Körperlich und geistig aktiv bis ins hohe Alter

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Ernährung im Alter: So gelingt sie ausgewogen, vielfältig & genussvoll

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Ernährung im Alter: So gelingt sie ausgewogen, vielfältig & genussvoll - Ein Video der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (6,37 Min.). … > https://www.youtube.com/watch?v=mc3XSTZRPHQ
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Mediterrane Ernährung - Olivenöl für Herz und Kreislau

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Mediterrane Ernährung - Olivenöl für Herz und Kreislauf - Doc Fischer ∙ SWR - Sendung vom 04.07.2022 - Video 08:16 Min. (verfügbar bis 04.07.2023) > https://www.ardmediathek.de/video/doc-f ... zE2ODc2ODY Die Mittelmeerdiät scheint gesünder zu sein als die von Kardiologen häufig empfohlene fettarme Ernährung. So integriert man Olivenöl, Fisch und Co. in den Alltag.
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Alten Menschen den Lebensabend zu verschönern, sollte keine Pflicht, sondern Selbstverständlichkeit sein

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Alten Menschen den Lebensabend zu verschönern, sollte keine Pflicht, sondern Selbstverständlichkeit sein.
Aenne Burda


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Das Gehirn profitiert bereits von leichter körperlicher Aktivität

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Das Gehirn profitiert bereits von leichter körperlicher Aktivität

Hirnregionen mit hohem Sauerstoffbedarf zeigen die größten Effekte

Schon leichte körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf das Gehirn aus. Das konnten Forschende des DZNE um Dr. Dr. Ahmad Aziz aus Untersuchungen von 2.550 Teilnehmenden der Bonner „Rheinland Studie“ zeigen. Bestimmte Bereiche des Gehirns sind demnach bei körperlich aktiven Personen größer als bei Personen, die weniger aktiv sind. Insbesondere Hirnregionen, die relativ viel Sauerstoff benötigen, profitieren von diesem Effekt. Die Forschungsergebnisse sind in Neurology®, dem Medizinjournal der American Academy of Neurology, veröffentlicht.


Bewegung hält Körper und Geist gesund – doch wie und wo genau sich körperliche Aktivität in unserem Gehirn auswirkt, darüber ist bislang kaum etwas bekannt. „In bisherigen Forschungsansätzen wurde das Gehirn meist als Ganzes betrachtet“, sagt Fabienne Fox, Neurowissenschaftlerin und Erstautorin der aktuellen Studie. „Wir wollten einen detaillierteren Blick auf das Gehirn werfen und herausfinden, auf welche Hirnregionen körperliche Aktivität die größten Auswirkungen hat.“

Umfangreiche Daten aus der Rheinland Studie

Für ihre Forschungsarbeiten nutzte das Team Untersuchungsergebnisse aus der Rheinland Studie, einer großangelegten, bevölkerungsbasierten Studie des DZNE im Bonner Stadtgebiet. Konkret analysierten die Forschenden Daten zur körperlicher Aktivität von 2.550 Probandinnen und Probanden im Alter zwischen 30 und 94 Jahren sowie Aufnahmen des Gehirns, die mittels Magnetresonanztomografie (MRT) erstellt wurden. Für eine Stichprobe der körperlichen Aktivität trugen die Studienteilnehmenden für sieben Tage einen Beschleunigungssensor am Oberschenkel. Die MRT-Aufnahmen lieferten Informationen insbesondere zum Gehirnvolumen und der Dicke des Kortex (Hirnrinde).

Je aktiver, umso größer die Effekte

„Wir konnten zeigen, dass sich körperliche Aktivität in nahezu allen untersuchten Hirnregionen deutlich bemerkbar machte. Prinzipiell kann man sagen: Je höher und intensiver die körperliche Aktivität, umso größer waren die Hirnregionen, entweder in Bezug auf das Volumen oder auf die Dicke des Kortex“, fasst Fabienne Fox die Forschungsergebnisse zusammen. „Das haben wir unter anderem beim Hippocampus beobachtet, der als Schaltzentrale des Gedächtnisses gilt. Größere Hirnvolumina bieten einen besseren Schutz vor Neurodegeneration als kleinere.“ Allerdings nehmen die Ausmaße der Hirnregionen nicht linear mit der körperlichen Aktivität zu. Die größte, geradezu sprunghafte Volumenzunahme machte das Forschungsteam beim Vergleich zwischen nicht aktiven und nur leicht körperlich aktiven Studienteilnehmenden aus – das zeigte sich vor allem bei älteren Menschen über 70 Jahren.

