Körperlich und geistig aktiv bis ins hohe Alter

Allgemeine Informationen zu allen relevanten Themen einschließlich interessante Nachrichten aus dem weiten Gebiet der Medizin und Heilkunde (z.B. Studien- und Forschungsergebnisse)
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3698
Registriert: 06.02.2021, 16:16

Beratungsangebot für Verantwortliche in der kommunalen Seniorenarbeit

Beitrag von WernerSchell »

Beratungsangebot für Verantwortliche in der kommunalen Seniorenarbeit

Verbesserung der Angebote für ältere Menschen insbesondere in den Bereichen ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und soziale Teilhabe

Bild

Die Geschäftsstelle Im Alter IN FORM bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) führt in Kooperation mit n der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE), n dem Deutschen Turner-Bund e.V. (DTB), n der Deutschen Gesellschaft für Alters-Zahnmedizin e.V. (DGAZ) und mit Unterstützung der Netzwerkstelle Lokale Allianzen für Demenz sowie dem Deutschen Wanderverband e.V. das Projekt Im Alter IN FORM – Gesunde Ernährung, mehr Bewegung, aktive Teilnahme in Kommunen fördern durch. Das Projekt Im Alter IN FORM wird gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen von „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“. Eine Schwerpunktaufgabe der Geschäftsstelle ist die Unterstützung und Beratung von Verantwortlichen in Kommunen zur Verbesserung der Angebote für ältere Menschen insbesondere in den Bereichen ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und der aktiven, sozialen Teilhabe.

Näheres unter > https://im-alter-inform.de/ …. > https://im-alter-inform.de/fileadmin/us ... 20_neu.pdf
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3698
Registriert: 06.02.2021, 16:16

"Gesunde Lebensführung" kontra Alterskrankheiten!

Beitrag von WernerSchell »

Bild

• Das Alter an sich ist keine Krankheit und viele Senioren verbringen ihr Leben im Alter gesund und ohne physische oder psychische Leiden. Jedoch wird der menschliche Organismus mit zunehmendem Alter anfälliger für Krankheiten, die manchmal auch chronisch werden können. Typische Krankheiten, die vor allem ältere Menschen betreffen, sind z. B. Demenz, Inkontinenz, Schlaganfall, Parkinson oder Arthrose … Eine "gesunde Lebensführung" mit viel Bewegung, guter Ernährung usw. hilft, solche Krankheiten zu verhindern bzw. (weit) hinauszuzögern (> viewtopic.php?f=5&t=78 / > viewtopic.php?f=7&t=59 ). Peter Spork verdeutlicht in seinem Buch "Gesundheit ist kein Zufall" wie wichtig es ist, mit solchen Präventionsmaßnahmen möglichst früh zu beginnen (> https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... =6&t=22038 ).
• Die Generation 80+ ist aber mehrheitlich zufrieden mit ihrer Gesundheit: Obwohl die meisten Menschen über 80 in Deutschland eine oder mehrere Erkrankungen haben, bewerten mehr als die Hälfte ihre Gesundheit als gut oder sehr gut. Auch unter dem Einfluss der Corona-Pandemie sind sie zufrieden mit ihrem Leben und leben nach ihren eigenen Vorstellungen. Das sind Ergebnisse des dritten Berichts zur Studie „Hohes Alter in Deutschland“ (D80+). … > viewtopic.php?f=5&t=328
• Zahlreiche Beiträge befassen sich mit dem Thema "Alter und Krankheit" und präsentieren weiterführende Informationen, z.B.:
https://www.zfg.uzh.ch/static/2017/ethi ... 017_02.pdf
https://www.rki.de/DE/Content/Gesundhei ... _node.html
https://www.swr.de/swr2/wissen/altern-a ... n-102.html
https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/g ... cheinungen
https://www.fu-berlin.de/presse/publika ... index.html
https://www.quarks.de/gesundheit/medizi ... eckdrehen/
https://www.internisten-im-netz.de/vors ... ltern.html
> https://www.euro.who.int/de/health-topi ... -2021-2030


