Möglichkeit haben, eigenverantwortlich zu arbeiten und sich proaktiv einzubringen, kann einem zu hohen Stresslevel beispielsweise rechtzeitig vorgebeugt werden“, so Schäbitz abschließend.

Literatur
https://jamanetwork.com/journals/jamane ... le/2799352

Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) wurde im Dezember 2001 gegründet. Ziel der Gesellschaft ist es, die Forschung und Weiterbildung im Bereich des Schlaganfalls zu koordinieren, zu qualifizieren und zu fördern. Gewünscht ist auch eine politische Einflussnahme, um der Erkrankung „Schlaganfall" eine angemessene Bedeutung zu geben. Mit ihren Aktivitäten spricht die DSG alle Ärzte und Leistungserbringer im Gesundheitswesen an, die in die Versorgung von Schlaganfall-Patienten eingebunden sind.


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