„Das ist grundsätzlich eine sehr gute Nachricht – insbesondere für Bewegungsmuffel“, sagt Ahmad Aziz, Leiter der Forschungsgruppe „Populationsbezogene und Klinische Neuroepidemiologie“ am DZNE. „Unsere Studienergebnisse weisen darauf hin, dass schon kleine Verhaltensänderungen, wie etwa 15 Minuten am Tag Spazierengehen oder die Treppe statt des Aufzugs zu nehmen, eine erhebliche positive Wirkung auf das Gehirn haben und möglicherweise altersbedingtem Verlust an Hirnsubstanz sowie der Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen entgegenwirken können. Vor allem ältere Erwachsene können bereits von einer leichten Zunahme der körperlichen Aktivität bei geringer Intensität profitieren.“

Junge sowie eher sportliche Probandinnen und Probanden, die sich normalerweise moderat bis intensiv körperlich bewegten, hatten ebenfalls relativ große Hirnvolumina. Doch bei noch aktiveren Personen waren diese Hirnbereiche etwas größer. Auch hier zeigte sich: je aktiver, umso größer die Wirkung, wobei die positiven Effekte bei einem hohen Maß an körperlicher Aktivität tendenziell nachließen.

Hirnregionen, die am meisten profitieren

Um die Hirnregionen zu charakterisieren, die von körperlicher Aktivität am meisten profitierten, hat das Forschungsteam in Datenbanken nach Genen gefahndet, die in den jeweiligen Hirnregionen besonders aktiv sind. „Dabei handelte es sich vor allem um Gene, die für die Funktion der Mitochondrien – das sind die Kraftwerke unserer Zellen – essenziell sind“, sagt Fabienne Fox. Das heißt: In diesen Hirnregionen kommen besonders viele Mitochondrien vor. Sie stellen unserem Körper Energie zur Verfügung und benötigen dafür viel Sauerstoff. „Im Vergleich zu anderen Hirnregionen wird daher ein erhöhter Blutfluss benötigt. Der wird besonders gut bei körperlicher Aktivität gewährleistet, was erklären könnte, warum diese Hirnregionen von Bewegung profitieren“, sagt Ahmad Aziz.

Bewegung schützt

Die bioinformatische Analyse zeigte weiterhin, dass es eine große Schnittmenge gibt zwischen Genen, deren Expression durch körperliche Aktivität beeinflusst wird und solchen, die durch neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder der Huntington-Krankheit beeinträchtigt werden. Das könnte eine mögliche Erklärung dafür sein, warum körperliche Aktivität eine neuroprotektive Wirkung hat, folgert das Forschungsteam. „Mit unserer Studie konnten wir Hirnregionen, die von körperlicher Aktivität profitieren, in einem noch nie dagewesenen Detailgrad charakterisieren“, sagt Ahmad Aziz. „Wir hoffen, dass unsere Ergebnisse wichtige Ansatzpunkte für die weitere Forschung liefern.“

Und auch solche für die tägliche Anwendung: „Wir möchten mit unseren Ergebnissen einen weiteren Anstoß geben, körperlich aktiver zu werden – um die Gesundheit des Gehirns zu fördern und neurodegenerativen Erkrankungen vorzubeugen“, sagt Fabienne Fox. „Selbst bescheidene körperliche Aktivität kann helfen. Es ist also nur ein kleiner Aufwand – aber mit großer Wirkung.“

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Über das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE): Das DZNE ist ein von Bund und Ländern gefördertes Forschungsinstitut, das bundesweit zehn Standorte umfasst. Es widmet sich Erkrankungen des Gehirns und Nervensystems wie Alzheimer, Parkinson und ALS, die mit Demenz, Bewegungsstörungen und anderen schwerwiegenden Beeinträchtigungen der Gesundheit einhergehen. Bis heute gibt es keine Heilung für diese Erkrankungen, die eine enorme Belastung für unzählige Betroffene, ihre Familien und das Gesundheitssystem bedeuten. Ziel des DZNE ist es, neuartige Strategien der Vorsorge, Diagnose, Versorgung und Behandlung zu entwickeln und in die Praxis zu überführen. Dafür kooperiert das DZNE mit Universitäten, Universitätskliniken und anderen Institutionen im In- und Ausland. Das Institut ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft und zählt zu den Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung. https://www.dzne.de/

Originalpublikation:
Association Between Accelerometer-Derived Physical Activity Measurements and Brain Structure: A Population-Based Cohort Study, Fabienne Fox et al., Neurology (2022),
DOI: 10.1212/WNL.0000000000200884, URL: https://n.neurology.org/content/early/2 ... 0000200884

Quelle: Pressemitteilung vom 03.08.2022
Dr. Marcus Neitzert Stabsstelle Kommunikation
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE)
https://idw-online.de/de/news799384
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Bewegung macht beweglich - und Beweglichkeit kann manches in Bewegung setzen