Bild
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3698
Registriert: 06.02.2021, 16:16

150 Jahre oder mehr – wie alt können Menschen wirklich werden?

Beitrag von WernerSchell »

150 Jahre oder mehr – wie alt können Menschen wirklich werden?
Schon seit Jahrhunderten träumt der Mensch von der Unsterblichkeit. Tatsächlich steigt die Lebenserwartung Jahr für Jahr weiter an. Doch kann der Mensch ewig altern oder gibt es doch eine Grenze? Neue Studien sollen Aufschluss geben.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.nationalgeographic.de/wisse ... YcYXgnRMGU
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3698
Registriert: 06.02.2021, 16:16

Studie zu Aktivitäten, die das Wohlbefinden der älteren Generation positiv beeinflussen

Beitrag von WernerSchell »

Bild


Studie zu Aktivitäten, die das Wohlbefinden der älteren Generation positiv beeinflussen

Wussten Sie, dass die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland seit 1970 von 70 auf 81 Jahre gestiegen ist? Ein aktiver und gesunder Lebensabend ist daher der größte Wunsch der älteren Generation von heute. Simone Gritsch, Studentin für Prävention und Gesundheitspsychologie von der SRH Fernhochschule – The Mobile University, kommt in ihrer Masterarbeit zum Ergebnis, dass zwei Punkte ganz besonders zum „Occupational Well-Being“ beitragen: Aktivitäten, die Gemeinschaft, Bewegung und Freude an liebgewonnenen Tätigkeiten fördern sowie die Möglichkeit, selbstbestimmt das eigene Leben zu organisieren.

Occupational Well-Being
Alle unsere Betätigungen sind mit sehr unterschiedlichen inneren Zuständen verbunden. Im Idealfall entsprechen die Handlungen den Bedürfnissen der Menschen und tragen somit zu deren Wohlbefinden bei. Der Begriff Occupational Well-Being rückt diese subjektive Erfahrung in den Fokus.

Welche Beschäftigungen sind älteren Menschen im Alltag wichtig? Was dient dem Wohlbefinden? Welche Faktoren fördern, was hemmt? All das wollte Simone Gritsch bei ihrer Masterarbeit wissen. Ergebnis ihrer qualitativen Interviewstudie: Für Altenheimbewohner:innen sind körperliche Aktivitäten und soziale Kontakte von besonderer Bedeutung. Betagte Menschen, die im eigenen Haushalt leben, brauchen neben dem Bezug zu anderen vor allem Tätigkeiten, die Genuss und Freude hervorrufen. Allen gemeinsam ist das Bedürfnis nach Selbstfürsorge und geistiger Aktivierung.

„Altenheime können das Wohlbefinden zum Beispiel durch zielgruppengerechte Freizeitangebote oder eine anregende Infrastruktur unterstützen. Bei Senior:innen, die im eigenen Haushalt leben, fördert die richtige Menge und Variation an Betätigungen das Wohlergehen“, lautet für die Studentin der SRH Fernhochschule eine zentrale Schlussfolgerung aus ihrer Arbeit.

Daraus entsteht aus Sicht der Studienautorin und ihrer Professorin Dr. Anja Tausch ein klarer Auftrag: „Es gilt, alte Menschen dabei zu unterstützen, Gesundheit und Lebensqualität zu erfahren. Dies kann unabhängig von bestehenden Diagnosen, Symptomen oder labormedizinischen Parametern gelingen, was in der subjektiven Gesundheit begründet liegt. Sie führt insbesondere bei alten Menschen dazu, dass sie sich trotz Erkrankung gesund fühlen.“