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"Bewegung macht beweglich - und Beweglichkeit kann manches in Bewegung setzen." - Else Pannek

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Vitamin D hilft womöglich bei Depressionen

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Vitamin D hilft womöglich bei Depressionen
Studie unter der Leitung der Universität von Ostfinnland findet ernstzunehmende Anhaltspunkte

Vitamin D lindert möglicherweise Depressionen bei Erwachsenen, wie eine Meta-Studie eines internationalen Forscher-Team unter der Leistung der Universität von Ostfinnland http://uef.fi/en vermuten lässt. Die Experten haben Dutzende Studien aus aller Welt nach wissenschaftlichen Kriterien ausgewertet.
... (weiter lesen) > https://www.pressetext.com/news/20220812020
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Zwischen Freiheit und Überwachung: GPS-Ortung von Menschen mit Demenz ethisch ausgelotet

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Zwischen Freiheit und Überwachung: GPS-Ortung von Menschen mit Demenz ethisch ausgelotet

Innovatives Online-Bürgerforum des Beteiligungsprojektes „Unser Gesundheitswesen von morgen: Digitalisierung – Künstliche Intelligenz – Diversität“ abgeschlossen: Teilnehmende übergeben Handlungsempfehlung an Interessenvertreter*innen aus Gesundheitswesen und Technikentwicklung.

(umg) Ein GPS-Ortungssystem könnte Angehörigen und Pflegenden dabei helfen, eine verschwundene Person mit Demenz wiederzufinden, nachdem diese die Orientierung verloren hat. Zugleich wirft dieses Szenario unzählige ethische Fragen im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Sicherheit, Selbstbestimmung und Überwachung auf. Die ethischen Herausforderungen rund um den Einsatz von GPS-Ortungssystemen für Menschen mit Demenz haben Teilnehmende eines innovativen Online-Bürgerforums diskutiert und ihre Erkenntnisse in einer 15-seitigen Handlungsempfehlung zusammengetragen.

In ihrer Handlungsempfehlung befürworten 17 engagierte Bürger*innen, die an dem Bürgerforum teilnahmen, den Einsatz von Ortungssystemen für Menschen mit Demenz tendenziell. Allerdings fordern sie eine absolute Freiwilligkeit der Maßnahmen. So müsse vermieden werden, dass Menschen indirekt zu einer Ortung gezwungen werden, indem Heimplätze beispielsweise nur durch eine entsprechende Zustimmung vergeben würden. Zudem betonen die Teilnehmenden des Bürgerforums den zentralen Stellenwert von breiter gesellschaftlicher Aufklärung, sowohl über Demenz als auch über technische Assistenzsysteme. Nur so könne gewährleistet werden, dass eine Person mit Demenz im Idealfall in einer Vorausverfügung selbst bestimmen kann, ob sie einer Ortung zustimmt. Der Datenschutz müsse im Rahmen der deutschen oder europäischen Datenschutzverordnungen gewährleistet sein und einem Missbrauch der sensiblen Ortungsdaten unbedingt vorgebeugt werden.

Eine Besonderheit des Bürgerforums, das als Teil des Online-Beteiligungsprojektes „Unser Gesundheitswesen von morgen: Digitalisierung – Künstliche Intelligenz – Diversität“ unter Leitung des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) stattfand: Die zwischen 18 und 67 Jahre alten Teilnehmenden aus ganz Deutschland trafen ausschließlich online über die Videokonferenz-Software Zoom zusammen. Bürgerforen als Verfahren der aktiven Bürgerbeteiligung finden in Deutschland bisher vorwiegend in Präsenz statt. „Wir hoffen, dass der erfolgreiche Abschluss unserer Veranstaltung richtungsweisend dafür sein kann, partizipative Verfahren wie dieses künftig auch in digitalen Formaten zu etablieren“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Silke Schicktanz vom Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der UMG. Als Diskussionsgrundlage hörten die Teil-nehmenden sich gemeinsam mehrere Vorträge von einschlägigen Expert*innen aus der Forschung an. Anschließend folgten Diskussionen im Plenum und in kleineren Arbeitsgruppen.

Die Handlungsempfehlung des Bürgerforums zum Einsatz von Ortungssystemen für Menschen mit Demenz wurde am 12. Juli 2022 – ebenfalls online – an Organisationen aus Gesundheitswesen und Technikentwicklung übergeben. Stellvertretend nahmen Saskia Weiß, Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, Prof. Dr. Hermann Requardt von der Deutschen Aka-demie der Technikwissenschaften, Heidrun Mollenkopf von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen und Martina Röder, der Vorsitzenden des Deutschen Pflegeverband das Papier entgegen. Die vier geladenen Gäste bedankten sich für die Stellungnahme der Bürger*innen zu diesem wichtigen Thema und spiegelten, dass viele der Überlegungen und Forderungen an ihr Tagesgeschäft anknüpften.

Das Video mit der vollständigen Handlungsempfehlung sowie die ausführlichen Statements von Teilnehmenden wie Interessensvertreter*innen finden Sie unter:
http://zukunftsdiskurs.uni-goettingen.d ... ps-ortungs...

Der vollständige Abschlussbericht zum Projekt ist zu finden unter: http://zukunftsdiskurs.uni-goettingen.d ... um-zu-gps-...

Das Bürgerforum ist Teil des Online-Beteiligungsprojektes „Unser Gesundheitswesen von morgen: Digitalisierung – Künstliche Intelligenz – Diversität“ des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin der UMG. Das Projekt bezieht die Öffentlichkeit ein und will Expert*innen und die interessierte Öffentlichkeit in eine gesellschaftliche Diskussion über Chancen und Risiken eines digitalisierten Gesundheitssystems bringen. Es wird als „Zukunftsdiskurs“ bis September 2022 durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab gefördert. Die Leitung des Projekts hat Prof. Dr. Silke Schicktanz vom Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der UMG. Das Online-Bürgerforum fand in Kooperation mit Prof. Dr. Mark Schweda von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg statt.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter: www.zukunftsdiskurs.uni-goettingen.de

Bildunterschrift: Handlungsempfehlung des Bürgerforums zum Einsatz von Ortungssystemen für Menschen mit Demenz wurde am 12. Juli 2022 online an Organisationen aus Gesundheitswesen und Technikentwicklung übergeben: (v. l.) Isabell Strobl, Sabrina Krohm, Dr. Ruben Sakowsky, Anna-Lena Baasner, Reinhildt Kühnst, Prof. Dr. Silke Schicktanz, Judith Kunze, Saskia Weiß, Prof. Dr. Hermann Requardt, Heidrun Mollenkopf, Horst Gronke, Rosalie Filbert, Thorsten Börsch, Martina Röder, Denise Doering, Alexandra Zoller. Foto: umg

Weitere Informationen:
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Institut für Ethik und Geschichte der Medizin
Prof. Dr. Silke Schicktanz
Humboldtallee 36, 37073 Göttingen
Telefon 0551 / 39-33966
sschick@gwdg.de
egmed.uni-goettingen.de

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Institut für Ethik und Geschichte der Medizin
Prof. Dr. Silke Schicktanz
Humboldtallee 36, 37073 Göttingen
Telefon 0551 / 39-33966
sschick@gwdg.de
egmed.uni-goettingen.de

Weitere Informationen:
http://zukunftsdiskurs.uni-goettingen.d ... mit-demenz

Quelle: Pressemitteilung vom 19.08.2022
Stefan Weller Stabsstelle Unternehmenskommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsmedizin Göttingen - Georg-August-Universität
https://idw-online.de/de/news799995
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Was Hänschen von Hans unterscheidet – Leistungsfähigkeit im Alter

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Was Hänschen von Hans unterscheidet – Leistungsfähigkeit im Alter

Die menschliche Leistungsfähigkeit nimmt während des Alterns ab, auch bei gesund alternden Menschen. Dennoch: „Sowohl Unternehmen als auch jeder Einzelne können dazu beitragen, die unerwünschten Begleiterscheinungen des Alterns hinauszuzögern,“ so Dr. Catharina Stahn, wissenschaftliche Expertin am ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft. Wie können Unternehmen unterstützen? www.arbeitswissenschaft.net/zdf-leistungsfaehigkeit

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Der Erhalt der Leistungsfähigkeit ist umso bedeutender, da es zukünftig immer mehr ältere Erwerbstätige geben wird. In der Gruppe der 60- bis 64-Jährigen nahm in den letzten zehn Jahren die Erwerbsbeteiligung so stark zu wie in keiner anderen Altersgruppe – von 41 % (2010) auf 61 % (2020) [1]. Perspektivisch dazu wird der Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung abnehmen. Dies ist einer der Hauptgründe, in die Leistungsfähigkeit aller Beschäftigten zu investieren.

Sinnvollerweise setzen Unternehmen dabei auf alternsgerechte Maßnahmen. Diese beziehen sich - altersunabhängig - auf das gesamte Erwerbsleben.
Fragen, die für die Leistungsfähigkeit eine Rolle spielen, sind zum Beispiel:

- Werden arbeitswissenschaftliche Kriterien der Schichtplangestaltung berücksichtigt?
- Sind die Arbeitsmittel ergonomisch gestaltet?
- Sind Zwangshaltungen auf ein Mindestmaß reduziert?
- Werden passgenaue Weiterbildungsangebote ermöglicht?
- Existiert im Unternehmen ein realistisches Bild von älteren Beschäftigten?
- Spielen Vorurteile übers Altern eine Rolle?