Anders alt werden
„Die gestiegene Lebenserwartung hat zur Folge, dass Menschen heute anders altern als früher“, ist Simone Gritsch überzeugt. „Ältere Menschen füllen ihre Lebenszeit heute vermehrt mit Aktivitäten.“ Daraus leitet sie eine weitere Handlungsempfehlung ab: „Um aktives und gesundes Altern zu fördern, sind Präventionsangebote zu wenig. Es braucht eine ganzheitliche Sicht der Dinge.“ Das setze Kenntnisse darüber voraus, was betagten Menschen im Alltag wichtig ist. Denn: „Gesundheit und Wohlbefinden werden durch sinnvolle Betätigungen positiv beeinflusst. Andererseits besteht ein erhebliches Risiko, wenn diese Aktivitäten nicht im notwendigen Ausmaß möglich sind.“

Besondere Dynamik bekommen diese Erkenntnisse aus der Tatsache, dass der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung in Deutschland weiter wachsen wird. Das wird sich unter anderem in einem kontinuierlich steigenden Bedarf an Pflegeplätzen auswirken. Auch deshalb wünscht sich die Studienautorin, dass Gesundheit im Alter zu einem politischen Schwerpunktthema wird. „Ausgaben für ältere Menschen sind Investitionen, keine Kosten. Das hat die WHO bereits 2016 festgestellt.“ Simone Gritsch sieht diese These in ihrer Arbeit bestätigt. „Menschen erfahren Occupational Well-Being, wenn sie sich entsprechend ihrer Bedürfnisse betätigen und ihr Leben so gestalten können, dass sie dadurch Bedeutung und Zufriedenheit erleben.“

Die Ergebnisse der Studie:

• Welche Betätigungen sind alten Menschen wichtig? Für Altenheimbewohner:innen steht das Thema körperliche Aktivierung an erster Stelle. Dazu zählen Bewegungsangebote sowie Spaziergänge oder Unternehmungen. Darüber hinaus ist ihnen die Teilnahme an Familienereignissen wichtig. Für sich selbst zu sorgen wird von den zu Hause lebenden Teilnehmer:innen am häufigsten genannt. Einen hohen Anteil hat die geistige Aktivierung: lesen beispielsweise oder sich über das Zeitgeschehen informieren.

• Welche Betätigungen vermitteln alten Menschen ein Gefühl von Wohlbefinden? Am häufigsten wurden in den Interviews Betätigungen zur Selbstfürsorge genannt. Dazu gehört es, sich um ein gepflegtes Äußeres zu kümmern oder sich regelmäßig auszuruhen. Eine essenzielle Rolle spielt der Kontakt mit andern, aber auch Betätigungen, die Genuss bereiten: reisen, Musik hören, sich um die Haustiere kümmern, mit Bekannten Kaffee trinken oder im Garten arbeiten.

• Welche Faktoren verhindern Betätigung? Hier überwiegen bei den Zuhause-Lebenden personenbezogene Faktoren. Die Befragten beobachten beispielsweise, dass sie bei manchen Aktivitäten – etwa beim Bahnfahren – zunehmend unsicher werden. Sie gaben an, bei der Planung von Unternehmungen körperliche Probleme berücksichtigen zu müssen. Psychische Faktoren wirken sich in Form von Trauer, Grübeln, Vergesslichkeit oder depressiven Verstimmungen aus. Die Altenheimbewohner:innen berichten von Umweltfaktoren, die sich negativ auswirken. Dazu zählt der Fachkräftemangel in der Pflege, der zu mangelnder Unterstützung oder zu geringer Wertschätzung führen kann.

• Welche Faktoren fördern Betätigung? Bei Altenheimbewohner:innen lädt eine günstige Infrastruktur dazu ein, sich zu betätigen: Ein Park vor der Türe, die hauseigene Bibliothek, abwechslungsreiche Freizeitangebote oder die Möglichkeit zur Mithilfe im Heim werden als Beispiele angeführt. Bei den im eigenen Haushalt lebenden Teilnehmer:innen wirken sich insbesondere soziale Faktoren förderlich aus. Dazu gehören Ausflüge, die Arbeitsteilung unter Eheleuten oder Verabredungen.