Faktencheck Altern und Leistungsfähigkeit

- Wer rastet, der rostet: Die körperliche Leistungsfähigkeit erreicht etwa bis zum 25. Lebensjahr ihr Maximum. Untersuchungen zeigen, dass Leistungseinbußen im mittleren Lebensalter primär auf eine inaktive Lebensweise, nicht aber auf biologische Alterung zurückzuführen sind [2].
- Bei der kognitiven Leistungsfähigkeit wird unterschieden zwischen der sogenannten kristallinen und der fluiden Intelligenz: Während kristalline Leistungen von Übung und Bildung abhängen, beziehen sich fluide Funktionen auf inhaltsübergreifende kognitive Funktionen, die logisches Denken und das Lösen neuartiger Problemstellungen ermöglichen.
- Während die fluide Intelligenz bereits ab dem dritten Lebensjahrzehnt abnimmt, bleibt die durch Lernerfahrungen und Faktenwissen ausgebildete kristalline Intelligenz bis in das hohe Erwachsenenalter stabil.
- Aspekte wie die Sozialkompetenz, das Beurteilungsvermögen oder auch betriebsspezifisches Wissen können im Alter sogar ausgebaut werden.
- Abnehmende Fähigkeiten können durch die Ausbildung beziehungsweise die Erweiterung anderer Fähigkeiten - also durch Training - kompensiert werden. Eine einseitige, defizitorientierte Sichtweise des Alterns entspricht nicht der Realität!
- Die kognitive Leistung wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel genetische Veranlagung, Lebensführung, sportliche Aktivität, berufliche Tätigkeit, Stresslevel.
- Mit zunehmendem Alter werden die Unterschiede zwischen gleichaltrigen Menschen größer: Es zählt nicht das Geburtsjahr (kalendarisches Alter), sondern das biologische Alter, wie zum Beispiel die Fitness.

Ein großer Faktor: Die Eigenverantwortung

Ein aktiver Lebensstil, der durch eine gesunde Ernährung, regelmäßige sportliche Betätigung und den Verzicht auf Tabak- und übermäßigen Alkoholkonsum ergänzt wird, ist ideal, um früh einsetzenden Leistungseinbußen entgegenzuwirken. Dies konstant umzusetzen, liegt nach wie vor in der Verantwortung jedes Einzelnen! Unternehmen können aber durch entsprechende Sensibilisierung und Aufklärung unterstützen.
Eine spielerische Möglichkeit, für das Thema Altern zu sensibilisieren, bietet der gerontologische Testanzug „GERT“. https://www.arbeitswissenschaft.net/ang ... -mit-gert/

Literatur
[1] Statistisches Bundesamt (Destatis) (2022) Erwerbstätigkeit älterer Menschen.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Quers ... ltere-Mens...
[2] Leyk D, Rüther T, Wunderlich M (et al). (2010) Leistungsfähigkeit im mittleren und höheren Lebe
https://www.aerzteblatt.de/archiv/79248 ... ebensalter

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr. Catharina Stahn
- Wissenschaftliche Mitarbeiterin -
Fachbereich Arbeits- und Leistungsfähigkeit
Tel.: 0211/54 22 63-31
E-Mail: c.stahn@ifaa-mail.de

Quelle: Pressemitteilung vom 22.08.2022
Christine Molketin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
ifaa - Institut für angewandte Arbeitswissenschaft
https://idw-online.de/de/news800012
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„Eingriffe in den biologischen Alterungsprozess sollten zur Regelversorgung gehören“

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„Eingriffe in den biologischen Alterungsprozess sollten zur Regelversorgung gehören“

Ein langes und zudem gesundes Leben will Professorin Andrea Maier vielen Menschen ermöglichen. An der National University of Singapore forscht sie daran, wie das biologische Alter besser messbar wird. Und sie untersucht Methoden, wie sich das biologische Alter herabsetzen ließe. „Es geht darum, dass typische Alterskrankheiten zukünftig erst deutlich später auftreten als bisher“, sagt Maier. „Wir könnten durch frühzeitige Interventionen die Vulnerabilität der alternden Gesellschaft deutlich beeinflussen.“

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Keynote-Lecture Heike A. Bischoff-Ferrari:
Geroscience für die Prävention von Vulnerabilität


Zudem sei die Vorbeugung schwerer altersbedingter Krankheiten aufgrund der Produktivitätssteigerung in einem früheren Lebensabschnitt sehr kosteneffektiv, selbst wenn die nötigen Investitionen viel früher im Leben getätigt werden müssten. In ihrer Keynote beim gemeinsamen Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) und der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG), der vom 12. bis 15. September in Frankfurt am Main stattfindet, wird Andrea Maier ihre Vision von einer Langlebigkeitsmedizin vorstellen. Dabei wird sie herausarbeiten, welche Auswirkungen die Resilienz in jungen Lebensjahren auf den Alterungsprozess hat.

Frau Maier, was kann bei der Behandlung älterer Menschen verbessert werden?
Bei allen Errungenschaften reicht es meiner Meinung nach nicht mehr aus, erst zu reagieren, wenn jemand bereits erkrankt ist. Die gesamte Gesundheitsvorsorge muss viel früher ansetzen, um den Bedürfnissen einer alternden Gesellschaft gerecht zu werden.

Wann sorgen die Menschen am besten für ein langes und gesundes Leben vor?
Wir wissen, dass das chronologisch fortschreitende Alter der größte Risikofaktor für den Ausbruch von Krankheiten ist – die Funktion der Körpersysteme nimmt ab dem 30. Lebensjahr erheblich ab. Es ist also nicht verkehrt, sich schon in der sogenannten Rush Hour des Lebens Gedanken über die Gesundheit im Alter zu machen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Wie können wir denn in vergleichsweise jungen Jahren die Gesundheit im Alter beeinflussen?
Hier spielt die mittlerweile viel zitierte Resilienz eine entscheidende Rolle – also in diesem Fall die physische Widerstandskraft, um die Herausforderungen des Lebens mit möglichst wenigen Beeinträchtigungen zu meistern. Resilienz stärkt die Fähigkeit, mit täglichen Stressoren umzugehen. Diese können auf molekularer, zellulärer und organischer Ebene liegen, aber auch auf sozialer Ebene oder einen Bezug zur Umwelt haben. Eine bessere Belastbarkeit führt also zu einem geringeren biologischen Alter, was mit einem geringeren Risiko für altersbedingte Erkrankungen einhergeht. Die Resilienz ist der Schlüssel zu einem langen gesunden Leben. Wir sollten uns also nicht erst mit dem Thema Resilienz beschäftigen, wenn außergewöhnliche Ereignisse oder schwierige Lebenssituationen eintreten.

Nur wie sorgen wir dafür, die eigene Belastbarkeit aktiv zu stärken?
Das ist tatsächlich eine Frage des individuellen Lebensstils – der ist entscheidend. Jeder Mensch benötigt ausreichend Schlaf. Zudem ist eine hohe Schlafqualität wichtig. Daneben sind regelmäßige Bewegung und eine dauerhaft ausgewogene Ernährung von größter Bedeutung. Zudem sollte jeder auch auf ein gutes soziales Netzwerk achten. Es ist wichtig, Freunde zu haben. Alles das führt im besten Fall zu weniger altersbedingten Krankheiten und zu einem längeren gesunden Leben.

Welche Rolle spielt dann noch die medizinische Versorgung?
Bisher denken die meisten Menschen bei der medizinischen Versorgung an altersbedingte Vorsorgeuntersuchungen oder die Therapie von Krankheiten durch Medikamente. In Zukunft müssen wir uns in der Medizin noch viel mehr damit beschäftigen, die Diagnostik des biologischen Alters zu verbessern. Zum Beispiel durch noch bessere epigenetische und metabolische Maßnahmen. Zusammen mit geroprotektiven Interventionen bilden wir so die Eckpfeiler einer Langlebigkeitsmedizin, die sich den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft stellt.

Was meinen Sie mit geroprotektiven Interventionen genau?
Geroprotektoren umfassen hochgradig personalisierte Änderungen des eigenen Lebensstils, auch passende Nahrungsergänzungsmittel sowie im Bedarfsfall Medikamente gehören für mich dazu. Wichtig ist, dass sämtliche Hilfsmittel auf der Grundlage der epigenetischen, molekularen und klinischen Fingerabdrücke der individuellen Person ausgewählt werden. Die Wirksamkeit verschiedener Interventionen wird zunehmend am Menschen getestet. Darüber hinaus sind geroprotektive Interventionen leicht verfügbar, um das biologische Alter zu senken und damit altersbedingten Krankheiten vorzubeugen und die Gesundheitsspanne zu erhöhen.

Wie können Menschen dabei am ehesten ganz auf zusätzliche Medikamente verzichten?
Dies ist noch nicht wirklich gut erforscht und ein Feld, an dem dringend gearbeitet werden sollte. Am wichtigsten ist es aktuell, der altersbedingten Erkrankung und damit der Medikamenteneinnahme vorzubeugen. Ich bin aber zuversichtlich, dass sich auch dieses Gebiet stark entwickeln wird. Auch bei der Diagnostik des biologischen Alters standen wir einmal bei Null und haben mittlerweile viele Erkenntnisse über unsere biologische Uhr gewonnen. Insgesamt sind wir in den vergangenen Jahren große Schritte vorangekommen. Diese Feststellungen müssen jetzt fortlaufend validiert werden.