Quelle: Pressemitteilung vom 28.03.2022
Amelie Störk Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
SRH Fernhochschule
https://idw-online.de/de/news790861

Anhang
attachment icon Studie zu Aktivitäten, die das Wohlbefinden der älteren Generation positiv beeinflussen > https://idw-online.de/de/attachment91697
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3698
Registriert: 06.02.2021, 16:16

Studie: COVID-19-Pneumonie erhöht Demenzrisiko

Beitrag von WernerSchell »

Deutsches Ärzteblatt vom 20.04.2022:

Studie: COVID-19-Pneumonie erhöht Demenzrisiko

Bild

Columbia/Missouri – Patienten mit COVID-19, die aufgrund einer schweren Pneumonie im Krankenhaus behandelt werden müssen, erkranken in den Folgemonaten häufiger an einer Demenz als Patienten mit einer Pneumonie aus anderen Ursachen.
Dies ist das Ergebnis einer Fall-Kontrollstudie in Open Forum Infectious Diseases (2022; DOI: 10.1093/ofid/ofac115).
Es ist bekannt, dass eine schwere Pneumonie die ausreichende Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff gefährden kann. Vor allem ältere Patienten haben nach der Entlassung ein erhöhtes Risiko, an einer Demenz zu erkranken. Bei COVID-19 könnte die starke Freisetzung entzündlicher Zytokine zu einer zusätzlichen Hirnschädigung führen.
…. (weiter lesen unter) … > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3698
Registriert: 06.02.2021, 16:16

Studie bestätigt: Wer schneller geht, ist intelligenter und altert langsamer

Beitrag von WernerSchell »

STUDIE BESTÄTIGT:
Wer schneller geht, ist intelligenter und altert langsamer (Info GEO - 28.04.2022) … (weiter lesen unter) > https://www.geo.de/wissen/wer-schneller ... mzChVblD4s
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3698
Registriert: 06.02.2021, 16:16

Studie bestätigt: Wer schneller geht, ist intelligenter und altert langsamer

Beitrag von WernerSchell »

Bild


GEO - 28.04.2022

STUDIE BESTÄTIGT
Wer schneller geht, ist intelligenter und altert langsamer

von Merle Blankenfeld

Geahnt hat es der ein oder andere vielleicht schon immer, nun hat es eine Studie bestätigt: Menschen, die schneller gehen, altern langsamer und sind intelligenter. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende der US-amerikanischen Duke University
Jede und jeder hat mindestens eine Person im Bekannten- oder Familienkreis, die stets ein ganzes Stück schneller geht als alle anderen. Während das hohe Gehtempo auf gemeinsamen Spaziergängen bei den langsamer Gehenden für Kurzatmigkeit sorgt, so haben wir für die Schnellgehenden gute Nachrichten: Eine Studie liefert den wissenschaftlichen Beweis, dass sie intelligenter sind als die gemütlich gehenden Menschen – und dass sie nicht so schnell altern wie die anderen.
Groß angelegte Studie über 40 Jahre zu Gehtempo und Alterungsprozess
… (weiter lesen unter) … > https://www.geo.de/wissen/wer-schneller ... mzChVblD4s
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3698
Registriert: 06.02.2021, 16:16

Mehr Schritte im Allgemeinen besser ....

Beitrag von WernerSchell »

Dass ausreichend Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, ausreichender Schlaf sowie die Meidung bzw. Minimierung verschiedener Risikofaktoren gesundheitsförderlich sind, ist unbestritten. Dies wurde bereits wiederholt ausgeführt (siehe u.a. > viewtopic.php?f=5&t=78 ). Eine gesunde Lebensführung ist in jedem Alter sinnvoll, sollte aber den jeweiligen Möglichkeiten angepasst werden.
Es wurde bereits wiederholt hinterfragt, ob im Zusammenhang mit körperlichen Aktivitäten zwingend mindestens 10.000 Schritte erforderlich sind. Nach mehreren Studien scheint es so zu sein, dass bei Erwachsenen ab 60 Jahren das Sterberisiko mit Zunahme der Anzahl der Schritte am Tag sank – allerdings pendelte sich das Risiko bei etwa 6.000 bis 8.000 Schritten pro Tag ein. Dies bedeutet dann, dass mehr Schritte keinen zusätzlichen Nutzen für die Langlebigkeit brachten. Bei Erwachsenen unter 60 Jahren sank das Risiko bis etwa 8.000 bis 10.000 Schritte pro Tag. Man kann bei Auswertung der verschiedenen Studien sagen, dass mehr Schritte im Allgemeinen besser für die Gesundheit sind als wenige. Aber es müssen nicht zwingend 10.000 Schritte sein, aber prinzipiell schadet Bewegung nur dem, der sie nicht hat.
Siehe im Übrigen unter
> https://www.doccheck.com/de/detail/arti ... -flunkerei
> https://www.foodspring.de/magazine/schritte-pro-tag
> viewtopic.php?f=7&t=410