Wie können Gerontologen und Geriater von diesen Erkenntnissen profitieren?
Die Langlebigkeitsmedizin sollte Teil des breiteren Gesundheitssystems sein, nicht nur zugeschnitten auf die Altersmedizin und Alternsforschung. Diagnostik und Eingriffe in den biologischen Alterungsprozess sollten in den nächsten fünf bis zehn Jahren zur Regelversorgung gehören.

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Zur Person:
Professorin Andrea Maier ist Co-Direktorin des Centre for Healthy Longevity der National University Health System an der National University of Singapore. Sie hält dort eine Professur für Medizin, Gesundes Altern und Demenzforschung. Darüber hinaus hält Andrea Maier eine Professur für Gerontologie an der Vrije Universiteit Amsterdam. Maier ist Biogerontologin, Fachärztin für Innere Medizin, Geriaterin und Spezialistin für internationale Gesundheitspolitik.

Termin:
Prof. Andrea Maier
Keynote Lecture: Improving vulnerability and resilience much earlier in life: Longevity Medicine
Gerontologie- und Geriatrie-Kongress
Hörsaal 3, Westend-Campus, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Dienstag, 13. September 2022
14.45 bis 15.30 Uhr

Weitere Informationen:
https://www.gerontologie-geriatrie-kongress.org

Quelle: Pressemitteilung vom 23.08.2022
Torben Brinkema Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
https://idw-online.de/de/news800063
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Medizin von Morgen: Mit Geroscience Alterskrankheiten vorbeuge

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Medizin von Morgen: Mit Geroscience Alterskrankheiten vorbeugen

Bis zum Jahr 2050 werden sich die öffentlichen Ausgaben für vulnerable, ältere Menschen in Deutschland voraussichtlich mehr als verdoppeln. Bis dahin wird hierzulande jeder vierte Mensch 65 Jahre und älter sein.

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Keynote-Lecture Heike A. Bischoff-Ferrari:
Geroscience für die Prävention von Vulnerabilität


„Unsere aktuelle medizinische Versorgung hat zwar nachweislich die Lebenserwartung verlängert, nicht aber die Jahre, die in guter Gesundheit und vollständig intakten Körperfunktionen verbracht werden. Daher brauchen wir jetzt neue Präventionskonzepte, bei denen der Schutz vor Gebrechlichkeit und die Erhaltung der körperlichen Funktion im Vordergrund stehen“, sagt Professorin Heike A. Bischoff-Ferrari, Klinikdirektorin der Universitären Klinik für Altersmedizin am Universitätsspital Zürich und Stadtspital Zürich. Sie arbeitet an neuen Präventionsmöglichkeiten, die am biologischen Alterungsprozess ansetzen. Über den aktuellen Stand ihrer Forschung im Bereich der Geroscience berichtet sie im Rahmen des Gerontologie- und Geriatrie-Kongresses, der vom 12. bis 15. September in Frankfurt am Main stattfindet.

Das öffentliche Gesundheitswesen und die Medizin stehen vor der Herausforderung, dass die Zahl der älteren Menschen mit Bedarf an wirksamer Prävention gegen Vulnerabilität, Funktionsverlust und Mehrfacherkrankungen rapide zunimmt. Bis zum Jahr 2050 wird sich die Weltbevölkerung älterer Erwachsener voraussichtlich verdoppeln. Am stärksten wird dies in Europa und den USA der Fall sein. „Die Medizin von heute konzentriert sich auf die Behandlung manifester Krankheiten – die Präventionsbemühungen beschränken sich weitgehend auf Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen gegen bestimmte Krankheiten. Ich glaube aber, dass sich zukünftig das Modell der sogenannten Gerosience zu einem globalen Schwerpunkt in der medizinischen Wissenschaft entwickeln wird“, sagt Bischoff-Ferrari. „Ich sehe hier einen großen Bedarf und glaube, dass dies in einer alternden Gesellschaft von größter Bedeutung ist.“

Das Modell Geroscience: Alterungsprozesse messen und manipulieren

Geroscience basiert auf der Erkenntnis, dass der klassische medizinische Ansatz, eine Krankheit nach der anderen zu behandeln, in einer alternden Gesellschaft nicht mehr tragfähig ist. Alternativ hat Geroscience zum Ziel, den Alterungsprozess genau zu messen und zu manipulieren, um damit gleichzeitig mehrere Erkrankungen und das Risiko der Vulnerabilität zu senken. „Im Rahmen meiner Keynote werde ich über die Identifizierung der Hauptmerkmale des Alterns auf molekularer und zellulärer Ebene sprechen. Damit verbunden zeige ich realistische Wege zur Prävention auf, die am biologischen Alterungsprozess ansetzt“, sagt Bischoff-Ferrari. „Unsere Aufgabe ist nun, die neu entstehenden Möglichkeiten weiter voranzubringen.“

Neue Präventionsstrategien: Untersucht an mehr als 2.000 Erwachsenen

Heike A. Bischoff-Ferrari beschäftigt sich im Rahmen der vom siebten EU-Forschungsrahmenprogramm geförderten DO-HEALTH-Studie mit unterschiedlichen Präventionsstrategien. Es ist die größte Studie zu gesundem Altern und Langlebigkeit in Europa. In den vergangenen zehn Jahren wurden insgesamt 2.157 gesunde Erwachsene im Alter von 70 Jahren und älter in die Untersuchung aufgenommen. Sie stammen aus der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Österreich und aus Portugal. An ihnen wurden drei Präventionsstrategien getestet, die aufgrund ihres potenziellen Nutzens für mehrere Organfunktionen und Gesundheitsergebnisse ausgewählt wurden: die Versorgung mit Omega-3 und Vitamin D in Kombination mit regelmäßigen Trainings. Einzigartig an der DO-HEALTH-Studie ist die umfassende Phänotypisierung aller Teilnehmer, einschließlich zentraler Lebensstilfaktoren wie Ernährung und körperliche Aktivität. Erhoben wurden auch prospektiv Daten zur Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung und zur Lebensqualität. „Die bisherigen Ergebnisse und Ausblicke bezogen auf die Geroscience-Aspekte dieser Studie werde ich in meinem Vortrag beim Gerontologie- und Geriatrie-Kongress ebenfalls vorstellen“, so Bischoff-Ferrari. „In der Altersmedizin müssen wir das Thema Prävention neu und umfassend aufnehmen – es sollte das zentrale Ziel einer älter werdenden Gesellschaft sein.“

Neue Ansätze für die Praxis: Erfolg binnen weniger Monate messbar

Bischoff-Ferrari lädt Medizinerinnen und Mediziner dazu ein, sich zukünftig verstärkt mit den Methoden neuer Präventionsmöglichkeiten vertraut zu machen. „Die Geroscience stärkt unter anderem die Relevanz verschiedener Lebensstilfaktoren als Hebel für eine wirksame Prävention. Zu diesen Faktoren gehören neben der Ernährung und physischer Aktivität beispielsweise auch Schlaf, mentale Gesundheit sowie soziale Interaktion. Die Medizinerin sieht Geroscience als Medizin von Morgen – mit dem Ziel, direkt den Alterungsprozess zu behandeln und damit Funktionsverluste und altersbedingte Erkrankungen frühzeitig vorzubeugen, bevor irreversible strukturelle Veränderungen vorhanden sind. „Durch die Messung von Alterungsmerkmalen, den sogenannten Hallmarks of Aging, stehen zudem neue Biomarker zur Verfügung, die mittlerweile binnen weniger Monate den Erfolg präventiver Konzepte messbar machen. Früher vergingen dazu Jahre“, so Bischoff-Ferrari. Damit ließen sich neue Konzepte schnell in die Praxis bringen, um älteren Erwachsenen zu helfen, länger gesund und aktiv zu bleiben. „Spannend ist zudem, dass die gleichen präventiven Maßnahmen zum Verlangsamen des Alterungsprozesses auch Demenz, Krebsrisiko und Stürze vorbeugen. Es ist also lohnenswert, frühzeitig verschiedene gesunde Lebensstilfaktoren zu kombinieren.“

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Zur Person:
Die Schweizer Professorin Heike A. Bischoff-Ferrari ist Klinikdirektorin der Universitären Klinik für Altersmedizin am Universitätsspital Zürich und Stadtspital Zürich. Sie ist Inhaberin des Lehrstuhls für Geriatrie und Altersforschung an der Universität Zürich. Darüber hinaus ist Bischoff-Ferrari Gastprofessorin für Geroscience im Rahmen des INSPIRE-Programms am Universitätsspital Toulouse in Frankreich. INSPIRE ist eine translationale Geroscience-Forschungsplattform zur Verbesserung des gesunden Alterns.

Termin:
Prof. Dr. Heike A. Bischoff-Ferrari, DrPH
Keynote Lecture: Geroscience für die Prävention von Vulnerabilität
Gerontologie- und Geriatrie-Kongress
Hörsaal 5, Westend-Campus, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Mittwoch, 14. September 2022
14.45 bis 15.30 Uhr

Weitere Informationen:
https://www.gerontologie-geriatrie-kongress.org

Quelle: Pressemitteilung vom 06.09.2022
Torben Brinkema Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
https://idw-online.de/de/news800691
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