Bild
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3698
Registriert: 06.02.2021, 16:16

Gesunde Lebensführung = Demenzprävention

Beitrag von WernerSchell »

Gesunde Lebensführung = Demenzprävention

Gesunde Lebensführung, möglichst früh begonnen, wirkt nachweislich präventiv und kann viele Krankheiten vermeiden helfen, auch Demenz! … > viewtopic.php?f=5&t=78 > viewtopic.php?f=7&t=37 - Dazu gibt es weitere aktuelle Informationen, z.B.:
• Demenzvorbeugung ist möglich! Man muss frühzeitig anfangen, das Gehirn fit zu halten. V.a. Übergewicht, Bewegungsmangel und Bluthochdruck erhöhen das Erkrankungsrisiko. Was dem Körper schadet, ist auch schädlich für das Gehirn. - Die NDR-Visite informierte am 03.05.2022 … > viewtopic.php?f=7&t=34&p=5000#p5000
• Eine neue Studie signalisiert, dass ein gesunder Lebensstil bei Männern und Frauen nicht nur mit einer längeren Lebenserwartung verbunden ist, sondern auch dazu beiträgt, mehr Lebensjahre ohne eine Alzheimererkrankung zu verbringen … > viewtopic.php?f=7&t=37&p=5011#p5011
• Wer (frühzeitig) schneller geht, ist intelligenter und altert langsamer. Dies ist u.a. das Ergebnis einer groß angelegten Studie. … viewtopic.php?p=4958#p4958
• Menschen mit Demenz brauchen Stärkung häuslicher Pflege - Studie zeigt Bedeutung der vertrauten Umgebung für mehr Lebensqualität und weniger Depressionen bei Demenz auf … > viewtopic.php?f=5&t=51&p=4991#p4991
• Ernährung beeinflusst Lebenserwartung … > viewtopic.php?f=7&t=41&p=5015#p5015
• "Schulfach Gesundheit" sollte den Kindern und Jugendliche zeitgerecht umfängliche Gesundheitskompetenz vermitteln, auch zur Gesundheitsprävention! Dazu gibt es von hier vielfältige Initiativen. … > viewtopic.php?f=5&t=286&p=3326
Quelle: viewtopic.php?f=7&t=34&p=5019#p5019


Bild
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3698
Registriert: 06.02.2021, 16:16

Gesunde Lebensführung = Demenzprävention

Beitrag von WernerSchell »

Bild


Alzheimer-Prävention: Ein gesunder, aktiver Lebensstil zahlt sich nicht nur im Hinblick auf die Lebenserwartung aus!


Berlin – Eine im BMJ publizierte Studie zeigt: Jeder kann sein Risiko, an Alzheimer-Demenz zu erkranken, senken – und zwar mit fünf einfachen Maßnahmen: Gesund ernähren, sich ausreichend bewegen, den Geist trainieren, Nichtrauchen und den Alkoholkonsum beschränken. Die Studie zeigte, dass 65-jährige Frauen mit gesundem Lebensstil 21,6 Jahre demenzfrei lebten, jene mit ungesundem Lebensstil nur 17 Jahre. 65-jährige Männer mit gesundem Lebensstil hatten 21,7 demenzfreie Jahre vor sich, die mit ungesundem Lebensstil nur 15,3.

Eine aktuelle prospektive Kohortenstudie [1], die im British Medical Journal publiziert wurde, zeigt: Einer Alzheimer-Erkrankung lässt sich effektiv vorbeugen! 2.449 Menschen im Alter von mindestens 65 Jahren, alle aus einem Chicagoer Stadtteil, wurden zwischen 1993 und 2012 in diese Studie eingeschlossen; bei 2.110 war zum Zeitpunkt des Studieneinschlusses eine Alzheimer-Demenz ausgeschlossen worden, 339 waren an Alzheimer erkrankt. Neurokognitive Tests wurden bei den Teilnehmenden alle drei Jahre durchgeführt – bis zu sechsmal pro Person.

Aus fünf Lebensstilfaktoren wurde eine Score berechnet: (1) Die Einhaltung einer „hirngesunden Ernährung“, sogenannte MIND-Diät („Mediterranean-DASH Diet Intervention für Neurodegenerative Delay“), (2) eine hohe kognitive Aktivität im Alter, die durch Lesen, Museumsbesuche oder Beschäftigungen wie Karten- oder Brettspiele, Kreuzworträtsel oder Puzzeln gekennzeichnet war, (3) eine hohe körperliche Aktivität, definiert als mehr als 140 Minuten Bewegung pro Woche, was neben Laufen auch Gartenarbeit, Fahrradfahren oder Schwimmen umfasste, (4) Nichtrauchen und (5) ein geringer Alkoholkonsum (definiert als 1-15 g/Tag für Frauen und 1-30 g/Tag bei Männern). Für jeden dieser Faktoren erhielten die Teilnehmenden eine „1“ pro erreichten Lebensstilfaktor oder eine „0“, wenn sie ihn nicht umgesetzt hatten. Bei optimal gesundem Lebensstil konnten so insgesamt 5 Punkte erreicht werde. Je weniger Punkte erzielt wurden, desto ungesünder war der Lebensstil. Die Adhärenz wurde alle zehn Jahre neu evaluiert, und zwar separat für jede Altersgruppe, Geschlecht und für diejenigen mit und ohne vorbestehende Demenz. In der Analyse wurde dann die Lebenserwartung je nach Adhärenz in Bezug auf die gesunde Lebensweise berechnet sowie die zu erwartenden Demenz-freien Jahre.

Im Ergebnis zeigte sich, dass Frauen im Alter von 65 Jahren, die vier oder sogar alle fünf gesunden Lebensstilmaßnahmen umsetzen, eine Lebenserwartung von 24,2 Jahren hatten. Gleichaltrige Frauen, die keine oder nur eine dieser Maßnahmen umsetzten, hatten eine um 3,1 Jahren verkürzte Lebenserwartung. In der zu erwartenden Lebensspanne lebten 10 % der Frauen mit gesundem Lebensstil mit einer Demenzerkrankung (im Durchschnitt 2,6 Jahre), während die Frauen mit ungesundem Lebensstil von ihrer ohnehin verkürzten Lebensdauer durchschnittlich 4,1 Jahre lang mit einer Demenz lebten. Bei Männern war der Unterschied noch gravierender: Die gesund lebenden 65-Jährigen hatten eine Lebenserwartung von 23,1 Jahren – 5,7 Jahre mehr als die mit einem ungesunden Lebensstil, sie litten im Durchschnitt 1,4 Jahre der 23,1 Jahre an einer Demenz, die ungesund Lebenden 2,1 der 17,4 verbleibenden Lebensjahre.

„Die Ergebnisse zeigen eindrücklich, dass man aktiv durch einen gesunden Lebensstil einer Alzheimer-Demenz vorbeugen kann und an Lebenszeit gewinnt, vor allem auch an „Demenz-freier“ Lebenszeit,“ erklärt Prof. Dr. Hans Christoph Diener, Pressesprecher der DGN. Die Studie zeigte auch ganz klar einen linearen, quasi ‚dosisabhängigen‘ Effekt: Je mehr der fünf gesunden Lebensstilfaktoren umgesetzt wurden, desto höher der Effekt. „Es lohnt sich also, an allen Faktoren zu arbeiten und hat keine Veranlassung aufzugeben, weil man weiß, dass man die eine oder andere Angewohnheit nicht ändern kann. Es bleiben dann immer noch 3 oder 4 andere ‚Stellschrauben‘, mit denen man an seiner Lebenserwartung drehen kann.“

Einen anderen Aspekt ergänzt DGN-Generalsekretär Prof. Peter Berlit. „Bekannt ist – und auch hierzu gibt es zahlreiche Studien, dass Bluthochdruck die Entstehung einer Demenz begünstigen kann. Schaut man sich die fünf untersuchten Lebensstilfaktoren an, sieht man, dass vier der fünf auch Präventionsmaßnahmen gegen Bluthochdruck sind: Eine gesunde, salz- und fettarme Ernährung, ausreichend körperliche Bewegung, wenig Alkohol und Nichtrauchen.“ Es lohne sich also, auch den Blutdruck in die Prävention einzubeziehen – „bei Bedarf kann auch die medikamentöse Blutdrucksenkung eine wichtige Präventionsmaßnahme sein“.

Wichtig ist beiden Experten zudem, die Bedeutung des geistigen Trainings hervorzuheben, insbesondere die soziale Interaktion. Fehlt diese, erhöht das bei 65-Jährigen das Demenzrisiko signifikant, wie eine Studie aus dem Jahr 2020 [2] gezeigt hatte. Daher sei es gerade in dem Alter, in dem viele aus dem Berufsleben aussteigen, wichtig, soziale Kontakte aufrecht zu erhalten. „Wir müssen nicht nur unseren Körper, sondern auch den Geist fordern und trainieren – physisches und geistiges Training sind wichtig für die Hirngesundheit“ lautet das Fazit von Prof. Diener und Prof. Berlit.

[1] Dhana K, Franco O H, Ritz E M et al. Healthy lifestyle and life expectancy with and without Alzheimer’s dementia: population based cohort study BMJ 2022; 377 : e068390 doi:10.1136/bmj-2021-068390
[2] Livingston G, Huntley J, Sommerlad A et al. Dementia prevention, intervention, and care: 2020 report of the Lancet Commission. Lancet. 2020 Aug 8;396(10248):413-446. doi: 10.1016/S0140-6736(20)30367-6.

Quelle: Pressemitteilung vom 17.05.2022 > https://idw-online.de/de/news793906
Pressekontakt
Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
c/o Dr. Bettina Albers, albersconcept, Jakobstraße 38, 99423 Weimar
Tel.: +49 (0)36 43 77 64 23
Pressesprecher: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen
E-Mail: presse@dgn.org

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als wissenschaftliche Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren fast 11.000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern und zu verbessern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin. www.dgn.org


+++

Bild

Mit der vorstehenden Pressemitteilungen werden Erkenntnisse bekräftigt, die eigentlich seit vielen Jahren bekannt sind. Demenzprävention wirkt! Siehe insoweit:
"Gesunde Lebensführung" = ein umfängliches Statement informiert (28 Seiten). Es wird verdeutlicht, dass eine entsprechend gestaltete Lebensführung verschiedene Krankheiten vermeiden oder verzögern hilft. Dazu gehören z.B. Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes-Typ2, Krebs und Demenz. Prävention in diesem Sinne stärkt im Übrigen das Immunsystem und ist so auch mit Blick auf die Corona-Pandemie wichtig. Leider kommen diesbezügliche Präventionsbeiträge in der Medienlandschaft eher selten vor. Dies u.a. auch deshalb, weil Diagnostik und Therapie dominieren und damit viel Geld verdient werden kann. Prävention ist aber weitgehend in Eigeninitiative zu leisten und wird daher bedauerlicherweise nur unzureichend berücksichtigt. - Näheres > viewtopic.php?f=5&t=78
Gesperrt